Sagenhaft wie billig „Unser Robinson“ war, am Anfang kostete ein Heft nur einen einzigen Pfennig, später dann nur 10 Pfennige. In dieser Zeit tat man alles für das Volk, besonders Kultur wurde vom Staat massiv gestützt, so daß sie sich jeder leisten konnte. Im Gegensatz zum kapitalistischen Westen war eben die DDR nicht auf Profit aus, auf privaten Profit schon gar nicht.
Ich schrieb ja schon einmal über „Unser Robinson“, siehe:
Heute möchte ich ein paar Seiten aus "Unser Robinson" wieder hervor kramen, die meiner Meinung nach nicht in Vergessenheit geraten sollten, dies besonders in einer Zeit wo Bilderstürmerei den Dingen aus der DDR an den Kragen geht, und sie bewußt vergessen werden sollen. Übrig bleiben soll nur ein Bild von der DDR, geprägt von Mauer, Stacheldraht, Stasi und angeblicher Unfreiheit. Daß der jetzige Staat viel unfreiheitlicher ist als die DDR je war, dies will man nicht Wort haben.
Wer sind die "Robinsons"?
Unser damaliges Abzeichen
Großartig, der Robinson mit seinem Papagei im Luftballon
In dem Septemberheft von 1959 ein optimistischer Ausblick auf das Jahr 1964, wo in der Sowjetunion die 30 Stunden-Woche eingeführt werden wird, also fast schon Kommunismus herrschen würde. Dieser Optimismus ist leider nie Realität geworden, zeigt aber, daß man in den 50er Jahren in der DDR fest an eine glückliche Zukunft im Sozialismus glaubte.
Über viele Hefte hinweg gab es in "Unser Robinson" Kerkas wundervolle Bildgeschichte der Abenteuer des Käpt´n Bramsegel, siehe dazu meinen ausführlichen Blogbeitrag:
Erwin Strittmatter stellt im Septemberheft 1959 sein großartiges Buch "Tinko" vor, welches ich bis heute liebe
Nachfolgende Ausschnitte sind aus dem Märzheft 1956
1956 war eine Zeit als einige spießbürgerliche dumme Betonköpfe in der DDR-Führung eine Kampagne gegen Comics fuhren, die sie als westlich diffamierten. "Unser Robinson" hielt dagegen und argumentierte gut. Dies war auch im Eigeninteresse, denn Comics erschienen ja auch in "Unser Robinson", siehe Bramsegel oder die neben dem Artikel stehende Bildgeschichte und viele andere.
Der kleine Mozart ein Revolutionär, der nicht vor dem König katzbuckelt? Nichtsdestotrotz, da dies ziemlich an den Haaren herbei gezogen ist, werden doch durch so eine Anekdote Kinder dazu erzogen, daß eine Klassengesellschaft weg muß.