Keine Zeile wert ist in den systemischen Mainstreammedien
der Abriß des ehemaligen Stahlbau-Kulturhauses. Bis 1989 hieß es in einem Lied
„Bau auf, bau auf“, nach 1989 könnte es heißen „Reiß ab, reiß ab“, denn die
letzten Reste die der Krieg von dem zu 85 % zerstörten Dessau übrig gelassen
hat und vieles was in mühevoller und entbehrungsreicher Arbeit von den Bürgern
Dessaus neu nach 1945 aufgebaut wurde, dies reißt man in vandalenhafter
Bilderstürmermanier ab. Was in Berlin der Abriß des Palastes der Republik war,
dies sind in Dessau die verschiedensten Bauten, wie z.B. die alten
Gründerzeithäuser der Amalienstraße, die einem geschmacklosen Lidl-Markt Platz
machen mußten, dies obwohl diese vier Häuser die einzig stehen gebliebenen
Häuser der Amalienstraße aus alter Zeit waren die die Bombanangriffe übrig
ließen. Oder das wunderbare Klubhaus der Werktätigen in Dessau-Süd aus den 50er
Jahren. Es wurde größtenteils in freiwilligen NAW-Stunden (NAW = Nationales Aufbauwerk) von Bürgern in ihrer
freien Zeit errichtet. Ich erinnere mich noch an die Bilder im Treppenhaus wo
die Werktätigen abgebildet waren die teilweise 1000 Stunden in der Freizeit für den
Bau dieses Klubhauses geschuftet haben. Nach 1989 Abriss!
Man kann sich des
Eindrucks nicht erwehren, daß dies alles aus politischen, ideologischen Gründen geschieht,
man restauriert die Kirchen und reißt Objekte des Kulturlebens der DDR ab, wo früher jeden Tag Veranstaltungen für die Jugend angeboten
wurden. Soll die heutige Jugend nicht daran erinnert werden, daß ihre Eltern
eine abwechslungsreichere Jugend verbringen durften (ohne Ganztagsschule), mit jeder Menge Jugendklubs
und Veranstaltungen?
Es kann einen dauern, wenn man das ehemalige wunderbare
Stahlbau-Kulturhaus sieht wie es jetzt abgerissen wird, siehe Fotos. Bis vor
ein paar Jahren wurde es noch von einem Großmarkt für Trödel und Antiquitäten
genutzt und nun weg damit, als wenn es zu DDR-Zeiten keine Mühe gemacht hätte
so einen schönen Bau zu errichten. Das Werk vergangener Zeiten wird mißachtet,
dies oft von Typen an heutigen Schaltstellen, die zu DDR-Zeiten zu den Cliquen an der Macht gehörten und die sich nach 1989 zu 180 Grad gewendet haben.
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