Freitag, 12. September 2014

Leserpost zum Blog des Dr. Kurch


Meine Beiträge über den Blog des Dr. Kurch (http://barrynoa.blogspot.de/2014/09/zensur-in-dr-kurchs-opablog.html und als Ergänzung: http://barrynoa.blogspot.de/2014/09/linke-verharmlosung-des-islamismus.html), regte ein paar Leser (langjährige Stammleser) meines Blogs an, dazu etwas per Email zu schreiben. Wenn ich jetzt nur diesen einen Kommentar veröffentliche, dann hat das nichts mit Zensur zu tun, sondern allein, weil neben diesem Thema von den Emailschreibern auch noch zu anderen Themen und auch privates vermischt geschrieben wurde, was nichts mit dem Dr. Kurch-Blog zu tun hat und außerdem ich mich scheue so extrem drastische Worte gegen den Islam und die Einwanderungspolitik des Multikulti hier zu veröffentlichen. Deshalb heute nur die Email von Armin von Bodenhausen (siehe auch verschiedene Statements von ihm hier im Blog oder die Diskussion mit Landeskirchlern auf dem Forum der sächsischen Landeskirche zum Thema Prüderie und Freiheit anläßlich der damaligen Schlingensief-Affäre in Leipzig):

Hochverehrter, lieber Herr Nowack, wie Sie wissen, lese ich alle Ihre Beiträge in Ihrem Block, mal mehr interessiert, mal weniger interessiert. Sehen Sie es mir nach, dass ich Ihre Beiträge über Ihre Haustiere und Ihren Garten und über DDRNostalgica nur kurz überlese, dagegen Ihre kunstwissenschaftlichen und gesellschaftspolitischen Beiträge immer mit grösstem Interesse wohlwollend zur Kenntnis nehme, da sie mehrheitlich in grossem freiheitlichen, fortschrittlichem und sozialen Geist geschrieben sind. Ich wundere mich allerdings immer wieder, dass Sie sich trotz Ihres klaren realistischen Geistes immer wieder in Sphären bewegen, wo Sie annehmen, dass dort sich Mitstreiter Ihres linken Weltbildes befinden. Sie schreiben z.B. über den Block des Herrn Dr. Kurch so, dass man annehmen muss, dass es sich dort um einen linken Block handelt, wohl wissend, dass wo Wein auf einer Flasche drauf steht, nicht zwangsläufig leckerer Wein drin sein muß, sondern eventuell ungeniessbarer Essig. Sie müssen doch von Anfang an erkannt haben, dass sich dort Menschen tummeln, einschliesslich des Herrn Dr. Kurch, die das liberale Bürgertum repräsentieren, deren Linkssein einzig und allein in der Ablehnung des Faschismus alter Prägung, der Bejahung der Einwanderung nach Deutschland und tief verwurzelten Ressentiments gegen westliche Werte besteht.
 
Bürgerliche Parteien, wie z.B. diese AFD, werden als rechts von diesen Leuten eingestuft, wenn nicht als faschismusnah verunglimpft, einzig und allein, weil sie teilweise der Ausbreitung des Islam in Deutschland und der ungezügelten Einwanderung Grenzen setzen wollen. Diese Anschauung der AFD ist weder rechts, noch ist eine Bejahung der ungezügelten Ausbreitung des Islam in Deutschland und der ungezügelten Einwanderung nach Deutschland Ausdruck von Linkssein, denn für Einwanderung und für Islamfreundlichkeit muß man nicht links sein. Wie die Praxis zeigt, haben sich dieser Anschauung auch das Großkapital und grosse relevante Gruppen des bürgerlichen Spektrums, besonders der Medien, angeschlossen und ist mittlerweile Staatsdoktrin. Linkssein heisst immer noch, die kapitalistische Wirtschaftsordnung überwinden wollen, nichts anderes, hat doch aber nichts mit ungezügelter Einwanderung und Islamfreundlichkeit zu tun.
 
Dass der Faschismus unserer Zeit oft als Antifaschismus und islamischem Faschismus daher kommt, dies wollen diese Ewiggestrigen nicht sehen. Erschreckend fand ich die Äußerungen eines Herrn Lutz Lippert im Dr. Kurch-Block, als er das grauenvolle Schlachten von Tieren ohne vorherige Betäubung mit den Worten verharmloste, dass es doch auch in der Massentierhaltung westlicher Prägung Tierquälerei geben würde. Das ist mehr als infam, dann könnte man alles Schändliche z.B. in der deutschen Gesellschaft mit der Begründung relativieren, dass es in anderen Ländern weit schlimmer aussieht, oder simpel ausgedrückt, wenn es Tierquälerei bei uns trotz Tierschutzgesetz gibt, dann macht es doch nichts den Religiösen Tierquälerei per Gesetz zu gestatten. Wenn eine fortschrittliche Gesellschaft Tierschutzgesetze erläßt, dann kann man nicht mit dem Hinweis darauf, daß diese nicht eingehalten werden oder sie ungenügend sind, die Barbarei gestatten. Barbarei ist es nun mal, wenn ein Tier ohne vorherige Betäubung getötet wird, dies ist unstreitig, wird auch bestraft, nur mit einer Ausnahme, wenn dies aus religiösen Gründen geschieht. Aushebelung von Menschenrechten und Tierrechten zugunsten einer Religion? Dies müsste doch jeden Linken zum Protest bewegen. Tut es auch, wie auch die Ablehnung der Beschneidung an nichteinwilligungsfähigen Personen, wie kleinen Kindern, was eine schwere Körperverletzung darstellt, so wie Sie das wunderbar in Ihren Blockbeiträgen thematisierten, aber nur bei wirklichen Linken, schon aus ihrem freidenkerischen Selbstverständnis heraus. Menschen die darin keine Menschenrechtsverstöße oder Tierrechtsverstöße sehen, sind eben keine Linken, sondern Erzreaktionäre mit einem Mäntelchen wo links drauf steht, aber was tatsächlich ein rechtes, wenn nicht gar faschistoides Mäntelchen ist.

Es ist doch lachhaft, wenn mittlerweile das Wort „islamfeindlich“ kein positives Synonym für Linkssein ist, sondern für rechtes negatives Denken. Fortschrittliche Linke können doch auf keinen Fall „islamfreundlich“ sein, da der Islam in seiner mehrheitlichen Ausprägung fortschrittsfeindlich und reaktionär ist. Die wenigen Ausnahmen, wie z.B. der alewitische Islam, werden ausgerechnet mit Unterstützung des Westens bekämpft, wie die Assad-Regierung in Syrien.
 
Hochverehrter, lieber Herr Nowack, wie Sie wissen bin ich kein großer Freund der albanischen Gesellschaftspolitik des Herrn Hoxha gewesen, dies vielleicht auch aus Unkenntnis oder schlicht gesagt, weil ich mich früher für Albanien nicht interessierte, auch die Radiosendungen nicht hörte oder Schriften von dort nicht kannte, obwohl ich als Bundesbürger dort ungehindert heran gekommen wäre. Was mir allerdings sehr einleuchtete, dass war die Entscheidung der albanischen Kommunisten, die bis dahin wirkenden offiziellen Religionen auf dem Gebiete Albaniens zurück zu drängen, bis hin zum allgemeinen Verbot und der Auflösung der Moscheen und Kirchen, da sie den Fortschritt massiv behinderten. Es käme doch nun kein Mensch auf die Idee, dies mit Rechts zu titulieren, sondern als linke Politik, wenngleich als linksradikale Politik. Auch die DDR war nicht religionsfreundlich, und wie sie schrieben, sie gestattete keine Beschneidungen, was ich nicht bestätigen kann, da ich darüber nicht informiert bin, aber in der DDR waren doch wohl keine Rechten an der Macht, oder? Diese damalige Einstellung zur Religion und zur Einwanderung, würde heute als rechtsradikal verunglimpft werden.
 
Mir ist nicht bekannt, dass die DDR Einwanderung in grossem Stile praktizierte, so wie wir. Gelesen habe ich von wenigen Asylaufnahmen von politisch Verfolgten aus fremden Ländern, aber doch prozentual in vernachlässigbaren statistischen Bereichen. Der Grundfehler meines Erachtens war bei uns, die millionenfache Aufnahme von Gastarbeitern, der gestattete Nachzug der Familien und damit haben wir jetzt ein Millionenheer an Einwanderern und deren Nachkommen, die sich nicht, wie z.B. in den USA, Kanada oder Paraguay restlos anpassten, sondern die ihre Kultur mitbrachten, an der sie zu großen Teilen festhalten. Und diese Kultur ist nun eben mal zu großen Teilen nicht mit der fortschrittlichen Kultur des Westens kompatibel. Sie haben Recht, wenn Sie schreiben, dass dieser Fortschritt bei uns mühsam in 200 Jahren erkämpft werden musste, viele Rückschläge erleiden musste, aber diese 200 Jahre Aufklärung gab es z.B. im Islam nicht, von Ausnahmen wie dem von Ihnen erwähnten Atatürk abgesehen. Statt einer Abkehr vom archaischen Islam, so wie das Atatürk durch strikte Säkularisierung durchsetzte, ist im Gegenteil seit vielen Jahren einen gegenläufige Entwicklung zu verzeichnen, hin zu noch mehr Rückschrittlichkeit. Solange das so ist, tut ein Land gut daran, Einwanderung zu reglementieren.
 
Wie Sie wissen, lebe ich die Hälfte des Jahres in Paraguay. Ein armes Land und nicht fremdenfeindlich, aber auf eine massenweise Einwanderung von Islamisten legt man hier keinen Wert, stoppt das ab. Wenn ich hier mit Einheimischen spreche, die auch mal die deutsche Politik verfolgen, was allerdings selten der Fall ist, dann wird mir immer wieder die Frage gestellt, wieso ein so kleines Land wie Deutschland überhaupt Einwanderer aufnimmt, wo es doch schon so überbevölkert ist. Die Frage ist berechtigt, denn Paraguay ist anderthalb mal so groß wie Deutschland, hat aber nur ca. 6 Millionen Einwohner, Deutschland dagegen jetzt schon rund 83 Millionen. Während Paraguay weitgehend autark ist, sich bei einer großen Weltwirtschaftkrise, einer großen Weltnaturkatastrophe, selbst ernähren könnte, würde in Deutschland das Chaos ausbrechen, denn ohne Industrie und weltweitem Handel könnte Deutschland nicht mal einen Bruchteil der Menschen ernähren. Vergleicht man mal die Kleinheit Deutschlands mit der riesigen Größe Rußlands und setzt die Bevölkerungsdichte in Relation, dann wird dies vielleicht noch deutlicher (Nur ca. 150 Millionen Einwohner hat das große Rußland). Deutschland ein Einwanderungsland? Eine mehr als unkluge Politik! Dies haben Parteien, wie die AFD, erkannt, schlimm nur, dass es nicht aus dem linken Spektrum kam. Aber wie so oft in der deutschen Geschichte, hat die deutsche Linke versagt.

Hochachtungsvoll

Ihr Bodenhausen

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