Mittwoch, 13. Januar 2010

Winterfreuden?












Winterfreuden? Also bei mir gewiß nicht! Noch vorgestern tönte klugscheißerich meine Cousine, daß es doch wohl nicht das geringste Risiko gäbe, wenn man im Winter verreisen würde: „Einfach Heizung auf Sternchen stellen. Fertig!“ Alle würden es so machen und warum ich mich nun wieder nicht trauen würde endlich mal in Urlaub zu fahren? Ja und prompt kam die Bestätigung meiner Bedenken in der Nacht vom Montag zum Dienstag – Wassereinbruch dachseitig an drei Stellen im Haus! An einer Dachgaube tropfte es nicht wie in einer Tropfsteinhöhle sondern Schmelzwasser vom Dach regnete geradezu in eines meiner Zimmer, so daß, als ich es entdeckte, eine große Wasserlache im Zimmer stand, Teppich und Möbelbeine im Wasser standen! Na zum Glück im Unglück höre ich nicht auf Ratschläge von deutschen Spießbürgern die meinen man müsse verreisen wenn man „dazu“ gehören wolle und daß einem allein gelassenen Haus nichts passieren könne, wie Heizungsausfall mit anschließendem Einfrieren der Leitungen und so weiter.


Ja wenn es nicht alteingesessene Handwerksbetriebe geben würde, die unkonventionell helfen würden, dann sähe es noch schlechter bei mir im Haus aus als jetzt schon. Dachdecker GmbH Wagner, Dessau ( http://www.dachwagner.de/ ), ein kleiner Familienbetrieb, half mir aus der ersten Not und versprach mir auch in den nächsten Tagen zur Seite zu stehen, denn die komplizierte Situation mit dem Eis auf meinem Dach ist keineswegs gebannt, sondern nur erst einmal das Schlimmste abgewendet. Der 67jährige Seniorchef des Betriebes kletterte höchst selbst auf das vereiste Dach und befreite mit Pickel und Brenner die Eisbarriere die sich gebildet hatte, die verhinderte, daß das Wasser zur Dachrinne abfließen konnte und statt dessen seinen Weg in meine obere Etage suchte. Mir wurde schon schwindlig vom Zuschauen bei dieser artistischen Balanciererei und Knulzerei auf dem Dach. Wie mir der Seniorschef Dieter Wagner sagte, könne er es nicht verantworten seine Angestellten bei diesen Bedingungen aufs Dach zu lassen, bei solchen Verhältnissen wäre das arbeitsrechtlich nicht zu verantworten. Hut ab, für diesen 67jährigen Handwerksmeister und seinem Team, siehe Fotos!

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