Freitag, 21. Dezember 2012

Lesermeinungen zur Dessauer Tafel

Es kamen wieder ein paar Emails und Anrufe zum Thema Dessauer Tafel aufgrund des Blogbeitrages http://barrynoa.blogspot.de/2012/12/die-wurdevolle-und-extrem-soziale.html , die ich hier gleich mal veröffentlichen möchte. Außerdem kleckerten im Laufe der Zeit auch noch Zuschriften zu den ersten Beiträgen über die Dessauer Tafel (http://barrynoa.blogspot.de/2012/11/neues-wurdelose-dessauer-tafel.html , http://barrynoa.blogspot.de/2012/11/neues-emails-und-telefonate-zu.html ) ein, die ich bisher nicht veröffentlicht hatte.


Frau Müller (telefonisch, sinngemäß): „Herr Nowack, bin enttäuscht von ihnen, Sie bejahen das Verhalten der Tafel auf einmal, bei ihren Beiträgen im November hatten sie eine ganz andere Meinung“

Ich: Habe die Dame aufgeklärt, daß es sich bei dem gestrigen Beitrag selbstverständlich um eine Satire gehandelt hat, hatte gedacht, daß dies jedermann mitbekommt. Scheinbar nicht! Selbstverständlich halte ich nicht die Dessauer Tafel für würdevoll und extrem sozial (lach)!

Dr. Bauer, per Email:

........... Also das da in ihrer Heimatstadt Dessau-Roßlau ist harmlos, auch das Verhalten des Vorsitzenden dieser Tafel, ein herrschsüchtiger Rüpel, weiter nichts. Wenn man bei solchen Typen schön unterwürfig ist, dann geben sie Ruhe, Kontra geben ist da vollkommen verkehrt, denn eines sollte bedacht werden, solche Vereine können machen was sie wollen, im Gegensatz zu staatlichen Institutionen, wo es immer eine höhere Instanz gibt. Solche Vereine sind keinem rechenschaftspflichtig und wenn dieser Vorsitzende jemanden auch ohne irgendeinen Grund aus dem Bezug verbannt, dann kann er das machen. Das nutzen viele dubiose Typen aus, gründen einen sozialen Verein, da reichen 7 Personen, am besten Freunde und Bekannte, und dann kann es losgehen, da gemeinnützig, auch noch steuerfrei. Wer von außen in die Buchhaltung schauen will, der hat Pech gehabt. Tor und Tür sind da für finanziellen Missbrauch geöffnet. Bei Ihnen in Dessau ist es nur ein seinem Vorsitzendenposten nicht gerecht werdender Herr, aber was meinen sie was erst woanders los ist, da stopfen sich die Vereinsvorstände die Taschen voll, so z.B. der Vorsitzende der Berliner Obdachlosenhilfe, der so reich durch diesen Verein wurde, dass er ein Schloss bewohnte, einen Maserati und einen Jaguar fuhr, Personal zuhause beschäftigte wie ein Fürst und der es sich bei Hummer, Champagner und Kaviar gut sein ließ. Die gutmütigen Bürger spendeten immer viel für die Obdachlosenhilfe, wo die Gelder hauptsächlich hinkamen wussten sie nicht. Mal lesen: http://nachrichten.t-online.de/treberhilfe-berlin-chef-schwelgte-im-luxus-auf-kosten-der-obdachlosen/id_41247598/index

(„Schwelgen im Luxus - auf Kosten der Obdachlosen. Fast 80.000 Euro für Sauna und Whirlpool, Tausende Euro für Feinkost: Harald Ehlert, ehemaliger Chef der Treberhilfe, lebte in Saus und Braus - und das auf Kosten seiner Obdachlosenbetreuung. Für seine Villa-Wohnung zahlte er nach Information des "Spiegel" nur eine geringe Miete. Danach wurde auf Kosten von Ehlerts Obdachlosenbetreuung eine Dienstvilla im brandenburgischen Caputh aufwendig renoviert: Für 78.616 Euro wurden Sauna, Hamam und Whirlpool eingebaut, Bootshaus und Steg der See-Villa wurden für 152.818 Euro verschönert. Zum Dienstpersonal gehörten ein Fahrer, eine Sekretärin und zwei Haushälterinnen - alle überwiegend von der Treberhilfe bezahlt. Rechnungen aus einem Feinkostgeschäft gingen ebenfalls auf das Konto der Obdachlosenhilfe. Allein im vergangenen Jahr fielen unter anderem für Jakobsmuschelfleisch und Hummer mindestens 5000 Euro an. Ehlert zahlte für Bootshaus und Wohnung in der Villa zuletzt eine Miete von gut 870 Euro und musste sich im Haupthaus nicht zwingend stören lassen: Die Kurse für seine Sozialarbeiter fanden in der Regel in einem für 647.382 Euro im Garten errichteten "Seminarpavillon" statt. Ehlert wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Ehlert wird vorgeworfen, öffentliche Mittel zweckentfremdet zu haben. So fuhr er jahrelang als Dienstwagen einen Luxuswagen der Marke Maserati. Außerdem soll er den Mitarbeitern nach CDU-Angaben zu wenig Lohn gezahlt haben.“)"

Einwurf von mir: Den Fall kenne ich, war Thema auch unseres Bürgrrechtlerkreises der Freunde des Demokratischen Aufbruchs: Nicht nur ein Maserati als Dienstwagen, sondern auch noch 35.000,- Euro Monatsgehalt bekam jahrelang dieser saubere Herr Ehlert bei dieser Obdachlosenhilfe.

(anonym, per Email): Hi, Nowak, kannst du mir mal erklären, wie das geht, dass die Vorstände von Dessauer Tafel selbert HartzIV kriegen, steht in der Zeitung, kannst du lesen: „Die Stellvertretende Vereinsvorsitzende der "Dessauer Tafel" bezieht wie die Bedürftigen, die hierher kommen, Hartz IVhttp://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1274172863735  , so die Frau Hanke da beeidet und ich die seit viele Jahre jeden Tage, wie auch den Andreas dort jeden Tag den ganzen Tag sehe wie sie arbeiten. Ich denke das geht nicht, HartzIV kriegen und den ganzen Tag woanders arbeiten auch wenn es ehrenamtlich ist, steht in Gesetz. Und sind die was besseres als wir, haben die mal ne Maßnahme gehabt oder 1-Euro-Job? Glaube ich nicht, denn weg warn die noch nie, solange ich da hingehe und das ist viele Jahre. Die Vorstände schreiben selber in der Zeitung dass sie jede Woche ehrenamtlich in der Tafel 50 Stunden arbeiten, kannst du lesen: "Wir wissen bald nicht mehr, wie wir es machen sollen, viele von uns stehen 50 und mehr Stunden in der Woche hier. Ehrenamtlich, ohne einen Cent Bezahlung", sagt Vorstand Andreas Lohpens“ http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1257341727348  . Aber sonst bin ich noch zufrieden mit den was ich bei der Lebensmittelkiste bekomme, war früher besser, dass stimmt. Aber wenn man Kaninchen hat, wie ich, dann geht es, die fressen das Gemüse. Selber essen tue ich das nicht, da ist mir zu alt, kann man nicht essen ist nicht gut für Gesundheit. Nicht meinen Namen nennen, auch nicht Anfangbuchstaben, der Andreas forscht nach und wenn der rauskriegt, dass ich was über die Tafel schreibe, dann fliege ich auch noch.

Antwort von mir: Erklären kann ich mir das nicht, daß man als Hartz-IV-Empfänger 50 Stunden die Woche ehrenamtlich jahrelang arbeiten kann. Gerecht geht es halt nicht in unserer Gesellschaft zu, man muß nur die richtigen Beziehungen haben, dann ist alles möglich. Ich habe gelesen, daß die Tafel nun mehrere Arbeitsstellen hat die vom Arbeitsamt bezahlt werden, sogenannte Bürgerarbeiter. Aber das müssen ja wohl Mitarbeiter sein und keine Vorstandsmitglieder. Wäre ja absolut unmöglich, wenn Vorstandsmitglieder, welche die Chefs in ihrer Einrichtung sind, sowohl Chef wie auch Angestellter sind. Also das scheidet aus, wäre ein Unding ohnegleichen und würde auch gegen die Bewilligungskriterien für Bürgerarbeit verstoßen, die Bürgerarbeit nur vorsehen, wenn derzeit kein Arbeitsplatz auf dem 1. Arbeitsmarkt in Sicht, dazu ein längerer Lehrgang und immer die Überprüfung ob während der Bürgerarbeit sich nicht doch Möglichkeiten auf dem 1. Arbeitsmarkt finden lassen (vielen Dank für diese Hinweise seitens meines Onkels der auf dem Arbeitsamt arbeitet). Hier auch noch dazu aus der MZ, habe ich gerade gegooglet: http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1279173006748

S.N. (sinngemäß): Selber schuld, man darf gegenüber dem Andreas nicht aufmucken, dann geht’s. Ich bekomme weiter meine Kiste, obwohl er mich erkannt hat, wegen der Anfangsbuchstaben in deinem Blogbeitrag im November. Da hat er Detektiv gespielt, hat es raus bekommen. Organisatorisch geht es allerdings dort drunter und drüber. Jetzt soll ich schon wieder meinen Alg2-Bescheid bei ihm vorlegen, obwohl den Frau Hanke, seine Stellvertreterin, schon vor ein paar Tagen bekommen hat. Das weiß er, aber er will ihn sehen, macht eben mächtig einen auf Chef und anordnen. Hätte ja sagen können, dass er den Bescheid ja schon hat, aber Widerspruch würde den bloß reizen und ich würde auch fliegen. Komisch bloß, dass andere, die ich draußen gefragt habe, den Bescheid derzeit nicht vorlegen müssen, eben alles mächtig willkürlich.

Von mir: Kein Kommentar!

S. R. (telefonisch, sinngemäß): ...Ich finde es richtig, dass immer mal welche aus der Tafel rausgeschmissen werden, wenn 500 warten die auch mal dran kommen wollen. Ich werde mich mal anmelden und wenn ich dran bin, dann werde ich dem sauberen Herrn mal den Marsch blasen, von wegen extra abkassieren wenn es wie geschrieben wurde bei vielen Waren extra bezahlt werden muß. Solche gespendete Ware darf überhaupt nicht mehr verkauft werden, sondern darf nur unentgeltlich abgegeben werden. Die 2,50 Euro pauschal als Obolus sind rechtens, hat ein Geicht entschieden, aber Verkauf ist rechtswidrig. Scheinen die nicht zu wissen vom Vorstand, oder setzen die sich über alle Gesetze hinweg? Die Tafelkunden sollten sich wehren und eine Bezahlung ablehnen, zur Not ne Demo machen...

K. L. (per Email): „Immer dieses Gemeckere! Die Menschen in Afrika wären froh, wenn sie sowas hätten wie die Tafel in Dessau-Roßlau. Wer etwas altes Gemüse nicht mag, der braucht ja nicht sich bei der Tafel anmelden. Basta!"

Von mir: Wie toll, K.L., mal wieder eine Email von Ihnen, wie schon in http://barrynoa.blogspot.de/2012/11/neues-emails-und-telefonate-zu.html, sogar den einen Satz wortwörtlich übernommen. Ja, ja immer schön die Afrika-Keule schwingen, wie zufrieden doch die Menschen im Vergleich zu Afrika sein müssten, das soll dann wohl jegliche Kritik an verbesserungswürdigen Zuständen hier zum Schweigen bringen?

A.Z. (per Email): ....Wie wäre es denn Herr Nowack, wenn Sie und ein paar andere Bürger in den Verein der Dessauer Tafel eintreten? Deren Internetseiten sind sowieso recht kümmerlich (http://www.dessauer-tafel.de/index.php) , da könnten Sie und andere doch mal Schwung rein bringen und diese HP würde sofort anders aussehen, wie ich Sie kenne?....

Von mir: Ich glaube kaum, daß dieser Verein gern kritische Bürger als Vereinsmitglieder aufnimmt. Die meisten Vereine sind an Mitgliedern, die ihnen auf die Finger schauen, nicht interessiert, eher an solchen die ehrenamtlich arbeiten, aber so, daß sie nicht hinter die Kulissen schauen können. Ob dies auf die Tafel zutrifft, möchte ich nicht behaupten, aber es dies bei vielen anderen sozialen Vereinen so.

H.S. (per Email): …. Also deinen Artikel hat die Tafel nicht versucht zu unterdrücken. Ganz im Gegenteil, deine Seiten wurden sogar im Flur der Tafel ausgedruckt ausgehangen, damit es jeder lesen kann. Also da kannst du dich nicht beschweren, dass die was gegen journalistische Freiheit haben. Ganz im Gegenteil, finde ich, das zeigt doch von Meinungsfreiheit bei der Tafel. Solltest Du mal loben und nicht nur Kritik üben!....

Meine Antwort: Das war mir allerdings nicht bekannt. Also dann vielen Dank für die Meinungsfreiheit liebe Tafeloberen und die Werbung für meinen Blog. Vielleicht kommen dadurch ein paar Leser mehr hinzu, statt derzeit im Schnitt 400 jeden Tag, vielleicht mal 500? (lol)

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