Sonntag, 31. Dezember 2017

Erinnerung an die wunderbare DDR-Kinder-Zeitschrift "Unser Robinson" (1956-1960)

Leider gab es die wunderbare Kinderzeitschrift „Unser Robinson“ nur 5 Jahre lang, von 1956 bis 1960. Es war eine Zeit des freiheitlichen Aufbruchs, besonders in der Medienlandschaft der DDR, die so nie wieder in der DDR kam.

Sagenhaft wie billig „Unser Robinson“ war, am Anfang kostete ein Heft nur einen einzigen Pfennig, später dann nur 10 Pfennige. In dieser Zeit tat man alles für das Volk, besonders Kultur wurde vom Staat massiv gestützt, so daß sie sich jeder leisten konnte. Im Gegensatz zum kapitalistischen Westen war eben die DDR nicht auf Profit aus, auf privaten Profit schon gar nicht.


Ich schrieb ja schon einmal über „Unser Robinson“, siehe:


 
Heute möchte ich ein paar Seiten aus "Unser Robinson" wieder hervor kramen, die meiner Meinung nach nicht in Vergessenheit geraten sollten, dies besonders in einer Zeit wo Bilderstürmerei den Dingen aus der DDR an den Kragen geht, und sie bewußt vergessen werden sollen. Übrig bleiben soll nur ein Bild von der DDR, geprägt von Mauer, Stacheldraht, Stasi und angeblicher Unfreiheit. Daß der jetzige Staat viel unfreiheitlicher ist als die DDR je war, dies will man nicht Wort haben.
 
 
Wer sind die "Robinsons"?
 
 
Unser damaliges Abzeichen
 
Großartig, der Robinson mit seinem Papagei im Luftballon

 
In dem Septemberheft von 1959 ein optimistischer Ausblick auf das Jahr 1964, wo in der Sowjetunion die 30 Stunden-Woche eingeführt werden wird, also fast schon Kommunismus herrschen würde. Dieser Optimismus ist leider nie Realität geworden, zeigt aber, daß man in den 50er Jahren in der DDR fest an eine glückliche Zukunft im Sozialismus glaubte.
 
 
Über viele Hefte hinweg gab es in "Unser Robinson" Kerkas wundervolle Bildgeschichte der Abenteuer des Käpt´n Bramsegel, siehe dazu meinen ausführlichen Blogbeitrag: 


 

 
Erwin Strittmatter stellt im Septemberheft 1959 sein großartiges Buch "Tinko" vor, welches ich bis heute liebe
 
 
Nachfolgende Ausschnitte sind aus dem Märzheft 1956
 

 
1956 war eine Zeit als einige spießbürgerliche dumme Betonköpfe in der DDR-Führung eine Kampagne gegen Comics fuhren, die sie als westlich diffamierten. "Unser Robinson" hielt dagegen und argumentierte gut. Dies war auch im Eigeninteresse, denn Comics erschienen ja auch in "Unser Robinson", siehe Bramsegel oder die neben dem Artikel stehende Bildgeschichte und viele andere.

 
Der kleine Mozart ein Revolutionär, der nicht vor dem König katzbuckelt? Nichtsdestotrotz, da dies ziemlich an den Haaren herbei gezogen ist, werden doch durch so eine Anekdote Kinder dazu erzogen, daß eine Klassengesellschaft weg muß.
 

Freitag, 29. Dezember 2017

DDR-Nostalgie: Erinnerung an die Bengal-Streichhözer aus Riesa

Man kann nur mit dem Kopf schütteln über den Schildbürgerstaat Bundesrepublik Deutschland. Da will man Dieselfahrzeuge verbieten und als nächstes auch die Holz-und-Kohleöfen, weil die angeblich durch Feinstaub die Gesundheit der Bürger schädigen, aber gegen das Feuerwerk zu Silvester hat man nichts.

Die einzige Silvesternacht bläst genau so viel Feinstaub in die Luft wie der gesamte deutsche Fahrzeugverkehr, einschließlich Lastwagen, in 2 Monaten! Während Fahrzeugverkehr notwendig ist, damit die Wirtschaft funktioniert und Öfen notwendig sind, damit die Bürger nicht frieren, so ist die Silvesterknallerei ein einziger unnützer Luxus, der auch noch Angst und Schrecken bei Tieren und bei den alten Menschen hinterläßt, welche die Bombenangriffe im 2. Weltkrieg erleben mußten und die durch die Knallerei zu Silvester immer wieder an diese schreckliche Zeit erinnert werden.

Zudem hat die Knallerei in den letzten Jahrzehntens, seitdem wir der BRD angeschlossen wurden, extreme Ausmaße angenommen, denn nicht nur zu Silvester werden Raketen hochgeschossen und Knaller geworfen, sondern das ganze Jahr über, denn viele Neureiche feiern alles mögliche mit Feuerwerk und Knallerei und die Behörden stellen dazu die Genehmigung aus, nur um die Gebühren zu kassieren. Ein widerliches Land, diese BRD!

Wie bescheiden feierten wir Kinder doch dagegen in der DDR Silvester. Mit einer Wunderkerze in der Hand stellten wir uns auf die Straßen und das allergrößte waren die Bengal-Streichhölzer aus Riesa, die wir Kinder anzündeten und uns an den schönen Farben erfreuten - Feinstaubbelastung gleich null und Krach machten die auch nicht.

Für alle diejenigen, die diese Bengal-Streichhölzer nicht kennen, siehe hier: 
 
 

Donnerstag, 28. Dezember 2017

28.12.: Vaters Geburtstag

Heute, an einem 28.12. hat mein Vater Geburtstag, an einem 29.12. ist sein Todestag.

Zu seinem Gedenken heute drei Fotos. Auf dem ersten Foto mit mir und auf dem zweiten Foto mit seinem langjährigen Fahrer, Herrn Hochmuth (links), zu dem wir ein freundschaftliches Verhältnis pflegten. Beide Fotos sind aus dem Jahre 1956.

Auch ich bin als Kind oft von Herrn Hochmuth gefahren worden, seit 1959 immer mit einem Wartburg 311, einem wundervollen Auto, siehe drittes Foto aus dem Jahre 1966, wo man meinen Vater mit Herrn Hochmuth sieht.



 

Mittwoch, 27. Dezember 2017

Heute ist Fannys Geburtstag!


Heute ist Fannys Geburtstag! 11 Jahre lang - ihr gesamtes Leben - war unsere geliebte Dackelhündin Fanny bei uns ein vollwertiges Familienmitglied, ohne wenn und aber! Am 27.12.1962 wurde sie in Dessau geboren. Warum sollte man nur lieben Menschen gedenken? Nein, auch einem liebe Tiere haben ein Anrecht auf Gedenken!

Dienstag, 26. Dezember 2017

Am "Hang" in Dessau-Törten

Eine Straße weiter von mir und schon bin ich in der Auenlandschaft, dem sogenannten „Hang“ in Dessau-Törten. Heute am 2. Weihnachtsfeiertag schien die Sonne und da tat ein kleiner Spaziergang gut. Was muß man in die Ferne streifen, wenn das Gute (die Natur) so nah ist?

Dazu ein paar Fotos:
 












 

Montag, 25. Dezember 2017

Stille Nacht - Ein Kaminfeuer mit William Cohn am 24.12.17 bei ZDFneo


Großartig, diese zweistündige Sendung gestern bei ZDFneo! Aus dem Programmhinweis:

„Weihnachten soll das Fest der Besinnung und Entschleunigung sein. Deshalb schenkt ZDFneo seinen Zuschauern zum Heiligabend ein weihnachtliches Kaminfeuer. Zwei Stunden kann man in einer einzigen Kameraeinstellung einem gemütlichen Kaminfeuer beim Lodern und Knistern zuschauen. Eine Katze und ein Hund, die es sich vor dem Feuer gemütlich gemacht haben und durchs Zimmer streunen, lockern das Bild auf.

Das Slow TV-Event wird durch William Cohn eingeleitet, der den Zuschauern die Weihnachtsgeschichte vorliest, das Bild dann aber verlässt.“

Gegenüber den sonstigen Sendungen im Fernsehen, die von Hektik geprägt sind, die keine Pausen mehr kennen, wo man, kaum ist eine Sendung zu Ende, gleich mit einer neuen Sendung und ekelhaften Trailern von kommenden Sendungen malträtiert wird, war diese Sendung ein Genuß, besonders die letzten anderthalb Stunden, wo man nur das schöne gemütliche Zimmer mit dem Kaminfeuer sah, wo es sich Hund und Katze gemütlich gemacht hatten.

Für alle, die diese Sendung verpaßt haben, hier noch zu sehen in der Mediathek:

Sonntag, 24. Dezember 2017

Rote Linie: Von der KPD 1932 zur jetzigen Tierbefreiung


1932 konnte die KPD noch zu den Reichstagswahlen kandidieren, siehe obiges Plakat. 1933 wurde die KPD verboten! Auch unter dem Adenauer-Regime wurde sie verboten, das war 1956! In der DDR, in der vereinigten SED, wurden die kommunistischen Ideale ab Mitte der 50er Jahre immer mehr aufgegeben und die SED entartete zu einer bürgerlichen sozialfaschistischen Partei.

Während 1932 nur die Menschenrechte im Mittelpunkt der progressiven Kräfte standen und den Tieren ihre Rechte nicht zuerkannt wurden, so sieht das jetzt schon anders aus, siehe das Heftcover des Magazins "Tierbefreiung" aus dem Jahre 2016. Dort geht es nicht nur um den Kampf gegen den Kapitalismus, sondern auch um die Befreiung der Tiere von der Ausbeutung und Unterdrückung durch den Menschen.

Samstag, 23. Dezember 2017

Neuer Freund der Hühner - ein Rotkehlchen!


Es ist erstaunlich! Seit ein paar Wochen! Wenn ich die Hühner rufe, daß es Futter gibt, dann ist nicht ein Huhn das erste was bei mir ist, sondern ein entzückendes kleines Rotkehlchen, welches sich den Hühnern angeschlossen hat.

Dummerweise ist es so flink, daß ich es beim Fressen nicht fotografieren kann. Wenn ich ca. 2 Meter entfernt stehe, dann schaut es mich mit seinen kleinen Knopfaugen an, zücke ich aber den Fotoapparat, dann ist es, husch, weg! So bleibt mir nichts anderes über, als ein Foto (heute gemacht) meinen Bloglesern zu zeigen, die besagtes Rotkehlchen an der Wasserstelle zeigen. Zu gern hätte ich lieber ein Foto gemacht, die das Rotkehlchen mit den Hühnern zeigen. Aber vielleicht klappt es später mal.

Ich denke mir, daß dieser kleine schlaue und hübsche Vogel erkannt hat, daß es in der Nähe der Hühner immer gutes Futter gibt und sich deshalb immer in der Nähe der Hühner aufhält.

Mich freut so etwas mehr als Menschenfeste, wie dieses dämliche Weihnachten.

Freitag, 22. Dezember 2017

"Kästner und der kleine Dienstag"

Neuere Filme schaue ich mir sonst nicht an, aber gestern machte ich eine Ausnahme, da die ARD einen Film über das Leben von Erich Kästner zeigte. Der Film "Kästner und der kleine Dienstag" erzählt nicht nur von der Freundschaft zwischen dem Schriftsteller und einem Berliner Jungen,  sondern von seinem Leben, und ich muß sagen: Er war gelungen!

Filmplakat

In einer Drehpause (mit Film-Dackel!)


Schon immer war ich ein großer Fan von Erich Kästner, einmalig seine Bücher „Emil und die Detektive“, „Das fliegende Klassenzimmer“, „Das doppelte Lottchen“, „Die Konferenz der Tiere“. Schon die Buchumschläge des ebenfalls von mir hoch geschätzten Walter Trier, sind großartig.
 
Widerlich die Nazizeit, als man Kästners Bücher als undeutsch verbrannte und dennoch nicht auf den genialen Schriftsteller verzichten wollte, bekanntlich ließ man ihn unter Pseudonym (Bedingung!) das Drehbuch für den tollen Film „Münchhausen“, mit Hans Albers in der Hauptrolle, schreiben. Dies muß uns Heutige lehren: Nie wieder Faschismus!
 
Buchumschläge von Kästner-Büchern von Walter Trier:
 
 
 

 
 
 
Filmplakat des Münchhausen-Films von 1943:
 
 
 
 
Passend zur Weihnachtszeit, wo die Geburt Christ sinnentleerend von sogenannten Christen gefeiert wird, sein Gedicht aus dem Jahre 1930:

Dem Revolutionär Jesus zum Geburtstag

Zweitausend Jahre sind es fast,
seit du die Welt verlassen hast,
du Opferlamm des Lebens!
Du gabst den Armen ihren Gott.
Du littest durch der Reichen Spott.
Du tatest es vergebens!

Du sahst Gewalt und Polizei.
Du wolltest alle Menschen frei
und Frieden auf der Erde.
Du wusstest, wie das Elend tut
und wolltest allen Menschen gut,
damit es schöner werde!

Du warst ein Revolutionär
und machtest dir das Leben schwer
mit Schiebern und Gelehrten.
Du hast die Freiheit stets beschützt
und doch den Menschen nichts genützt.
Du kamst an die Verkehrten!

Du kämpftest tapfer gegen sie
und gegen Staat und Industrie
und die gesamte Meute.
Bis man an dir, weil nichts verfing,
Justizmord, kurzerhand, beging.
Es war genau wie heute.

Die Menschen wurden nicht gescheit.
Am wenigsten die Christenheit,
trotz allem Händefalten.
Du hattest sie vergeblich lieb.
Du starbst umsonst.
Und alles blieb
beim alten.
 

Donnerstag, 21. Dezember 2017

Wohnen in Großelterns Möbeln

Jeder ist anders eingerichtet. An mir jedenfalls verdienen Möbelhändler keinen einzigen Cent. Schon zu DDR-Zeiten verdienten Möbelhäuser keinen einzigen Pfennig an mir, weil ich in den Möbeln meiner Großeltern und Eltern mich schon immer wohl gefühlt habe.

Noch heute erfreue ich mich an dem Gründerzeit-Vertiko meiner Großmutter und dem Glasschrank, dies besonders wegen dem wundervoll gemaserten Holzfurnier. Auf dem Vertiko habe ich mittig von zwei Kerzenleuchtern eine Jugendstilarbeit hingestellt. Die ist zwar aus einer etwas späteren Kunstepoche, ich liebe sie aber wegen dem Motiv von einem typischen Jugendstilmädchen mit einem Reh, ein Motiv, welches mich an den Jugendstil-Künstler Fidus erinnert. An der Wand dahinter, übrigens, ein kleines anhaltisches Auenbild des Dessauer Malers Heinz Schmidt-Rom. Ebenso schätze ich das große Oelbild daneben, ein Bild welches mal mein Großvater erwarb: "Vor der englischen Küste" von Luise Thiersch-Patzki (1870-1937).

Luise Thiersch, geborene Patzki, war in den 30er Jahren eine anerkannte Malerin, davon künden Ausstellungen von 1936 und 1939. Am 3.3.1870 in Hayman geboren, verstarb sie am 2.1.1937 in Leipzig. Das Bild zeigt eine Meereslandschaft, fast nur in blauen Farben gehalten, es heißt "Vor der englischen Küste". Trotz der Kargheit des dargestellten, eigentlich nur das Meer und der Himmel, die Felsen der Insel, ein verloren wirkendes Schiff und eine einsame Möve, ist es ein interessantes Bild, welches angenehm wirkt und meisterlich gemalt ist und welches trotz der großen Abmaße keineswegs ein "Schinken" ist, welches oft bei sehr großen Bildern der Fall ist.

 




 

Sonntag, 17. Dezember 2017

Dezember 1917: Trübe Aussichten auf 1918


Diese Postkarte des Malers Karl Zinn mag auf den ersten Blick lustig erscheinen, ist aber, im Dezember 1917 erschienen, also vor genau 100 Jahren, ernst gemeint, wird doch da der Ausblick auf das Jahr 1918 geboten, dem 4. Kriegsjahr, welches wirklich für die deutsche Zivilbevölkerung ein grausames Hungerjahr wurde und für hunderttausende Soldaten an der Front den Tod bedeutete.

Wenn man sich die Postkarte genau anschaut, dann findet sich im linken unteren Eck ein Stück Ersatzseife. Nicht nur Seife gab es nicht mehr, sondern es mangelte an allem, neben Nahrungsmitteln gab es auch keine Kleidung mehr zu kaufen, deshalb das ironische Verweisen auf Feigenblätter.

Ursache dieser Not war die englische Seeblockade, die Deutschland vom Handel ausschloß. Daß die Hauptursache der Krieg war, das ist unbestritten. So eine Postkarte hätte im Jahre 1944 nicht erscheinen dürfen, weil das Motiv als Wehrkraftzersetzung gegolten hätte. Insofern ging es im Kaiserreich toleranter zu als bei den Nazis.

Freitag, 15. Dezember 2017

Eine Maus im Haus? Die Lösung: Lebendfalle!


Eine Maus im Haus ist ein Graus, denn die niedlichen Nager richten durch ihre Nagerei mächtigen Schaden an, besonders meine antiken Möbel vertragen Mäuse ganz und gar nicht, von den unhygienischen Hinterlassenschaften einer Maus ganz zu schweigen. Trotzdem bringe ich es nicht übers Herz so eine kleine Maus zu töten, wenn sie es sich partout in den Kopf gesetzt hat, die Winterzeit bei mir zu verbringen. Die Lösung heißt also nicht Giftkörner oder gar grausame Schnappfalle, sondern Lebendfalle!

Ist sie nicht niedlich, die kleine Maus, die ich da gefangen habe? Und will sie nicht ebenso leben, wie wir Menschen? Also raus aus dem Haus und raus aus der Lebendfalle, bei den Hühnern im Stall ist immer noch ein kleines Plätzchen frei, Kost (Wasser und Körner) und Logis frei!

 
Durch Anklicken können die Fotos vergrößert werden!
 
 

Mittwoch, 13. Dezember 2017

Mutters Geburtstag am 13. Dezember

Heute, am 13. Dezember, hätte meine liebe Mutter Geburtstag. Ihr zu Ehren und zu Ihrem Gedenken, heute ein paar alte Dias eines Urlaubs mit ihr in Bad Schandau, mit Ausflügen nach Dresden und zur Festung Königstein. Das war im Jahre 1964 und ich war da 13 Jahre alt, Mutti 42 Jahre alt.

An der Dampferanlegestelle von Bad Schandau

Mutti winkt mir im Ferienheim zu, im Hintergrund die Elbe

Mutti und ich bei einer Kahnpartie

Mutti füttert hungrige Katzen

Auf der Festung Königstein

Mutti und ich am Zwinger-Brunnen