Sonntag, 31. August 2014

Erinnerung an Atze aus der "Atze"

Es ist eigenartig, je älter ich werde, desto mehr werden Erinnerungen aus meiner Kindheit wach. Besonders die alten Kinderzeitschriften von damals haben es mir jetzt angetan und die finde ich immer noch am besten, die in den 50er und Anfang der 60er Jahre auf dem Zeitschriftenmarkt waren, also in meiner Kindheit (1951 geboren).

Ich hatte das Glück in eine Zeit geboren zu werden, wo es wieder aufwärts ging und gerade, was Kinderzeitschriften anlangte, viele tolle Zeitschriften gerade neu aufkamen, so das „Mosaik“, "Fröhlich sein und singen“ und „Atze“. Glück hatte ich auch mit meinen Eltern, die meiner Quengelei nachgaben, und sie mir diese kauften, am Anfang, als ich noch jünger war, nur sporadisch und dann per Abonnement. Es war schon beachtlich, was wir alles so für Zeitungen und Zeitschriften per Abo und per Postfrau ins Haus bekamen: „Mosaik“, Fröhlich sein und singen“, „Atze“, „kap“ (Nachfolgehefte der „Kleinen Jugendreihe“), „Das Magazin“ (Auf mein Drängen als 10jähriger bestellten dies meine Eltern. Das Aktfoto war mein Hauptgrund, aber das sagte ich ihnen nicht!), die Wochenzeitung „Wochenpost“, welche wir allerdings am Kiosk kauften (Willi Moeses „Klaus und Choko“ hatten es mir da besonders angetan, siehe dazu meinen Blogbeitrag: http://barrynoa.blogspot.de/2009/09/bn-und-die-wochenpost-und-da-besonders.html.), dann die Tageszeitungen „Freiheit“ (Witzzeichnungen von Epper!), „LDZ“ und „Der Morgen“.

Die Kinderzeitschrift „Atze“ las ich eigentlich fast nur wegen der von mir geliebten Mäuse Fix und Fax, siehe auch: http://barrynoa.blogspot.de/2008/03/altes-beste-freunde-von-bn-comics.html. Aber bei den ersten Heften, die ich in die Hände bekam, da gefiel mir auch die Comicfigur Atze, eine blonder kesser Berliner Junge, der wie Fix und Fax ebenfalls aus der Feder von Jürgen Kieser stammte und der der Zeitschrift den Namen gab. Die ersten Atze-Jahre war er sehr präsent, auch auf dem Cover, erst vor einer Mauer, dann sein Kopf vor der Erdkugel. Diese Hefte gefallen mir heute noch immer am besten. Atze verschwand immer mehr in den späteren Jahren und Jahrzehnten, siehe meine kleine Covergegenüberstellung. Das fand ich schade und ich las dann Atze nur noch wegen Fix und Fax, denn auch die anderen Beiträge gefielen mir nicht mehr, so wie sie mir noch im ersten Jahrzehnt gefallen hatten.

Viele der ersten Hefte von Atze kenne ich bis heute nicht, da meine Eltern anfänglich nur sporadisch Atze gekauft haben, aber ein paar dieser ersten Hefte habe ich heute noch. Übrigens erfand Jürgen Kieser auch Comicfiguren die einen wirtschaftspolitischen Zweck erfüllten, so Wattfraß, siehe Atze-Cover unten. Wattfraß, dieser kleine Teufel, sollte zum Stromsparen animieren, was er bei Kindern, wie mir, auch erreichte. So gab es von Kieser z.B. diesen Wattfraß, siehe weiteres Bild, zum Anstecken mit einer Reißzwecke über einer Steckdose. Ich steckte Wattfraß zwar nicht über einer Steckdose an, dazu war er mir zu schade (er wanderte, wie so vieles, fein säuberlich in eine Sammelkiste), aber Stromsparen war mir damals Ehrensache!

Dank Wattfraß bin ich jetzt noch Stromsparer (lol), na eigentlich nicht mehr wegen ihm, denn zu DDR-Zeiten war Strom für die Bevölkerung extrem billig, jeder Bürger konnte den sich leisten, aber heutzutage? Strom wird immer teurer und hunderttausenden Menschen wird der Strom jedes Jahr in der reichen Bundesrepublik abgedreht. Wir werden halt nicht von Volksfreunden regiert, den herrschenden Cliquen ist es egal, ob unter den Stromabschaltungsbetroffenen Kleinkinder, Alte oder Kranke sind, die sich dann nicht mal mehr ein warmes Essen oder einen warmen Tee machen können, von dem Betreiben eines Kühlschranks oder einer Waschmaschine mal ganz abgesehen. Wie eine junge Mutter ihr kleines Baby warm baden kann, ohne Strom, das interessiert die kalte bundesdeutsche Gesellschaft nicht. In der DDR wäre so ein volksfeindliches Handeln, was so ins private Überleben geht, nicht möglich gewesen, dies muß auch von sonst dem DDR-Regime nicht freundlich gesonnenen Menschen konstatiert werden.

Heft 6/1956: Atze mit dem ersten Cover (Atze vor einer Mauer), Atze und Atzeline als Reporter bei der Friedensfahrt und dies auf einem tollen Pitty-Roller!

Heft 1/1959: Atze-Cover, Atze vor der Erdkugel und Atze packt den üblen Wattfraß (Stecker raus gezogen)

Heft 2/1961: Atze-Cover, nur noch sporadisch mit Atze auf der Titelseite, wie bei diesem Heft

Heft 6/1977: Spätere Atze-Cover erinnern nicht mehr an den Jungen Atze, auch im Heftteil kaum noch! Allerdings hier mit meinen geliebten Mäusen Fix und Fax auf der Titelseite!

Anstecker über der Steckdose, Wattfraß von Jürgen Kieser: "Verläßt Du Stube oder Haus, schalt Lampen ab, zieh Stecker raus!"
 

Vor 40 Jahren: Erwerb einer 3D-Erotik-Postkarte


 
In meinem Blogbeitrag über Zündholzschachteln mit erotischem Aufdruck im 3-D-Verfahren, siehe: http://barrynoa.blogspot.de/2013/08/altes-3-d-erotik-zundholzschachteln-in.html, erwähnte ich auch erotische 3D-Postkarten. Eine einzige solche ist in meinem Besitz, siehe obiger Scan. 1974 fügte ich sie meiner Postkartensammlung zu, wie ich in meinen akribisch geführten Unterlagen feststellte für einen stolzen Kaufpreis von 10,- DDR-Mark. Meine Postkartensammlung beinhaltet zwar hauptsächlich Objekte der Zeit um 1900, aber vor 40 Jahren war so eine 3D-Erotik-Postkarte etwas seltenes, besonders natürlich für uns DDR-Bürger. Auf der Rückseite kann man folgendes zum Hersteller lesen: Printed in Japan, Toppan Top Stereo, Printing Studio AG, 3D-Color Dept Zürich, WONDER CO. LTD.

In späteren Jahren wurden sogar Briefmarken in diesem 3D-Color-Verfahren auf den Markt gebracht. Hauptsächlich exotische Länder bedienten sich dieser Technik, um ihre Briefmarken bei Sammlern zu verkaufen. Aber auch mein Pif-Anhänger, über den ich hier schrieb, ist mit dieser Technik hergestellt worden, siehe u.a.: http://barrynoa.blogspot.de/2014/06/pif-vaillant-anhanger-die-ruckseite-mit.html.

Näheres zu den 3-D-Postkarten, siehe Auszug aus: http://www.ak-ansichtskarten.de/ak/136-AK-Lexikon/325-3D-Karten :

„3D-Karten sind Ansichtskarten, die durch ein spezielles Bildsystem, dem sogenannten Lentikulardruck, einen besonderen optischen Effekt erhalten. Dadurch ist es möglich, mehrere unterschiedliche Quellbilder in einem einzigen Druck darzustellen. Das Besondere daran ist, dass der 3D-Effekt ohne eine spezielle 3D-Brille zu sehen ist.
Das Lentikulardruckverfahren ist ein relativ junges Druckverfahren. Somit sind diese Karten in der Rubrik Ansichtskarten nach 1945 zu finden. Aber gerade durch die besonderen Effekte erfreuen sich diese Karten einer immer größer werdenden Beliebtheit bei Sammlern.
Man unterscheidet dabei, je nach Linsenführung und Anzahl der Quellbilder:

3D-Bilder:
Beim Blick auf die Karte erhält man eine räumliche Darstellung des Bildes. Ein gutes Beispiel dafür ist die Darstellung eines Aquariums. Man erhält den Eindruck hinter jedes Element des Bildes, beispielsweise hinter einen Fisch, schauen zu können.
Wechselbilder bzw. Wackelbilder:
Durch Kippen des Bildes wechselt das Bild und man erhält einen Vorher-, Nachher-Effekt. Besonders beliebt und dafür perfekt geeignet ist die erotische Darstellung von Frauen, siehe 3D-Erotik-Karten. Hierbei "entkleidet" sich die dargestellte Frau auf wundersame Weise durch das Ankippen des Bildes.“
 
 

Samstag, 30. August 2014

Prof. Karl Ziegler (1866-1945): Sommer in Siebenbürgen (Büffelschwemme)




Die Siebenbürger Sachsen sind eine deutsche Minderheit im heutigen Rumänien. Lebten 1930 noch ca. 300.000 Siebenbürger Sachsen in Siebenbürgen, sind es jetzt nur noch ca. 11.000. Die Siebenbürger Sachsen sind die älteste noch existierende deutsche Siedlergruppe in Osteuropa.

Siebenbürgen, wohin damals aus dem Westen Deutschlands stammende Menschen einwanderten (also keine Sachsen!), gehörte früher zu Ungarn, zum Fürstentum Siebenbürgen und zur Habsburgermonarchie von Österreich-Ungarn, nun zu Rumänien. Während die Deutschen in den reichsdeutschen Ostgebieten und in den deutschen Siedlungsgebieten des Ostens nach 1945 aus ihrer Heímat vertrieben wurden, wobei hunderttausende Menschen zu Tode kamen, gab es diese Massenvertreibung der Siebenbürger Sachsen aus Rumänien nicht, statt dessen allerdings ab Anfang 1945 Verschleppung zur Zwangsarbeit in die Ukraine (Donezk), Verschleppt wurden alle nicht eingezogenen Männer zwischen 17 und 45 Jahren und alle Frauen von 18 bis 35 Jahren, wobei dabei viele dieser Zwangsarbeiter zu Tode kamen. Erst ab 1950 normalisierte sich die Lage für die Siebenbürger Sachsen. Diskriminierung und Romanisierung veranlaßten die Siebenbürger Sachsen allerdings in den späteren Jahrzehnten das Land in Richtung Westen zu verlassen, vornehmlich nach Westdeutschland, von wo sie größtenteils von Rumänien freigekauft wurden.

Wer meint, Wasserbüffel gäbe es nur in Asien, der irrt! Es gab und gibt (nur noch sehr wenige) sie auch in Siebenbürgen. Als Haustier war der Indische Wasserbüffel sogar für Siebenbürgen früher charakteristisch. Er wurde wahrscheinlich von den Türken mitgebracht.


Der wohl berühmteste siebenbürgisch-deutsche Maler Prof. Karl Ziegler (1866–1945), siehe Selbstbildnis, malte mehrere Szenen mit Wasserbüffeln, so auch die beiden obigen Fassungen einer Büffelschwemme, gemalt um 1900. Da bekanntlich Wasserbüffel am liebsten täglich mehrere Stunden im Wasser verbringen, so war es Usus, daß die Dorfjugend im Sommer mit den Büffeln, nach des Tages Arbeit (Wasserbüffel wurden als Last- und-Zugtiere eingesetzt), gemeinsam badeten, wie überliefert nackt, nicht wie das dekadente prüde Bürgertum im Deutschen Reich oder gar heutzutage, wo FKK immer mehr geächtet wird und durch den Islam in Deutschland sogar Ganzkörperbadeanzüge und Kopftuch während des Badens Einzug gehalten haben.

Prof. Karl Ziegler war auch ein Maler der anderen Sujets der Malerei, siehe die beiden Scans unten. Alle Scans dieser Seite sind alten Velhagen-und-Klasings-Monatsheften um 1900 entnommen, derer ich sehr viele habe.



  

Freitag, 29. August 2014

Leserpost: Guido Weißhahn zur Frösi-Postkarte "Käpt´n Lütt und Koko" von Horst Alisch

Mein gestriger Beitrag über die Käpt´n-Lütt-und Koko-Postkarte, siehe http://barrynoa.blogspot.de/2014/08/leserpost-frosi-postkarte-mit-kaptn.html, muß korrigert werden, denn freundlicherweise meldete sich der große Kenner der DDR-Comicszene, Guido Weißhahn, umgehend per Email bei mir und klärte mich auf, Ausschnitt aus der Email: ... Die Postkarte ist allerdings aus Heft 5/85 und lag lose bei; in 11/83 waren die schwarz-weißen Karten im Heft eingeheftet: http://www.ddr-comics.de/froesi85.htm  ....

Guido Weißhahn muß es wissen, denn neben seinem Holzhof-Verlag, über den ich hier schon berichtete, siehe: http://barrynoa.blogspot.de/2009/11/neuerscheinung-klaus-und-choko-buch-von.html und http://barrynoa.blogspot.de/2011/06/neues-comic-raritaten-aus-dem-holzhof.html, zeichnet Weißhahn auch verantwortlich für die Seite http://www.ddr-comics.de - eine Fundgrube für Freunde alter DDR-Comics. Sowohl die gedruckten Sachen des Holzhof-Verlags, wie auch die Online-Sachen, waren und sind Bewahrer wichtigen Kulturgutes, welches ohne die oft detektivische Forschung und Wiederausgrabung längst verschollen geglaubter alter DDR-Comis von Guido Weißhahn und seinen Mitstreitern verloren gehen würden. 

Donnerstag, 28. August 2014

Leserpost: Frösi-Postkarte mit Käpt´n Lütt und Koko von Horst Alisch (1983)

 
Als alter Frösileser („Fröhlich sein und singen“) freue ich mich natürlich über diese Postkarte, die mir freundlicherweise Blogleserin Angelika Hinze dieser Tage per Post zusandte, siehe obiger Scan. Vielen Dank, liebe Frau Hinze, auch für Ihre zustimmenden Zeilen zu meinem Blog. Sie hätten aber auch dies mir per Email mitteilen können, wenngleich ich mich natürlich als alter Cartoonfan über eine originale Karte mehr freue als über einen Scan.

Und Sie haben schon recht, daß diese Karte bei mir gut aufgehoben ist, wenn Sie dafür keine Verwendung haben, Sie diese sonst weggeschmissen hätten. Als Tierfreundin lesen Sie ja sonst nur meine Beiträge betreffs Tieren und Tierschutz, wußten aber scheinbar doch, daß ich auch Comicfreund bin. Vielen Dank!

Was das Gute beim Internet ist, ich konnte durch diese Seite: http://www.ddr-comics.de/froesind.htm, gleich nachforschen, wer der Künstler ist und wann sie als Beilage in der Frösi erschien, nämlich: Horst Alisch, eine Postkarte von dreien im Heft 11 von 1983 (Käpt´n Lütt und sein Papagei Koko). Die Abenteuer des Kapitäns und seines Papageis erschienen seit 1975 in der Frösi. Eine tolle Seite, dieser Frösi-Index, daß man nun so nachkommen kann, allerdings ist diese Postkarte dort nicht abgebildet und man muß eine Weile forschen, ehe man darauf kommt, Text dort: "...drei im Inneren eingeheftete Postkarten mit Käpt'n Lütt und Koko, gestaltet von Horst Alisch...“ . Ich selbst hätte dies nicht so detailliert gewußt, obwohl ich auch auf den Künstler getippt hätte, da ja Signatur "Ali83", also Horst Alisch, 1983 entstanden.

Linkhinweise zu Blogbeiträgen betreffs der Frösi:

 

Mittwoch, 27. August 2014

Alte DDR-Werbung der 60er und 70er Jahre - Teil 2

 
Das Kofferradio R 100, ein Traum für jeden Jugendlichen damals

Sybille-Fernseher, in jedem 2. DDR-Haushalt zu finden

So eine Fernsehtruhe hatte nicht jeder, da sehr teuer

Fichtennadel-Seife, bis zum Ende der DDR immer zu haben

Ebenso Steckenpferd-Lilienmilchseife, eine sehr gute und preiswerte Seife, die einige Wochen lang hielt, nicht wie die Seifen heutzutage, die nach ein paar Tagen Händewaschen sich in Nichts auflösen

Seifen der etwas gehobenerem Preisklasse, aber immer noch billig: Luxus Sahne, Elana, Riwal

Gerdeen-Kamillenkreme und das kleine Kosmos-Radio aus der Sowjetunion, was nicht besonders beliebt war, deshalb mußte es beworben werden

Infrarotlampen waren sehr beliebt, da für viele Krankheiten einsetzbar, siehe auch:

Das Parfümspray Lou war schon etwas besonderes - Luxus Made in GDR!

Leserfrage zu Albert Schwendy


 
Dieser Tage rief mich Blogleser Klaus Oberländer, siehe seine Seite http://www.photospuren.de/hoffotografen.htm, an und fragte mich, ob ich wüßte, ob der Maler Albert Schwendy (1820-1902) identisch ist mit dem Berliner Hoffotografen Albert Schwendy, der von 1865 bis 1872 ein Atelier auf der Brüder-Straße 2 am Schloßplatz hatte, siehe Scan. Diese Frage ist nicht abwegig, denn gerade im 19. Jahrhundert gab es etliche Maler die gleichzeitig Fotografen waren, die Fotografie steckte ja noch in den Kinderschuhen.


Er fragte mich deshalb, weil ich Dessauer bin und er auch meinen Blogbeitrag über das Grab Schwendys auf dem Dessauer Friedhof III gelesen hatte, siehe: http://barrynoa.blogspot.de/2010/03/geschichtslose-und-kulturlose-stadt.html.

Albert Schwendy kann sowohl die Stadt Berlin, wie auch die Stadt Dessau als „ihren" Maler vereinnahmen. In Berlin geboren, wirkte er auch dort bis 1871, ab da dann in Dessau. Seine Bilder, hauptsächlich Stadtansichten und Straßenzüge, ähneln sich, sowohl in den Berliner Ansichten, wie auch in denen mit Dessauer Motiven, siehe meinen obigen Scan eines Bildes aus dem Jahre 1850 mit einem Berliner Motiv, welches sich 1927 in der Sammlung von Arthur Heinhold befand.

Albert Schwendy studierte bei Neher in München sowie in Berlin bei Biermann Malerei. Mir persönlich ist er seit meiner Kindheit durch Bilder von ihm mit Stadtansichten aus Dessau, die in der Galerie Schloß Georgium hängen, bekannt, auch besaß ich zu DDR-Zeiten mal ein kleines Ölbild von ihm, welches die Dessauer Johanniskirche zeigt. Dummerweise vertauschte ich dieses gegen mich damals mehr interessierende Kunstsachen. Noch heute befindet sich das Bild bei dem damaligen Tauschpartner, einem Dessauer Kunstsammler.

Meine Beantwortung der Frage von Leser Klaus Oberländer: Der Maler Albert Schwendy ist nicht identisch mit dem Hoffotografen Albert Schwendy, der ja auch sein Atelier in Berlin bis 1872 betrieben haben soll und der Maler Schwendy zog schon 1871 von Berlin nach Dessau um. Außerdem ist zu bedenken, daß der Maler Albert Schwendy Professor mit Lehrauftrag war. Dies war nicht mit einem Wirken als Hoffotograf zu vereinbaren, auch ist nicht bekannt, daß er ein Foto-Atelier in Berlin betrieb, was, wenn es so gewesen wäre, allgemein bekannt wäre.

Interessant ist natürlich zu erfahren, ob die beiden Schwendys verwandt waren, denn so häufig war der Name Schwendy nun nicht. Kurios ist auch die Namensgleichheit des Vornamens. Wenn Blogleser dies auflösen könnten, dann wären sowohl Klaus Oberländer, wie auch ich, dankbar. Zuschriften wie immer per Email an anhaltantik@yahoo.de.

Dienstag, 26. August 2014

Zwei Zitate zum Nachdenken


 
Zwei Zitate, mit Ergänzungen von mir, zum Nachdenken...

Montag, 25. August 2014

Leserpost: Gedenkmedaille anläßlich der Hochzeit des Erbprinzen Leopold von Anhalt mit der Prinzessin Elisabeth von Hessen-Kassel im Jahre 1884

Die Prinzessin Antoinette von Anhalt (1885 – 1963) war eine gute Freundin der Kunstwissenschaftlerin Charlotte Timmling, die ich bekanntlich gut kannte, siehe dazu: http://barrynoa.blogspot.de/2008/04/charlotte-timmling-und-die-prinzessin.html. Ihr Vater war Leopold von Anhalt (1855 – 1886), der anhaltische Erbprinz, ihre Mutter war die Prinzessin Elisabeth von Hessen-Kassel (1861 – 1955).

Am 26. Mai 1884 heirateten diese und schon zwei Jahre danach und ein Jahr nach der Geburt der einzigsten Tochter Antoinette, starb Leopold, der nach der Erbfolge Herzog geworden wäre. Da er keinen männlichen Nachfolger hinterließ, ging die Erbfolge an seinen jüngeren Bruder. Anläßlich der Vermählung der Eltern der Prinzessin Antoinette am 26. Mai 1884 wurde eine Gedenkmedaille geprägt.

Diese Gedenkmedaille schickte mir nun dieser Tage der Blogleser Rolf Meyer per Scans zu, mit der Bitte um nähere Auskunft. Als ehemaliger Dessauer, der schon seit den 1970er Jahren in Hamburg lebt, kam er auf mich, da ich das Foto der Prinzessin Antoinette veröffentlicht hatte, siehe obigen Link. Für alle Anhalt-Freunde hier besagte Scans:



 
 

1 Jahr mit unseren Hühnern

Was machen die Hühner? Dies fragte gestern eine nette Blogleserin, die neulich sogar eine Tüte Haferflocken vorbei brachte und die sich die Hühner, die sie durch den Blog schon per Fotos kannte, einmal in natura anschaute. Statt einer simplen Antwort: ein paar Fotos gestern geschossen!

Wenn man sich diese Fotos so anschaut, die meistens bei der Fütterung aufgenommen worden sind, wo die Tiere natürlicherweise auf einem Haufen versammelt sind, meint man, Hühner wären keine individuellen Tiere, wären verwechselbare Gruppentiere, einfach Massentiere. Das ist absolut nicht der Fall. Den falschen Eindruck gewinnt man, da Hühner fast immer in größeren Gruppen gehalten werden, der Hühnerhalter da aber überhaupt nicht mitbekommt, welche Individualität in jedem Huhn steckt. In der Masse wird Individualität nicht sichtbar, das ist bei Menschenmassen nicht anders als bei Tiermassen. Dennoch hat jedes Huhn auch in der Masse seinen ganz eigenen Charakter und sein ganz eigenes Wesen.

Von unseren Hühnern könnte ich selbstverständlich mit verbundenen Augen jedes an ihren Lauten erkennen, auch in was für einer Stimmung das Tier gerade ist. Allein das Verhalten jeden Huhnes ist ein völlig anderes, jedes Huhn unterscheidet sich grundlegend von einem anderen. Die schwarze Noweria ist z.B. immer die letzte, wenn ich die Hühner rufe, nimmt immer erst einen kleinen Umweg, während Mathilde und Grüni beim geringsten Rufen von mir wie im Sausewind angerannt kommen. Marjellchen, ist die Wehleidige, jammert allenthalben über alles mögliche, meistens über die „bösen“ Mithühner. Und was das kuriose bei diesem Jammern ist - wenn ich dann aus Spaß im Jammerton da mitmache, dann fühlt sie sich in ihrem Weltschmerz bestärkt und sie jammert desto doller, ohne Unterlaß. Erinnert das nicht an uns Menschen? Im Prinzip könnte ich jetzt hier seitenweise über die Unterschiedlichkeit der Charaktere und das Verhalten der Hühner schreiben, was ich natürlich nicht mache, da für Außenstehende uninteressant, für mich aber insofern interessant, da mir diese Tierbeobachtungen Spaß machen, da aufschlußreich.

Ein Jahr sind die Hühner nun bei uns, im August vorigen Jahres kamen sie im Alter von 3 Monaten zu uns, siehe: http://barrynoa.blogspot.de/2013/08/6-huhner-erleben-die-freiheit.html und http://barrynoa.blogspot.de/2013/08/nowinia-und-marjellchen-zwei-neue-huhner.html. Das ist das Alter, wo sie in den Hüher-KZ´s „ausgestallt“ werden, für 7 1/2 Cent das Stück an einen Schlachtbetrieb verkauft werden. Die profitgierigen Landwirte haben das genau ausgerechnet, jetzt läßt die Eierleistung nach und außerdem sind die meisten Hühner nach einem Jahr Tier-KZ fix und fertig, wenn sie denn nicht vorher elendiglich verreckt sind. Unsere Tierärztin, mit der ich mich öfter unterhalte, war früher in so einer Hühner-Massentieranlage tätig. Jeden früh räumten die Mitarbeiter die in der Nacht gestorbenen Hühner aus der Anlage. Der „Schwund“ ist dort trotz Antibiotika ein immenser. All das erinnert in fataler Weise an die Menschen-KZ´s der Nazis, wo auch die Insassen durch Arbeit ausgebeutet wurden und der massenhafte Tod einkalkuliert war.


Der Lieblingsaufenthalt der Hühner ist unter der großen Tanne links. Es gibt gerade Futter, Kopfsalatstücke und eine halbe Melone, die sehr gern von den Hühnern als Zwischendurch-Snack gefressen wird. Nach einem Tag ist so eine halbe Melone weggeputzt. Mathilde ist wie immer die erste, wenn es etwas neues gibt. Die anderen Hühner, die gerade beim Sand(Staub)bad unter der Tanne sind, die lassen sich Zeit, denn Sandbaden ist ihnen oft wichtiger als das Fressen:








Beliebt ist auch der hinterste verwilderte Teil des Gartens bei den Hühnern:

 


 

Wer da meint, da liegt ein krankes Huhn - weit gefehlt! Marjellchen nutzt ein paar Minuten von praller Sonne zu einem Sonnenbad. Dabei verrenken sich die Hühner oft zu merkwürdigsten Posen, damit ja überall die Sonne hinkommt:

 
 
Statt ein Ei in die richtigen Nester zu legen, hat Zebra das Sperberhuhn (ein wirklich sympathisches Huhn), einen viel schöneren Platz entdeckt - das gelagerte Stroh für die Stalleinstreu:


Hühnerporträts von vor einem Jahr:

http://barrynoa.blogspot.de/2013/11/huhner-portrats.html

Sonntag, 24. August 2014

Vier Pfoten: Unhaltbare Zustände in rumänischen Tierheimen

Da wollen nun naive Menschen der Ukraine in die EU, ahnen gar nicht, daß dies keine Verbesserung wäre, wie man am Beispiel Rumänien sieht. Nach dem Ende des Ceaușescu-Regimes, welches schon kein menschenfreundliches war, geht es nur noch bergab in Rumänien. Es ist doch ein Skandal sondersgleichen, daß man seitens der Brüsseler Bürokraten nichts gegen die schlimmen Zustände in rumänischen Tierheimen unternimmt. Tierheime sind das nicht, sondern Vernichtungs-KZ´s. Gelder die für Tierheime bestimmt sind, die werden systematisch unterschlagen, daran bereichern sich sogar staatliche Stellen und „demokratische“ Parteien, wie neulich bekannt wurde. Daraufhin von einem Fernsehteam angesprochen, suchte der oberste Veterinär des Landes das Weite - kein Interview!

Anzeigen von Tierschutzorganisationen werden ebenso unterschlagen wie auch Europa-Abgeordneten der Zutritt zu „Tierheimen“ verwehrt wird. So ein Land unterstützen wir weiter mit unseren Steuergeldern? Die Systemparteien interessiert das Thema nicht, was sind das bloß für miese Charaktere, die Damen und Herren deutschen Europa-Abgeordneten und die aus Deutschland stammenden EU-Bürokraten! Nun das Volk verdient die Regierung, die es gewählt hat. Nur einen Sitz errang die Tierschutzpartei, die ich auch gewählt habe, zu wenig bei 99 deutschen Abgeordneten des Europa-Parlaments, aber wenigstens kümmert sich dieser eine Abgeordnete um diese schlimmen Zustände, wie man hören und lesen kann.

Derzeit laufen ja mit Recht etliche Kampagnen gegen den Hundemord in Rumänien. Wie bekannt werden die Hunde nach 14 Tagen Aufenthalt in Tierheimen getötet. Das ist schlimm, aber noch schlimmer wäre es, wenn diese armen Kreaturen in diesen Tierheimen bleiben müßten, wo sie ebenfalls einen Tod sterben, denn kein Tier kann unter solchen Bedingungen existieren. Das einzigste was helfen würde, daß sämtliche rumänischen Tierheime Tierschutzorganisationen unterstellt werden, möglichst keine Rumänen dort das Sagen haben, denn die Gefahr, daß wie bisher die Gelder, die für Nahrung und Betreuung der Tiere bereit gestellt werden, unterschlagen werden, ist in einem Land der größten Korruption extrem groß.

Bitte unbedingt das Video von Vier-Pfoten ansehen:


Daraus diese Videosnapshots:
 





 
 
Während in rumänischen Tierheimen die Tiere jämmerlich vegetieren müssen, liebt die dortige Kirche Luxus und Protz. Pfui Teufel, kann man da nur sagen!
 
Der rumänische Metropolit und sein Protzbau
 
Kirchenfürsten nehmen Beispiel an des Diktators Größenwahn
(Info und Foto aus: http://soweit-das-auge-reicht.blogspot.de/2011_02_01_archive.html):

"Sie wird so groß sein, dass sie auf einer Seite den Palast des Parlaments verdecken wird. Mit ihren Dimensionen wird sie das Gesamtbild des Parlamentspalastes nachhaltig verändern. Sie wird im byzantinischen Stil gebaut mit einer Höhe von 100 Metern und einer Raumkapazität für 5.000 Gläubige. Sie soll ein Erdbeben von 8 Grad auf der Richter-Skala überstehen können und für mindestens 1.000 Jahre haltbar sein. Die Kathedrale wird 14 Aufzüge haben und 700 Parkplätze. Jeweils links und rechts der Kathedrale wird es Gebäude geben, die jeweils klerikale Gläubige und auf der anderen Seite für die Laien aus aller Welt vorgesehen sind. Ein weiteres Gebäude soll als sozial-medizinisches Gebäude für kranke Pilger und für Alte dienen. Es ist das größte Bauprojekt in Rumänien seit 1990. Das Ganze wird ungefähr 200 Millionen Euro kosten."
 
 

Samstag, 23. August 2014

Unfairer "Fairer Handel (Fairtrade)"


In den Supermärkten gibt es immer mehr Produkte des „Fairen Handels (Fairtrade) und es gibt sogar Verkaufsstellen die nur diese verkaufen, meistens von Vereinen betrieben, wie z.B. der „Eine-Welt-Laden“ in Dessau. Eigentlich eine gute Sache, so sollte man meinen, daß die Europäer fairen Handel mit Entwicklungsländern treiben, daß nicht nur Großkonzerne den Gewinn machen und die Erzeuger arm bleiben. Deshalb wurden in den vergangenen Jahren besonders Kooperativen in den Erzeugerländern mit fairen Verträgen bedacht und scheinbar ist das ein Erfolgsmodell, denn in diesen Ländern konnten dadurch die Kooperativen beträchtliche Gewinne erzielen, bezahlt vom Verbraucher der gern für fairen Handel entschieden mehr bezahlt als für konventionelle Produkte. Den Bauern, die in diesen Kooperativen organisiert sind, denen geht es jetzt gut. Den Käufern, welche die teuren „Fair-Trade-Produkte“ hier kaufen, gibt dies das Gefühl eine gute Tat vollbracht zu haben.

Eine gute Tat? Leider nicht, denn man hilft zwar den Landwirten, die ein Stück Land in die Kooperativen eingebracht haben, die Mitglied so einer Kooperative sind, aber den rechtlosen Landarbeitern nützt das gar nichts - sie haben nichts davon, profitieren absolut nicht davon, werden wie bisher von den Landwirten ausgebeutet, unter Arbeitsbedingungen die unmenschlich sind, wie der 7-Tage-Arbeitswoche und dies bei Hungerlöhnen. Besonders betrifft das die massenhaft beschäftigten illegalen Landarbeiter, z.B. die Haitianer die in der Dominikanischen Republik auf den Plantagen der „Fairtrade-Kooperativen“ schuften müssen.

Wer wirklich fair mit diesen Ärmsten der Armen sein will, der meidet diese Fair-Trade-Produkte mit ihren Etikettenschwindel-Siegeln. Diese Fairtrade-Aktionen haben nur dafür gesorgt, daß es der kleinbäuerlichen Landbesitzerkaste in den Entwicklungsländern jetzt gut geht, die landlosen Arbeiter haben nichts davon, ihnen geht es schlechter denn je. Man kann den Aufpreis für derartige Produkte mit der Aktion des Handelsriesen Netto vergleichen, der Eierpackungen mit einem Aufpreis von 10 Cent verkauft. Diese 10 Cent pro Packung bekommen dann die deutschen Eierproduzenten. Diese werden immer reicher, auf Kosten der bis aufs Blut ausgebeuteten Hühner. Auch diese Aktion ist eine ganz miese, denn es werden ausgerechnet jene mit einem „Solidaritätsgroschen“ bedacht, die gesellschaftlich geächtet werden müßten als Verantwortliche für millionenfaches Tierleid. Keinem Huhn ging es in deutschen Massentieranlagen besser, seitdem es diese Solidaritätsaktion mit den deutschen Landwirten gibt. Siehe zu dieser Soliaktion von Netto: http://barrynoa.blogspot.de/2011/02/ein-herz-fur-tiere-oder-fur-besitzer.html.

Beim Fernsehsender Arte gab es einen französischen Dokufilm, der das ganze ungerechte Fairtrade-Unwesen aufdeckte mit dem Titel „Commerce de juste sur le banc d'essai"(„Der faire Handel auf dem Prüfstand“), leider als Video nirgendwo im Internet zu sehen! Absicht?

Freitag, 22. August 2014

Alte DDR-Werbung der 60er und 70er Jahre - Teil 1


In Fortsetzung meiner Blogbeiträge über alte Werbung in der DDR der 60er Jahre, fange ich heute eine neue Serie mit alter DDR-Werbung der 60er und 70er Jahre an, da ich an der Resonanz der Leser merkte, daß dieses Thema interessiert und ich auch etliches beitragen kann.

Wenn auch die DDR-Zeit für die meisten DDR-Bürger wenig erbaulich war, wenn sie denn nicht zu den Cliquen an der Macht oder den Bürgern gehörten, die sich in Seilschaften gegenseitig unterstützten (und die sich jetzt wunderbar der kapitalistischen Gesellschaft anpassen) und die trotz Mangelwirtschaft gut mit ihrem A... an die Wand kamen, bzw. sich an die Futtertröge der DDR drängelten, dabei die restlichen Bürger rigoros wegdrängelten, siehe meine Karikatur oben, so war es dennoch für die in der frühen DDR geborenen Bürger die größte Zeit ihres Lebens  hier in der DDR und sie erinnern sich gern an die damaligen Produkte, auch an die Werbung für diese, denn sie wuchsen damit auf und vieles von den damaligen Produkten war auch wirklich gut, meistens entschieden besser als der Wegwerfkram oder das ungesunde Zeug in Neppverpackungen was es heute so gibt.

Hier die bisherigen Blogbeiträge zur Werbung in der DDR:



 
Konservative Herrenmode gab es in den 60er Jahren. Wer allerdings moderne Jugendmode suchte, der wurde nicht fündig.

Alberna Nußöl, habe ich selbst im Sommer öfter genommen. Bräunte tatsächlich und roch gut!

Röthaer Obstweine und Süßmoste, trotz Werbung: Bückware!

Wittol-Artikel waren in jedem DDR-Haushalt zu finden und Kerzen und Schuhputzcreme habe ich immer noch aus dieser Zeit in Nutzung!

Zit-Haarpflegemittel: Der beliebteste Komiker der DDR warb dafür, natürlich lange bevor er in den Westen abhaute.

Globo-Autopflegemittel: In den 60er Jahren gab es nur wenige private Autos in der DDR.

Fisch gab es in der DDR! Die Bevölkerung sollte durch Werbung zu mehr Fischkonsum animiert werden, da sie zuviel Fleisch konsumierte!

Rilon-Kaffeefilter von Lotte Richter aus Dresden: Plasteartikel waren der neueste Schrei Anfang der 60er Jahre und die Herstellung von Plaste und Elaste wurde von der DDR-Regierung massiv gefördert.

Plasteartikel von Wilhelm Kimmel verdrängten in fast jedem Haushalt Artikel aus Porzellan, Glas oder Metall.