2011-08-22:
Dass Generationen von Schülern im Speisesaal der ehemaligen Oberschule 5 gegessen haben, ist "historisch gesichert".
Und wenn das Wandbild zu o.g. Einlassung verführte, bleibt eine Phantasie immer noch offen.
Also bitte schnell wegreißen die ganze Dreckecke.
2011-08-22:
Genau! Sprengstoff rein und "Rums!" ist alles weg. ;-)
ehemaliger schüler (Besucher)
2011-08-22 @ 22:22:02
was hab ich das bild gehasst...
2011-08-23:
Das real-sozialistische Paradies bröckelt nun auch in vorletzter DDR-Schule in NB. Unmoderner konnte ein Speisesaal in den 1980er Jahren in einer DDR-Schule nicht sein. Schlimm genug, daß es noch knapp 20 Jahre in Freiheit lebende Schüler beim Mittagessen massakrierte.
Um was für ein Bild handelt es sich? Ein Propagandabild mit Fahne schwenkenden Pionieren? Ein kriegsverherrlichendes Bild? Ein künstlerisch laienhaft gemaltes Bild? Ein destruktives Bild, ohne Sinne und Verstand, so wie viele in den 1960er Jahren in Westdeutschland gemalt wurden (bourgeoiser Nonsens), wie z.B. ein Wandbild wo Dreck an die Wand geschmissen wurde und dann bei der „Documenta“ vom bürgerlichen Kunstbetrieb hoch gelobt wurde?
Nicht eines von dem allen, sondern es geht um ein leichtes, frohes und freies Sommerbild mit Badenden, so wie es damals an vielen Seen der DDR aussah, frei von bürgerlicher Prüderie, siehe einige Nackte, was jetzt natürlich nicht mehr Mode ist. Mode ist dagegen heutzutage für Jungs in knielangen Hosen ins Wasser zu gehen und Frei-Körper-Kultur-Propagierung an heutigen bundesdeutschen „freien“ Schulen - Fehlanzeige! Stattdessen wurde der Ganzkörperbadeanzug für islamische Mädchen beim schulischen Schwimmunterricht salonfähig. Seit über 20 Jahren eben Freiheit!?
Ein unpolitischeres Bild, wie „Ein Sommertag“, hat es selten an Schulen gegeben. Warum dann dieser Haß darauf? Dieses Bild nimmt wahrscheinlich eine Sündenbockfunktion ein, wird als „Sozialismus“ abgestempelt, muß büßen, während man selbst höchstwahrscheinlich zu den bevorzugten Cliquen der DDR-Gesellschaft gehörte. Die damals am eifrigsten sich dem System anpaßten, die schreien jetzt am lautesten: Zerschlagt alles was aus der „dunklen" Zeit noch da ist! Daß dann ein „helles“ unpolitisches Sommerbild dran glauben muß, das ist egal.
Es war nach 1990 typisch, daß gerade diejenigen Profiteure des DDR-Regimes, die in der DDR-Zeit nicht das Maul aufmachten gegen das DDR-System, die waren, die am schnellsten ihre Pionier-und FDJ-Hemden mit den diversen Auszeichnungen wegwarfen, ruckzuck zu lupenreinen freiheitlich-demokratischen Bundesbürgern mutierten, sie, ablenkend von ihrer eigenen angepaßten Vergangenheit, zu Bilderstürmern wurden, dies auch im übertragenen Sinn. Von Bürgerrechtlern oder Bürgern die tatsächlich aus politischen Gründen unter dem SED-Regime zu leiden hatten, sind mir solche Mobäußerungen nicht bekannt, denn diese Menschen sind kaum Kunstbanausen, verwechseln nicht ein helles Sommerbild mit dem Schießbefehl oder der Mauer.
Gerhard Großmanns Bild „Ein Sommertag“ ist künstlerisch nicht hoch genug einzuschätzen, denn die Komposition vieler Menschen an einem Badestrand ist keine leichte Aufgabe, wenn es denn nicht langweilig wirken soll. Daß das Bild in flächig-konturierter realistischer Weise gemalt wurde, ist kein Merkmal der „DDR-Propagandakunst“, sondern seit Menschengedenken üblich, siehe die großflächigen Strandbilder eines Paul Gauguin, eines Maurice Denis oder eines Ludwig von Hofmann. Erhard Großmanns Bild „Ein Sommertag“ war ein wertvolles Bild, welches zu zerstören eine Schande war und welches so nieder zu schreiben, mehr als schändlich ist, aber so ein Bild „massakrierte“ (Zitat): ja angeblich nach 1990 „20 Jahre in Freiheit lebende Schüler beim Mittagessen“.
Frösi-Kunstbeilage "Bild des Monats" im Heft 8/74: Erhard Großmann: "Ein Sommertag"
Die Kinderzeitschrift „Frösi“ legte mehrere Jahre jeden Monat eine Kunstbeilage dem Heft bei, neben Werken alter Meister auch Drucke neuzeitlicher Künstler, so in der Frösi des Augustheftes von 1974 auch einen Ausschnitt von Erhard Großmanns „Ein Sommertag“, siehe Scan. Dieses Bild kam bei Kindern und Jugendlichen gut an, denn gerade im Monat August (damals gab es 8 Wochen Sonmerferien - Juli und August) war es doch ein Bild, was der Realität entsprach, denn so wie auf diesem Bild verbrachten hunderttausende Kinder ihre Ferien.
Ein User, sprach mir und vielen Kunstfreunden aus dem Herzen:
Gerhard Scholz (Besucher)
2011-08-24:
Kunstbanausen ist noch viel zu gelinde ausgedrückt...Es ist traurig, dass in keiner Weise versucht wird das Bild zu retten, Herr Großmann es tut mir leid...
zerstörtes Wandbild, Erhard Großmann: "Ein Sommertag"
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„Faschismus, Bücherverbrennungen und Bilderstürmerei gehören untrennbar zusammen!“
Mehmet Shehu