Freitag, 30. November 2012

Andenkenlöffel bei Antikhandel Neumann, Dessau



Wie sich die Zeiten doch so ändern! In meiner Kindheit in den 50er Jahren und Anfang der 60er Jahre brachte man aus dem Urlaub folgende Andenken mit: Ansichtskarten, Stocknägel, Wackelfiguren. Dazu kamen dann eventuell noch landschaftsspezifische Andenken, wie Brockenhexen aus dem Harz oder Muscheln von der Ostsee.

Um 1900, und noch bis in die 30er Jahre hinein, waren bei Urlaubern die Andenkenlöffel (Kaffeelöffel) sehr beliebt. Jede Stadt und jeder Urlaubsort hatte seinen ganz eigenen Andenkenlöffel, meistens am Griff mit dem Ortswappen verziert. Fast alle dieser Löffel waren aus 800er Silber, also eine durchaus gediegene Sache und kein Wegwerfartikel. Zuhause konnte man dann in trauter Kaffeerunde vor Tante Minchen und der Nachbarin diskret angeben wo man schon überall war. Reisen war ja damals nur den vermögenderen Bürgern möglich und konnte ein einfacher Arbeiter ab den 20er Jahren mal ein paar Tage irgendwo Urlaub im Rahmen von Vereinen machen oder dann ab 1933 bei der NS-Organisation „Kraft durch Freude“, dann reichte das Geld allerdings nie für so einen damals schon nicht billigen Silberlöffel.

Der Dessauer Antikhandel Neumann (http://antikhandelneumann.npage.de) hat gerade neu ein paar solcher Andenkenlöffel im Angebot, siehe obiges Foto.   

Donnerstag, 29. November 2012

Messerbänkchen?



Die Eßkultur litt schon sehr in der ehemaligen DDR. Dies war zum einen den Zerstörungen nach dem 2. Weltkrieg geschuldet, wo es an allem fehlte, vor allem an Wohnraum und es defakto normale bürgerliche Wohnungen mit Wohnzimmer, Schlafzimmer, Esszimmer, Herrenzimmer etc. kaum mehr gab, aber auch der SED-Clique die an der Macht war, die meistens aus unkultivierten Herkommen war, dem Proletenmilieu, wo auf Tischsitten wenig Wert gelegt wurde. Wenngleich diese Typen in der DDR zu Geld kamen, so konnten sie doch kaum aus ihrer Haut heraus und bürgerliche Kultur annehmen. Was entstand, war eine Mischung aus kleinbürgerlicher Lebensweise und pseudofortschrittlicher Attitüde. Aus diesem Grunde kamen auch die eigentlich sehr funktionalen Messerbänkchen in der DDR aus dem Gebrauch breiter Schichten, nur in alten bürgerlichen Familien gehörten sie noch zur Esskultur dazu. Dies ging allerdings nur, wenn man solche geerbt hatte, denn neu hergestellt wurden diese nicht mehr.

Ist es nicht praktisch und außerdem kulturvoll wenn man sein Messer bei einem Mahl auf so ein Messerbänkchen legt, statt auf den Teller oder gar auf die Tischdecke? Der Antikhandel Neumann in Dessau (http://antikhandelneumann.npage.de) bietet derzeit 6 dieser Messerbänkchen aus der Zeit um 1900 zum Kauf an. Wer noch ein wertbeständiges und kulturvolles Weihnachtsgeschenk sucht, sollte sich dieses Angebot nicht entgehen lassen.
  

Mittwoch, 28. November 2012

Bad Wittekind (Halle/Saale) auf einem alten Biedermeierglas


Das Solebad Wittekind wurde 1845/46 im Norden des Stadtzentrums von Halle an der Saale errichtet. Seine Blütezeit erlebte das Bad 1850 bis 1880. Zu den Gästen gehörte 1868 auch Friedrich Nietzsche. Die 1845/46 errichteten Bauten wurden 1923 abgerissen und es wurde nach Plänen des Hallensers Stadtbaurats Wilhelm Jost neu gebaut. 1977 wurde das Bad großenteils geschlossen, aber Teile davon noch bis 1992 genutzt. Die Wende brachte das endgültige Aus - die Bauten stehen jetzt leer (wie so vieles nach der Wende!).

Ein interessantes Biedermeierglas, welches derzeit beim Antikhandel Neumann, Dessau (http://antikhandelneumann.npage.de), angeboten wird, zeigt in einer wunderbaren Miniaturmalerei (Handmalerei) auf dem Glas noch die alten Gebäude und Anlagen des Bades Wittekind um 1850 - eine interessante Sache, nicht nur für Glassammler, sondern auch für Hallenser Heimatfreunde.

Samstag, 24. November 2012

Futter für Zirkustiere? (vom vorweihnachtlichen Spenden)


Wie jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit! Geldsammler stehen mit ihrem Lama oder Pony vor Einkaufszentren und bitten um eine Geldspende Es ist ein zweischneidiges Schwert zu spenden, wenn, wie jetzt in Dessau (siehe Foto von heute Mittag), Leute mit ihren Lamas um Futterspenden betteln. Futter würde man ja gern spenden, aber Geld (wirklich für die Tiere?)? Und nur Geld, kein Futter, wollen die Sammler haben, dies erlebte ich mehrmals und das enttäuscht. Kehrseite der Spenderei von Geld ist auch, daß man damit die Tierhaltung in den Zirkussen am Leben erhält und dies muß eigentlich jeden Tierfreund dauern, wenn man sieht, daß Tiere wegen Tinneff ein Leben führen müssen, welches nun wahrlich nicht tiergerecht ist, da denke man nur an die Dressur, die nun vollkommen einem Tier widerspricht.

Was mich ärgert, ist auch, daß die Sammler wenig Rücksicht auf ihr mitgeführtes Tier nehmen. Fragt man so einen Sammler, warum denn nicht mal ein Saufeimer für das Tier dasteht oder Futter daliegt, dann erntet man Erstaunen. Auch auf meine Frage wo denn ihr Zirkus sein Winterquartier aufgeschlagen hat, ob in Dessau oder anderswo, bekam ich neulich von einer jungen Sammlerin, ebenfalls mit Lama vor dem Damaschke-Center in Dessau stehend, die Antwort, daß sie nicht wisse wo das sei!?

Da ein jeder weiß, daß Supermärkte jede Menge Gemüseabfälle haben, fragte ich ebenfalls, ob sie denn mal bei dem Aldi im Center nachgefragt hätte, solche für ihr Lama zu bekommen, zumindestens in solcher Menge um mal das Lama während des langen Stehens füttern zu können, da bejahte sie dies, meinte aber, daß sie von den Supermärkten eh nichts bekommen würden. Ich fragte bei Aldi nach. Nun nachgefragt hatte die junge Frau dort nicht (!), die Aldi-Leute wußten nicht mal, daß seit Stunden schon ein Lama vor dem Center stand. Was mich dann erschreckte, war die Bemerkung der jungen Aldi-Mitarbeiterin: „“Wir geben sowieso nichts!“ Hm, da sind die Besitzer von Aldi nun milliardenschwer und so geizig geht es bei Aldi zu? Man kann nur hoffen, daß nur die Mitarbeiterin so eine miese Type ist, die nicht mal ein paar Gemüseabfälle einem armen Lama gönnt, welches vollkommen nichttiergerecht stundenlang auf einem Fleck stehen muß. Ja, und die besagten Abfälle landen, wie bekannt, zu den Biogasanlagen – schöne „christliche“ bundesdeutsche Realität. Eine tolle Gesellschaft haben wir!!! 

Freitag, 23. November 2012

Genitalverstümmelungsbefürworter in der Partei "Die Linke"

                                  

Gestern wurde im Bundestag der Gesetzentwurf der Regierung zur zukünftig straffreien Genitalverstümmelung von kleinen Jungen (schon ab dem 8. Lebenstag bei Juden!) diskutiert. Daß die unfreiheitlichen klerikal beeinflußten Regierungsparteien für Straffreiheit für diese schändliche religiös motivierte Verstümmelung eintreten würden, dies war schon seit langem klar – Menschenrechte sind diesen Parteien noch nie ein Anliegen gewesen, obwohl sie nach außen hin sich ja weltweit als Gralshüter solcher aufspielen und anderen Ländern Vorhaltungen machen, so gegenüber China, Kuba oder der Ukraine. Dies allerdings mehr als ungerecht, denn gewisse Länder werden von der Schelte ausgespart, so z.B. das islamistische Saudi-Arabien, wo schlimmste Menschenrechtsverletzungen stattfinden, was aber Deutschland scheinbar nicht so schlimm findet, da die Saudis ein enger Verbündeter des Westens sind. Scheinheiligkeit also allenthalben in sogenannten Menschenrechtsfragen! Daß es bei der SPD und den Grünen mehrheitlich im Bundestag Vertreter gibt, welche die „Religionsfreiheit“ über die körperliche Unversehrtheit stellen, dies war ebenfalls klar, desto erfreulicher, daß 65 Abgeordnete der SPD, der Grünen und der Linken es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren konnten, daß Deutschland so ein schändliches Gesetz verabschiedet, welches Genitalverstümmelung zuläßt,

siehe "donaukurier.de" vom 22.1.12:

....Der zweite Gesetzentwurf wird von 65 Parlamentariern der SPD, der Grünen und der Linken getragen. Er sieht vor, dass Beschneidungen von Minderjährigen aus nicht medizinischen Gründen erst ab 14 Jahren zulässig sein sollen. Diesen Entwurf legten unter anderem die SPD-Kinderbeauftragte Marlene Rupprecht sowie die kinderpolitischen Sprecherinnen Diana Golze (Linke) und Katja Dörner (Grüne) vor..... Die SPD-Parlamentarierin Rupprecht vertrat die Auffassung, angesichts der Schwere des mit einer Beschneidung verbundenen Eingriffs müsse "das Kind mit einbezogen werden". Auch die Grünen-Abgeordnete Dörner mahnte, die körperliche Unversehrtheit des Jungen dürfe "nicht zur Disposition gestellt" werden. Beschneidungen seien "keine Bagatelle", sondern "risikobehaftet".

Daß Beschneidungen nicht nur keine Bagatelle sind, sondern schlimmste Körperverletzung mit grausamster Quälerei besonders bei erst 8 Tage alten Babys (auch die spätere Wundheilung ist sehr schmerzhaft und langwierig), dies bekommt ein jeder mit wenn er so eine Beschneidung im Video gesehen hat, siehe: http://video.google.com/videoplay?docid=8212662920114237112 . Jeden nur ein wenig human empfindenden Bürger muß so etwas entsetzen, die Mehrheit unserer „Volksvertreter“ aber scheinbar nicht – Pack eben!

Eine ganz besondere Schande ist, daß es auch in der Linkspartei solche Typen gibt. Eine dieser widerlichen Abgeordneten mit eindeutig linksfaschistischer Gesinnung redete gestern im Bundestag - Christine Buchholz (Trotzkistin und von 1994 bis 1999 Mitglied der SPD, „Die Zeit-online“ im Jahre 2008: „...Vorstandsmitglieder der Linken, wie Christine Buchholz, sympathisieren offen mit der palästinensischen Hamas oder der libanesische Hisbollah...“ ). Sie sprach sich ungeniert und mit Kaltschnäuzigkeit für den Gesetzentwurf der Regierungsparteien aus. Widerlich ihre Argumentationen, die an Demagogie nichts zu wünschen übrig ließen – Quintessenz: diejenigen die Beschneidung erst im Einwilligungsalter von 14 Jahren erlauben würden und die eine Genitalverstümmelung an hilflos ausgelieferten Kleinkindern und Babys ablehnen, unterstellte sie Antisemitismus (ausgerechnet die Buchholz, die offen mit der wirklich antisemitischen Hamas und Hisbollah sympathisiert?) und Islamfeindlichkeit. Nicht genug, daß in der Partei „Die Linke“ alte SED-Genossen und Stasileute geduldet werden, so duldet man nun auch faschistische Meinungen. Faschistisch ist es schon, wenn schwere Körperverletzungen und körperliche Quälereien in einer Gesellschaft straffrei werden sollen. Hier die Namen der führenden Vertreter dieser Pseudolinken:

Christine Buchholz (MdB, Mitglied im geschäftsführenden Parteivorstand), Werner Dreibus (MdB), Stefanie Graf (Mitglied im Parteivorstand), Nicole Gohlke (MdB, Mitglied im Landesvorstand DIE LINKE Bayern), Claudia Haydt (Mitglied im Vorstand der Europäischen Linken (EL)), Luc Jochimsen (MdB), Caren Lay (MdB, stellvertretende Parteivorsitzende), Bodo Ramelow (MdL, Fraktionsvorsitzender Linksfraktion Thüringen), Katina Schubert (Mitglied im geschäftsführenden Parteivorstand, Landesgeschäftsführerin DIE LINKE Berlin)

Die Partei „Die Linke“ kann natürlich von humanistischen Bürgern nicht gewählt werden, solange sie derartige Typen in ihrer Partei an maßgeblichen Stellen duldet.

Mehr zur Beschneidungsdebatte:
http://barrynoa.blogspot.de/2012/06/kolner-landgericht-beschneidung-aus.html 
http://barrynoa.blogspot.de/2012/07/genitalverstummelung-in-deutschland.html  
http://barrynoa.blogspot.de/2012/07/leserpost-zum-aktuellen-thema.html  
http://barrynoa.blogspot.de/2012/07/deutscher-bundestag-ruckfall-in-die.html  
http://barrynoa.blogspot.de/2012/07/leser-emails-zur-debatte-um-die.html  

Montag, 19. November 2012

Altes: Das C-Phone von Conrad




Anfang der 1990er Jahre gab es zwar schon Computer, aber das Internet war erst in den Anfängen. Also gesurft wurde noch nicht, es wurden auch keine Emails geschrieben und Handys kamen gerade auf den Markt und die waren recht große Klopper. Es gab auch Autohandys, die waren stationär im Auto eingebaut. CB-Funk dagegen war stark in Mode, jeder dritte, vierte Autofahrer hatte CB-Funk in seinem Auto und Tracker sogar zu 100 %. Nach der Wende machte sich CB-Funkerei auch in Dessau breit, fast alle Kanäle waren am Abend besetzt, es bildeten sich regelrechte Stammtische auf einem Kanal und befehdet wurde sich auch und dies nicht zu knapp. Das reichte vom einfachen Stören des feindlichen Funksenders bis hin zu späteren Tätlichkeiten in natura – eine wahre Wildwest-Zeit!

Ja, und dann wollte einer den anderen überbieten, mit einer besseren Antenne, einer leistungsstärkeren Funke. Den kürzeren zogen alle die, die eine Antenne im unteren Bereich hatten, stark waren die - selbstverständlicherweise - die ihre Antenne hoch oben anbringen konnten, was bald von den Wohnungsgesellschaften unterbunden wurde. Ich selbst hatte eine Balkon-Bumerang-Antenne am Fenster meiner 2. Etage angebracht und kam dadurch natürlich kaum über Dessau hinaus.

Ich hatte mir damals ein recht eigenartiges Funkgerät gekauft – das C-Phone von Conrad. Es hatte sehr große Ähnlichkeit mit den damaligen Autohandys, auch in Größe und Anordnung der Tasten, dem Lautsprecher und der Sprechmuschel. Ich konnte es neben meinem Sitz im Auto anbringen und dann auch im Auto funken und dann natürlich auch von zuhause aus stationär. Am Auto genügte dazu nur eine kleine Auto-Antenne. Wunderbar sah es aus wenn man das C-Phone in der Nacht benutzte, da die Ziffern und das Display ganz toll farbig leuchten. Anfang 2000 wurde es stiller um den CB-Funk und heute sind es nur noch wenige CB-Freunde die sich auf den Kanälen tummeln.

Für Nostalgiker ein paar Fotos meines alten C-Phones, welches ich zum Verkauf beim Dessauer Antikhandel Neumann, siehe: http://antikhandelneumann.npage.de, in Kommission gegeben habe, denn mittlerweile ist es wirklich schon eine Antiquität, obwohl noch voll funktionstüchtig, also man bräuchte es nur anschließen und könnte losfunken.

Samstag, 17. November 2012

Hubert von Goisern ist heute 60 geworden! (Hörst du es nicht, wie die Zeit vergeht)


Hubert von Goisern wird heute 60!!! Es freut mich, daß er noch immer so fit ist und seine Fans so enorm begeistert. Gestern im Servus-TV-Fernsehen mußte ich mir natürlich das Hubert-von-Goisern- live in Spielberg-Konzert ansehen und anhören (Wiederholung), siehe: http://www.servustv.com/cs/Satellite/Article/Hubert-von-Goisern-live-in-Spielberg-011259438282293. Großartig! Wie immer wenn Hubert auftritt!

Wie wohltuend ist doch seine Neue Volksmusik, der sogenannte Alpenrock oder Austropop gegenüber der verlogenen Schnulzensängerei der deutschen sich Volksmusiker nennenden Musiker. Ja und wie wohltuend ist seine Musik gegenüber der deutschen Pop-und-Rockmusik, die nur die amerikanische und englische Musik nachäfft, dabei die deutschen Musikwurzeln vollkommen vergißt, eine Nachwirkung der sklavischen Alliiertenkultur nach 1945, welche die Deutschen untertänigst annahmen, dies allerdings nur angloamerikanisch und nicht französisch oder russisch (in der DDR).

Hubert von Goiserns Musik ist nicht epigonenhaft, sondern ist eigenständige österreichische Volksmusik, Volksmusik die nicht altertümlich ist, sondern modern. Hubert von Goisern schrieb übrigens die Filmmusik zu „Schlafes Bruder“ und dieser herausragende Film ist nicht zuletzt auch durch seine Filmmusik so wertvoll. Auf der Bühne gibt Hubert alles, er ist mit vollem Einsatz dabei und er ist, im Gegensatz zu vielen anderen Musikgrößen, ein ausnehmend sympathischer Mensch.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hubert_von_Goisern
http://www.hubertvongoisern.com  
http://www.tt.com/Freizeit/5722265-2/wia-die-zeit-vageht--hubert-von-goisern-wird-60.csp 
youtube:  http://www.youtube.com/watch?v=WsWcVV2Jb8g

Mein Lieblingslied von Hubert von Goisern: „Heast as nit“ (Hörst du es nicht, wie die Zeit vergeht), youtube:
http://www.youtube.com/watch?v=dUEhe_ErRbM  

Freitag, 16. November 2012

Canada Dry - heute und vor 50 Jahren




Toll fand ich als Kind Westprodukte, waren doch die Produkte der DDR meistens recht trist und die des Westens bunt und ansprechend. Daß die Qualität der DDR-Waren oft eine bessere war, dies stellte ich allerdings erst nach der Wende fest. Kapitalismus bedeutet eben „Mehr Schein als Sein“ von Waren aller Art und Nepp allenthalben.

Wenn mal Besuch in meiner Kindheit aus dem Westen zu uns kam und die Besucher hatten für die Reise ein paar Limonade-Flaschen mit dabei, dann betrachtete ich diese ehrfurchtsvoll, schienen sie mir doch schon durch ihre interessante Form gar köstlichen Inhalts zu sein, so z.B. die in den 50er und 60er Jahren in Westdeutschland gern getrunkenen Limonaden von Canada Dry. Heute auf dem deutschen Markt so gut wie weg, haben sie auch gar nicht mehr die Formschönheit wie damals. Warum man das Design geändert hat, weiß ich nicht, aber wahrscheinlich lag es daran, daß Canada Dry jetzt nur noch in Plasteflaschen und Dosen hergestellt wird. Bekommen kann man Canada Dry in Deutschland nur noch in Shops die ausländische Waren anbieten.

Begeistern kann ich mich auch heute noch für das alte Design von Canada Dry und dies nicht nur wegen der Kindheitserinnerungen, sondern weil diese Flaschen in Form und Etikett wirklich sehr ansprechend waren und geradezu zum Trinken dieser Limonaden verführen würden, die neuzeitliche Form und das Etikett dagegen nicht!Anbei ein Scan aus einer alten Werbung Anfang der 60er Jahre (aus der Illustrierten "Constanze", siehe: http://barrynoa.blogspot.de/2010/06/nostalgische-erinnerungen-das-magazin.html) und die heutige Flasche.

Donnerstag, 15. November 2012

Pflege in Deutschland - tausendfache Verstöße gegen die Menschenrechte



14.000 pflegebedürftige Menschen werden in Deutschland in Pflegeheimen ohne gerichtliche Zustimmung fixiert (Fesselung an Bett oder Rollstuhl)

Es gibt mal wieder viel Gedöhns seitens der Deutschen wegen der Menschenrechte in anderen Ländern, die dort verletzt werden und dann wird Deutschland so hingestellt, als wenn es hier besser um die Menschenrechte bestellt wäre. Da tut man dann sehr erschreckt, wenn, wie jetzt in Bremen (http://www.kreiszeitung.de/nachrichten/bremen/gewalt-altenheim-bremer-fall-loest-eine-neue-debatte-ein-riesengrosses-problem-2603124.html), ein Sohn im Zimmer seiner Mutter in einem Pflegeheim eine Kamera illegal eingebaut hatte, um die Klagen seiner Mutter auf ihre Glaubwürdigkeit zu überprüfen, daß sie ständig vom Pflegepersonal geschlagen würde. Wer glaubt schon einer dementen alten Frau, wenn sie solches behauptet, im Normalfall keiner! Das Video zeigte wie brutal eine Pflegekraft mit der alten Frau umging – Schläge und reißen an den Haaren, dazu Lieblosigkeit, die eher an eine KZ-Aufseherin denken ließ als an eine Pflegekraft in einem Heim in der Bundesrepublik des Jahres 2012 (http://www.bild.de/news/inland/altenpfleger/schock-video-zeigt-gewalt-im-pflegeheim-27197380.bild.html ). 

Solcherart Übergriffe und Körperverletzungen bleiben sonst verborgen, wo ist es denn möglich eine Kamera in einem Heimzimmer heimlich zu installieren? Nach diesem Öffentlichmachen werden wohl die Heime in Zukunft darauf achten, daß kein Angehöriger mehr eine Kamera installieren kann. Wer da nun aber annimmt diese Pflegekraft säße im Gefängnis, der irrt! Sie wurde zwar entlassen, fand aber sofort in einem anderen Heim wieder ein Stelle als Pflegerin. Schon merkwürdig mit welch zweierlei Maß die Justiz handelt, denn sonst werden ständige Körperverletzungen sofort verfolgt. Man stelle sich vor, ein Lehrer würde seine Schüler so malträtieren, der könnte nicht mehr an einer anderen Schule arbeiten, würde dagegen im Gefängnis sitzen. 

Es wundert mich allerdings gar nicht, daß in deutschen Pflegeeinrichtungen derartiges immer mehr zunimmt. Dies liegt nun absolut nicht daran, daß die Pflegekräfte unterbezahlt werden, das Gegenteil ist der Fall, dort wird im Verhältnis zu anderen Berufen, recht ordentlich bezahlt, sondern, daß immer mehr Typen dort als Pflegekräfte angestellt werden, die menschlich und fachlich vollkommen ungeeignet sind. Dies weiß ich aus dem Umfeld meiner Bekannten aus erster Quelle. 

Da berichtete mir, ein Bekannter von seiner Nachbarin, die mir auch schon über den Weg gelaufen ist - und die ich nur als rechts eingestelltes primitives Flintenweib mit großer Klappe kenne, die in ihrem ordinären Auftreten dort alle Nachbarn schockt - daß sie in einem Heim als Pflegekraft arbeiten würde. Stolz hatte sie meinem Bekannten mal erzählt, daß sie mit den Heiminsassen klar käme. Ihr würden die alten Leute nicht auf der Nase rumtanzen, wenn die „frech“ werden würden, dann gäbe es von ihr ein paar Tritte gegen´s Schienbein, das könne keiner nachweisen. Mein Bekannter war geschockt, meinte, ehe springe er vom Hochhaus, als in ein deutsches Heim zu gehen.

Zweiter Fall: Ein anderer Bekannter ist seit 7 Jahren Betreuer einer mehr als asozialen Familie, die Frau Anfang 30. Die letzten zehn Jahre noch nie irgendwo gearbeitet, keinen Berufsabschluß, ein Kind welches sie in die Krippe gab (während sie Erziehungsgeld vom Staat 3 Jahre lang bezahlt bekam und zuhause den ganzen Tag auf dem Sofa lag) und welches dort extra logopädisch betreut werden mußte, weil es zurück geblieben war. Ohne den Betreuer geht noch immer gar nichts bei dieser Frau, nicht mal eigenständig einkaufen kann sie, immer geht der Betreuer mit. Dies ist deshalb notwendig, weil sie total überschuldet war, durch Einkaufen ohne Sinn und Verstand. Es würden sonst DVD´s und Parfüm gekauft werden und es wäre kein Geld mehr für Kindernahrung über. Das Geld muß der Betreuer verwalten, an ihr Konto kommt sie nicht ran, bekommt das Geld wöchentlich zugeteilt. Dies geschieht nicht aus Schikane, sondern weil sie sonst absolut nicht klar kommen würde. Nun hat die Frau Arbeit (das erste mal in ihrem Leben). Wer da nun meint, so eine Type könnte doch höchstens als Reinemachefrau arbeiten, der irrt! Aufgeschwatzt vom Arbeitsamt und von der Betreuung besuchte sie einen Lehrgang ein paar Monate lang und ist nun Betreuerin für Demenzkranke in einem kirchlichen Pflegeheim, in Festanstellung und mit gutem Gehalt. Ich kenne diese Frau persönlich (stämmig und primitiv, lol), kann mir nicht vorstellen, daß sie vor dem Kursus überhaupt wußte was Demenz (eine Zigarettenmarke? lol) sei, bei ihrem geistigen Niveau, geschweige denn, daß sie Demenzkranke betreuen könne. Nun wird mancher denken, ach was, Hauptsache die Frau hat Herz und Verständnis für die alten kranken Menschen, das ist wichtiger als geistiges Niveau und gute Umgangsformen, der täuscht sich gewaltig! Eben diese Type hatte, als ihr dieser Kursus schmackhaft gemacht wurde, geäußert, daß sie alte Menschen absolut nicht leiden könne, sie lieber als Verkäuferin arbeiten würde und einen alten Rentner (der ihr früher viel Gutes tat -  wie Lebensmittel borgen, wenn sie mal wieder nichts im Hause hatte um ihren kleinen Sohn zu versorgen) schnauzte sie mal in meiner Gegenwart in primitivsten Gossenton an (da er ihr diesmal nichts gab): „Verrecke in deiner Wohnung, Du  A l t e r !“ 

So einer minderwertigen Type sind nun pflegebedürftige alte Menschen ausgesetzt? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß sie sich um 180 Grad gewendet hat und aus einem asozialen Typ auf einmal eine einfühlsame Samariterin geworden ist, zumal ich neulich ihren Betreuer fragte ob er sich vorstellen könne von dieser Frau mal später gepflegt zu werden. Er: „Um Gottes Willen, absolut nicht, das wäre grauenvoll!“

Dienstag, 13. November 2012

Barry Noa for Barry Goldwater



2008 schrieb ich schon mal in einem Blogbeitrag über Barry Goldwater (1909-1998), den glücklosen us-amerikanischen Präsidentschaftskandidaten der Republikaner von 1964, dies deshalb weil ich als Junge von 13 Jahren, der ich 1964 war, für Barry Goldwater mich begeisterte und später mir seinen Vornamen als Künstlervornamen zulegte (Barry Noa), siehe: http://barrynoa.blogspot.de/2008/11/namen-sind-nicht-immer-schall-und-rauch.html

Wenn man sich die jetzigen unfreiheitlichen Zustände in den USA und auch in Deutschland so anschaut, dann wünschte man sich hier einen Barry Goldwater, dem die Freiheit höchstes Gut war. Unfreiheit in Deutschland heute heißt Ganztagsschulen für Kinder, massive staatliche Propagierung von Kinderkrippen für unter 3jährige wie schon zu Zeiten des DDR-Sozialfaschismus, Diskriminierung von jungen Erwachsenen (heute las ich in einem Lotto-Laden, daß unter 24jährige unaufgefordert den Ausweis vorzuzeigen hätten beim Erwerb eines Lotto-Scheines!!!), massenhafte Fixierungen von alten Menschen in Pflegeeinrichtungen (ein Relikt aus der Nazizeit), Rauchverbot und dergleichen mehr (die Liste ließe sich unendlich fortführen), sind das ganze Gegenteil von Freiheit. 

1964 verteufelten die Demokraten und ihr Kandidat Lyndon B. Johnson Barry Goldwater als gefährlichen Extremisten und die einfältigen Amis fielen darauf rein. Ich kann mich auch noch gut daran erinnern wie das SED-Gesindel 1964 gegen Goldwater hetzte, hatten sie doch Angst vor ihm als konsequenten Vertreter der Freiheit. 

Absolut freiheitlich, Goldwaters Absicht die Wehrpflicht in den USA aufzuheben, eine reine Berufsarmee zu schaffen. Tausende us-amerikanische Wehrpflichtige starben unter Johnson im Vietnam-Krieg, dies obwohl sie vielleicht Pazifisten waren und nur in den Armee gepresst wurden. Damals wurden auch Homosexuelle noch in der Armee diskriminiert. Goldwater hielt nichts davon, meinte Sexualität wäre Privatsache, dies zu einer Zeit wo die Mehrheitsmeinung eine ganz andere war. Ja und von Schulen als Vorbereitung zum späteren Leben hielt er auch nicht viel, eine Anschauung, die in Zeiten kollektivistischer Ganztagserziehung bei uns heutzutage verpönt ist, die mir aber sowohl als 13jährigen, wie auch jetzt, zusagt, da ich auch das die persönliche Freiheit beschneidende  Schulwesen ablehne. Barry Goldwater im Hinblick auf die Schulbildung: „In den meisten Fällen kommen die Kinder ganz gut ohne aus.“ 

1964 (16. Juli in San Francisco)  verfolgte ich am Fernseher den republikanischen National Konvent mit der Nominierung Goldwaters zum Präsidentschaftskandidaten. Zeitlos sein damaliger Ausspruch “Extremism In The Defense Of Liberty Is No Vice ... (Extremismus in der Verteidigung der Freiheit ist kein Laster. Und Mäßigung in der Ausübung der Gerechtigkeit ist keine Tugend )!” Als Link zu youtube dieses Zeitdokument vom Konvent: http://www.youtube.com/watch?v=--375PlwiCw
(Großartig wie in dem Saal Zigarre geraucht wurde, dies wäre jetzt auch in den USA nicht mehr möglich). Hier ebenfalls ein Zeitdokument des damaligen Konvents, auch mit einem Ausschnitt der Rede Nelson Rockefellers, seines Kontrahenten, der von den Delegierten ausgebuht wurde:

Auf diese Zeit rückblickend ein Fernsehinterview mit Barry Goldwater in späteren Jahren:
http://www.youtube.com/watch?v=v6_PGj3VQXI. Barry Goldwater, der 5 mal für seinen Heimatstaat Arizona in den Bundessenat gewählt wurde, war ein begeisterter Amateurfunker bis ins hohe Alter. Goldwater hatte die seinerzeit größte Amateurfunkanlage Arizonas auf seinem Privathaus. Dazu ein sehr interessantes Interview von einem jungen Mädchen mit Barry Goldwater aus den 80er Jahren: http://www.youtube.com/watch?v=5Jss9FYmzq8 .

Montag, 12. November 2012

Kranker Koi Goldi





Wenn man Tiere hat, dann wird man immerzu gefordert. Neben der Freude ist es doch auch viel Leid welches man mit ertragen muß, wenn man denn sich wirklich verantwortlich fühlt und nicht wie ein großer Teil von Tierbesitzern die Betreuung nicht sehr ernst nimmt. 

Heute trieb unser Lieblingskoi Goldi (der kleinste unserer Kois) an der Wasseroberfläche, ihm ging es ausnehmend schlecht. Unter der Sauerstoffdusche und nach leichter Körpermassage erholte er sich ein wenig, schwamm wieder nach unten. Was er hat, ist unklar, ob er durchkommt ist fraglich. Eines aber ist auch klar - auch Fische leiden, haben genau so ein Nervensystem mit Schmerzempfinden wie Säugetiere und Menschen, können aber im Gegensatz zu diesen und uns, Schmerzen und Unwohlsein nicht äußern, jedenfalls nicht so, daß wir es mitbekommen. Das sollte mal den Heerscharen an Anglern und Fischern zu denken geben, die gedankenlos Fische unnötig quälen. 

Daß Angeln als Vergnügen, Entspannung oder Sport betrieben wird, dies ist natürlich skandalös, anders das Angeln und Fischen um tatsächlich Nahrung zu erwerben. Aber auch da sollte Humanität walten. Vor ein paar Jahren sah ich mal einen Angler am Dessauer Wehr an der Mulde. Der hatte einen Fisch geangelt und schuppte diesen, obwohl der Fisch sich wand und immer wieder wegsprang, also noch lebte. Dieser Angler war mittleren Alters und als ich ihn auf sein sadistisches Tun hin ansprach, da grinste er nur und machte weiter. Wie mir Jugendliche, die in der Nähe standen, sagten, war der Typ von Beruf Lehrer. So einem menschlichen Abschaum werden nun Kinder und Jugendliche ausgeliefert und so ein Typ verdient dazu noch gutes Geld im öffentlichen Dienst, auf Kosten von uns Steuerzahlern. Aber auf die menschliche Eignung hat man ja im öffentlichen Dienst noch nie geguckt, denn gerade dort tummeln sich überproportional viele miese Typen.       

Sonntag, 11. November 2012

Novembergarten mit antispießbürgerlichem Knallerbsenstrauch












Jetzt ist es nun schon Mitte November und der Garten wird immer kahler, haben doch Nachtfröste etliche Pflanzen vernichtet und die Blätter von den Bäumen fallen nun ganz massiv. 

Erstaunlich, daß von meiner Birke noch alle Blätter dran sind (1). Toll sieht es aus, wenn mal kurz die Sonne rauskommt, dann glänzt der Birkenbaum wie in purem Gold. 

Na, zum Glück gibt es nach dem verheerenden Sturm im September 2010, wo 80 % meiner Bäume umfielen, noch ein paar wenige immergrüne Gehölze, wie eine Fichte (2), auf der einer meiner zwei Raben (eigentlich Krähen) sehr oft auf dem Wipfel sitzt um zu schauen ob ich nicht Futter an seine Futterstelle bringe. 

Ein paar wenige Blätter sind noch an meiner alten Heidelbeere dran, ihre rote Farbe finde ich sehr hübsch (3). 

Goldgelb dagegen leuchtet es vereinzelt noch an einer Rose (4), einer letzten Goldrutenblüte (5) und an den Früchten der japanischen Zierquitte (6). Die lasse ich immer an den Zweigen, denn wenn sie später durch den Frost matschig werden, dann picken daran gern die Vögel, das Rotkehlchen als Weichfutteresser das Fruchtfleisch und die Meisen dann die Kerne. 

Erstaunlich was für eine zähe Pflanze auch die Ringelblume ist, wo es fast alle anderen Pflanzen schon umgehauen hat, da stehen an geschützten Stellen im Garten die Ringelblumen noch in sattem Grün und blühen (7). Parallelen zu Menschen zu ziehen sind angebracht, vergleicht man Menschen miteinander. Da gibt es auch die zähen, die so gut wie niemals krank sind, denen Wind und Wetter nichts anhaben können und dann wieder die, die der kleinste Windhauch umweht. Welche sterben schon im Jugendalter, manche werden uralt in bester Verfassung. Ja, Gerechtigkeit gibt es nicht auf Erden und oft rafft es die Besten und Edelsten am ehesten weg, nach einem beschwerlichen Leben, während dem Unkraut (auch dem menschlichen) ein langes Leben in Glück und Gesundheit geschenkt wird. 

Rot leuchten die Beeren der Vogelbeere (8) und die Blätter eines Strauches dessen Name mir beim besten Willen im Augenblick nicht einfallen will (9). 

Unbeliebt bei Spießbürgern ist der Knallerbsenstrauch. Stefan Raab hatte ja vor Jahren mal dies humoristisch thematisiert („Maschendrahtzaun - Knallerbsenstrauch“), mit der typischen Spießbürgerstimme dieser widerlichen Regina Zindler. 

Exkurs (aus Wikipedia): Am 12. Oktober 1999 trat die Hausfrau Regina Zindler mit ihrem damaligen Nachbarn Gerd Trommer in der Gerichtssendung „Richterin Barabara Salesch“ in Sat1 auf; zu jener Zeit wurden in der Sendung noch echte Schiedsgerichtsfälle ohne Schauspieler gezeigt. Grund für diese Verhandlung war ein Nachbarschaftsstreit in der sächsischen Stadt Auerbach/Vogtland): Regina Zindler verlangte von ihrem Nachbarn, einen wuchernden Knallerbsenstrauch zu entfernen, der ihren Maschendrahtzaun beschädige. Die Klage wurde abgewiesen. 

Diese Regina Zindler steht noch heute als Synonym für den typisch deutschen Spießbürger, dessen Kennzeichen, neben geistiger Beschränktheit und kleinbürgerlicher Denk-und Handlungsweise, auch eine Naturfeindlichkeit ist (ihr (eigener Besitz!!!) Maschendrahtzaun aus Metall steht der Zindler emotional näher als Natur (gehört ja dem Nachbarn, lol!). Bei derartigen Spießbürgern findet man dann auch die „gefegten“ Hausgärten, die verlängerte Wohnzimmer im Grünen sind und die in ihrer unökologischen Art keine Heimstatt für heimische Tiere mehr bieten können. Nun, ich lasse meine Knallerbsensträucher wild wuchern, so wie es natürlich ist und gerade jetzt im November sind sie auch noch eine Augenweide, so herrlich wie die Knallerbsen in edlem Weiß leuchten (10).  
            

Samstag, 10. November 2012

Altes: Motorrad-Seitenwagen aus Dessau


Man sieht sie so gut wie nie mehr auf den Straßen, die Seitenwagen an Motorrädern der „Anhaltischen Fahrzeugfabrik Robert Krause“ aus Dessau. Erstaunlich wie viele Modelle von den Seitenwagen es bei Krause in den 20er und 30er Jahren gab. Für Dessauer Heimatfreunde hier mal ein Link zu einer sehr informativen Seite dazu: http://www.vorkriegs-seitenwagen.de/Seitenwagenhersteller___Motorr/Vorkriegs-Seitenwagen/Dessauer/dessauer.html. Dieses Stück Industriegeschichte ist den meisten heute lebenden Dessauern kaum bekannt, deshalb mein Beitrag hier im Blog.

Freitag, 9. November 2012

Obst umsonst - nein Danke?



„Obst umsonst – scheinbar eine Zumutung?“ Ja, liebe Leser, so hieß ein Beitrag von mir aus dem Jahre 2011, als ich mich sehr wunderte, daß einkommensschwache Bürger Pflaumen im Supermarkt kaufen und in der gleichen Zeit vor ihren Augen Pflaumen von den Bäumen fielen, die jeder Bürger hätte pflücken können, da kein anderer Besitzanspruch vorhanden, siehe:  http://barrynoa.blogspot.de/2011/09/obst-umsonst-scheinbar-eine-zumutung.html.

Heute sah ich ähnliches auf einem Hof am Stadtpark. Dort steht ein Apfelbaum voll mit roten Früchten, die jetzt natürlich Frost bekommen haben und nun runter auf die Parkbuchten fallen, siehe die zwei obigen Fotos. Ich kenne diese Apfelsorte, hatte mir mal vor Jahren ein paar Äpfel dort abgepflückt – eine wirklich wohlschmeckende Sorte! Wie es aussieht, hat nicht ein einziger Mensch einen Apfel gepflückt. Geht es allen Bürgern, die dort wohnen, so gut, daß sie das nicht mehr nötig haben? Kaufen die Bürger lieber abgepackte Äpfel im Supermarkt, womöglich noch die aus dem italienischen Südtirol (besonders ökologisch, da lange Transportwege und tüchtig mit Chemie bespritzt wegen der Schädlinge, lol)?

Man kann sich nur wundern, was aus den Ostdeutschen geworden ist. Wer da nun meint, die in unserer Stadt lebenden Ausländer wären da anders, da sie ja aus armen Ländern kommen, wo oft der Hunger regiert, der irrt! Als ich vor ein paar Jahren wegen des Hundes Len (siehe Beiträge im Blog) des öfteren im Asylbewerberheim Schwarzer Weg in Dessau war, da war ich erfreut dort auf dem Hof viele Mirabellenbäume zu sehen. Die hatte man zu Zeiten, als der Gebäudekomplex noch Parteischule war, angepflanzt. Und man hatte eine große Auswahl an Sorten angepflanzt, die erstens hübsch aussehen, Schatten geben, und ganz wunderbare Früchte tragen. Es gibt dort rote, blaue, gelbe, grüne Mirabellen, ein wahres Eldorado von ganz tollen Mirabellensorten. Ja und das beste, diese Früchte durften von allen gepflückt werden. Ich wunderte mich, daß Massen an Früchten herunter gefallen waren und ich keinen der dortigen Asylbewerber je eine Frucht abpfücken sah und sprach deshalb den Pförtner an. Der teilte mir mit, daß er sehr oft die Asylbewerber angesprochen hatte, daß sie doch von den Früchten naschen könnten, ja davon Kompott machen könnten oder Marmelade, in den Heimküchen. Doch die Asylbewerber hätten nur abgewunken: „Kein Interesse!“. Stattdessen spielten sie auf der Wiese vor den Mirabellenbäumchen lieber Fußball oder lungerten stundenlang auf den Bänken herum (Die Männer taten dies, Frauen sah man so gut wie nie im Freien. Die waren wohl nur auf ihren Zimmern, wo ulkigerweise die Fenster von außen mit Gardinen bespannt waren, damit, wie mir der Pförtner sagte, die Frauen vor Männerblicken „geschützt“ wären). Toll wenn man dann hört und sieht, daß die Asylbwerber in Berlin um mehr Geld demonstrieren, weil sie zuwenig hätten um sich ausreichend zu ernähren.

Paradox und nicht zu verstehen, das Ganze!

Donnerstag, 8. November 2012

Neues: Emails und Telefonate zu "Würdelose Dessauer Tafel"


Allein gestern kamen 5 Emails und 2 Telefonate zu dem gerade veröffentlichten Beitrag über die Dessauer Tafel (http://barrynoa.blogspot.de/2012/11/neues-wurdelose-dessauer-tafel.html). Das zeigt doch, daß das Thema heiß ist, zumal die Mainstreammedien immer nur Lobeshymnen auf die Tafel singen, ohne sich mal mit der Realität zu beschäftigen.


Hier ein paar der gestrigen Meinungen von Lesern:

M. S. (per Telefon): Sinngemäß: “Bin auch Rentnerin, war gestern auch bei der Tafel. Da hat mich Andreas L. auch angemotzt. Hatte zwei Amaryllisblumen in meinem Beutel, die guckten dummerweise raus. Als ich meine Einkäufe im zweiten Raum machte, dort kaufe ich immer Katzenstreu und Drogerieartikel, eigentlich billig, da nur halber Preis wie im normalen Laden, da stürzte Andreas L. auf mich zu, kontrollierte meinen Beutel, sah die zwei Blumen und motzte mich an. Ich erklärte ihm, daß ich ja immer für meinen Nachbarn dessen Tafelsachen mitbringe und die zweite Blume für den sei, da drehte er ab. I c h kam mit den 2 Blumen raus.“

Meine Anmerkung: Na ja, das ist zwar besser gelaufen, aber dieser Affenzirkus mit dem Kontrollieren und dem Anmotzen von alten Rentnern ist doch mehr als unwürdig. Sollte ein Supermarktleiter so mit Kunden umspringen, würde der sofort entlassen, da wäre das unmöglich, mit Armen aber meint man so umspringen zu können? Meint dieser Herr, die abgelaufenen Waren, das alte Gemüse, das alte Obst, das alte Brot wäre seines? Es ist von Supermärkten gespendet worden, auch um es würdevoll an einkommensschwache Bürger zu geben! Ja und was das Extra-Bezahlen bei Nichtlebensmitteln, Konserven und Tiefkühlpizzas anlangt, da bin ich der Meinung, daß dies nicht an die Armen verkauft werden sollte, dies ist, glaube ich, nicht im Sinne der Spender, sondern es sollte kostenlos abgegeben werden, schließlich müssen ja schon von jedem Tafelkunden 2,50 pro Woche (ein Karton) bezahlt werden. Wenn dann sollte höchstens um eine Spende gebeten werden.

........ (per Telefon): Sinngemäß: „ Ist mir auch schon passiert, daß ich von A. angemotzt wurde. Aber was soll man machen, man muß sich mit ihm gut stellen, schließlich gibt er ja die Sachen am Tresen einem in den Karton. Gibt man Widerworte, dann möchte ich bezweifeln, ob man dann weiter dort Kunde sein darf“.

Meine Anmerkung: Also wenn arme Leute Angst haben müssen dort raus zu fliegen, nur weil sie sich nicht auf dem Kopf herum tanzen lassen wollen, dann ist das ein ganz mieses Klima. Es ist schon eine Unverschämtheit von diesem Andreas L. Rentnern zu drohen, daß sie keine Waren mehr in der Zukunft bekommen, wenn sie nicht seinen „Anordnungen“ Folge leisten. Als wenn eine Tafel so was wie ein Jobcenter wäre, wo bei „Verstößen“ gegen „Pflichten“ auch die Streichung des Hartz-IV-Geldes droht. Sogar dort wird nicht sofort das gesamte Geld gestrichen, sondern erst nur Prozente und dann geht es dort nach Gesetzen und nicht nach Willkür .

K.S. (per Email): „Kann man vergessen die Dessauer Tafel! Wie soll ich da überhaupt was bekommen bei den unmöglichen Ausgabezeiten! (Meine Anmerkung: nur 14.00-15.30 Uhr). Habe Maßnahme vom Jobcenter und könnte das nie schaffen, auch mit Auto unmöglich....“

Meine Anmerkung: Mit diesen Öffnungszeiten werden jede Menge Bedürftige vom Bezug ausgeschlossen, alle die, die in Minijobs, Jobs oder Maßnahmen arbeiten müssen.

S.N.: „....Ich war bei der Tafel, musste leider Sozialstunden von der Justiz aus dort machen, habe hinter die Kulissen geschaut. Darüber schweige ich lieber, ich will keinen Ärger haben. Ich hatte den Andreas als Chef. Tolle Arbeit dort, wenn man stundenlang auf der Leiter an der Baracke stehen „darf“ und mit einem Minischaber Farbe abkratzen muss. Das ist dann so, als wenn man das Bad zu Hause mit der Zahnbürste wochenlang sauber macht.....

Peter R. (per Email): “….Mein Nachbar war lange Zeit Tafelkunde. Ich war ein paar mal mit, habe ihn mit dem Auto gefahren, weil sein Fahrrad kaputt war. Ich würde dieses alte Obst und dieses verwelkte Gemüse nicht essen wollen. Da sind doch überhaupt keine Vitamine mehr drin. Jeder Grundschüler weiß doch, dass Obst und Gemüse frisch sein soll um der Gesundheit dienlich zu sein. Das Brot und Brötchen, die mein Nachbar bekam, waren gut, das habe ich gesehen, zwar alt, aber nicht angegammelt. Allerdings finde ich nicht gut, dass die Waren vom Personal ausgesucht werden, das ist im Westen anders, da können sich die Menschen aussuchen was sie möchten. Mein Nachbar verträgt z.B. kein Körnerbrot, hat aber oft ein solches im Karton, während, wie er sagte, andere ein Weißbrot haben, die lieber ein Körnerbrot hätten. Wünsche äußern ist da absolut nicht (Meine Anmerkung: Im Knast kann man sich allerdings auch nicht das Essen aussuchen! lol!) Komisch auch die Vorgehensweise, dass jeder Tafelkunde nur einzeln in den Ausgaberaum gehen darf, in anderen Tafeln (Westdeutschland) gibt es dieses Gebaren nicht. Ziemlich lieblos das Ganze bei der Dessauer Tafel, die sollten sich ein Beispiel von Tafeln in Westdeutschland nehmen....“

M.K. (per Email): „Hihi, haha, das war sehre gut der Artikel. Aber tut nichts nützen, der .... sitzt an längeren Hebel. Ich gehe nicht mehr hin. Habe von den dicken Mann ......., immer nur Zwiebelmettwurst in den Korb gekriegt, andere hat er besseres gegeben. Ist doch Mist, wenn einer alles bestimmen kann, was man kriegt.... (Anmerkung von mir: Text geändert und stark gekürzt, da Schimpfwörter und Ausdrücke in der Email.)

K. L. (per Email): "Ich war ein halbes Jahr mal bei der Tafel als ich arbeistlos war. Es hat mir sehr geholfen. Man kann nun nicht verlangen wie im Supermarkt bedient zu werden. Das kann man ja wohl nicht vergleichen. Immer dieses Gemeckere! Die Menschen in Afrika wären froh, wenn sie sowas hätten. Dieser Rentner hat wohl nicht gedient? Bei der NVA damals musste ich mir ganz andere Sachen anhören und da hat sich keiner beschwert. wo es Internet gibt, denkt jeder rumzuklagen. Statt immer nur Negatives zu schreiben, bringe liebr mal was Positives, Herr Blogger Bernd Nowack! Das unsere Regierung die Praxisgebühr abschafft und eine Lebensleistungsrente macht, das verschweigst Du! Wenn es die gibt brauchen gewisse Rentner auch nicht mehr rumjamern, das sie zur Tafel gehen müssen, dann haben sie genug Geld um sich Lebensmittel normal wie wir kaufen zu können......

Meine Anmerkung: Ich werde fürderhin wie die "MZ" und weiland die "Freiheit" nur noch Jubelhymnen verfassen, unter dem Motto: "Es blühen die blühenden Landschaften" (lol) - Naja, Lebensleistungsrente (!), ca 700,- Euro! Wenn man die Miete abzieht und die Heizkosten, den Strom usw., dann bleibt auch nicht mehr sehr viel über - und alle bekommen diese Rente gar nicht, nur die welche 40 Beitragsjahre haben und in eine Riesterrente eingezahlt haben! Also bejubeln werde ich das nicht!  

Mittwoch, 7. November 2012

Neues: Würdelose Dessauer Tafel


„Die Würde des Menschen ist unantastbar“ (Art. 1 Abs. 1 Grundgesetz).

Dies gilt natürlich in Deutschland nicht für z. B. arme Rentner. Und dies ganz besonders nicht in der Stadt Dessau.

Was soll ein Rentner wohl mit 420,- Euro Rente und 10,- Euro Wohngeld im Monat anfangen um finanziell über die Runden zu kommen? Er kann natürlich arbeiten, so z.B. Zeitungen austragen, für 45,- Euro im Monat. Dann reicht es immer noch nicht. Es bleibt dann noch über in die Bahnhofsmission zu gehen, um dort kostenlos zu frühstücken. Es bleibt dann allerdings jeden Tag das Fahrgeld zu bezahlen, wenn man nicht gerade in der City wohnt, und das ist bekanntlich nicht wenig. Daß die Bahnhofsmission eine sehr gute Sache ist, dies habe ich in vielen Beiträgen hier im Blog schon erwähnt und auch, daß die Mitarbeiter dort zu jedem Gast ausnehmend freundlich, hilfsbereit und höflich sind, die Würde des dort Hilfe suchenden immer achten.

Ganz im Gegensatz zu der zweiten Hilfseinrichtung für Menschen mit geringem Einkommen, der Dessauer Tafel. Was sich dort so abspielt, dies geht auf gar keinen Fall. Es ist schon mal schlimm, daß die Tafel am Ende der Welt liegt (früher in der Stadt gelegen, nun in der Wasserstadt). Wer also in einem Vorort wohnt, muß mit 2 Buslinien fahren um überhaupt mal dort hin zu gelangen. Fahrrad? Ja, junge Leute können mit dem Fahrrad fahren, aber alte oder kranke?

Nun für die abgelegene Lage können die Mitarbeiter der Tafel nichts, desto mehr aber der Chef für sein proletenhaftes rüpelhaftes Benehmen zu einigen Kunden. Beispiel heute, obiger Minirentner kommt heute zur Tafel um für 2,50 Euro (Pflichtbeitrag für seinen Karton) seinen Warenkarton abzuholen. Auf dem Flur stehen noch Blumen und Blumentöpfe, wo sich jeder nach Bedarf nehmen kann (eine Begrenzung ist nicht ausgeschildert!). Der alte Rentner nimmt sich drei kleine Rosensträußchen, nichts ahnend, daß es dem leitenden jungen Tafel-Chef nicht gefällt. Dieser Andreas L., stürmt aus seinem Zimmer und brüllt den Rentner in proletenhaften Kasernenton laut an: „Zurück mit zwei Sträußen, es gibt nur einen. Sehe ich dich noch einmal mehr als einen Strauß nehmen, dann fliegst du, darfst nicht mehr zur Tafel kommen, dann ist es aus!“ Die weiteren pöbelhaften Worte erspare ich mir. Unfaßlich, daß so mit alten Menschen umgegangen wird, dies von Menschen die meinen sie könnten deshalb wie auf dem Kasernenhof kommandieren, weil die Menschen dort finanziell auf die Tafel angewiesen sind. Da wird wie selbstverständlich ein alter Rentner geduzt von Typen, an deren höherer Bildung und Benehmen man starke Zweifel haben muß. Da der Rentner arm ist, da kann man ja einen mehr als rüden Ton anschlagen. Ja und abhängig von der Gnade dieses Chefs ist jeder der Dessauer Tafelkunden, denn besagter Mensch steht am Tresen und schmeißt nach seinem Gutdünken Waren in den Karton. Daß da Tor und Tür der Willkür geöffnet ist, ist verständlich, besonders bei herrschsüchtigen Typen. Wem die Nase des „Oberausgebers“ nicht paßt, der hat das Nachsehen. Übrigens, wer da nun meint drei Blumensträuße zu nehmen, dies wäre ja auch von dem Rentner unverschämt, dem sei gesagt, daß dieser Rentner die Berechtigung hat für einen weiteren Tafelkunden deren Waren mitzunehmen, also zwei Sträuße wären nach Adam Riess sowies normal gewesen, aber eben nicht für einen "Tafelkommandierchef" Andreas L. Schaut man sich die Blumensträuße an mit denen die Tafelkunden aus der Ausgabestelle rauskommen, dann versteht man das cholerische ungezogene Auftreten dieses "Herrn" sowieso nicht, denn es handelt sich um Blumen die tagelang in Supermärkten standen, die keiner kaufte weil sie da eh schon welk aussahen und die in der Vase selten den nächsten Tag überdauern. Einfach lächerlich das Ganze! 

Wer da nun meint, das wäre mal ein Ausrutscher dieses „Herrn“, der irrt, besagter Rentner wurde erst vor ein paar Wochen noch vor dem Tafelgebäude angeranzt wegen eines Korbes den er mit hatte: „So einen Korb gestatte ich nicht! Kommst du noch mal mit so einem Korb, fliegst du. Ich gestatte nur Beutel oder Netze!“ Daß allerdings jede Menge andere Tafelkunden mit solchen Körben ihre Sachen bei der Tafel holten, das interessiert nicht - eben Willkür und Schikane mit Menschen die diesem Mitarbeiter nicht in den Kram passen.

Nun muß man dazu sagen, daß die Plätze bei der Tafel sehr rar sind, viele Menschen möchten auch dort Unterstützung haben weil sie wenig Geld haben und wird ein Kunde rausgeekelt, ist gleich ein Nachfolger da. Das Reglement ist sowieso sehr streng. Wird am Ausgabetag unentschuldigt gefehlt, dann verliert der Tafelkunde seine Berechtigung und ist draußen. Wer da nun meint, daß es doch bei der Dessauer Tafel immer tolle Sachen geben würde, so wie man das im Fernsehen kennt, der irrt. Meistens bekommen die Kunden nur altes Obst und Gemüse, was in den Supermärkten nicht mehr verkauft werden kann, dazu ein altes Brot und ein paar alte Brötchen. Andere Waren sind schon seltener in den Kartons und dann natürlich vom Haltbarkeitsdatum abgelaufen, siehe das Foto mit dem Saft, welchen der Rentner heute bekam: Haltbarkeitsdatum 30.6.12 und heute haben wir den 7.11.12. Also gute Waren bekommen die Tafelkunden höchst selten mal für ihre 2,50 Euro, es sei denn sie löhnen extra. Gibt es mal Konserven, Tiefkühlpizza und ähnliches, muß der Tafelkunde bei besagtem „Oberausgeber“ extra bezahlen, in der Regel 50 Cent für eine Büchse oder Pizza. Ob das überhaupt statthaft ist, da ja die Sachen gespendet wurden und nicht weiterverkauft werden dürfen, dies fragt sich so mancher in Dessau. Das gleiche betrifft Kleiderspenden und Drogerieartikel die ebenfalls gespendet wurden und in einem besonderen Raum an die Tafelkunden verkauft werden, so z.B. alter Rasierschaum für 50 Cent.

Es ist also nicht alles Gold was glänzt, wenn in den Mainstreamzeitungen mal wieder die Dessauer Tafel gelobt wird. Die würdelosen Schattenseiten werden verschwiegen, außer in gewissen Blogs die kein Blatt vor den Mund nehmen.     

Dienstag, 6. November 2012

November 2012: Das Jagdschloß Haideburg und seine unökologische Umgebung

2009 hatte ich bekanntlich schon einmal einen Beitrag über das Jagdschloß in Dessau-Haideburg im Blog, siehe: http://barrynoa.blogspot.de/2009/10/das-jagdschlo-haideburg-in-dessau.html. Heute bei leidlich schönem Novemberwetter war ich mal wieder bei einem Spaziergang dort. Nun die Vegetation ist schon recht karg und nur noch wenige Bäume tragen Laub. Umso erschreckender wirkt die Umgebung des Jagdschloßes, welches ja ein wichtiges neugotisches Gebäudeensemble des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches ist. Schon deshalb ist es umso unverständlicher, daß dort ein mehr als unschöner riesiger Parkplatz angelegt wurde, der die kleine Parklandschaft verschandelt, siehe 7. Foto. Wie idyllisch war dieses Kleinod des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches dagegen noch zu DDR-Zeiten. Makaber auch die Tafel wo auf die Wichtigkeit von Totholz für einen lebendigen Wald hingewiesen wird (Fotos 9 – 11). Ein einziger solcher Totholzbaum liegt da nun und hinter dem Zaun das ganze Gegenteil davon – Baumstämme zu Nutzholz verarbeitet, in kahler unökologischer Umgebung. Von für Tiere lebenswichtigem Unterholz, Hecken, Büschen, ist keine Spur - alles ist wie kahlrasiert (Das Jagdschloß beherbergt ausgerechnet die Forstverwaltung!!!). Zu allem Überdruß zerschneidet nun auch noch eine breite gepflasterte Straße das kleine Gebiet um das Schloß. Sollen die Autos der Forstbeamten nicht dreckig werden, auf "schmutzigen" Waldwegen? 

Abstoßend das Ganze, aber symptomatisch für unsere jetzige Gesellschaft, wo pseudogrüne Phrasen gedroschen werden und die Umwelt stärker denn je vernichtet wird, da denke man nur an den umweltschädlichen Sprit E 10, wo heimischer Raps zu genommen wird oder Palmöl aus Indonesien, mit der schlimmen Folge, daß Lebensmittel knapper werden und tropischer Regenwald vernichtet wird. Noch perverser ist, daß riesige Flächen in Deutschland mit Mais bestellt werden, der dann in die Biogasanlagen kommt, während Millionen Menschen jedes Jahr in der Welt verhungern. 

Fotografisch war es schwer in dieser ökologischen Wüstenei Bilder zu schießen, welche die frühere Idylle ahnen lassen.