Sonntag, 31. Juli 2011

Sollnitz: See, Lindenallee und der große Waldbrand von 1904


Schon öfter habe ich hier im Blog über den Sollnitzer See bei Dessau geschrieben und Fotos reingesetzt, siehe:

http://barrynoa.blogspot.com/2009/08/sommer-am-sollnitzer-see.html  
http://barrynoa.blogspot.com/2009/09/1-september-sommertag-voller-sonne.html  
http://barrynoa.blogspot.com/2010/06/der-sollnitzer-see-im-juni-2010.html  
http://barrynoa.blogspot.com/2010/06/die-sollnitzer-rinderfarm.html .

Heute aus gegebenem Anlaß mal wieder ein paar Seefotos und zwei Fotos von zwei netten vierbeinigen Einwohnern von Sollnitz, vor ein paar Tagen an den wenigen sonnigen Stunden gemacht die uns bisher im Juli 2011 beschieden worden sind.

Sollnitz hat neben dem See noch ein interessantes Naturdenkmal zu bieten, eine dorftypische Lindenallee von 140 Bäumen (siehe Fotos), wie das Schild ausweist in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts angelegt. Die Linde ist ja ein typisch anhaltischer Baum der Alleen, der bis in unsere Zeit sich großer Beliebtheit erfreut. Allein der Lindenblütenhonig ist ein ganz besonders edler und wer kennt nicht Lindenblütentee, den meine Eltern und ich noch in den 60er Jahren bei Erkältungen getrunken haben und natürlich auch selbst gesammelt haben, allerdings von Linden die nicht an einer Allee standen, wegen der schädlichen Autoabgase, die sich in den Blättern und Blüten anreichern.

Ja und beinahe wären diese wunderbaren Lindenbäume in Sollnitz in jungen Jahren ein Opfer der Flammen geworden. Schon fast vergessen, weil so lange her, ist der große Waldbrand der vom 31. Juli bis 6. August 1904 zwischen Sollnitz und Möhlau wütete. Ca. 4000 Morgen Wald verbrannten damals und nur wegen des Einsatzes des Militärs, welches mit über tausend Mann, neben den Feuerwehren der umliegenden Orte, die Flammen bekämpfte, konnte ein Übergreifen auf die Orte Sollnitz und Möhlau verhindert werden. Die Gefahr bei Sollnitz war groß, denn wo jetzt der See ist, da war damals Wald, der bis fast an den Ort reichte.

Anläßlich des heutigen Jahrestages des Beginns dieses großen Brandes vor 107 Jahren habe ich aus meiner Postkartensammlung eine Karte mit einem Foto dieses Ereignisses eingescannt. Diese Karte erschien beim Verlag W. Herrmanns, Dessau, ein paar Jahre nach dem Brand. Dieser Waldbrand beschäftigte die Bürger noch lange Zeit, so daß Postkarten mit Fotos davon guten Absatz fanden.

Samstag, 30. Juli 2011

Altes: Geliebte Teddybären und anderes Spielzeug in den 50er Jahren


Es macht Freude in alten Fotokisten zu kramen und in Erinnerungen zu schwelgen, besonders dann wenn man so vertraute Gesellen wie die Teddys der Kindheit wieder sieht. Über diese Teddys, die ich sehr liebte, habe ich ja schon ausführlich in einem Beitrag im Jahre 2008 geschrieben, siehe: http://barrynoa.blogspot.com/2008/04/ein-altes-fotoalbum.html. Schön mal wieder meinen ersten Teddy auf alten Fotos zusammen mit mir zu sehen. Wie schon 2008 geschrieben, hatte der Arme ja ein trauriges Ende im Backofen gefunden. Schade, schade, denn er war ein ganz besonders exquisiter Bär, mit seinem kurzen schwarzen Fell und seinen hellen Pfoten. Auf einem Foto sieht man mich in meinem Bett mit diesem Teddy, einer Puppe und Spielzeugloks aus Holz. Vor allem liebte ich den Teddy, zu der Puppe fand ich keinen Kontakt, dann schon eher zu der Holzeisenbahn, die ich jetzt noch besitze.

Die beiden Meckis die ich da stolz auf einem anderen Foto zeige, die mochte ich auch sehr und sie stehen heute noch in einer Vitrine, siehe: http://barrynoa.blogspot.com/2010/06/von-blumenkindern-wackelfiguren-meckis.html. Zweitrangig waren mir mein Zelluloid-Affe, der mit mir zusammen am Küchentisch sitzen durfte und der Pappmaché-Osterhase, der eigentlich nur zu Ostern in meinem Zimmer stand. Seine Kiepe auf dem Rücken war dann mit Süßigkeiten gefüllt, wahrscheinlich mochte ich ihn deshalb gern. Mein Lieblingsspielzeug waren neben meinen Indianern und Cowboys, siehe: http://barrynoa.blogspot.com/2009/08/alte-geburtstagsgeschenke.html, meine Steinbaukästen, mit denen ich stundenlang bauen konnte ohne das es mir zuviel werden konnte. Über diese Steinbaukästen hatte ich hier ausführlich geschrieben: http://barrynoa.blogspot.com/2008/09/kindheitserinnerungen-meine-bauksten.html.

Von meinem zweiten Teddy, dem Krümel, existieren leider nur die kleinen 6x6-Fotos die ich mit meinem Perfekta II-Fotoapparat als Kind gemacht habe, siehe: http://barrynoa.blogspot.com/2008/04/ein-altes-fotoalbum.html. Krümel hieß dieser Bär nicht von ungefähr, denn er krümelte an allen Enden, weil er schon mehr als stark bespielt war.

Viel länger hatte ich meinen über alles geliebten Teddy Shnüfle, mit dem ich mich gern fotografieren ließ, wie man sieht! Natürlich fotografierte ich ihn auch selber, dann kamen solche etwas kitschigen Fotos heraus wie „Teddy klettert einen Schrank hoch“ oder „Teddy im Schnee“. Aber dieserart Fotos machten auch Profifotografen, diese Teddybärenpostkarten waren in den 50er Jahren sehr beliebt, siehe Scan einer solchen alten Postkarte aus dem VEB Volkskunstverlag Reichenbach. Das Postkarten mit Teddybären zu allen Zeiten beliebt waren, dokumentiert die Postkarte des kleinen Jungen mit einem Teddy, die um 1900 auf den Postkartenmarkt kam, Fotograf war ein gewisser Gäbler aus Leipzig-Eutritzsch. Das mein Teddy Shnüfle mit in der Hängematte sitzen durfte oder mit auf dem Schlitten, dies war keine Show fürs Fotografieren, sondern tatsächlich Alltag.

Zu dieser Zeit war ich auch stolz auf meine kleine Micky-Maus-Sammlung, wie man sieht baute ich Hefte extra zum Fotografieren auf. Hier mehr zu meiner Liebe zu Comics im Kindesalter: http://barrynoa.blogspot.com/2008/03/altes-beste-freunde-von-bn-comics.html. Neben Comics war ich begeisterter Leser der „Frösi“, damals noch „Fröhlich sein und singen“ (Foto auf dem Balkon). Bloglinks zur „Frösi“: http://barrynoa.blogspot.com/2010/02/die-bildgeschichten-in-der-frohlich.html, http://barrynoa.blogspot.com/2010/02/droll-und-binisatt.html.

Neben all dem Teddyliebhaben mochte ich aber auch mein Fahrrad sehr. Laufen war nicht meine Welt, desto mehr fuhr ich Fahrrad und das täglich bis zum 18. Lebensjahr, wo ich dann auf einen Trabant umstieg. Wenn ich das alte Foto sehe, wo ich schlafend in unseren englischen Klubsesseln liege (Wenn man zwei Klubsessel zusammen stellte, ergaben sie bisweilen ein wunderbares Bett.), dann freue ich mich, daß ich wenigstens einen dieser Sessel noch habe, alle anderen und die dazu gehörige Couch haben im Laufe der Zeit ihren Geist aufgegeben, siehe: http://barrynoa.blogspot.com/2010/06/nostalgia.html.

Hier noch ein Link zu meinen anderen früheren Spielsachen in der Kindheit: http://barrynoa.blogspot.com/2009/08/mein-altes-spielzeug.html. Dies alles für Freunde der Alltagskultur alter Zeiten, was ja nun mittlerweile schon die 50er und 60er Jahre betrifft.

Altes: Urlaub in Gehren (Thüringen) im Jahre 1957


Der Urlaub im Jahre 1956 führte uns nach Gehren in Thüringen, einer kleinen Stadt mit ca. 3.500 Einwohnern. Die damaligen touristischen Highlights kann man schön auf dem Leporello der zweiten von mir eingescannten alten Postkarte sehen. Erinnerlich ist mir die Gaststätte „Edelweiß“ (3. Foto), wo wir unsere Mahlzeiten einnahmen, das Schwimmbad, welches wir allerdings nur einmal besuchten und das Langenberg-Denkmal (siehe Fußnote), wo wir natürlich auch rauf machten. An die Untere Marktstraße in Gehren, die über der Postkarte mit dem Schwimmbad abgebildet ist, kann ich mich allerdings nicht mehr erinnern.

Desto mehr erinnere ich mich an das Haus wo wir in einem Ferienzimmer wohnten. Damals staunte ich, daß es ein Holzhaus war, jedenfalls von außen mit Holz verkleidet. So etwas hatte ich bis dahin nicht gesehen. Ja und dann waren da noch die beiden Pflaumenbäume im Vorgarten, die mir bis heute in Erinnerung geblieben sind. Die Vermieter, die ansonsten ziemliche Hinterwäldler waren, priesen sehr oft diese Pflaumen und ich durfte auch ein paar essen. Es müssen wohl Eierpflaumen gewesen sein, die wir selbst nicht hatten und dadurch, daß die Vermieter zu mir als Kind ein mächtiges Gewundere um diese „kostbaren“ Pflaumen gemacht haben, muß mich das wohl sehr beeindruckt haben und sie müssen mir deshalb wie größte lukullische Raritäten vorgekommen sein, die ich das Glück hatte kosten zu dürfen. Ansonsten wäre es wohl kaum möglich, daß ich bis heute diese Pflaumen nicht vergessen habe.

Ja und da war dann noch Flocki, der Spitz der Vermieter, den ich toll fand! Zuhause lag ich dann jahrelang meinen Eltern in den Ohren, daß wir uns auch einen Hund anschaffen sollten, was dann auch später geschah, als unsere Dackelhündin Fanny (http://barrynoa.blogspot.com/2009/05/geliebte-unvergessliche-fanny.html) Mitglied unserer Familie wurde. Wäre Flocki nicht gewesen, dann hätte ich vielleicht diesen Wunsch des eigenen Hundes gar nicht gehabt. Auf den letzten Fotos sind meine Eltern und ich bei einem Ausflug zum von Gehren ca. 18 km entfernten Schwarzburger Schloß zu sehen. Es war dies wohl der einzigste größere Ausflug während dieses Urlaubs, denn Gehren selbst und seine Umgebung boten genug um sich zu erholen, besonders eben wunderbare Landschaft.


Das Denkmal auf dem Langenberg:

„Das Denkmal entstand in den Jahren 1911 bis 1912 auf Initiative des Thüringer-Wald-Vereins Gehren. Grundgedanke war die Ehrung des verstorbenen Landesfürsten Karl Günther von Schwarzburg – Sondershausen, der mit seiner Gattin Marie häufig im zur Oberherrschaft gehörenden Schloss Gehren weilte. Die Stiftung der Fürstenwitwe, eine drei Meter hohe Statue ihres Gemahls, verlangte einen monumentalen Aufbau. Der Entwurf für die Anlage stammte von dem Gothaer Architekten Richard Klepzig. Den Bauauftrag erhielt Hofbauhandwerksmeister Otto Kaufmann aus Niederwillingen. Das Bronzestandbild des Fürsten als Jäger, modelliert von dem Weimarer Bildhauer Arnold Zauche, kam auf der obersten, der drei Ebenen zur Aufstellung. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Statue abgebaut und auf dem „Glockenfriedhof“ Hamburg deponiert." (aus: http://www.gehren.eu/)

Freitag, 29. Juli 2011

Altes: Knabenbekleidung der 50er Jahre in der DDR


Ich hatte hier im Blog schon einmal über Kinderbekleidung der 50er Jahre in der DDR geschrieben, siehe: http://barrynoa.blogspot.com/2010/03/bn-und-seine-kinderbekleidung-der-50er.html. Diese Themen interessieren (dies sehe ich an meiner Zugriffsstatistik), sind sie doch mittlerweile von historischem Interesse. Ich habe mich als Kind eigentlich immer recht gut in meinen „Anziehsachen“ gefühlt, war doch der Stil der 50er Jahre nicht schlecht und gut zu tragen. Damals schneiderte man auch noch sehr viel selbst,  z.B. waren die weiße Kleinkinderbekleidung mit den blauen Bändern und der Kapuze von meiner Mutter selbst gemacht. Diese Kapuzen waren Anfang der 50er Jahre ja sehr modern. Auch der rosafarbene Mantel mit dem weißen Pelzkragen war eine Eigenkreation meiner Mutter. Beide Stücke habe ich noch und habe sie heute mal mit anderen Kleidungsstücken fotografiert, eingefügt alte Fotos wo ich diese Sachen trage.

Die beiden Strickjacken auf dem zweiten Bild trug ich im Alter von 5 Jahren, sie waren normale Konfektion, beide in guter Qualität, reine Wolle, und für das Alter von 55 Jahren jetzt noch in einem tadellosen Zustand, auch was die Farbfrische anlangt. Auch da wieder alte Fotos wo ich diese Jacken anhabe. Das darüber liegende gelbliche Hemd trug ich etwa mit 7 Jahren und es war mein Lieblingshemd! Im typischen Stromlinienstil der Endfünfziger Jahre entworfen, wirkt es noch heute weltoffen durch die grafisch gut gemachten Wahrzeichen der Hauptstädte der Welt. Auch hier wieder ist es erstaunlich wie frisch die Farben geblieben sind und dies nach vielen Wäschen, denn ich trug es sehr oft. Allerdings war ich kein Typ der als Kind gern im Dreck spielte und ich sorgte schon von selbst dafür, daß mein Lieblingshemd nicht beschmutzt oder bekleckert wurde. Einige meiner Bekleidungsstücke der 50er und 60er Jahre (auch ein paar der auf dem letzten Foto abgebildeten) konnte ich aus diesem Grund vor ein paar Jahren leihweise für die Requisite der Atlas-Filmproduktion zur Verfügung stellen. Der Requisiteur der damals die Sachen abholte war erstaunt über den guten Zustand, meinte, daß die Sachen kaum mal angezogen gewesen wären, aber das Gegenteil war der Fall.     

Altes: Urlaub in Schmalzgrube (Erzgebirge) im Jahre 1956


An den Urlaub 1956 kann ich mich noch gut erinnern. Er führte mich als 5jährigen mit meinen Eltern ins Erzgebirge, in den kleinen Ort Schmalzgrube bei Jöhstadt. Schön die weiten Blicke in die Landschaft, siehe kleines Foto im ersten Scan unten, wo ich zusammen mit meiner Mutter in sanfter Wiesenberglandschaft stehe! Schmalzgrube hatte den Vorteil neben dunklen Wäldern (kleines Foto im zweiten Scan, ebenfalls meine Mutter und ich), auch sanfte Wiesen zu bieten, die einem das Gefühl von Freiheit vermitteln.

Gewohnt hatten wird damals in dem Ferienheim „Erzgebirgshof“ (siehe Postkarten), einem schlichten aber gemütlichen Ferienheim, welches eigentlich mehr eine größere Gastwirtschaft mit Pension war. Die abgebildete Postkarte schrieb mein Vater (Vater ist im dritten Scan auf dem kleinen Foto in der Mitte zu sehen) an seinen damaligen Betrieb, das Großhandelskontor Textilwaren Dessau. Wir waren nicht die einzigen aus diesem Betrieb die dort Urlaub machten, sondern Vaters langjähriger Fahrer Herr Hochmuth (dritter Scan, kleines Foto links) war mit Frau und Kind auch dort. Das war insofern eine schöne Sache, daß neben der Gesellschaft für uns auch das Auto mit dort war und wir dann schöne Ausflüge machen konnten.

Vater hatte in seinem Leben nie die Fahrerlaubnis gemacht, hatte dadurch aber den Vorteil als Mann der Wirtschaft gefahren zu werden. An dieses Auto auf den Fotos kann ich mich aber nicht mehr erinnern, später war es immer ein Wartburg den mein Vater zur Verfügung hatte und Herr Hochmuth war lange, lange Jahre sein Fahrer. Mit ihm und seiner Frau bestand eine nette Freundschaft. Es war also kein Verhältnis "Chef und Untergebener" was mein Vater da pflegte, solche obrigkeitlichen Allüren lagen ihm nicht, dies ganz im Gegenteil zu seinem späteren Nachfolger, einem kleinen pseudoroten Diktator. Die 50er und 60er Jahre waren ja auch noch nicht so von Opportunisten in Politik und Wirtschaft in der DDR besetzt, sondern oft von selbstlosen Idealisten. Die widerlichen kleinbürgerlichen Cliquen, die hauptsächlich ihre persönlichen Pfründe im Auge hatten, die mit ihrem verlogenen Getue den Sozialismus pervertierten, waren damals weitgehend noch in den Startlöchern.

Die alten Urlaubsfotos hatte ich mir lange nicht angesehen und besonders freute ich mich die alten Bekleidungsstücke unserer Familie mal wieder zu sehen. Selbstverständlich sind etliche davon noch existent, dafür sorgte ich schon in späteren Jahren. Warum sollte man solche Erinnerungsstücke wegschmeissen, die Bekleidungsstücke nun halt auch mal sind? Wichtig ist bloß, das alles ordentlich archiviert wird und das ist bei uns immer der Fall gewesen. In einer kleinen Wohnung ist dies natürlich nicht möglich, dazu braucht man schon ein Haus mit möglichst vielen Räumen und Nebengelaß.      

Donnerstag, 28. Juli 2011

Altes: Karina-Schokolade - Freude in frühester Kindheit


Da las ich gestern in dem Chefkoch-Forum einen Beitrag wo es um den Geschmack früherer Zeiten ging, wo ein Forenteilnehmer nach einer Schokolade namens „Carina“ fragte die er in seiner Kindheit gern gegessen hatte und die er seitdem vermißte, siehe:

http://www.chefkoch.de/forum/2,22,457573/Kann-sich-jemand-an-Carina-erinnern.html. Ja das wird wohl vielen so gehen, die den Geschmack von Produkten aus der Kindheit noch immer auf der Zunge haben, jedenfalls rein geistig, und dann solche Produkte vermissen, wenn es sie nicht mehr gibt, siehe meine Beiträge: http://barrynoa.blogspot.com/2010/08/brause-aus-alten-ddr-zeiten-atri-und.html, http://barrynoa.blogspot.com/2008/03/ostalgie-und-westalgie.html oder auch http://barrynoa.blogspot.com/2011/07/altes-leckerer-weinbrand-edel-und.html und http://barrynoa.blogspot.com/2011/07/altes-kostliche-kirschen-in-der.html.

Der Schokoladenname Carina kam mir bekannt vor, denn ich kannte auch eine Schokoladensorte die ich in meiner Kindheit wahnsinnig gern gegessen habe, aber die, das wußte ich noch, schrieb sich „Karina“. Schon seit frühester Kindheit kannte ich diese Schokolade, jedenfalls mindestens seit meinem 2. Lebensjahr, wie alte Fotos (siehe oben) belegen, umseitig beschriftet 1953. Wie mir meine Mutter später erzählte, da wartete ich schon als kleiner Kacks sehnsüchtig immer auf ein Westpaket meiner Oma mit der leckeren „Karina“-Schokolade. Beim Öffnen des Paketes soll ich wohl gleich nach der „Lale“ gegriffen haben. Hatte ich die Schokolade erst einmal in Händen, soll ich sie nicht wieder los gelassen haben, ja und sogar auf dem Töpfchen konnte ich mich nicht von ihr trennen. Marken, wie diese Schokolade, die einen von frühester Kindheit an begleiten, findet man dann auch im späteren Leben gut und man vermißt sie wenn es sie nicht mehr gibt.

Mittwoch, 27. Juli 2011

Altes: Köstliche Kirschen in der Kindheit


Süßkirschenzeit? Ist die jetzt nicht längst vorüber? Nicht immer! Meine Kindheit vom 6. Lebensjahr an verbrachte ich auf dem Dessau-Ziebigker Knarrberg und dort in unserem Garten stand ein Süßkirschbaum dessen Früchte erst in den letzten Tagen des Juli anfingen reif zu werden und wo die Ernte sich bis Mitte August hinzog. Das war für mich natürlich wunderbar, da ich am 8. August Geburtstag habe und so an diesem Tag immer leckere Kirschen essen konnte. Lecker waren sie wirklich, diese süßen Knorpelkirschen. Unsere Nachbarn und Bekannten hatten auch Kirschbäume, aber solch köstlich schmeckende Kirschen hatte keiner, denn das konnte man vergleichen, weil wir auch da mal Kostproben bekamen.

War es nun tatsächlich „Büttners späte Knorpelkirsche“ die wir da im Garten stehen hatten? Ich weiß es leider nicht, kann leider auch keinen mehr fragen. Der Baum war schon alt als wir dort einzogen und existierte nur bis Anfang der 70er Jahre. Von Krebswucherungen geschwächt ging er ein. Das haben wir sehr bedauert, weil die Früchte der später von uns angepflanzten kleinen Kirschbäume nie mehr diesen tollen Geschmack hatten. Sollte es „Büttners späte Knorpelkirsche“ gewesen sein, so wäre es eine sehr alte Kirschsorte gewesen, 1795 in Halle an der Saale gezüchtet, siehe: http://www.alte-obstsorten.de/sortendb/sortenliste.php5 , sowie historische Abbildung oben. Gut möglich wäre es, denn gerade sehr alte Sorten haben einen Geschmack an den spätere Züchtungen nicht heran kommen, bestes Beispiel sind Erdbeeren oder Äpfel, wo die neuzeitlichen Früchte die jetzt im Handel angeboten werden im Vergleich zu alten Sorten kaum mehr genießbar sind.

1958 stand unser geliebter Kirschbaum im Frühjahr noch in voller Blütenpracht, siehe mein eingescanntes Foto aus diesem Jahr, und dann zwei Fotos im gleichen Jahr, wo ich mich als 7jähriger im Sommer an unseren geernteten Kirschen labe.    

Muldauen-Impressionen


Mittlerweile sind es weit über hundert Fische die an der Jagdbrücke in Dessau gegen den Strom der Mulde schwimmen und dadurch an der Jagdbrücke bleiben. Einmal wird natürliche Nahrung dort angeschwemmt und zum anderen füttern Tierfreunde dort die Fische. Das wissen auch ein paar Tauben, die dort unter dem Dach der Brücke ihre Heimat haben und sie bekommen natürlich auch ein paar Krumen ab. Erfreulich, daß es immer noch solche Tierfreunde gibt, die Freude bei diesem Füttern empfinden. Wie arm wären wir doch, wenn man uns dieser Freude auch noch berauben wollte, wie es schon in vielen deutschen Großstädten geschieht, wo das Füttern von Vögeln, insbesonders Tauben, verboten ist. Da kommt dann der abstoßende deutsche spießbürgerliche Sauberkeitswahn zum Vorschein. Man meint, Städte wären nur für Menschen da und sie hätten hygienisch sauber zu sein. Was man von deutscher Ordnung und deutschem Saubermanntum zu halten hat, dies ist bekannt. Unter deutscher sauberer Oberfläche verbarg sich meistens ein dreckiger Volkscharakter, der sich besonders im 3. Reich voll entfalten konnte, weil die damals Herrschenden dem Volk aufs Maul geschaut hatten und genau das propagierten was der deutschen Mehrheitsmentalität entsprach.

Die meisten Besucher der Jagdbrücke fahren allerdings achtlos an dem Fischspektakel dort vorüber und füttern tun sie schon gleich gar nicht. Man sieht dort viele dieser aufgemotzten Radtouristen aus dem Westen, mit ihren albernen futuristischen Weltraumhelmen und der Radkarte am Fahrrad. Für diese Typen hat man mit Millionen Euro Aufwand allenthalben Radwege gepflastert, wo sie dann drauf rasen. Der heimischen Gastronomie nutzen diese Radfahrer gar nichts, weil sie ihren Proviant in Billigsupermärkten einkaufen und statt in eine Gaststätte zu gehen Picknick machen. Es ist dies die typische Grünen-Wählerklientel, die einen auf Öko macht, statt mit dem Auto mit dem Fahrrad losdüst. Obwohl wohlhabend, da meistens im öffentlichen Dienst tätig, wählen diese Touristen auch deshalb das Fahrrad statt des Autos, weil sie extrem geizig sind.

Heute auf der Jagdbrücke fütterte eine alte heimische Frau, die nicht gerade so aussah als wenn sie eine große Rente hätte, die Fische und die eine anwesende Taube (siehe Foto). Eine Truppe dieser eben beschriebenen Radtouristen machte wider Erwarten mal auf der Brücke halt, was selten vorkommt, denn fast immer rasen sie darüber, und so, daß sie einen beinahe umfahren, weil sie es nicht für nötig halten zu klingeln. Eine dieser Radfahrerinnen zog ein Brötchen hervor – sah aus wie ein vollkornbiodynamisches Brötchen – und aß es dort. Daß ein einziges Krümchen die bettelnde Taube oder die Fische abbekamen – Fehlanzeige! Ich konnte mich nicht enthalten diese Type deshalb anzumotzen. Meine Vermutung, daß sie eine Lehrerin im öffentlichen Dienst sei und Grünenwählerin, bestätigte sich bei einem kleinen Disput. Schallend mußte ich lachen als sie meinte, daß Tauben Krankheitserreger überbringen würden und diese zu Füttern verboten sei und man kein Brot in einen Fluß werfen darf, weil dies das Wasser verunreinigen würde. Meine Antwort, daß Typen wie sie die wunderbare Landschaft an der Mulde mit ihrer Anwesenheit wohl eher verunreinigen würden, verstand sie nicht und machte sich schnellstens aus dem Staube. Besser so, daß solche Typen lieber fernbleiben, aber leider ist es nicht so, denn sie überschwemmen diese Radwege wie die Heuschrecken, schon deshalb weil diese bürgerlichen Schichten überdurchschnittlich viel Urlaub bekommen, nicht nur 3 Wochen wie Menschen die in Maßnahmen des Arbeitsamtes sich befinden.

Zum Glück hat man seine Ruhe auf dem Weg der nicht als Radweg ausgeschildert ist und der zum Frühlingssee führt. Dort findet man die unverfälschte Muldauenlandschaft und am Frühlingssee ist es noch so idyllisch wie zu alten Zeiten. Anbei ein paar Fotos von dieser Gegend.

Dienstag, 26. Juli 2011

DDR-Jugendleben-Nachschlag


Das freut mich, daß sich frühere Gäste und Klubmitglieder des Jugendklubs von Dessau-Ziebigk per Email meldeten und sich über den gestrigen Beitrag freuten und sich auch gern an diesen Jugendklub zurück erinnern. Na klar kenne ich noch viele Namen der früheren Stamm-Mitglieder, wollte diese bloß nicht unbedingt aufzählen, deshalb nur ein Spitzname „Alma-Hoppe“! Und natürlich kann ich mich noch an die Freunde erinnern die eine AWO (Motorrad) fuhren und daß wir damals wenig staatstragend statt DDR des öfteren nur von uns aus der „Zone“ sprachen und daß wir prinzipiell nur Westmusik dort hörten, Musik der der damals neu aufgekommenen Beatgruppen.

Das ist richtig, Typen die sich solchen miesen Sachen wie z.B. der DDR-Singebewegung anschlossen, die gingen schon von selbst nicht in unseren Klub. Lange ging es ja nicht gut, dann wurde der Klub geschlossen und alle späteren anderen Jugendklubs in Dessau waren nicht mehr so frei wie der damalige in Dessau-Ziebigk. Rückblickend betrachtet, wundere ich mich noch heute, daß es so lange gut ging, es eigentlich kaum mal Kontrollen gab und wenn, waren die angekündigt und dann wurde diesen Typen etwas vorgeflunkert. Schön, daß dieser Jugendklub so gegen den Strom eine gewisse Zeit schwimmen konnte, daß dadurch die meisten der damaligen Mitglieder ehrlich durch die DDR-Zeit gehen konnten, nicht in solche Organisationen wie SED und Stasi, den opportunistischen Unterdrückern der übrigen DDR-Bevölkerung, eintraten, wie viele andere karrieresüchtige Pseudorote, dies allerdings für den Preis, daß es den Nichtroten in der DDR beruflich bei weitem nicht so gut ging wie denen die sich dem „sozialistischen“ Staat andienten.

Ein eigentümliches Gefühl, wenn ich durch die Emails erfahre, daß einige der damaligen Jugendfreunde mittlerweile Rentner sind, man kann es kaum glauben, wie schnell die Zeit verging! Ja und speziell an Dich R.D., das glaube ich wohl, daß Du heute nur eine kleine Rente hast, während das frühere SED-und Stasigesindel, weil sie zu DDR-Zeiten die besser bezahlten Posten bekamen, heute in der Bundesrepublik durch hohe Renten ausgesorgt haben. Na ja, ranziges Fett schwimmt eben in Deutschland immer oben, das war schon nach 1945 so, wo SS-Leute in Westdeutschland gute Renten bekamen und Antifaschisten leer ausgingen, wie z.B. Wehrmachtssoldaten die desertierten noch Jahrzehnte als Vaterlandsverräter galten und  keine Rentenansprüche erwarben wie viele sogenannte „Kriegsopfer“ die bis zuletzt für das verbrecherische Hitlerregime fanatisch kämpften. Nicht viel anders sieht es jetzt aus mit all denen die zu DDR-Zeiten nicht auf die rote Pauke hauten, die z.B. nicht SED-Mitglied wurden – Resultat: viel weniger Rente als diese und das in der Bundesrepublik! Da bekommt dann eine Margot Honecker entschieden mehr Rente nach Chile überwiesen als etwa jemand der sich dem NVA-Waffendienst verweigerte, deshalb Bausoldat wurde und dadurch ein DDR-Leben lang keinen gut bezahlten Job mehr bekam, und dies auch nicht nach der Wende, denn "einmal unten auch nach der Wende unten", da die "Roten" aufgrund ihrer auch nach der Wende wunderbar funktionierenden Seilschaften es schafften sich an die Fleischtöpfe des neuen Systems zu hieven. Aber dies ist ja mittlerweile so gut wie jedem ehemaligen DDR-Bürger bekannt, nur die jetzt westliche Politik interessiert es nicht, der sind die früheren Unterdrücker der DDR-Bevölkerung vom Wesen her näher, als die frühere nichtrote Bevölkerung. Gleich und gleich gesellt sich eben!

Montag, 25. Juli 2011

Altes: Leckerer "Weinbrand Edel" und lockeres Jugendleben


2009 schrieb ich zwei Beiträge über den von mir in meiner Jugend so geliebten und gern besuchten Dessau-Ziebigker Jugendklub und das freie Leben dort, siehe: http://barrynoa.blogspot.com/2009/09/bn-und-der-klub-der-werktatigen-dessau.html und http://barrynoa.blogspot.com/2009/11/altes-der-ziebigker-jugendklub.html. Der Leiter des Jugendklubs war in den ersten Jahren ein Vornamensvetter von mir, mit Spitznamen Naui, der auch in meiner damaligen Straße auf dem Ziebigker Knarrberg wohnte. In jungen Jahren imponierte mir dessen Lebensstil und ich setzte einiges daran auch zu seinen privaten Partys eingeladen zu werden, die legendär waren. Sogar mein Vater mußte sich für mich einsetzen, daß ich überhaupt in den Jugendklub durfte, denn ich war, so glaube ich, damals erst 13, aber knapp vor 14 Jahren. Naui lehnte meinen Aufenthalt im Jugendklub erst ab, wahrscheinlich aus Altersgründen, aber auch weil er gern den großen Boß spielte, der bestimmte was lief. Ich löcherte Vater so lange, bis der auch mal in den Klub der Werktätigen Dessau-Ziebigk ging, der ja der Träger des Jugendklubs war, und dort mit dem Naui Tischtennis spielte. Mit chinesischen Zigaretten, eine Seltenheit damals, da nicht im Handel erhältlich, sollte er Naui gnädig stimmen, daß ich in den Jugendklub gehen durfte. Es klappte, Vater spielte mit Naui Tischtennis und dabei schenkte er ihm eine Schachtel chinesische Zigaretten und ab sofort konnte ich mich ins frohe Jugendleben stürzen. Die chinesischen Zigaretten waren extrem stark, dies hörte ich Naui später noch öfter erwähnen. Vater hatte aus Gaudi diese starken Zigaretten genommen, weil er den etwas großmäuligen Jugendklub-Boss in Verlegenheit bringen wollte, der mit seinen jungen Jahren schon Kettenraucher war und der damit prahlte.

Über das Jugendleben dort schrieb ich ja ausführlich schon in den oben angeführten früheren Blogbeiträgen. Wer es damals nicht las, na dann bitte lesen! Eventuell kann auch einiges richtig gestellt werden, weil viele heutige Bundesbürger meinen, in solchen Klubs hätte man rote Lieder gesungen und DDR-Fahnen geschwungen.

Jugendklubchef Naui hatte Eltern, die ihr Haus nach bunten Zeitschriften aus dem Westen gestaltet hatten, also im Garten einen Swimmingpool, was Mitte der 60er Jahre in der DDR kaum jemand hatte und zu diesem Swimmingpool kam man über eine Terrasse an die sich eine ganz tolle Bar anschloß. Diese Bar hatten diese Leute wie die Privatbar im Hause von Katarina Valente gestaltet, die mal in einer Westillustrierten so abgebildet war. Einfach toll! Und in diesem Umfeld lud Naui zu privaten Partys ein wenn seine Eltern in Urlaub waren oder einfach mal nur übers Wochenende weg waren. Es war sagenhaft, an die 30 Gäste, meistens Jugendliche, kamen zu Nauis Partys. Im Wasser schwammen runde Polystyrol-Tabletts auf denen Gläser standen und die Gäste konnten sowohl in der Bar und am Ufer sitzen, als auch in den Pool steigen, dies meistens in FKK-Manier, was bei heutigen Jugendlichen kaum noch der Fall sein dürfte, bei den unnatürlichen Moralvorstellungen heutzutage. Wir Jugendlichen tranken einfache Sachen, wie Bier, Cola, Brause und billige Spirituosen, Naui und sein engerer Kreis guten Weinbrand und als es den wunderbaren Weinbrand-Edel gab, nur noch diesen. Dieser Weinbrand war wirklich im wahrsten Sinne des Wortes edel, denn ab und an erhielt ich auch ein Glas. Schon das Etikett gefiel mir und der Geschmack war spitzenmäßig.

Ich hatte es bedauert, daß dieses edle Getränk nach der Wende vom Markt verschwand. Unverständlich! Ich freute mich als ich dieser Tage mal wieder ein Etikett von Weinbrand-Edel im Netz entdeckte. Ist das Etikettendesign nicht toll, die roten Trauben und dazu das schwungvolle „Edel“ im Kontrast das Reife ausdrückende „Weinbrand“ in alten Lettern? Die Goldmedaille von der Leipziger Messe war verdient und gehörte mit Recht auf das Etikett. Allein durch das Wiedersehen mit diesem alten Etikett kommt diese alte Zeit mit dem freien Jugendleben im Ziebigker Jugendklub wieder in meine Erinnerung. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere ältere Leser der ehemaligen DDR auch an den Weinbrand-Edel und an alte Zeiten, die natürlich nicht immer so rosig waren, denn das SED-Gesindel setzte alles daran Freiräume möglichst nicht zuzulassen, aber die Jugend damals schuf sich selbst ihre Freiräume und den pseudoroten Mief machten jedenfalls meine Freunde nicht mit. Es gab natürlich genügend andere Jugendliche die den sozialistischen Mainstream mitmachten und statt in diesen etwas verrufenen Klub zu gehen auf die rote Pauke bei anderen Freizeitaktivitäten hauten, später gar in die SED eintraten und bei der Nationalen Volksarmee länger dienten als gesetzlich vorgeschrieben war. Diese Typen gab es zum Glück in unserem Klub nicht.

Sonntag, 24. Juli 2011

Der Garten Ende Juli


Schön haben sie geblüht, die roten Prunkbohnen an meinem kleinen Spalier an der überdachten Terrasse und nun tragen sie große lange Bohnen, die ich hängen lasse um im nächsten Jahr wieder Samen zu haben. Ende Juli nun ist die Beerenernte fast beendet, die mit Erdbeeren begann, dann Himbeeren und Johannisbeeren, Beeren die seit meiner Kindheit zum Juli dazu gehörten. Noch nicht allzu lange gehören dann noch Brombeeren und Heidelbeeren zu unserem Garten, die Brombeeren wie man sieht in üppiger Fülle, der Heidelbeerstrauch etwas mickrig, aber zum Naschen vollkommen ausreichend. Die Brombeerhecke ist unverwüstlich, da wilde Brombeeren, die aber trotzdem gut schmecken. Viele Gartenbesitzer sind ja in den letzten Jahren auf die dornenlosen Kulturbrombeeren umgestiegen, ich nicht! Das hat den Grund, daß ich eine dichte wilde Brombeerhecke mit Dornen schätze, weil sie vielen Vögeln vor räuberischen Katzen Schutz bietet und dies sogar im Winter, wo eine große Schar Vögel dort jedes Jahr die Nacht sicher verbringt.

In heutiger Zeit braucht man ja keine Massen an Früchten mehr, wer will schon jede Menge einwecken oder hunderte Gläser Marmelade kochen? Desto mehr freut man sich über Abwechslung beim Naschen. Weckten wir früher viele Gläser unserer Schattenmorellen ein, so genügen mir heutzutage nur wenige, gerade mal um einen Sauerkirschkuchen zu backen, auf den ich nicht verzichten möchte und der auch dieses Jahr wieder großartig schmeckte.

Schon voriges Jahr war die Pfirsichernte gut, aber wie man sehen kann, sind auch dieses Jahr etliche Früchte an den schon sehr alten Pfirsichbäumen, welche meine Mutter vor ca. 40 Jahren gepflanzt hatte, gezogen aus Pfirsichkernen. Langsam aber sicher werden auch die Tabakpflanzen groß, obwohl viele von den Schnecken arg zerfressen wurden. Unser Nachbar, der seine Pflanzen einige Wochen früher ausgesät hatte, hat seine Tabakernte schon eingefahren, trotz des kühlen Wetters in den letzten Wochen, eine gute Ernte!

Was dieses Jahr auch gut werden müßte, dies ist die Pflaumenernte, jedenfalls hängen unsere etlichen Pflaumenbäume voller Früchte. Ja und die Weintrauben sehen auch nicht schlecht aus, bräuchten aber etwas mehr Sonne und Wärme um süß zu werden. Neu im Garten ist seit zwei Jahren ein Aronia-Strauch. Dieses Jahr trägt er nun schon ein paar große Beeren, die ich zu Kompott verarbeiten werde, ein kleines Schüsselchen wird es allerdings nur werden. Die Aroniabeere ist ja jetzt mächtig in Mode gekommen, ihr werden wahre gesundheitliche Wunderdinge zugesprochen, na mal sehen! Wer die Aroniabeere nicht kennt, hier ein interessanter Link: http://www.aroniabeere.de/aronia/aroniabeere.de.php

Die Vogelbeeren dagegen sehen nur hübsch aus, denn besonders scharf sind nicht mal die Vögel auf sie, auch im Winter werden sie kaum mal gegessen. Ja und mein Alpenveilchen welches im Winter so wunderbar blühte hat sich wohl in der Jahreszeit geirrt und blüht jetzt schon wieder. Was soll´s, dann erfreue ich mich halt im Sommer an Alpenveilchen, denn ob es im Winter dann noch mal blühen kann, dies ist fraglich.