Dienstag, 28. November 2017
Schöne Erinnerung an „Fury – Die Abenteuer eines Pferdes“
Neben „Ivanhoe“ mit Roger Moore in der Hauptrolle, siehe: http://barrynoa.blogspot.de/2017/05/zum-tode-von-roger-moore.html und „Die Abenteuer der Seaspray“, siehe: http://barrynoa.blogspot.de/2009/03/bn-und-die-abenteuer-der-seaspray.html, da war „Fury – Die Abenteuer eines Pferdes“, eine weitere Serie im Westfernsehen, die ich als Kind nicht verpaßte.
Die Serie lief im Nachmittagsprogramm des Westfernsehens, welches für Kinder gedacht war. Die 114-teilige Serie wurde von 1955 bis 1960 in den USA im Schwarz-Weiß-Format produziert und ab 1958 wöchentlich im Nachmittagsprogramm ausgestrahlt. Jede Folge umfaßte etwa 25 Minuten Sendezeit.
Entstanden ist die Serie nach einem Jugendbuch von Albert G. Miller aus den frühen 1950er Jahren. Diese Serie gab mir ein Bild von Pferden, was nicht dem Klischee eines Nur-Reitpferdes oder Nur-Reitpferdes entsprach, sondern von einem dem Menschen ebenbürtigen Mitlebewesen: intelligent, fühlend und edel!
Man muß noch im Nachhinein dieser Serie dankbar sein, daß sie damalige Kinder zur Tierliebe und Tierachtung erzog.
Sonntag, 26. November 2017
Zum 165. Todestag von Pavel Fedotov am 26. November 1852
Als Kind sammelte ich Kunstpostkarten, die ich in der Dessauer Buchhandlung „Bild und Buch“ bei der Schriftstellerin Christa Borchert kaufte, siehe dazu auch: http://barrynoa.blogspot.de/2013/02/christa-borchert.html
Ein Bild auf so einer Kunstpostkarte gefiel mir besonders: „Das Frühstück des Aristokraten“ von Pavel Andreevich Fedotov. Mir gefiel dieses Bild deshalb so besonders, weil das Interieur des Zimmers so ganz nach meinem Geschmack war und tatsächlich richtete ich mich später ähnlich ein.
Pavel Andreevich Fedotov wurde am 22. Juni 1815 in Moskau geboren. In seinem kurzen Leben schuf Fedotov Gemälde, die Beispiele der Genremalerei sind und sich lustig machten über das Leben der privilegierten Schichten der damaligen russischen Gesellschaft. Zeit seines Lebens litt Fedotov an Depressionen. Er lebte zurückgezogen, litt an Kopfschmerzen und alterte schnell; sein Augenlicht wurde schlimmer.
Im Frühjahr 1852 begann er, bedeutende psychische Probleme zu zeigen; es gab auch eine unglückliche Liebesaffäre, die zu seinen Schwierigkeiten beitrug. Schließlich führte sein unangepaßtes Verhalten an die spießige damalige Gesellschaft zu seiner Verhaftung durch die Polizei, woraufhin er in eine Nervenheilanstalt gebracht wurde. Die Depression schritt dort schnell voran, kein Wunder, denn in einer psychiatrischen Anstalt, besonders in früherer Zeit, wurden die Patienten kränker statt gesünder. Auch das Malen wurde ihm dort verboten. Die "Behandlung" war Gift für seelisch erkrankte - sie beinhaltete damals brutale körperliche Bestrafungen, Fesselungen, Aderläße und Kaltwasserbäder.
All diese Malträtierungen überstand Fedotov nicht. Er starb völlig ausgezehrt am 26. November 1852 in so einer Klinik für psychisch Kranke, eines von vielen Opfern in der Geschichte der Psychiatrie.
Samstag, 25. November 2017
Max Schwimmer 1924: Wählt USPD!
Wer zu DDR-Zeiten libertäre zeitgenössische DDR-Kunst liebte, der verehrte, so wie ich, natürlich Max Schwimmer [1895-1960] (https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Schwimmer), setzte der doch freiheitliche Akzente in einer offiziellen Kunstszene, die überwiegend vom sogenannten sozialistischen Realismus geprägt war.
Eines meiner Lieblingsbücher von Kindesbeinen an bis heute ist das Buch „Vom glückhaften Stern“ von Karl Dantz (1884-1967), siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Dantz. Illustriert ist es von Max Schwimmer (1895-1960), siehe: http://barrynoa.blogspot.de/2014/03/karl-dantz-und-max-schwimmer-vom.html.
Hier weitere Blogbeiträge von mir zu Max Schwimmer:
http://barrynoa.blogspot.de/2014/05/max-schwimmer-1-mai-1928.html
1924 entwarf Schwimmer das Wahlplakt zu den Reichstagswahlen der fortschrittlichen USPD, einer Partei, die sich wohltuend von den Arbeiterverrätern der SPD unterschied. Auch sein Wahlplakat unterschied sich wohltuend von den konservativen Plakaten der bürgerlichen und rechten Parteien, war es doch expressionistisch fortschrittlich: ein Hammer mit der Aufschrift „Sozialismus“ schlug auf das reaktionäre ausbeuterische Ungeheuer namens „Kapitalismus“ ein, siehe obige Abbildung.
Freitag, 24. November 2017
„Da rollt der Himmelswagen hin durch die Sternennacht“
“Der Sonnengott Apollo und die Mondgöttin Diana in ihren Himmelswagen”, gemalt um 1527 von Giulio Romano (1499-1546), ein Fresco Stanza del Sole, Palazzo del Tè, Mantua.
Giulio Romano (1499-1546) war Hauptschüler und Assistent von Raphael. Er wurde berühmt und von der Kirchensippschaft angefeindet dafür, eine Reihe erotischer Bilder zu entwerfen, "I Modi" (die Posen), ein Kama-Sutra der Renaissance - obwohl die Originale längst verloren sind und ihre gedruckten Exemplare so gut wie verschwunden sind. Auch sein Apollo mit dem nackten Hintern auf dem Himmelswagen empört noch heute die prüde Gesellschaft.
Sein Meisterwerk als Architekt und Maler war eine Vorstadtvilla in Mantua für den Herzog von Gonzaga: der Palazzo del Té. Romano und sein Team schmückten ihre Räume mit spektakulären Wand- und Deckenkammern, wie eben das Bild mit dem Himmelswagen.
Romano ist der einzige Künstler, der in einem Shakespeare-Stück erwähnt wird. In "The Winter's Tale" wird "der seltene italienische Meister Julio Romano" zugeschrieben, die Statue von Hermine zu gestalten, obwohl Romano kein Bildhauer war.
Das Novemberheft des Jahres 1956 der von mir als Kind geliebten DDR-Kinderzeitschrift „Fröhlich sein und singen“ (Frösi) ziert ebenfalls ein Himmelswagen das Heft, gemalt von dem von mir sehr geschätzten Cartoonisten Jürgen Kieser (Atze, Fix und Fax, viele Frösi-Cover).
„Da rollt der Himmelswagen hin durch die Sternennacht“, heißt es. Auf dem Kutschbock sitzt nicht etwa der Gott Apollo oder der Weihnachtsmann oder gar das Christkind, sondern ein niedlicher sympathischer Teddy: kindgerecht und trotzdem das Neue und fortschrittliche der 50er Jahre in der DDR dokumentierend.
Ob wohl Jürgen Kieser den Himmelswagen von Romano kannte und von diesem Bild inspiriert wurde?
Dienstag, 21. November 2017
DDR-Spielzeug „Der kleine Tiefseetaucher“ wieder erhältlich
Das hat mich wirklich gefreut, daß ein gutes altes DDR-Spielzeug, „Der kleine Tiefseetaucher“, wieder hergestellt wird, siehe: http://www.gutes-aus-deutschland.de/product_info.php?manufacturers_id=73&products_id=7339&osCsid=bn8gij7pj83nb8ifc7jnjala82
Neuauflage des Tauchers
Hersteller ist die Willibald Böhm GmbH aus Wolkenstein (in der Nähe von Annaberg-Buchholz), welche 1925 gegründet wurde und die seit dieser Zeit hochwertige und vor allem praktische Kunststoffprodukte für Haushalt und Alltag produziert.
Das gesamte Sortiment ist auch bekannt unter dem Markennamen „Sonja Plastic“
„Der kleine Tiefseetaucher“ ist eine Neuauflage des historischen Originals von 1956/57.
Das gesamte Sortiment ist auch bekannt unter dem Markennamen „Sonja Plastic“
„Der kleine Tiefseetaucher“ ist eine Neuauflage des historischen Originals von 1956/57.
Ich bekam das gute Stück von meinen Eltern bei einem Ferienaufenthalt in Schmalzgrube, bei Annaberg-Buchholz, im Jahre 1956 (!), siehe:
Die ersten Stücke wurden 1956 bei Annaberg-Buchholz gerade produziert und waren noch nicht mal im Handel erhältlich. Da mein Vater damals im Textilhandel tätig war, besuchte er die kleine Fabrik und bekam als Souvenir so einen Taucher, den ich später immer gern mit in die Badewanne nahm und ihn dort tauchen ließ. Der Taucher tauchte einfach durch Ansaugen am Mundstück unter und durch Anblasen wieder auf. Bei entsprechendem Geschick schwebte der Taucher zwischen Grund und Wasseroberfläche.
Heute holte ich das gute alte Stück (immerhin über 60 Jahre alt) aus meiner Kramkiste hervor und fotografierte es, hier das Foto.
Sonntag, 19. November 2017
Die fliegende Merkel
Daß Sie die Kanzlerin Angela Merkel kennen, werte Blogleser, das ist klar; kennen Sie aber auch die „Fliegende Merkel“? Nein? Die "Flying Merkel" (1911–1915) war ein Motorrad des us-amerikanischen Herstellers Merkel in Milwaukee, später Middletown, Ohio.
Flying Merkel, Werbeplakat von 1913
Der deutschstämmige Firmengründer Joseph F. Merkel (1872–1958) konstruierte schon 1902 Einbaumotoren für Motorräder, seit 1903 stellte er eigenständig Motorräder her, mit einem 316-cm³-Einzylindermotor. 1908 fusionierte das Unternehmen mit der „Light Manufacturing and Foundry Company“ in Pottstown. Motorradmodelle trugen nun die Bezeichnung „Merkel-Light“ auf dem Tank.
1910 erschien eine erste Zweizylinder-V-Maschine von Merkel, 1911 wurde das Unternehmen von der „Miami Cycle and Manufacturing Company“ von Middletown, Ohio, übernommen. Daraufhin änderte sich die Tankbeschriftung und Ausstattung des Motorrads mit der Beschriftung „Flying Merkel“ und die Lackierung in leuchtendem Orange, später als „Merkel-Orange“ bezeichnet.
Samstag, 18. November 2017
Lustige Tier-Gif´s
Heute mal etwas lustiges: 5 Gif´s mit Tieren!
Vegan schmeckt gut!
Feuer gefällig?
Gierige Menschen müssen den Möwen die Fische nicht weg fressen. Menschen können sich auch gut vegan ernähren!
Keinen Bock auf eine dumme fette Sau?
Hühnerliebe
Dienstag, 14. November 2017
Die Bilder von Fernand Pelez (1848-1913), Aufruf zum Klassenkampf!
Fernand Pelez, eigentlich Ferdinand Emmanuel Pelez de Cordova (1848-1913), ein Maler der Humanität!
Nach einigen ersten Erfolgen geriet Pelez' künstlerisches Schaffen um 1880 zum finanziellen Desaster, da er nichts verkaufen konnte. Pelez stellte 1896 an der großen jährlich stattfindenden Ausstellung des Salons de Paris sein Bild „L’Humanité“ aus, welches aber bei der Jury wie auch beim bourgeoisen Publikum keine Anerkennung fand. Kein Wunder, denn die bourgeoise Ausbeuterklasse wollte nicht mit dem Elend der von ihnen ausgebeuteten Massen konfrontiert werden. Pelez zog sich nahezu völlig zurück. Er malte weiterhin, weigerte sich aber strikt, seine Bilder auszustellen oder sie zu verkaufen. Mit 70 Jahren starb Fernand Pelez vergessen am 7. August 1913 in Paris.
Pelez' Bilder rufen auch heute noch auf zum Kampf für eine gerechtere Gesellschaft als die kapitalistische Klassengesellschaft, die auf der einen Seite Milliardäre kennt und auf der anderen Seite Obdachlose.
Nach einigen ersten Erfolgen geriet Pelez' künstlerisches Schaffen um 1880 zum finanziellen Desaster, da er nichts verkaufen konnte. Pelez stellte 1896 an der großen jährlich stattfindenden Ausstellung des Salons de Paris sein Bild „L’Humanité“ aus, welches aber bei der Jury wie auch beim bourgeoisen Publikum keine Anerkennung fand. Kein Wunder, denn die bourgeoise Ausbeuterklasse wollte nicht mit dem Elend der von ihnen ausgebeuteten Massen konfrontiert werden. Pelez zog sich nahezu völlig zurück. Er malte weiterhin, weigerte sich aber strikt, seine Bilder auszustellen oder sie zu verkaufen. Mit 70 Jahren starb Fernand Pelez vergessen am 7. August 1913 in Paris.
Pelez' Bilder rufen auch heute noch auf zum Kampf für eine gerechtere Gesellschaft als die kapitalistische Klassengesellschaft, die auf der einen Seite Milliardäre kennt und auf der anderen Seite Obdachlose.
eines der wenigen idyllischen Bilder von Perez
Samstag, 11. November 2017
Dr. Gunter Bleibohm und Harald Hoos: Gedanken zur UN-Weltklimakonferenz in Bonn
In Bonn findet zurzeit die UN-Weltklimakonferenz statt. Es ist seit 1995 die 23. Auflage dieses Illusionstheaters, das Aktivität und Handlungswillen der aktuell verantwortlichen Politiker in den Staaten der Welt demonstrieren und verkünden soll.
Schaut man etwas genauer hin, bekommt das Ganze – wie der Schwabe so schön sagt – ein „Gschmäckle“, scheint doch ein wunderbarer, staatlich steuerfinanzierter weltweiter Konferenztourismus dieses Machwerk anzutreiben oder ist tatsächlich irgendjemand der Auffassung, dass bei ca. 25.000 Teilnehmern, wie dieser Tage in Bonn, was der Bevölkerungszahl einer mittleren Kleinstadt entspricht, von Effizienz und Zielstringenz gesprochen werden kann? Es ist lediglich eine Fortsetzung vorausgegangener Schauveranstaltungen, um das Weltgewissen bis zur nächsten Inszenierung zu sedieren. Der nächste Kongress wird dann wieder mit den markigen Worten eingeläutet werden, dass “man jetzt etwas tun müsse, denn es sei bereits fünf vor zwölf“. Diesen Satz ergänzt dann der nächststehende kluge Kopf, dass „es bereits fünf nach zwölf sei“. Unsinn, Wortblasen und Floskeln ad infinitum!
Schaut man etwas genauer hin, bekommt das Ganze – wie der Schwabe so schön sagt – ein „Gschmäckle“, scheint doch ein wunderbarer, staatlich steuerfinanzierter weltweiter Konferenztourismus dieses Machwerk anzutreiben oder ist tatsächlich irgendjemand der Auffassung, dass bei ca. 25.000 Teilnehmern, wie dieser Tage in Bonn, was der Bevölkerungszahl einer mittleren Kleinstadt entspricht, von Effizienz und Zielstringenz gesprochen werden kann? Es ist lediglich eine Fortsetzung vorausgegangener Schauveranstaltungen, um das Weltgewissen bis zur nächsten Inszenierung zu sedieren. Der nächste Kongress wird dann wieder mit den markigen Worten eingeläutet werden, dass “man jetzt etwas tun müsse, denn es sei bereits fünf vor zwölf“. Diesen Satz ergänzt dann der nächststehende kluge Kopf, dass „es bereits fünf nach zwölf sei“. Unsinn, Wortblasen und Floskeln ad infinitum!
Tatsache ist vielmehr, dass sich seit Anlaufen dieser Konferenzmaschinerie nichts, aber auch gar nichts geändert hat. Die Gletscher schmelzen weiter, der Ozean versauert weiter, die Wälder verschwinden weiter usw., usw. Eine endlose Kette von Versäumnissen, von ökologischen Notfällen, die sich immer schneller zu einer Metakrise auswachsen und die Lebensbedingungen auf unserm Planeten drastisch verschlechtern.
Und warum ändert sich, von lokalen Minierfolgen abgesehen, nichts, zumindest nichts Entscheidendes, nichts Nachhaltiges, nichts global Wirksames?
Die Lösung liegt auf der Hand. Wir haben mehr als 190 Staaten auf dieser Erde. Glaubt irgendjemand allen Ernstes, dass sich diese Staaten, auch wenn es gelingt, ein gemeinsames Ziel zu definieren, an dieses Ziel halten werden? Selbst wenn man den heute handelnden Politikern guten Willen unterstellt, wie sieht es mit der nächsten Regierung aus, wie sieht es mit geänderten ökonomischen Rahmenbedingungen aus, wie sieht es in Krisen- und Kriegsfällen aus? Das Klimaziel wird dann derart unwichtig, uninteressant und Nebensache, dass mal wieder jede Zielvorgabe verfehlt wird; gewöhnlich tritt sogar eine weitere Verschlechterung ein. An Begründungen und Entschuldigungen zur fehlenden Zielerreichung herrscht kein Mangel, Ausreden sind das einzige, was im Überfluss vorhanden ist.
Die Organisationstheorie, die Psychologie menschlichen Verhaltens und jegliche Gesetzgebung lehren uns, dass Zielvorgaben, die freiwillig getroffen werden und – was das Wichtigste ist – deren Einhaltung nicht durchgesetzt oder gar sanktioniert werden kann, das Papier nicht wert ist, auf welche man die Vorgaben schreibt. Aber solche Papiere täuschen Aktivität vor, helfen über die nächste Wahl, helfen Spenden zu akquirieren, helfen die Gutgläubigen bei Laune und Zuversicht zu halten und helfen am meisten, den Stab der Unfähigkeit, der Ignoranz und der Vergeblichkeit dieser Komödie an den Nachfolger unbeschadet zu übergeben.
Aber all die angeführten Punkte, die beliebig noch ergänzt und erweitert werden können, sind lediglich ein Herumdoktern an Symptomen. Die Ursache der Symptome, die eigentliche tödliche Krankheit des Weltkörpers –Auslöser fast aller umweltschädigenden Faktoren! – wird ausgeblendet, ignoriert, tabuisiert und verschwiegen. Die Kausalität von Ursache und Wirkung fällt der Ignoranz staatlich kastrierten Denkens anheim. Religiöse Vorstellungen und Gebräuche frühantiker Wüstenvölker, konzentriert in den monotheistischen Vorstellungen, vollenden die Lähmung der Vernunft. Es ist das exponentielle Wachstum der Weltbevölkerung, das für alle Komponenten von Umweltzerstörung - von der Verkarstung der Landschaften, der Vermüllung und Vergiftung der Böden und Meere, von der Versiegelung der Landschaften, vom Rückgang der Artenvielfalt und, und, und … - verantwortlich ist.
Man mache es sich klar, dass die Erdbevölkerung jährlich um ca. 80 Millionen Menschen netto anwächst, also täglich um ca. 200.000 Köpfe, die Größenordnung einer aufstrebenden Großstadt! Jeden Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr!
Man will es nicht hören, will es nicht wissen, dass dies die Ursache nahezu aller Umweltprobleme ist. Und dann treten verantwortungslose Politiker - um nicht zu sagen bösartig-dumme Politiker - auf, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit und fordern höhere Geburtenzahlen.
Hat man sich denn schon mal gefragt, was hinter einer derartig abstrusen Forderung steckt?
Die Lösung heißt unter anderem: Die einen (z. B. in Deutschland) wollen ihre falsch konstruierten und ineffektiven Sozialsysteme, die anderen (z.B. USA) ihr Wirtschaftssystem, das nur bei Wachstum funktioniert und die dritten (z.B. Türkei) wollen ihre Macht, ihre politische Macht und nicht zuletzt auch ihren religiösen Einfluss (z.B. Vatikan) erhalten. Motive zu Hauf, Motive in jedem Land der Erde, Motive der unredlichsten, kurzsichtigsten, der egoistischsten Art!
Dabei ist der Zusammenhang so einfach. Unsere Erde ist ein begrenztes System, ein System von dem jedes Lebewesen seine Lebensressourcen bezieht, ein System, auf dessen Funktionieren das Leben in seiner Gesamtheit basiert. Ist es wirklich so schwer zu verstehen, dass man – um in einem Bilde zu bleiben – in eine Badewanne nicht beliebig viel Wasser einfüllen kann, dass die Aufnahmefähigkeit, die Tragfähigkeit der Erde begrenzt ist und es einen Überlaufpunkt gibt? Oder kann jemand mit einem Gemüseanbau im kleinen Vorgarten seines Einfamilienhauses den Gemüsebedarf aller Bewohner eines Hochhauses stillen?
Dies ist die Ursache fast aller Probleme, von denen ein, und wirklich nur ein einziges der Klimawandel ist. Nahezu alle Probleme wären bei einer Erdbevölkerung von 800 Millionen beherrschbar, zumindest aber beherrschbarer, als bei einer Erdbevölkerung von demnächst 8 Milliarden Menschen. Und selbst dann ist ein Ende des Irrsinns noch lange nicht in Sicht!
Aber es ist die Tragik des Menschen – und an dieser Tragik gehen die meisten anderen Lebewesen unschuldig durch Menschenschuld mit zu Grunde – dass er nur das macht und machen will, was ihm heute für seine unmittelbare Existenz richtig und wichtig zu sein scheint. Vorausschauendes Denken, antizipatives Denken für Natur, Tierwelt und Menschheit ist ein seltenes Gut und somit den wenigsten der Spezies homo sapiens gegeben.
Herzliche Grüße
für pro iure animalis
Dr. Gunter Bleibohm und Harald Hoos
Mittwoch, 8. November 2017
"Magazin"-Cover zum 50. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution, nebst Reiner-Schöne-Porträt im Heft
Sehr dezent erwähnte das „Magazin“ in seiner Ausgabe vom November 1967 den 50. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution, mit einem wie immer gelungenen Coverbild des Grafikers Werner Klemke. Auch da durfte der obligatorische Kater nicht fehlen.
Kurios, daß das Magazin im selben Heft auf drei Seiten den Liedermacher Reiner Schöne vorstellte, da er kurz danach in den Westen abhaute. Von einem Konzert in Westberlin kam er nicht wieder in die DDR zurück. Er gehörte zu den wenigen abgehauenen Ostkünstlern die im Westen Karriere machten. Schöne wurde der Musicalstar „Berger“ in dem Musical „Hair“ (1969) und weiter in dem Musical „Jesus Christ Superstar“(1972), als Jesus Christus.
Dienstag, 7. November 2017
7. November 2017: 100. Jahrestag des Beginns der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution
Heute, am 7. November 2017, gedenken wir dem 100. Jahrestag des Beginns der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution.
Aus diesem Anlaß habe ich eine Seite aus der DDR-Kinderzeitschrift "Atze" aus dem Jahre 1966 eingescannt, wo in kurzen kindgerechten Sätzen auf den 1967 stattfindenden 50. Jahrestag der Oktoberrevolution aufmerksam gemacht wurde. Daß nun sogar in Rußland im Jahre 2017 der 100. Jahrestag der Oktoberrevolution nicht mal mehr ein Feiertag ist - 2004 abgeschafft - dies hätte man damals nie für möglich gehalten.
Nicht ohne Grund machte die "Atze" auch auf das großartige Revolutionsbuch von Nikolai Ostrowski aufmerksam. "Wie der Stahl gehärtet wurde" zählt auch heute noch zu meinen Lieblingsbüchern.
Aus diesem Anlaß habe ich eine Seite aus der DDR-Kinderzeitschrift "Atze" aus dem Jahre 1966 eingescannt, wo in kurzen kindgerechten Sätzen auf den 1967 stattfindenden 50. Jahrestag der Oktoberrevolution aufmerksam gemacht wurde. Daß nun sogar in Rußland im Jahre 2017 der 100. Jahrestag der Oktoberrevolution nicht mal mehr ein Feiertag ist - 2004 abgeschafft - dies hätte man damals nie für möglich gehalten.
Nicht ohne Grund machte die "Atze" auch auf das großartige Revolutionsbuch von Nikolai Ostrowski aufmerksam. "Wie der Stahl gehärtet wurde" zählt auch heute noch zu meinen Lieblingsbüchern.
Freitag, 3. November 2017
Unrechtsstaat Bundesrepublik Deutschland: Der Fall Gurlitt
»Tür aufgebrochen. Zollfahndung Lindau.« Mit diesen knappen Worten beschreibt der alte und kranke Cornelius Gurlitt die dramatischen Ereignisse vom 28. Februar 2012, als deutsche Zollbeamte in seine Münchner Wohnung eindrangen und seine Sammlung aus über 1500 Kunstwerken beschlagnahmten.
Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: Bei den Bildern, die Gurlitts Vater Hildebrand im Dritten Reich erworben hat, soll es sich größtenteils um NS-Raubkunst handeln. Doch die Wahrheit sieht anders aus. Die Beschlagnahmung der Sammlung war rechtswidrig!
Maurice Philip Remy, siehe obigen Buchtitel, hat den Fall Gurlitt in jahrelanger Recherche aufgearbeitet, den kompletten Nachlaß Hildebrand Gurlitts gesichtet und als Quelle herangezogen. In diesem Buch präsentiert er seine Ergebnisse:
Der leidenschaftliche Kunsthändler Hildebrand Gurlitt war sicher kein Nazi und Kunsträuber. Der Vorwurf, er habe sich an der Not der jüdischen Mitbürger bereichert und Kunstwerke für Parteigrößen der NSDAP besorgt, ist mit Remys Buch nicht mehr aufrechtzuerhalten. In diesem Licht wird die Verfolgung seines Sohnes Cornelius Gurlitt durch die Behörden zu krassem Unrecht. Remy weist auf der Basis der Ermittlungsakten nach, daß die Durchsuchung der Wohnung Gurlitts in Schwabing und die Beschlagnahmung der Sammlung rechtswidrig war.
1224 Werke, die man in Gurlitts Münchner Wohnung, 239 Werke, die man in seinem Refugium in Salzburg konfisziert hat. 34 Arbeiten, die aus dem Nachlaß stammen. 507 Werke, die von vornherein unbelastet waren, weil sie aus dem Gurlittschen Familienbesitz stammen. Eindeutig identifiziert als Raubgut sind gerade mal fünf!!!!!
Es war die Augsburger Staatsanwaltschaft, die die Sammlung von Cornelius Gurlitt wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung beschlagnahmen hat lassen - ein bedenklicher Fall von amtlicher Maßlosigkeit. Die Beschlagnahmung war typisch deutsche Behördenwillkür und so einem Schandland sollte man nichts vererben.
Um die Beschlagnahmung zu legitimieren, mußte die Lüge her, auf ein Verlies gehorteten Raubguts gestoßen zu sein.
Cornelius Gurlitt ist tot. Er wurde geradezu von Deutschland in den Tod getrieben, da er die Aufregungen und die mediale Hetze nicht aushielt.
Ihm wurde übel mitgespielt, dem geistig klaren alten Herrn wurde ein Betreuer zugeteilt, ein probates Mittel um einen Bürger seiner bürgerlichen Rechte zu berauben und ihn zu entmündigen, so wie man es mit hunderttausenden Deutschen macht, die aber nicht in die Schlagzeilen kommen.
Hat nun aber Deutschland sich an das Testament des Cornelis Gurlitt gehalten? Nur einen Teil der Bilder gab man an die Schweizer, einen anderen Teil behielt man bisher und der ist in neuerdings in einer Ausstellung in Bonn in der Bundeskunsthalle zu sehen. Diese Frechheit schreit zum Himmel, weil damit der Wille des verstorbenen Eigentümers mit Füßen getreten wird - Unrechtsstaat Bundesrepublik Deutschland.
PS in punkto NS-Raubkunst:
Ja, die Nazis raubten Kunst, aber die Amerikaner und Russen raubten nach dem 2. Weltkrieg noch viel mehr Kunst aus dem besiegten Deutschland. Davon spricht man nicht, aber man reagiert geradezu hysterisch beim Thema NS-Raubkunst und dies nicht etwa von Seiten der Ausländer, sondern die Deutschen selber sind es, die dieser angeblichen political-correctness-Hysterie frönen. Widerlich!
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