Dienstag, 24. Juli 2012

Bis 1989: "Bau auf, bau auf" - nach 1989: Reiß ab, reiß ab"







Keine Zeile wert ist in den systemischen Mainstreammedien der Abriß des ehemaligen Stahlbau-Kulturhauses. Bis 1989 hieß es in einem Lied „Bau auf, bau auf“, nach 1989 könnte es heißen „Reiß ab, reiß ab“, denn die letzten Reste die der Krieg von dem zu 85 % zerstörten Dessau übrig gelassen hat und vieles was in mühevoller und entbehrungsreicher Arbeit von den Bürgern Dessaus neu nach 1945 aufgebaut wurde, dies reißt man in vandalenhafter Bilderstürmermanier ab. Was in Berlin der Abriß des Palastes der Republik war, dies sind in Dessau die verschiedensten Bauten, wie z.B. die alten Gründerzeithäuser der Amalienstraße, die einem geschmacklosen Lidl-Markt Platz machen mußten, dies obwohl diese vier Häuser die einzig stehen gebliebenen Häuser der Amalienstraße aus alter Zeit waren die die Bombanangriffe übrig ließen. Oder das wunderbare Klubhaus der Werktätigen in Dessau-Süd aus den 50er Jahren. Es wurde größtenteils in freiwilligen NAW-Stunden (NAW = Nationales Aufbauwerk) von Bürgern in ihrer freien Zeit errichtet. Ich erinnere mich noch an die Bilder im Treppenhaus wo die Werktätigen abgebildet waren die teilweise 1000 Stunden in der Freizeit für den Bau dieses Klubhauses geschuftet haben. Nach 1989 Abriss! 

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß dies alles aus politischen, ideologischen Gründen geschieht, man restauriert die Kirchen und reißt Objekte des Kulturlebens der DDR ab, wo früher jeden Tag Veranstaltungen für die Jugend angeboten wurden. Soll die heutige Jugend nicht daran erinnert werden, daß ihre Eltern eine abwechslungsreichere Jugend verbringen durften (ohne Ganztagsschule), mit jeder Menge Jugendklubs und Veranstaltungen? 

Es kann einen dauern, wenn man das ehemalige wunderbare Stahlbau-Kulturhaus sieht wie es jetzt abgerissen wird, siehe Fotos. Bis vor ein paar Jahren wurde es noch von einem Großmarkt für Trödel und Antiquitäten genutzt und nun weg damit, als wenn es zu DDR-Zeiten keine Mühe gemacht hätte so einen schönen Bau zu errichten. Das Werk vergangener Zeiten wird mißachtet, dies oft von Typen an heutigen Schaltstellen, die zu DDR-Zeiten zu den Cliquen an der Macht gehörten und die sich nach 1989 zu 180 Grad gewendet haben.   

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