Sonntag, 8. Juli 2012

Organisationsdesaster beim Sachsen-Anhalt-Tag 2012 in Dessau


Zum Glück ist dieser Sachsen-Anhalt-Tag, der ja mehrere Tage andauerte, endlich vorbei. Dessau war im Ausnahmezustand. Wieso Dessau? Wir sind doch eine Doppelstadt, war in Roßlau etwa gar nichts los? Von den 16 Bühnen in Dessau-Roßlau stand nicht eine einzige in Roßlau und auch sonst: tote Hose beim Sachsen-Anhalt-Tag in Roßlau. Ja, da ergeht es Roßlau nun wie allen anderen früher nach Dessau eingemeindeten Orten – sie sind nur Anhängsel, Stiefkind, ähnlich wie die ehemalige DDR im gesamtdeutschen Staat Bundesrepulik Deutschland. 

Noch katastrophaler ging man mit den Bürgern aus Roßlau um die mit dem Bus nach Dessau zu den Veranstaltungen zum Sachsen-Anhalt-Tag fuhren. Hin kamen sie gut, Kinder konnten sogar umsonst fahren, aber zurück eine einzige Katastrophe! Daß etliche Haltestellen nicht angefahren wurden, dies erfuhren die an solchen Haltestellen stehenden Menschen nicht. Ich war heute um 16.35 Uhr in der Nähe der Bushaltestelle Körnerstraße in Dessau-Nord und da hätte der Bus ein paar Minuten später nach Roßlau abfahren müssen – Pustekuchen, die Haltestelle wurde nicht angefahren und die Menschen mußten, als sie das mitbekamen, sich auf den Fußweg machen ans äußerste Ende von Dessau-Nord, wo nach Auskunft von Anwohnern der Bus halten würde. An der besagten Haltestelle Körnerstraße kein einziges Schild, daß an diesen Tagen dort kein Bus hält, sondern der normale Fahrplan hing wie immer dort. Wären nicht Anwohner so freundlich gewesen und hätten den Wartenden mitgeteilt, daß sie umsonst dort anständen, dann würden diese Roßlauer dort noch immer stehen. Sind Menschen aus Roßlau Bürger 2. Klasse oder sind auf den Bus angewiesene Bürger Menschen 2. Klasse in Dessau-Roßlau?
Ja diese Niederungen interessieren natürlich die mit VIP-Ausweisen (http://barrynoa.blogspot.de/2012/07/burgerfeindliches-panoptikum-sachsen.html), und damit die Möglichkeit habend mit dem Auto in die Stadt zu kommen, versehenen Organisatoren dieses Festes scheinbar wenig. 

Alles in allem war dieser Sachsen-Anhalt-Tag ein organisatorisches Desaster. Ja und die systemtragenden Mainstream-Medien, die überschlugen sich in Lobeshymnen über den diesjährigen Sachsen-Anhalt-Tag, wie immer die Augen zumachend vor den Schattenseiten im gesellschaftlichen Leben. Meint man wirklich, daß man mit derartigen Lobgesängen den Bürgern das künstlich geschaffene Bundesland Sachsen-Anhalt als „ihr“ Heimatland aufschwatzen kann? Das wird genauso wenig gelingen wie weiland der DDR mit ihrem Bezirk Halle, wo wir Dessauer reingepreßt wurden und was genauso wenig zusammenpaßte wie die neuen Kreise in Sachsen-Anhalt, z.B. Anhalt-Bitterfeld, wo das anhaltische Zerbst, das anhaltische Köthen und das sächsische Bitterfeld ohne Rücksicht auf Traditionen und landsmannschaftliche Kultur zusammen geschlossen wurden.          

Keine Kommentare: