Freitag, 30. April 2010
Licht
Früher Morgen hat sein ganz besonderes Licht. Meine wenigen Tulpen die ich im Garten habe und die zur Zeit blühen, die werden dann regelrecht lichtdurchflutet. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, so heißt es, aber er lebt von der Sonne, direkt oder indirekt über die Nahrungskette. Und wie würden wir verkümmern, wenn wir wie die Grottenolme keinen Sonnenstrahl abbekommen würden? Wir wären schlicht und einfach nicht lebensfähig, denn unser Körper und Geist braucht das Licht. Noch stärker als Tiere und Menschen leben die Pflanzen vom Sonnenlicht, ziehen direkt Nahrung daraus. Dient schon das sichtbare Licht uns Lebewesen als Nahrung, so sind wir noch dringlicher auf das unsichtbare Licht angewiesen aus welchem wir unsere geistliche Nahrung schöpfen.
Jesus sagte: Ich bin das Licht, das über allen ist. Ich bin das All; das All ist aus mir hervorgegangen, und das All ist zu mir gelangt. (Thomas-Evangelium, Logion 77, 1)
Donnerstag, 29. April 2010
Gondelfahrt auf dem Wörlitzer See
Auch wenn das Wetter heute durchwachsen war, die Sonne nicht so recht durchkommen wollte, stand eine Gondelfahrt auf dem Programm. Mit lieben Besuch ging es über den Wörlitzer See. Diese Gondelfahrten gibt es schon solange es den Wörlitzer Park gibt. Der Fürst Franz selber führte diese Tradition ein. Ja und bis 1906 war für die Besucher des Parks und der Schlösser (auch diese standen für Besucher jeglichen Standes offen) alles kostenlos, von den Gondelfahrten, der Benutzung der Fähren bis hin zu den Führungen durch die Schlösser und anderen Gebäude des Parks. Kunst, Kultur und gestaltete Natur für´s Volk! Nachfolgende Besitzer der Anlagen nahmen dann schon für dieses und jenes einen bescheidenen Obolus, na und jetzt wird tüchtig zugelangt und dadurch werden erstmalig breite Schichten der Bevölkerung, die sich das nicht mehr leisten können, von all der Schönheit und Kultur ausgeschlossen. Wenn das der Fürst Franz wüßte, der würde Tacheles reden, denn er hatte verfügt, daß sein Park allen Menschen offen stehen solle, unabhängig von ihrem Geldbeutel!
Von der heutigen Gondelfahrt heute nur eine Menge Fotos, denn zu den Sehenswürdigkeiten im Wörlitzer Park ist ja hier im Blog von mir schon viel geschrieben worden und man braucht bloß die entsprechenden Beiträge aufrufen (einfach bei „Altes und Neues von Bernd Nowack“ das Stichwort „Wörlitz im Sommer 2009“ eingeben, dann kommt man auf etliche Wörlitz-Beiträge).
Mittwoch, 28. April 2010
Licht und Schatten in Wörlitz
Licht und Schatten liegen immer eng beieinander, so auch in Wörlitz. Blogleser wissen um meine Schwärmerei für den Wörlitzer Park, kennen aber auch meine kritische Einstellung zu dem alltäglichen Wahnsinn der den Menschen in unserem Land das Leben schwer macht. Ja und nun hagelte es Emails, warum ich denn Wörlitz immer so geschönt zeige, fotografisch all das Negative ausblende, ich solle doch bezüglich Wörlitz endlich mal genauso kritisch berichten wie sonst auch. Nun denn! Sollen denn aber im Leben alle Illusionen zerstört werden? Auch ich habe den Niedergang von Wörlitz nach der Wende natürlich registriert und etliche Touristen die mir Emails geschrieben haben, die Wörlitz vor 1990 kannten und die es jetzt besuchen, die haben natürlich recht, daß es jetzt kaum noch Freude macht nach Wörlitz zu kommen. Da wurden sukzessive die letzten freien Parkplätze mit Parkuhren versehen und die Touristen werden kräftig abgezockt. Häßlich sehen sie aus, die vielen Parkverbotsschilder und die Parkuhren in den Straßen von Wörlitz, ja und ich wollte es nicht glauben, was mir etliche Email-Schreiber mitteilten (u.a. aus Bayern, NRW und Rheinland-Pfalz), daß sie ihren Unterboden beim Auto zerschrammt hätten, als sie die nagelneue Brücke am Eichenkranz zum dortigen Parkplatz befuhren. Heute habe ich diese Schildbürgerbrücke mir selbst angeschaut und gesehen wie mehrere Autos sich den Unterboden lädierten. Daß, bei der extremen Steilheit der Brücke nicht mehr passierte, etwa ein Auspuff abging, dies war ein Wunder. Sogar die dortigen Arbeiter, die dort mauerten, gaben mir recht und schüttelten mit dem Kopf über diese viel zu steile Brücke die reihenweise die Autos zerschrammen ließ, da sie vollkommen fehlkonstruiert wurde. Da wird unser Steuergeld für so eine Fehlkonstruktion rausgeschmissen, daß es eine Schande ist.
Ja, und ich gebe meinen kritischen Email-Schreibern natürlich auch recht, daß es bei den derzeitigen Baumaßnahmen im Zentrum von Wörlitz sich derzeit nicht lohnt nach Wörlitz zu kommen, denn unsinnigerweise werden die Straßen im Zentrum neu gepflastert, dies obwohl der bisherige Belag tadellos war. Scheinbar ist zuviel Geld vorhanden, was man sinnlos verbauen will? Viel Krach gibt es allerdings nicht, denn die Baumaßnahmen gehen so langsam voran, daß es wohl noch eine Ewigkeit dauern wird, ehe Wörlitz wieder von Touristen besucht werden kann. Heute war z.B. stundenlang ein einziger Pflasterer beim Arbeiten und dies in der gesamten Innenstadt. Still ruhte der See, respektive die Baumaschinen. Ja und dann macht auch noch ein Laden nach dem anderen in Wörlitz zu, auch darunter leidet natürlich der Tourismus. Noch im vorigen Jahr kaufte ich im Getränke-Laden am Rathaus ein paar Flaschen Wörlitzer Bier. Heute war der Laden dicht, der Laden ausgeräumt, wie so viele andere auch. Apropos Wörlitzer Bier! Dieses kam auch nicht mehr aus Wörlitz. Die Wörlitzer Brauerei wurde geschlossen, das Bier mit der Eule auf dem Etikett braute man in Bayern!
Ja, und auf dem See, da vermißte ich die Enten, die früher zum Wörlitzer Park einfach dazu gehörten. Eine einzige Ente kam mir vor die Fotolinse. Traurig, traurig! Na ja, der hübsche Erpel freute sich, daß er mein Brötchen ganz allein futtern durfte, ohne Konkurrenz!
Also, liebe Leser, Sie sehen, heute bin ich mal nicht beschönigend und bringe auch ein paar Fotos des häßlichen Wörlitz, mit seinen Parkuhren und Baustellen. Dennoch kann ich es mir nicht verkneifen, auch ein paar „schöne“ Fotos in den Blog zu stellen, die ich ebenfalls heute gemacht habe, wie den Blick auf das majestätische Schloß mit dem wunderbaren Magnolienbaum im Vordergrund, alles Relikte aus der Vergangenheit. Die heutige Zeit kann leider dazu nichts leisten, eher wird das Ererbte immer mehr seiner Schönheit Schritt für Schritt beraubt.
Dienstag, 27. April 2010
Leser-Email aus Aachen
Gestern erhielt ich folgende Email:
Sehr geehrter Herr Nowack,
mit Interesse habe ich die Seite im Netz gelesen, die sich mit Ihrer
Postkartensammlung befasst. Mich interessiert, wie Sie Ihre Sammlung
geordnet haben. Nach welchen Gesichtspunkten sollte eine Sammlung neu
sortiert werden? Wir sind eine gemeinnützige GmbH und verfügen über
stadthistorische Ansichtkarten von Aachen und Umgebung. Wir möchten diese
für unsere Besucher so benutzerfreundlich wie möglich gestalten. Hätten Sie
vielleicht Ideen, nach denen wir diese neu ordnen können? Der Sammler, von
dessen Witwe wir die Sammlung erwarben, hatte sie nach den Verlagen
geordnet, die diese Karten herausgegeben hatten.
Gerne können Sie unsere Seiten im Netz besuchen. Unter http://www.sammlung-crous.de/
werden Sie fündig.
Für eine Antwort bin ich Ihnen sehr dankbar.
Freundliche Grüße aus der Sammlung Crous aus Aachen
Da die Leser des Blogs diese Sammlung in Aachen auch interessieren wird, veröffentliche ich die Email kurzerhand mal hier und dies gleich mit meiner Antwort.
Werte Aachener!
Es ist erfreulich, daß in Ihrer Stadt dieses Interesse an der eigenen Stadtgeschichte besteht. Gerade Ansichtskarten um 1900 sind historisch interessant. Oft erinnern sie an längst vergessene Gebäude, Firmen, Straßenzüge und ähnliches. Also ich würde die Karten nach Stadtteilen und Straßen ordnen, wenn es sich um reine Ansichtskarten handelt, was ja scheinbar bei Ihnen der Fall ist. Alles andere, wie Vereine, Feste, Reklame, dann gesondert nach Themen ordnen. In Dessau besteht dieses historische Interesse leider nicht. Mein früherer Sammlerfreund Horst Ludwig hatte viele Jahrzehnte lang eine riesige Sammlung von Ansichtskarten um 1900 mit Dessauer Motiven zusammen getragen. Mir ist nicht bekannt, daß sich nach seinem Tod die Stadt oder andere Institutionen in Dessau um den Kauf der einzigartigen Sammlung bemüht hätten. Insofern kann man Aachen nur beneiden.
Mit freundlichem Gruß
Bernd Nowack
Sehr geehrter Herr Nowack,
mit Interesse habe ich die Seite im Netz gelesen, die sich mit Ihrer
Postkartensammlung befasst. Mich interessiert, wie Sie Ihre Sammlung
geordnet haben. Nach welchen Gesichtspunkten sollte eine Sammlung neu
sortiert werden? Wir sind eine gemeinnützige GmbH und verfügen über
stadthistorische Ansichtkarten von Aachen und Umgebung. Wir möchten diese
für unsere Besucher so benutzerfreundlich wie möglich gestalten. Hätten Sie
vielleicht Ideen, nach denen wir diese neu ordnen können? Der Sammler, von
dessen Witwe wir die Sammlung erwarben, hatte sie nach den Verlagen
geordnet, die diese Karten herausgegeben hatten.
Gerne können Sie unsere Seiten im Netz besuchen. Unter http://www.sammlung-crous.de/
werden Sie fündig.
Für eine Antwort bin ich Ihnen sehr dankbar.
Freundliche Grüße aus der Sammlung Crous aus Aachen
Da die Leser des Blogs diese Sammlung in Aachen auch interessieren wird, veröffentliche ich die Email kurzerhand mal hier und dies gleich mit meiner Antwort.
Werte Aachener!
Es ist erfreulich, daß in Ihrer Stadt dieses Interesse an der eigenen Stadtgeschichte besteht. Gerade Ansichtskarten um 1900 sind historisch interessant. Oft erinnern sie an längst vergessene Gebäude, Firmen, Straßenzüge und ähnliches. Also ich würde die Karten nach Stadtteilen und Straßen ordnen, wenn es sich um reine Ansichtskarten handelt, was ja scheinbar bei Ihnen der Fall ist. Alles andere, wie Vereine, Feste, Reklame, dann gesondert nach Themen ordnen. In Dessau besteht dieses historische Interesse leider nicht. Mein früherer Sammlerfreund Horst Ludwig hatte viele Jahrzehnte lang eine riesige Sammlung von Ansichtskarten um 1900 mit Dessauer Motiven zusammen getragen. Mir ist nicht bekannt, daß sich nach seinem Tod die Stadt oder andere Institutionen in Dessau um den Kauf der einzigartigen Sammlung bemüht hätten. Insofern kann man Aachen nur beneiden.
Mit freundlichem Gruß
Bernd Nowack
Impressionen vom Kühnauer Weinberg
http://barrynoa.blogspot.com/2009/06/der-kuhnauer-landschaftspark.html
http://barrynoa.blogspot.com/2008/04/bn-und-die-wassernuss.html
http://barrynoa.blogspot.com/2008/06/bn-und-die-mnn.html .
Es zieht mich immer wieder gern dorthin, denn die Verbindung von Wasser (Kühnauer See), der weiten Auenlandschaft und den gestalteten Parkelementen, die ziehen magisch an zum Spazieren und die Natur und Baukunst genießen. Immer wieder erhaben, das Weinbergschlößchen! Das erste frische Aprilgrün läßt sich blicken, nur die Weinstöcke an dem kleinen Weinberg lassen sich noch Zeit. Ja und man kann immer wieder etwas neues entdecken. So muß ich gestehen, daß ich zum ersten mal bewußt die beiden sich schnäbelnden Vögel an einer der beiden Sandsteinfiguren entdeckte, die am Eingang zum Weinbergareal stehen. Merkwürdig, daß mir dieses hübsche Detail nicht schon früher aufgefallen ist.
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