Freitag, 11. Dezember 2015

Zu einem Interview mit Carol J. Adams in der "Wiener Zeitung"

"Fleisch zu essen ist irrational", so lautet der Titel eines Interviews

von Cathren Landsgesell in der lesenswerten online-Ausgabe der „Wiener Zeitung“, mit der us-amerikanischen Theologin und Philosophin Carol J. Adams, siehe:


Carol J. Adams wichtige und richtige Erkenntnis in dem Interview:

„Mir selbst geht es aber tatsächlich darum, dass wir unsere Rolle hinterfragen. Wir sind nicht die Krone der Evolution, sondern Teil einer Welt, die aus einer ganzen Vielzahl verschiedener Lebewesen besteht. Wir sind erst dabei, zu verstehen, dass wir in komplexen Beziehungen leben mit Tieren, mit Menschen, mit allen Lebewesen. Unsere menschliche Subjektivität haben wir darauf gegründet, dass wir Tiere zu Objekten machen, über die wir herrschen. Wir haben unsere Welt in Dualismen aufgebaut: Tier oder Mensch, Frau oder Mann, Kultur oder Natur.“

Nicht nur das Interview ist interessant, sondern auch ein Kommentar eines Paul Landman. Er schrieb in einem Kommentar vom 3.12.15:

„Herr Anonymus schreibt: "Alle bisher verfügbaren Daten der Botanik, Pflanzenphysiologie und -biochemie zeigen, dass Pflanzen weder Schmerzrezeptoren, also spezialisierte Zellen zur Schmerzwahrnehmung, ein Zentralnervensystem noch irgendein anderes Informationsverarbeitungssystem besitzen, das als Grundlage für die komplexe Fähigkeit der bewussten Schmerzempfindung nötig ist." - Es mag sein, dass diese Wissenschaften noch nichts "festgestellt" haben, aber was bedeutet das schon? Die Pflanzenphysiologie weiß vieles nicht, was es gibt und Schmerzen, so lässt sich zeigen, entstehen nicht bloß durch "Schmerzrezeptoren". Das sind eben Konstrukte. Als ich im Nahtod 2009 (Kammerflimmern) meinen Körper fast schon verlassen hatte, spürte ich dennoch Schmerzen, als mir im Lebenspanorama mein Leben vorgeführt wurde. Mein Körper saß bei meinem Rad und schlief und im Schlafen verspürt man normalerweise keine Schmerzen. Die Orchideen meiner Frau reagieren z.B. auf Adrenalin. Sie beginnen, schneller zu wachsen und zu verblühen. Sie vibrieren gewissermaßen und zeigen meines Erachtens "Angstzustände", für die es keine Rezeptoren gibt. Ebenso schließen sie sich, wenn man ihnen Valium ins Wasser gibt. Auch auf Cortison reagieren sie. Eine Orchidee, die andauernd mit Sexpistols berieselt wird, bekommt schwarze Flecken und das muss ja wohl als Missfallen interpretiert werden, obwohl die Physiologie noch keinen Rezeptor für Sexpistols erkannt hat.Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, etc.“

Ich fand den Kommentar so gut, daß ich darauf antwortete:
 
„Werter Herr Landman, sie sprechen da einen ganz wichtigen Punkt an, daß Schmerzen nicht nur durch Schmerzrezeptoren entstehen, sondern Fische, niedere Tiere und Pflanzen sehr wohl Schmerzen empfinden können. Spätestens seit Wohlebens Buch über das "geheime" Leben der Bäume was für empfindsame, soziale und schmerzempfindende Lebewesen Pflanzen sind. Ihre Beobachtung mit Ihren Orchideen sind vollkommen richtig. Behutsamkeit mit dem Umgang mit Pflanzen ist auch den Tierfreunden dringend angeraten, die oft rein speziesistisch denken, eine Spezies über die andere in der Wertigkeit stellen, oft sogar ihre eigenen Haustiere über das Wohl der Nutztiere stellen, sogar bedenkenlos ihre Hunde und Katzen mit dem Fleisch von Lämmern und Kälbern aus der Massentierhaltung füttern.

Ihre Nahtoderfahrung kann ich ebenfalls teilen, da ich auch zweimal dies erlebte. Dank für Ihren guten Kommentar, sendet Ihnen ein Leser aus Dessau, Sachsen-Anhalt, Deutschland“

Keine Kommentare: