„Gelernte“ DDR-Bürger kennen natürlich das „ND“ (die Tageszeitung „Neues Deutschland“), war sie doch zu DDR-Zeiten das Organ des Zentralkomitees der SED. Die Masse der normalen Bürger las die Zeitung allerdings nicht, aber eben sehr viele SED-Genossen. Bis 2007 gehörte sie der Nachfolgepartei der SED und ist nun nominell eine selbstständige „sozialistische“ Tageszeitung, die allerdings besitzmäßig und ideologisch eng mit der Partei „Die Linke“ verbunden ist, siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Neues_Deutschland.
Nun, zu DDR-Zeiten war das „ND“ keineswegs journalistisch pazifistisch ausgerichtet, desto mehr aber nach der Wende bis heute. Immer wieder wird gegen Militarismus und die Bundeswehr agitiert, dies ganz im Sinne der offiziellen Politik der Partei „Die Linke“. Wer nun allerdings sich öfter die Todesanzeigen im „nd“ (man schreibt sich jetzt klein!) ansieht, der stellt fest, daß dort sehr oft Todesanzeigen höherer Offiziere der früheren NVA der DDR erscheinen. Scheinbar gehören ehemalige NVA-Leute noch immer zum Leserkreis des „nd“, blieben dem Blatt aus DDR-Zeiten treu. Ist es diesen Militaristen-Genossen zu verdanken, daß trotz der pazifistischen Beiträge die jetzt das Blatt bestimmen, ausgerechnet Angehörige der Bundeswehr statt 31,20 Euro monatlichem nd-Abo-Preis nur 19,90 Euro bezahlen müssen? Nicht etwa Geringverdiener, wie Minirentner, Hartz-IV-Empfänger und Minijobber bekommen als Abonnenten Ermäßigung, sondern ausgerechnet, neben Schülern, Studenten und Azubis, Bundeswehrangehörige, die bekanntlich schon im ersten Monat ihres Wehrdienstes die stattliche Summe von mindestens 1.846,- Euro Sold im Monat bekommen.
Das „nd“ bezeichnet sich als „sozialistische Tageszeitung“, scheint aber von sozialem Denken weit entfernt zu sein, wenn es die in unserer Gesellschaft sozial Ausgegrenzten ebenfalls ausgrenzt, ausgerechnet den Armen in Deutschland keine Ermäßigung zukommen läßt, statt dessen den Wehrdienst ableistenden gut verdienenden Berufssoldaten! Der Haupteigner des „nd“, die Partei „Die Linke“, gibt sich in Reden im Bundestag und in den Medien als Vertreterin der sozial Ausgegrenzten, als Partei des Pazifismus, scheint aber keine Probleme damit zu haben, daß ausgerechnet gutverdienende Soldaten von „ihrer“ Zeitung bevorzugt werden. Trifft da nicht der Spruch zu „an ihren Taten sollt ihr sie erkennen, nicht an ihren Worten“? Bezeichnend, daß eine solche Ermäßigung für Soldaten früher nur die "National-Zeitung" des Dr. Frey (DVU) praktizierte!
Daß die Tageszeitung „nd“ keine linke sozialistische Zeitung ist, sondern eine bourgeoises Blatt, dies wird u.a. auch dadurch deutlich, daß das „nd“ bourgeoise Schichten an sich binden möchte, dagegen das revolutionäre Proletariat und Prekariat „links“ liegen läßt. Wie wäre es sonst zu erklären, daß das „nd“ neben Soldaten der Bundeswehr sonst nur noch Schülern, Studenten und Azubis Ermäßigung beim Bezug des „nd“ gewährt? Wer sind denn diese Schüler, Studenten und Azubis die sich so ein Zeitungsabonnement von 19,90 Euro im Monat leisten können? Hauptschüler aus Hartz-IV-Familien, Studenten und Azubis aus Familien mit niedrigem Einkommen jedenfalls nicht, dafür aber die verkorksten Söhne und Töchter der bourgeoisen Klasse, die in die „linke“ Szene drängen, weil sie es modisch chic finden gegen ihre Eltern, die Unternehmer, Beamte oder Angestellte im öffentlichen Dienst sind, zu opponieren: Gymnasiasten, Millionärs-Söhne die mit einem Taschengeld von 1.000,- Euro im Monat von Papi auf Student machen, und Azubis die durch die guten Beziehungen von Mami und Papi eine gut bezahlte Lehrstelle bei VW bekommen haben.
Schwerstbeschädigte Jugendliche in Behindertenwerkstätten mit einem monatlichen Taschengeld von 100,- Euro, die bekommen natürlich von einer „sozialistischen“ Tageszeitung keine Ermäßigung. Keine Ermäßigung bekommen auch nicht Jugendliche, die weder einen Studienplatz noch einen Lehrausbildungsplatz bekommen haben, wo deren Eltern Hartz-IV für sie bekommen (sie nicht mal selbst, sondern der „Haushaltsvorstand“!), die bis zum 25. Lebensjahr bei ihren Eltern wohnen bleiben müssen, weil ihnen eine eigene Wohnung vom Amt nicht bewilligt wird, die in „Maßnahmen“ des Jobcenters oder unbezahlten Praktika abgeschoben wurden. Ermäßigung vom „nd“ bekommen natürlich auch keine Minirentner und alle möglichen anderen sozial Ausgegrenzten.
War das „ND“ früher das Blatt der sozialfaschistischen SED, die hauptsächlich für ihre kleinbürgerlichen Cliquen an der Macht da war, so ist das „nd“ jetzt zu einem bourgeoisen Blatt der sich „links“ gebenden Mittelschicht geworden. Mit den Ausgegrenzten und Ausgebeuteten in unserem Land hat man nicht viel gemeinsam, man schreibt höchstens blutleere Artikel über soziales Elend, lastet dieses den bürgerlichen Parteien neben der Partei „Die Linke“ an und ist selbst tragender Bestandteil dieses Systems, fördert sogar als angebliche Pazifisten ausgerechnet Berufssoldaten.
Soldatenbesoldung:
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