Montag, 8. September 2014

Arthur Riedel (1888-1953): "Sommerphantasie"

 
 
Der Maler und Grafiker Arthur Riedel (1888–1953) besuchte die Gewerbeschule in Basel, dann als Schüler Peter von Halms die Kunstakademie in München und war schließlich Meisterschüler an der Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe. „1913 hielt er sich längere Zeit in Italien auf und brachte von dort zahlreiche Studien mit. In der Tradition Hans Thomas schuf Riedel Radierungen, vor allem Portraits, Landschaften, Volksszenen und Tierbilder; später widmete er sich vermehrt der Ölmalerei“ (DBE).

Riedel ist mir durch zahlreiche Abbildungen in den Kunstzeitschriften um 1900, wie „Velhagen &. Klasings-Monatsheften“ oder „Westermanns Monatsheften“ gut bekannt, siehe untere Fotos, da ich von diesen sehr viele besitze. Öfter taucht im Kunsthandel eine Radierung, die in höherer Auflage gedruckt wurde, mit dem Namen „Sommerphantasie“ auf, allerdings nur mit einem „m“ und einem Strich darüber, was einige Zeit gemacht wurde in der Rechtschreibung zur Vereinfachung von Buchstabendopplungen (Fantasie auch mit "Ph" geschrieben), siehe 1. Abbildung oben. Vielen der Käufer ist nicht bekannt, daß diese Radierung aufgrund des Gemäldes „Sommerphantasie“ von Arthur Riedel von ihm angefertigt wurde, siehe das Bild darunter. Wie man sehen kann, veränderte Riedel vieles um ein eigenständiges Kunstwerk zu schaffen.

Wurde eine Radierung oder ein Kupferstich noch 100 Jahre vorher, dazu benutzt, um ein Gemälde für das breite Publikum zugänglich zu machen und man bemühte sich möglichst genau das Original darzustellen, so war das nach 1900 durch die Fotografie und moderne Druckverfahren nicht mehr nötig. Radierungen etc. entwickelten sich zu eigenständigen Kunstwerken, mitunter allerdings wie bei der „Sommerphantasie“ von Riedel in Anlehnung eines solitären Bildes. 


   

Arthur Riedel
Maler & Graphiker

geboren: 1.2.1888 in Pforzheim

gestorben: 29.8.1953 in Basel

tätig in Basel

Schaffenszeit: 1903-1953 in Deutschland & Schweiz

Literatur: Vollmer, Bd. 4, 1958, S. 65
Literatur: Thieme-Becker, Bd. 28, 1934, S. 315

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