Mittwoch, 26. Dezember 2012
2012: Enttäuschende Weihnachtspredigten deutscher Bischöfe
Enttäuschend mal wieder die Weihnachtspredigten 2012 der katholischen und evangelischen deutschen Bischöfe, da sie die wirklichen Probleme der Zeit nicht zum Inhalt hatten. Ganz im Gegenteil, drei dieser Predigten stießen mir übel auf, so u.a. die Passage in der Weihnachtspredigt des Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch: „Selbst am Fest der Liebe und des Friedens strahlten Fernsehsender stundenlang Actionfilme und brutale Thriller aus. Daher sei es nicht sehr verwunderlich, dass angesichts des Fernsehprogramms die Aggression und Gewalt an Schulen, in Fußballstadien und an anderen öffentlichen Plätzen erschreckend zunehme.“
Welch ein Unsinn, als wenn durch Gewalt in Filmen reale Gewalt erzeugt wird. Seit rund 100 Jahren gibt es erst den Film aber Gewalttaten gab es immer schon. Um wieviel gewalttätiger waren gerade die sogenannten christlichen Jahrhunderte, als die Kirche das Sagen hatte, da denke man nur die unbeschreiblichen Grausamkeiten der feudalen Gesellschaft mit Folter und Hinrichtungsformen wie dem Verbrennen auf dem Scheiterhaufen oder man denke noch an die Sklaverei bis ins 19. Jahrhundert, z.B. in den USA, ausgeübt von Menschen die täglich die Bibel lasen, aber Krimis und Actionfilme noch gar nicht kannten.
Kardinal Reinhard Marx beklagte in seiner Weihnachtspredigt die seit Jahrzehnten sinkenden Geburtenraten. "Ohne das intensive Ja-Wort zu Kindern kann keine wirklich nachhaltige Zivilisation bestehen", sagte der Erzbischof von München und Freising.“
O Je(sus), diese Aussage im Jahre 2012, wo die Überbevölkerung der Erde zu ernsthaften Problemen geführt hat, so schon kaum die Erde die vielen Milliarden Menschen ernähren kann, und wenn dann nur durch den Preis der Zerstörung der Natur indem immer mehr Urwälder zugunsten von Ackerland gerodet werden, dies zu immer mehr CO2 in der Luft führt und Millarden von Menschen nur noch durch das millardenfache Leid in der industriellen Massentierhaltung ernährt werden. Allein auf dem Gebiet Deutschlands leben mittlerweile 83 Millionen Menschen, eine ungesunde Überbevölkerung ohnegleichen - zum Vergleich, im anderthalb mal so großen Paraguay leben nur 5 Millionen Menschen. In Paraguay kann die Bevölkerung noch von herkömmlicher Landwirtschaft satt werden, im überbevölkerten Deutschland ist es wohl kaum mehr möglich die Menschen aus reinen Bio-Bauernhöfen zu ernähren. Die Folge: Es wird sich nichts an der gegenüber dem Tier verbrecherischen Haltung in industriellen Anlagen, die eher Tier-KZ´s ähneln als artgerechten Ställen, ändern.
Der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen beklagte erleichterte Möglichkeiten zum Suizid. Sie offenbaren eine Respektlosigkeit hinsichtlich der Menschenwürde, hob Algermissen hervor. Als Folge aus der Menschwerdung Gottes müssten Christen demgegenüber im Namen Jesu Kranke heilen und Sterbende pflegen, damit sie würdevoll ihren letzten Weg gehen könnten.
Schlimm, schlimm, daß sich Menschen furchtbar quälen müssen, wenn sie auf den Tod warten, ihnen nicht geholfen wird in Würde sterben zu können, wenn sie es für sich als richtig ansehen, nur weil die Kirche dies so will, wohl wissend, daß die Paliativmedizin, auch wenn sie noch so gut eingesetzt wird nie das schlimmste Leiden wirklich lindern kann. Jeder der (nur) einmal eine Nierenkolik hatte, weiß wie qualvoll so was ist, und wo auch kein Morphium hilft. Schlimmste Krebsschmerzen sind ebenso nicht auszuhalten. Den Patienten, die eh in Kürze einen qualvollen Tod sterben müssen, helfen zu dürfen einen sanften eigenbestimmten Tod sterben zu können, dagegen wettert dieser Bischof? Es kommt darin die ganze unhumane Haltung der Kirche in dieser Frage zum Ausdruck. Sterbende pflegen, damit sie würdevoll ihren letzten Weg gehen können, dies wäre nach Ansicht der Kirche der richtige Weg. Ja, wissen denn diese Kirchenfürsten nicht wie es in der realen Welt aussieht, daß nicht mal normale Schmerzpatienten ausreichend starke Schmerzmittel bekommen, daß die paar Hospizplätze die es gibt, nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind? Und, daß auch da sich Menschen unnötig quälen müssen, nur weil die Kirchen, die hier in Deutschland maßgeblich die Gesetzgebung in diesen Fragen mitbestimmten, dieser Meinung sind? Da lobe ich mir denn doch die Schweiz und die Niederlande, wo die Kirchen sich in diesen Fragen gegenüber den Humanisten nicht durchsetzen konnten.
Predigt-Quellen:
http://www.br.de/nachrichten/weihnachtsbotschaft-marx-bischoefe-100.html
http://www.eichenzell-aktuell.de/einzelansicht/news/2012/dezember/bischof-algermissen-predigt-an-weihnachten-im-vollbesetzten-dom-1.html
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