Freitag, 6. September 2019

Das Orientgenre von Jean-Léon Gérôme (1824-1904)

Jean-Léon Gérôme (1824-1904) in seinem Atelier

(https://de.wikipedia.org/wiki/Jean-L%C3%A9on_G%C3%A9r%C3%B4me)


Mitte des 19. Jahrhunderts brach in Europa eine Orient-Begeisterung aus, ausgelöst durch Reisen in diese einst kaum besuchten Gebiete. Es dauerte nicht lange, da machte sich das auch in der Kunst bemerkbar, akademische Maler malten Szenen aus dem Orient, so wie sie sich, romantisch verklärt, den Orient vorstellten, was allerdings mit der Wirklichkeit kaum übereinstimmte. Man verband irrigerweise den Orient mit freier Erotik, was nun gar nicht stimmte. Auf den Bildern wimmelte es von nackter Haut und allein das Wort „Harem“ löste erotische Fantasien aus. 

Der berühmteste Maler, der dieses Genre bediente, war Jean-Léon Gérôme (1824-1904). Da die Europäer meinten, in islamischen Ländern wäre die Erotik freier als im christlichen Europa, übernahmen die Kolonialherren diese Ansichten und die Erotik nahm tatsächlich in den nun kolonialisierten Ländern zu, davon zeugen auch die Postkarten von Lehnert und Landrock aus islamischen Ländern, die so freizügig nie Europäerinnen gezeigt hätten. 

Noch bis Mitte der 1950er Jahre war das von Europäern verwaltete Tanger in Marokko, ein Mekka freizügiger Erotik und Sexualität, da strenge Sittengesetze wie in Europa dort nicht galten. Viele reiche Europäer zog es nach Tanger um dort ungehemmt und ungestraft das auszuleben, was in Europa verpönt oder verboten war. 

Hier nun einige Beispiele der Orientalistik von Jean-Léon Gérôme:












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