Also man kann es kaum fassen, wie mit dem Dessau-Wörlitzer Gartenreich neuerdings umgegangen wird. Dieses Gartenreich ist als Gesamtkunstwerk aufzufassen, denn in der West-Ost-Ausdehnung sind die Anlagen um Kühnau, der Georgengarten, das Luisium, der Sieglitzer Waldpark und die Wörlitzer Anlagen bis weit nach Rehsen hinein als Einheit zu sehen. Sichtachsen und natürliche Auenlandschaft sind Bindeglied dieses gärtnerischen Gesamtkunstwerkes. Ein sehr wichtiger Teil dieses Gartenreiches ist der Sieglitzer Waldpark. Schon zu DDR-Zeiten ein Stiefkind, freute man sich, daß vor ein paar Jahren mit der Rekonstruktion begonnen wurde und besonders erfreute, daß der Wiederaufbau der Solitude in Angriff genommen wurde.
Im Jahre 2008 besuchte ich einen Teil des Sieglitzer Waldparkes und schrieb auch darüber hier im Blog, siehe: http://barrynoa.blogspot.com/2008/09/der-sieglitzer-waldpark.html. Meine damalige Euphorie über die Wiederherstellung des Parkes war verfrüht, denn statt den Park der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ihn wie die Wörlitzer Anlagen, das Georgium oder das Luisium dem Tourismus und den anhaltischen Bürgern zugänglich zu machen, schläft der Park wie eh und je einen Dornröschenschlaf, dies wo er in früheren Zeiten ein beliebtes Ausflugsziel war.
Da ich las, daß die Bauarbeiten an der Solitude große Fortschritte gemacht haben, wollte ich mit Dessauer Heimatfreunden bei dem schönen Wetter heute einen Ausflug dorthin machen. Meine Gäste, zwei Rentner, zwar schon Mitte 70, aber immer noch rüstig, und ich, waren für den Spaziergang gerüstet, mit Rolli für alle Fälle, einer Decke zum Ausruhen und Proviant, denn vom Parkeingang bis zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten im Park und wieder zurück zur Straße kommen schon etliche Kilometer zusammen. Ja und dann die Pleite! Der einzigste Parkplatz von wo man in den Sieglitzer Waldpark gelangen kann, der an der Straße die von Waldersee nach Vockerode führt liegt, ist nun geschlossen, verrammelt mit Baumstämmen, siehe meine Fotos! Dies wo er erst vor ein paar Jahren schön mit Split ausgelegt wurde! Der Ausflug mußte ausfallen, denn das Auto so weit wegzustellen, daß weitere 10 Kilometer Weg zustande gekommen wären, dies hätten wir kaum bewältigt. Die gesamte DDR-Zeit konnte man dort parken und auch noch bis vor einiger Zeit in der Nachwendezeit, nun nicht mehr! Der Sieglitzer Waldpark ist für Besucher die mit dem Auto kommen nun gestorben, denn auch sämtliche Wege dorthin sind ja als verbotene Privatwege ausgeschildert, siehe Foto! Verbotsschilder die von der Dessau-Wörlitzer Kulturstiftung stammen. Sollte diese Kulturstiftung etwa den Parkplatz geschlossen haben, damit keine Besucher die mit dem Auto anreisen, den Park mehr besuchen können?
Keine Ahnung wer die bürgerfeindliche Schließung zu verantworten hat, aber eines ist klar, auch wenn dies nicht von der Kulturstiftung zu verantworten ist, dann erfüllt diese hohe Steuergelder verschlingende Verwaltung der Stiftung nicht ihre Aufgaben, wenn sie nicht mal so eine Parkplatzschließung verhindert. Daß irgendwelche Kräfte daran wirken, daß das Dessau-Wörlitzer Gartenreich für Besucher die mit dem Auto anreisen unattraktiv wird, dies zeigte sich schon an den neu installierten Parkverboten in der Nähe des Floratempels, siehe meinen Blogbeitrag http://barrynoa.blogspot.com/2011/08/licht-und-schatten-im-worlitzer-park-im.html und an der neu gebauten Brücke am Eisenhart, wo Autofahrer mit tiefergelegten Autos um ihren Unterboden zittern müssen, wenn sie diese Brücke überqueren, so ungünstig ist sie gebaut. Und die Brücke, wo man um sein Auto bangen muß, führt zum Autoparkplatz am Eichenkranz. Ein Schelm wer Arges dabei denkt!
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