Dienstag, 9. August 2011

Altes: Der Autobahnsee "Kleine Adria" bei Dessau-Törten vor 56 Jahren


Kalter verregneter Sommer 2011, also kein Badewetter! Da denkt man gern an alte Zeiten zurück wo man in den Dessauer Badeanstalten sich bei großer Hitze ins kühle Nass stürzen konnte. Einige der früheren Badeanstalten existieren nicht mehr und kaum jemand kann sich noch an sie erinnern, so z.B. an den Autobahnsee „Kleine Adria“ bei Dessau-Törten.

Nach dem Freibad „Adria“ in Dessau-Mildensee wurde dieser Autobahnsee benannt, weil er ebenfalls durch Kiesabbau zum Autobahnbau in der Hitlerzeit entstanden war, allerdings entschieden kleiner war als das Freibad „Große Adria“. Ich schaute mal im Internet nach, ob es Fotomaterial aus der Zeit wo an der „Kleinen Adria“ noch Badebetrieb herrschte geben würde. Fehlanzeige, nur ein winzig kleines Foto konnte ich finden. Der Badebetrieb muß so Anfang der 70er Jahre eingestellt worden sein und seither verwildert das Gelände um den mittlerweile schlecht zu erreichenden See. Als kleines Kind waren meinen Eltern und ich des öfteren dort. Für Dessau-Törtener war es als Freibad am nächsten, denn das Dessau-Törtener Waldbad gab es ja noch lange nicht in den 50er Jahren.

Ich suchte nach alten Fotos und wurde fündig. Die Fotos stammen vom 9. August 1955, sind also genau 56 Jahre alt. Ich bin da auf den Fotos gerade einen Tag früher 4 Jahre alt geworden. Einen Tag nach meinem 4. Geburtstag sind wir, nach Erzählungen meiner Mutter, auch deshalb zur „Kleinen Adria“ gefahren, weil ich so gern das Eis mochte, welches ein Eisverkäufer dort verkaufte und ich drängelte so oft wie möglich auch aus diesem Grund dort baden gehen zu können. In meiner Erinnerung verbinde ich diesen Autobahnsee immer mit Tagen von großer Hitze, wo ich auf dem Kindersitz der Fahrräder der Eltern dort hin gefahren wurde. Dieser Kindersitz, eigentlich nur ein kleiner Sattel, befand sich an Vaters Fahrrad auf der Querstange und an Mutters Fahrrad an dem vorderen Rohr. Man konnte als Kind die Lenkstange anfassen und sich einbilden, daß man selbst das Fahrrad steuern würde.

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