Mittwoch, 21. Januar 2009

Wegelagerer und Abzocker in Dessau

Nun mal ehrlich, liebe Leser, fühlen Sie sich wirklich von angeblich gestiegener Kriminalität bedroht, fürchten sie Räuber, Wegelagerer, Abzocker? Nun die allgemeine Kriminalität ist natürlich nicht angestiegen, sondern im Gegenteil in den letzten Jahren gesunken, ganz im Gegensatz zu der Medienhysterie á la Blöd-Zeitung die wider besseren Wissens diesen Unsinn den Leuten einredet. Aber – und jetzt kommt das „Aber“, die Räuberei, Wegelagerei und Abzockerei seitens staatlicher und halbstaatlicher Behörden, die hat tatsächlich zugenommen! Und so kommt es, daß immer mehr Bürger Ämter und Behörden mehr fürchten müssen als die Kleinkriminellen.

Wegelagerer? Die kennen Sie nicht? Ei gewiß doch! Wenn sie Sachsen-Anhalter sind dann kennen Sie eventuell den Spruch „An Dessau kommt keiner vorbei“. Ja, an Knöllchen kommt kaum jemand vorbei der in Dessau mit dem Auto fährt und dies wissen besonders Auswärtige. Bei denen ist unsere Stadt besonders unbeliebt und dies auch wegen der Abzockerei mit Bußgeldern aller Art im Straßenverkehr. Daß es der Stadtverwaltung keineswegs darum geht mehr Verkehrssicherheit zu erreichen, dies zeigt sich daran, daß man die Einnahmen angeblicher Parksünder und Geschwindigkeitsübertreter schon fest im Stadthaushalt einplant. Wer die Verschwendungssucht der Stadt Dessau kennt, und dies besonders bei dem aufgeblähten Personalbestand an Angestellten und Beamten im öffentlichen Dienst dort, dem kann das Geld nur dauern was dem Bürger abgezockt wird um dann letztendlich nur dazu zu dienen den Angestellten und Beamten dort ein fideles Einkommen zu bescheren welches weit über vergleichbaren Einkommen in der freien Wirtschaft liegt.

Sage und schreibe 750 000,00 Euro (das sind 1 ½ Millionen D-Mark) hat die Stadt Dessau-Roßlau den Bürgern an derartigen Bußgeldern im vorigen Jahr abgeknöpft. Da ist die Stadt im Verhältnis zur Anzahl ihrer Bürger einsame Spitze weit und breit. Besonders betroffen schauen die Rosslauer aus der Wäsche, denen es bis zur Vereinigung mit Dessau entschieden besser ging als den schon immer abgezockten Dessauern. Vorbei die Zeiten als eine sehr nette und bürgerfreundliche Politesse in Roßlau für Ordnung im ruhenden Verkehr sorgte und sogar öfter mal einem Parksünder in einen Laden nachging um ihn auf sein Versäumnis die Parkuhr nicht eingestellt zu haben höflich aufmerksam zu machen. Diese Zeiten sind vorbei, jetzt herrschen Dessauer Verhältnisse auf den Straßen und deren Büttel kann man eher mit Schergen des Alten Dessauers vergleichen als mit Staatsdienern des Vater Franz was die Rigorosität und den preussischen Geist(Ungeist) anlangt. Als Dessauer kennt man so langsam die Verstecke der Wegelagerer mit ihren mobilen Blitzern und die Starenkästen kennt man sowieso. Aber Auswärtige trifft es natürlich immer wieder und die behalten dann Dessau in keiner guten Erinnerung. Nur zwei Beispiele wie vorgegangen wird um Geld um jeden Preis dem Bürger abzupressen. Viele Touristen fahren durch Dessau-Waldersee um nach Wörlitz zu kommen oder sie kommen von Wörlitz zurück und wählen dann auch meistens den Weg über Waldersee. In Waldersee befindet sich eine Schule, dort ist Tempo 30 angesagt – vollkommen richtig, denn Kinder sind unberechenbar und da ist 30 tatsächlich angesagt. Ja, was gibt es da zu meckern, wenn dort ein Blitzer postiert wird? Die Gemeinheit ist die, daß man während der Schulzeit dort keine Blitzer sieht, am Nachmittag auch nicht, aber wenn es Abend wird, kein Kind und kein Passant mehr auf der Straße ist, dann schlägt man zu, meistens steht dann dort ein privates Unternehmen welches die Lizenz zum Blitzen von der Stadtverwaltung erworben hat und wartet auf Geschwindigkeitsübertreter. Es wird also der Sinn weshalb dort ein Schild mit Tempo 30 angebracht wurde, eben wegen der Schüler dort, pervertiert, weil zu den Zeiten wo man abzockt, gar kein Schutzbedürfnis vorliegt. Einzig und allein die Kasse der Stadtverwaltung und der privaten Blitzerfirma, die natürlich auch von diese Einsätzen leben will, die wird gefüllt. Aus ökonomischer Sicht ist es ja verständlich, daß dieser Blitzer sich in der Nacht hinstellt, denn am Tage ist dort nicht viel zu holen, denn während der Schulzeit fahren die Autofahrer eh vorsichtig in der Nähe von Schulen, wer will schon ein Kind anfahren? Aber moralisch? Aber, aber wer ist denn noch so weltfremd, von einer Behörde moralisches Handeln zu erwarten?

Zweites Beispiel! Auf den Wiesen vor dem Leiner See steht ein Schild „Befahren der Wiesen verboten“. Hm, Vogelschutz, oder sonst was schutzwürdiges? Wohl kaum, denn sonst würde man dort nicht in Abständen ganze Herden an Kühen dort weiden lassen und eventuelle Vogelnester platttrampeln lassen. Kurz und gut, Touristen erwischt es, die dort mal kurz anhalten um Rast zu machen. Wer auch nur wenige Zentimeter statt auf der Straße zu parken den dortigen Rasen berührt, der wird abgezockt: 50,00 Euro Bußgeld plus der Bürokratiekosten von ca. 25,00 Euro wegen eines Umweltvergehens. Da passiert es dann schon mal, daß einem Bürger dieses Geld abgezockt wird und gleichzeitig Traktoren ein paar Meter weiter auf eben diesen zu „schützenden“ Flächen mit schweren Güllewagen dort lang rumpeln, tiefe Rinnen hinterlassend. Ja dieses Gebiet ist so „schützenswert“, daß man den Agrarnutzern sogar von der Stadt Dessau her gestattet Gülle in Massen da auszubringen und dies sogar dann wenn einen Tag später das ganze Gebiet dort wegen Hochwassers unter Wasser steht und die ganze Gülle die Mulde und die Muldaue verseucht. Ja, diese Art wirklicher Umweltschädigung wird seitens der Stadtverwaltung geduldet, da erteilt man halt eine „Sondergenehmigung“. Zwei geknickte Halme aber, die ein dort parkendes Privatauto verursacht, ahndet man mit ca. 75,00 Euro. Toll!

Ja, und wie wäre es denn mit Widersprüchen gegen derartige Bescheide der Stadtverwaltung Dessau? Überlegen Sie sich das gut, liebe Leser, falls sie denn das Pech haben in Dessau unter dieser Stadtverwaltung leben zu müssen. Dann wird es Ihnen passieren, daß Sie Schreiben des Oberbürgermeisters der Stadt Dessau-Roßlau bekommen und Sie allein dafür, daß Sie es gewagt haben die Damen und Herren in einer städtischen Behörde mit einem Widerspruch geärgert zu haben, mit einer Widerspruchsgebühr belegt werden. So erging es all denen die z.B. gegen einen nachträglichen Gebührenbescheid bezüglich des zwangsweisen Anschlusses an das Kanalnetz in Dessau-Süd nebst dubioser Abzocke wegen angeblicher Grunderneuerung der Straße Widerspruch eingelegt hatten. Bei der Ablehnung des Widerspruchs lag dann gleich die Rechnung für das „Widerspruchsverfahren“ bei: 30,00 Euro plus 3,00 Euro Postkosten für jeden! Toll, schon unsere Steuergelder für derartige Verwaltungsarbeiten einkassieren und dann trotzdem noch jede Arbeit extra sich bezahlen lassen?

Die alten Raubritter überfielen den Bürger mit dem Spruch auf den Lippen „Geld oder Leben!“ Bei der Stadtverwaltung Dessau heißt es moderater, wie z.B. bei der Begründung der 33,00 Euro für die Widerspruchsbearbeitungsgebühr:
„Die Kostenentscheidung ergibt sich aus § 73 Abs. 3 Satz 3 VwGO in Verbindung mit § 80 Abs. 1 Satz 1 des Verwaltungsverfahrensgesetzes in Verbindung mit § 4 Abs. 1 der Verwaltungskostensatzung der Stadt Dessau-Roßlau (Tarifstelle 16).

Dienstag, 20. Januar 2009

Post Skriptum zum gestrigen Posting

Na, da habe ich ja wieder mal in ein Wespennest gestochen, wie man so schön sagt: „Getroffene Hunde bellen“!? Aber ich freue mich wenn Emails kommen und seien sie auch schimpfender Art. Daß sich manch „Bild“-Zeitungsleser und all die Typen die vor gar nicht langer Zeit ihr Auto mit Deutschandfahnen „schmückten“, sich durch meine letztes Posting betreffs des „deutschen Wesens“ auf den Schlips getreten fühlten, dies war mir klar und sogar beabsichtigt, aber dass auch einige rational denkende Leser gar nicht recht mit bekommen haben was ich in meinem Posting ausdrücken wollte, dies ist schade. Und darum eine kleine Nachlese für etwas Begriffsstutzige.

Ja natürlich ist ein so verwilderter Garten wie in dem Alfons-Video kein schöner Anblick und natürlich fliegt der Unkrautsamen zum Nachbarn, aber deshalb einen alten Mann dem die Frau gestorben ist, der eventuell krank und durch Trauer depressiv ist, mit Wonne die Kündigung zu schreiben, dazu mit dieser deutschen kaltschnäuzigen Häme noch betonend, dass dieser alte Mann früher mal Erster Vorsitzender dieses Schrebergartenvereins gewesen war, also Verdienste hatte?

Meinen Sie, liebe deutschtümelnden Email-Schreiber, dass wenn es diese Schrebergärten in Arabien, Albanien oder in einem anderen südlichen Land geben würde (Zum Glück kennt man dort diese Art reglementierter und durch preussischen Vorschriftenwahn bestimmten Gärten nicht, denn diese Art von Gärten können nur bei deutscher Mentalität so bestehen wie sie bestehen, mit all den Verboten und Geboten bis hin zum Übernachtungsverbot in der Gartenlaube), man dort einen alten Mann von seinem Grundstück schmeissen würde? Wohl kaum, denn erstens ehrt man dort das Alter und zweitens ist man hilfsbereit und hat eine Ehre im Leibe die sowohl Gastfreundschaft wie auch Einstehen in der Gemeinschaft einschliessen, Dinge die dem Deutschen wesensfremd sind. Also zu 100 % hätte in dem Fall, dass dies in einem südlichen Land so anstehen würde, eine Schrebergartengemeinschaft dort, statt den Mann raus zu schmeissen, ihm geholfen den Garten halbwegs vom Unkraut zu befreien und ansonsten hätte man auf derartige Vorschriften, dass ein Garten gepflegt auszusehen hätte – gesch…… !

Daß diese deutsche Art des Umgangs miteinander sich keineswegs auf kleinbürgerliche Spießer in Schrebergärten beschränkt, dies zeigt sich doch allenthalben. Schauen Sie doch mal in größere Familien. Auch dort werden Alte in Altersheime abgeschoben. Man ist lieber berufstätig, statt sich um die Alten zu kümmern. Kein Land der Welt hat so viele Altersheimplätze im Verhältnis zur Bevölkerung wie Deutschland. Es ist eben doch eine Mentalitätsfrage, denn die vorgeschobenen Gründe, dass alle in der Familie arbeiten gehen müssen, und dadurch keiner sich um die Alten kümmern könne, die sind mehr als durchsichtig, denn in den meisten Ländern wo man fast gar keine Altersheime kennt, wo man fast immer in der Familie alt wird und von der Familie im Alter und bei Krankheit gepflegt wird, lebt man weitaus ärmer als in Deutschland, siehe z.B. Albanien. Dort wäre es eine Schande wenn jemand nicht seine Eltern im Alter bei sich betreuen würde, es ist eine Frage der Humanität, Moral und der Ehre!

Nun kommt vielleicht der Einwand: „Ja, aber früher war alles besser! Da hatte man dieses Gemeinschaftsgefühl noch!“ Alles kalter Kaffee und Geschichtsklitterung und Schönreden der deutschen Ellenbogenmentalität, die auch früher schon vorhanden war. Diese preussische Kälte herrschte schon ebenso unter dem Kaiser, der Weimarer Republik, unter den Nazis, in der sozialfaschistischen DDR wie auch im kapitalistischen Westdeutschland. Beispiele gefällig? Im März 1945 lag unser Haus auf dem Sandberg in Dessau-Törten in Schutt und Asche, zerstört durch die Druckwelle einer Luftmine durch das angloamerikanische Bombardement. Diese Druckwelle traf ausgerechnet nur unser Haus schwer, alle anderen Häuser – außer dem Haus wo die Luftmine direkt einschlug – kamen mit Lapalien davon.
Deutsche Volksgemeinschaft? Nicht die Bohne! Meine Familie hauste im Keller, notdürftigst, da alles undicht war und frierend da es im März empfindlich kalt war. Und die Nachbarn? Die die in ihren großen Häusern weiterhin alle Räume wie bisher hatten – kam da mal jemand und hätte meiner Familie Hilfe angeboten, sie aufgenommen, sie bei sich wohnen lassen? Weit gefehlt, da half nicht einer – eben typisch deutsch. Ja und schaut man sich die Bilder an von den Krisengebieten der Welt, wie z.B. Araber hilfreich sind, wenn dem Nachbarn durch die israelischen Bombenangriffe das Haus kaputt gemacht wurde, wie man sofort diese Leute bei sich aufnimmt, dann sieht man den Unterschied zwischen deutschem Wesen und dem anderer Völker.

Ja und die DDR? Die sozialistische Gemeinschaft? Propaganda die nichts mit der Wirklichkeit zu tun hatte! Natürlich gab es Zweckgemeinschaften die sich untereinander unterstützten, die in der Mangelwirtschaft sich gegenseitig die Posten und die Waren zuschoben die rar waren, aber dies hatte doch nichts mit Mentalität zutun, sondern war eher Krämerdenken, immer auf den eigenen Vorteil bedacht sein durch Eingebundensein in einer Gruppe. Daß diese Zweckgemeinschaften der herrschenden Cliquen an der Macht in der DDR noch heute gut funktionieren, dies sieht man an den alten Stasiseilschaften wie sie sich noch heute gegenseitig auf Posten hieven. Schon kurz nach der Wende nahm dies große Ausmaße an. Da wurden schnell Schlüsselstellungen in der Wirtschaft und im öffentlichen Dienst besetzt und dann wurde aus den alten Seilschaften nachgeholt. Noch ein Enkelkind eines alten Stasimenschen wird durch diese Nach-DDR-Seilschaften wohl kaum mal arbeitslos werden, zu groß sind die Beziehungen untereinander, immer noch. Aber sind Seilschaften wie diese ein Zeichen von Würde, Anstand, Ehre? Kaum, denn schon in der DDR steckte man die Alten in Altersheime und man scheute sich auch nicht massenhaft die eigenen Kinder in Krippen abzugeben, obwohl es eben keine Pflicht war als Frau arbeiten gehen zu müssen wenn der Mann schon arbeitete. Ja manche gingen sogar soweit ihre Kleinkinder in einer Wochenkrippe abzugeben, einer besonders abscheulichen Form des sozialfaschistischen DDR-Ungeistes. Nicht zwangsweise, sondern vollkommen freiwillig! In südlichen Ländern undenkbar!

So, genug erläutert! Ich denke doch nun alle Unklarheiten ausgeräumt zu haben die mein letztes Posting ausgelöst hatte. Allen Lesern einen schönen Tag noch!

Montag, 19. Januar 2009

Alfons - Komiker der Spitzenklasse!


Man hat ja im Prinzip nichts zu lachen in dem Land Deutschland, aber über den französischen Komiker Alfons der die Deutschen auf die Schippe nimmt, da kann ich jedenfalls herzlich lachen. Toll, daß Alfons jetzt eine eigene Sendung hat, die ich den Lesern meines Blogs nur empfehlen kann. Sendetermine finden Sie auf der Alfons-Seite http://www.puscheltv.de/. Auf dieser Seite finden Sie auch ein paar Videos der vergangenen zwei Sendungen: http://www.puscheltv.de/videos.html

Köstlich wie Alfons den deutschen Duchschnittsbürger vorführt mit seinen nationalen Charaktereigenschaften, wie der Obrigkeitshörigkeit, dem Vorschriftenwahn und überhaupt all den deutschen Untugenden die dem Deutschen im Ausland mit Recht den Beinamen des "häßlichen Deutschen" eingebracht haben. Typisch das Video wo Alfons in einem deutschen Schrebergartenverein den dortigen Spießbürgern ihr inhumanes Verhalten entlockt, so bei dem Interview mit einem Schrebergartenvorstandsmitglied der sich brüstet einen alten Gartenfreund bald fristlos zu kündigen, dies obwohl der sehr alt ist und ihm die Frau gestorben war. Daß auf diese persönlichen Handicaps ein "richtiger" Deutscher natürlich keine Rücksicht nimmt, dies weiß jeder der die Ellenbogenmentalität der Deutschen kennt. Zum Lachen, aber auch zum Betroffensein, die Reaktionen auf den sich dumm stellenden Alfons bei den deutschen Spießern! Aber schauen Sie selbst mal rein bei den Videos. Gut, daß es Ausländer wie Alfons gibt die den Deutschen einen satirischen Spiegel vors Gesicht halten, vieleicht nutzt es was und die nationalen Eigenschaften der Deutschen ändern sich mal ein wenig, denn am deutschen Wesen sollte die Welt weiß Gott nicht genesen.

Sonntag, 11. Januar 2009

Die unsoziale Dessauer Tiertafel

Es ist ja löblich, daß der neue Dessauer Tierschutzverein “Pfötchen e.V.” eine Tiertafel für Dessau-Roßlau eingerichtet hat. Wie der Verein auf seinen Internetseiten schreibt, sollen damit ähnlich der Tafel für Menschen bedürftige Bürger mit Futtermitteln für ihre Haustiere unterstützt werden. Es ist ja bekannt, daß große Teile der Bevölkerung am Rande des Existenzminimums leben müssen, bedingt durch die hohe Arbeitslosigkeit und die unsoziale Politik der herrschenden Parteien, die verstärkt in den letzten Jahren durch Steuergeschenke die Reichen reicher machten und die Armen noch ärmer machten. Besonders die unmenschlichen Hartz-Gesetze trugen dazu bei immer mehr Menschen in die Armut zu treiben. Und wer durch diese inhumane Politik finanziell so knappsen muß, dem fällt es auch immer schwerer ein Haustier durchzubringen mit Futter, Steuern und Tierarztkosten. Nun könnte man meinen die Politik würde bedingt durch die Finanzkrise wo nun zig Milliarden an Staatsgeldern ausgeschüttet werden sollen um die Konjunktur anzukurbeln die unteren Einkommensbezieher und die Hartz-IV-Bezieher mit mehr Geld ausstatten, doch weit gefehlt. Da wird seitens der bürgerlichen Parteien CDU/CSU, SPD, FDP und Grüne gefordert, daß der Bürger mehr Geld bekommen soll, damit mehr konsumiert wird, doch damit meint man nicht etwa denjenigen der eh schon am Hungertuch nagt, sondern der gut verdienende Bürger soll die Staatsgelder bekommen, etwa durch Steuersenkungen. Da ja nun sowieso nur die Gutverdienenden Einkommenssteuer bezahlen, nutzen diesen Finanzgeschenke nur den Reichen. An finanzielle Zuwendungen seitens des Staates an Hartz-IV-Empfänger oder Minirentner denken diese Herrschaften natürlich nicht. Die einzigste Partei die dies fordert ist die Linke. Diese Forderung ist nicht nur im Sinne der Menschlichkeit, denn die derzeitigen Sätze für Hartz-IV-Bezieher und Kleinrentner sind zutiefst inhuman, sondern der Konsum würde tatsächlich angekurbelt werden, denn diese armen Schichten würden dieses Mehr an Geld tatsächlich in den Konsum stecken, wohingegen die reichen Schichten die ihnen vom Staat zugeschanzten zusätzlichen Gelder eher auf die hohe Kante legen werden, wie dies Meinungsumfragen ergaben.

Da dies nun so ist, ist es doch gut wenn ein Verein wie der Dessauer Tierschutzverein „Pfötchen e.V.“ eine Tiertafel für bedürftige Haustierhalter betreiben will, oder? Was gibt es da zu kritisieren? Eine ganze Menge, denn wie meistens in unserem Land werden mal wieder die wirklich Bedürftigen von der Hilfe ausgeklammert. Wie das denn, es sollen doch gerade die in sozialer Notlage lebenden Tierfreunde unterstützt werden? Die Sache ist einfach aufzuklären. Die Verantwortlichen der Dessauer Tiertafel haben keine Ahnung wer bei der Dessauer Bevölkerung wirklich soziale Not leidet, wie auch, wenn man selbst sich nicht in die Niederungen der sozialen Not begibt, selber davon nicht betroffen ist und aus dieser kleinbürgerlichen Haltung heraus an eine Sache so herangeht wie das satte Bürgertum sich die Armut in Deutschland vorstellt. Daß seit 1990 große Teile auch der Dessauer Bevölkerung durch die Politik in die Langzeitarbeitslosigkeit geschickt wurden, dies scheint unbekannt. Vielmehr scheint man die Meinung zu vertreten, dass die Langzeitarbeitslosen selbst schuld an ihrer finanziellen Misere sind, man müsse nur sich tüchtig bemühen, dann würde man auch auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen. Diese plumpe Hetzpropaganda der bürgerlichen herrschenden Cliquen und ihrer Vasallen in den Medien ist weit verbreitet im Denken des Bürgers und ist natürlich mehr als dümmlich, denn schon mathematisch geht diese Mär nicht auf wenn man die offenen Stellen und die der Arbeitssuchenden gegeneinander stellt.

Laut Satzung bekommt bei der Dessauer Tiertafel nur derjenige Unterstützung der einen Hartz-IV-Bescheid oder einen Sozialpass des Amtes vorweisen kann. Wer dies nicht kann, der geht leer aus. Wen betrifft dies? Erst einmal alle die, die durch die weiten Maschen der Hartz-Behörden fallen, wie z.B. diejenigen die einen Antrag auf Hartz-IV gestellt haben, die auch tatsächlich bedürftig sind, wo aber die Behörden sich Zeit lassen mit der Bearbeitung, wo erst nach langwierigen Rechtsstreitigkeiten Hartz-IV gezahlt wird. Es ist ja keine Seltenheit, dass oft ein halbes Jahr vergeht, ehe so ein Bedürftiger sein Geld bekommt. In dieser Zeit können diese Personen nur durch Essens-Spenden z.B. der Bahnhofsmission überleben. Diese Institution weiß um all diejenigen die durch die Maschen der Bürokratie fallen, die buchstäblich ohne die Bahnhofsmission verhungern würden. So auch die Obdachlosen, die zu schwach sind jeden Tag zum Amt zu gehen um ihr Obdachlosentagegeld abzuholen. Ja und diese beiden Gruppen an Menschen haben sehr oft auch ein Tier, die Obdachlosen oft einen Hund als einzigsten treuen Begleiter von dem sie sich nicht trennen möchten. Würden nun diese Menschen bei der Dessauer Tiertafel um Futter für ihre Tiere bitten, dann würde es wohl schlecht darum aussehen. Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass so ein Mensch der z.B. gar nichts an Einkommen hat, weil er auch kein Hartz-IV bekommt oder ein Obdachloser keine Chance hat von der Tiertafel Futter für sein Tier zu bekommen, denn es wird ja ein Hartz-Bescheid oder ein Sozialpass verlangt. Daß sowieso der Klientenkreis der etwas von der Tiertafel bekommen kann auf mobile Hartz-IV-Empfänger eingeschränkt ist, die mit dem Auto bis zur Daheimstraße kommen können oder die genug Geld haben um sich teure Bus- oder Straßenbahnkarten zu kaufen, dies ist einleuchtend. Also Alte, Kranke, Behinderte und alle die, die kein Auto haben, die schaffen es eh nicht bis zur Daheimstraße und diejenigen Armen die in den Vororten wohnen, die sind sowieso außen vor.

Dies kann der Tiertafel-Verein schlecht ändern, was er aber kann, dass ist, dass er auch den wirklich Bedürftigen zu Futter verhelfen kann, wie eben denjenigen die gar keine Sozialleistungen bekommen und den Obdachlosen.

Daß man aber mit diesen wirklich armen Schichten nichts zutun haben will, dies macht die Satzung des Vereins deutlich. Da steht ein sehr übler Passus drin, welcher Langzeitarbeitslose diskriminiert und von Leistungen der Tiertafel ausschließt wenn ein Langzeitarbeitsloser sich ein Tier während der Zeit des Bezuges von Hartz-IV angeschafft hat. Zitat:

„Wir können keine Hilfestellung in Form von Tierfutter an bedürftige Tierhalter leisten, wenn diese ihr (e) Tier/Tiere während ihrer ausgewiesenen Hilfsbedürftigkeit nach SGB II/III erworben haben.
Aus diesem Grund ist es auch erforderlich, geeignete Unterlagen mitzubringen welche belegen, dass das Tier bereits vor der Bedürftigkeit (SGB II/III) bei Ihnen im Haushalt lebte.“


Dies ist schon ein starkes Stück, es bedeutet, dass große Teile der Arbeitslosen von der Hilfe durch die Tiertafel ausgeschlossen werden, denn es ist ja nun mal Tatsache, dass große Teile der Arbeitslosen langzeitarbeitslos sind. Wenn also z.B. meine Cousine die seit Anfang der 90er Jahre arbeitslos ist, die sich im Laufe der Zeit mehrerer zugelaufener Katzen erbarmt hat, die sie oft in einem erbärmlichen Zustand bekam, bei der Tiertafel um Futter anfragt, dann bekommt sie keines für ihre Tiere, weil sie sich ja diese Tiere während ihres Hartz-IV-Bezuges angeschafft hat, und derjenige der erst kurz Sozialleistungen bezieht, der bekommt Futter von der Tiertafel? Skandalös hoch drei diese Satzung und ich hoffe, dass durch meinen heutigen Beitrag die Verantwortlichen in sich gehen und diese makabren Bestimmungen ändern. Was können die Tiere dafür, dass ihr Frauchen oder Herrchen langzeitarbeitslos ist? Und soll einem Langzeitarbeitslosen verwehrt werden sich ein Tier anzuschaffen? Gerade bei den Arbeitslosen haben es Haustiere oftmals besser als bei Berufstätigen die auf Arbeit sind und z.B. eine Rudeltier wie einen Hund oft den ganzen Tag allein lassen. Diese Anmaßung, dass der jenige der arm ist, gefälligst nicht am soziokulturellen Leben teilzunehmen hat, wozu auch der Besitz eines Haustieres gehört, die gehört zum Repertoire reaktionärer bürgerlicher Kräfte, ähnlich der Meinung, dass derjenige der arm ist gefälligst keine Kinder in die Welt zu setzen hat. Die Zeiten sind zwar lange her, wo ein Professor namens Weinhold, ernsthaft forderte alle Armen an der Zeugungsfähigkeit zu hindern, damit diese nicht der bürgerlichen Schicht zur Last in den Armenhäusern fallen könnten. Weinhold empfahl die Infibulation aller männlichen Armen, eine Methode die schon die „Philantrophen“ Basedow und Campe bei den Schülern des Dessauer Philantrophinums anwandten, da allerdings um Onanie unmöglich zu machen (siehe auch das Posting zu der aufschlußreichen Publikation des Tanatra-Kunstverlages).

Anmerkung: Bei der Infibulation wird ein Draht ähnlich eines Piercings durch die männliche Vorhaut gestochen und verlötet und damit wird eine Erektion unmöglich oder nur unter größten Schmerzen möglich.

Nun diese Einstellungen, dass Arme sich zu bescheiden haben, zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Klassenkämpfe und ist Ausdruck der Unterdrückung der ausgebeuteten Massen durch die bürgerliche Mittel-und Oberschicht.
Ich mache es so, dass ich wenn ich eine Futterspende gebe, die mir persönlich bekannten Bedürftigen gebe. Eine andere Möglichkeit ist, diese bei der Bahnhofsmission abzugeben, die diese dann an Obdachlose mit Hund weitergibt, da diese Menschen die Bahnhofsmission oft als Hilfspunkt ansteuern.

Dienstag, 6. Januar 2009

Wintereinbruch Januar 2009





Wer hätte das gedacht, daß noch einmal der Winter bei uns mit klirrender Kälte Einzug hält! Da malen die CO2-Hysteriker die Klimakatastrophe mit subtropischen Temperaturen in unseren Breiten an die Wand - und nun das! Diese ganze Panikmache dient nur dazu der Industrie zu mehr Profit zu verhelfen, indem die Menschen gezwungen werden neue "schadstoffarme" Autos zu kaufen, neue Kühlschränke, neue Waschmaschinen und die Häuser sollen isoliert werden, neue Fenster rein usw. und sofort. Die Kapitalisten reiben sich die Hände über die Politik die mit neuen Gesetzen und Propaganda die Bürger zu diesen Investitionen quasi zwingt, alles unter dem Deckmantel der nahenden Klimakatastrophe. Relevante Klimakiller die allerdings geht man geflissentlich nicht an, wie z.B. den vervierfachten CO2-Ausstoß gegenüber vor 20 Jahren durch die Massentierhaltung. So vervierfachte sich der Welttierbestand an Nutztieren wie z.B. Rindern und diese Tiere belasten den CO2-Haushalt der Natur weit mehr als die zu vernachlässigende Größe durch Autos. Diese verhängnisvolle Entwicklung kommt durch den rasant angewachsenen Fleischkonsum in den alten und neuen Industrieländern. Dies wiederum hat zur Folge, daß weltweit Getreide oder Soja nur noch für Tierfutter angebaut wird und dies hat dann eine Verknappung auf dem Getreidemarkt für menschliche Ernährung zur Folge. Die Preise für Getreideprodukte stiegen in den letzten Jahren rasant an und die Folge ist, daß z.B. ein 1-Euro-Jobber eine Stunde sich ausbeuten lassen muß um sich dann für diesen Lohn zwei Körnerbrötchen beim Bäcker kaufen zu können. Ganz schlimm trifft es die Armen in den ärmsten Ländern, die verhungern schlichtweg, da Mehl zu einem Luxusgut geworden ist.

Wenn ich von einem Fenster aus meinem Haus auf dem "Sandberg" in Dessau-Törten schaue, sehe ich in einer kleinen Lücke zwischen den Häusern der Straße "Am Hang" ein Stück eines Berges, dies ist der Rodelberg von Törten, der nun seit vielen Jahren heute mal wieder Rodelfreunde angelockt hat. Den Lesern meines Blogs wollte ich ein paar Impressionen von heute nicht vorenthalten. Dieser Berg entstand 1945, als nach den verheerenden Bombenangriffen durch die Engländer und Amerikaner auf Dessau weite Teile Törtens in Schutt und Asche lagen. Auch unser Haus war durch eine Luftmine total zerstört. Große Teile dieses Schutts kippte man auf diesen Fleck am Hang und es entstand mit der Zeit eben dieser Berg.