Sonntag, 28. Februar 2010

Der Mord an meinem Onkel Albert vor 90 Jahren in Dessau



Ein Jahr bevor meine Mutter geboren wurde starb mein Onkel Albert Dennhardt im blühenden Alter von 15 Jahren durch Mord. Diesem Vorfahren fühlte ich mich zeitlebens emotional verbunden, wahrscheinlich ist es Seelenverwandtschaft und wäre Albert nicht so früh von dieser Erde gegangen, wer weiß, er wäre bestimmt ein Künstler, ein Dichter oder Maler geworden. Wieviele Talente konnten sich nie entfalten, weil Lebensumstände sie daran hinderten oder sie, noch bevor Menschen Großes leisten konnten, sie starben. Letztendlich ist es eben doch die unverdiente Gnade die einem gewährt wird überhaupt zu leben und etwas zu schaffen, die vielen ungerechterweise versagt wird. Das Leben an sich ist schon in höchstem Maße ungerecht und unsere derzeitige Gesellschaftsordnung setzt noch eines drauf und verschärft diese Ungerechtigkeit durch den bürokratischen Kapitalismus der immer mehr in einen totalitären Polizeistaat mündet, wo das Maß aller Dinge das Geld ist.


Zwei kleine Beispiele dieser auch noch vom Volk so gewollten, da gewählten, Ungerechtigkeit: Ein Knöllchen wegen Falschparkens bekommt ein Beamter im öffentlichen Dienst mit 5.000, - Euro Monatsgehalt ebenso wie ein Leiharbeiter mit 700, - Euro Monatsgehalt zu jeweils der gleichen Strafsumme, man ist ja gerecht, oh ja! Daß etwa 20, - Euro Ordnungsgeld den Beamten natürlich nicht schmerzen und den armen Leiharbeiter aber empfindlich treffen, dies ist gewollt! Diese Gesellschaftsordnung will nicht gerecht sein, das hat sich die Bourgeoisie auf ihre Fahnen geschrieben. Zweites Beispiel! Da wird ein junger Mann, 20 Jahre alt, zu Wochenendknast von unserer ach so gerechten Justiz verurteilt weil er schwarz mit der Straßenbahn gefahren ist. Das Strafgeld konnte er nicht bezahlen weil seine Mutter, Hartz IV-Empfängerin, für Strafgelder kein Geld ausgibt, sie von Staats wegen berechtigt ist, den Hartz IV-Satz ihrer Kinder zu erhalten und damit zu machen was sie für richtig hält und dies bis zum 25. Lebensjahr der Kinder. Daß diese Entmündigung von unter 25jährigen Hartz IV-Empfängern das deutsche Volk nicht sonderlich aufregt, zeigt wie wenig sich emotional geändert hat an der deutschen Wesensart seit Kaiser, Hitler, Honecker und Konsorten. Die Deutschen stören sich nicht an Ungerechtigkeiten, ja sie befürworten sie in großem Maße, eine Minderheit natürlich ausgenommen! Ein Beamtensohn wäre nie wegen des gleichen Deliktes zu Knast von der deutschen Justiz verurteilt worden. Erstens hätte so ein Beamtensöhnchen genügend eigenes Geld oder Taschengeld zur Verfügung, brauchte also nicht Schwarzfahren und täte er es doch, so hätte der Herr Beamte seinem Sohn wohl die Leviten verlesen, aber ihm dann doch die 60,- Euro Bußgeld gegeben um ihm das Gefängnis zu ersparen. Abgesehen davon, daß 20jährige junge Bourgeois kaum in die Verlegenheit kommen Straßenbahn zu fahren, denn oft bekommen sie von Pappi ein Auto zum 18. Geburtstag geschenkt, nebst Geld für die Fahrschule.


Daß die deutsche Justiz schon in der Weimarer Zeit keineswegs Gerechtigkeit üben wollte, dies zeigte der tragische Tod meines Onkels. Albert war der Bruder meiner Großmutter Gertrud, der Mutter meiner Mutter Erika. Albert war ein stiller, feiner Junge – vornehm und an Kunst und Wissenschaft interessiert. Mit Jungen seines Alters verkehrte er selten, waren sie doch, zumindestens in der Schulstraße in Dessau-Ziebigk, wo er wohnte, mehr vom Schlage proletenhaft und rabaukenhaft. Nichtsdestotrotz ergab es sich, daß er doch mit diesen Gleichaltrigen aus der Straße Umgang hatte. Ein gewisser Dropp, ebenso wie er, 15 Jahre alt, hatte eine Pistole, aber keine Munition. Ausgerechnet Albert wußte wo es passende Munition gab, nämlich ein Verwandter hatte aus dem Krieg (1. Weltkrieg) ein paar Kugeln als Souvenir mitgebracht und sie den Dennnhardts dagelassen. Fatalerweise erzählte Albert diesem Dropp davon und dieser drängelte mit anderen Jugendlichen Albert doch ihm diese Kugeln zu geben. Albert, der dies nicht wollte, wurde aber schwach als Dropp ihn als Feigling und Memme vor den Jungs der Straße hinstellte. Dies wollte er nicht auf sich sitzen lassen. Das Unfaßliche geschah, dieser Dropp machte die Kugeln in die Pistole, zielte auf Albert und schoß auf ihn. Einfach so! Dies im Beisein etlicher Jugendlicher aus der Clique des Dropp.


Wenn ich heute allenthalben lese, daß die Jugend heutzutage immer brutaler wird, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln, denn diese Kaltschnäuzigkeit und Brutalität ist gewiß keine neue Erscheinung wie der Mord an meinem Onkel zeigt.


Albert war nicht gleich tot. Er hatte einen Bauchschuß und mußte qualvoll leiden, wie mir meine Großmutter erzählte. Ohne kaum mal Morphium zu bekommen wandt er sich in Schmerzen im Krankenhaus der Anhaltischen Diakonissenanstalt und verschied nach ein paar Tagen. Die deutsche Justiz reagierte sehr merkwürdig, es kam nicht mal zu einem Prozess, es wurde als Unfall abgetan, denn dieser Dropp behauptete, er wäre aus Versehen auf den Abzug gekommen und schließlich hätte ja Albert die Todeskugeln selbst geholt, er hätte ja keine gehabt. Das Verfahren verlief im Sande, die Justiz verhängte nicht mal ein paar Tage Arrest, was sie bei dem Klauen eines einzigen Brotes durchaus damals öfter tat. Dieser Dropp trat noch vor 1933 in die NSDAP ein und soll nach Aussage des sozialdemokratischen Prokuristen in der Firma Krzisowski in der Zimmerstraße, sich unrühmlich bei dessen Verhaftung 1933 als SA-Mann hervor getan haben.

Zum Gedenken an meinen so früh verstorbenen Onkel Albert Dennhardt (von seinen Geschwistern Alli genannt) habe ich die wenigen Dinge eingescannt die von ihm erhalten sind: ein Foto (von links nach rechts: mein Urgroßvater Max, Albert im Alter von ca. 10 Jahren, meine Großmutter Gertrud, meine Urgroßmutter Anna, geb. Dolge), sein Schulliederbuch und Zeichnungen die er für den Schulzeichenunterricht angefertigt hatte.

Samstag, 27. Februar 2010

Erinnerung an den Fachbuchautor Otto Baier und sein Buch "Textilwarenkunde für Verkäufer"



Etliche meiner Blogbeiträge waren sehr privater Natur. Ich wollte vom Privaten aber auch oft auf das Allgemeine schließen und gesellschaftliche Zustände behandeln. Natürlich sind dann auch des öfteren auch Beiträge im Blog gewesen die nicht alle Leser interessieren, dies ist dann der Fall wenn es um lokale Ereignisse oder um Persönlichkeiten geht, die nur einen engen Leserkreis interessieren. So wird es bestimmt auch mit dem heutigen Beitrag gehen, Ausnahme alle die, die einmal mit der Textilbranche zu tun hatten und Historiker aus Dessau und Wittenberg.


Mein Vater erlernte in Schneidemühl (Pommern) den Beruf eines Textilkaufmanns im Kaufhaus Zeek. Eben dieser Zeek besaß zwei Kaufhäuser, eines in Schneidemühl und eines in Dessau. Mein Vater wurde nach Abschluß seiner Lehre recht bald der jüngste Abteilungsleiter im Kaufhaus, zuständig für die Herrenabteilung, Textilien. Dies war er nicht sehr lange, denn schon bei Kriegsausbruch 1939 wurde er zur Armee eingezogen. Nach dem Krieg war er viele Jahre Betriebsleiter der Großhandelsgesellschaft Textilien, Bezirk Halle, in Dessau. Bis 1956 wohnten wir in Dessau-Törten auf dem Sandberg, dann zogen wir nach Dessau-Ziebigk auf den Knarrberg. Anfang der 50er Jahre wohnte ebenfalls in Dessau-Törten, im Stadtweg, neben dem Zigarrengeschäft Ulrich, der Textilfachmann Otto Baier, mit dem mein Vater befreundet war, d.h. es ging mehr um Fachsimpeleien betreffs der Textilkunde. 1955 zogen die Baiers dann nach Wittenberg. Im selben Jahr erschien Otto Baiers „Textilwarenkunde für Verkäufer“. Wie mir mein Vater später erzählte hatte Otto Baier etliche der Passagen mit meinem Vater vorher besprochen und seinen Rat eingeholt. Heute also ein Scan dieses Buches mit der Widmung an meinen Vater. Ich finde, dieses Buch hat auch heute noch nichts von seiner Aktualität eingebüßt wenn es um traditionelle Stoffe geht. Lexikalisch vermittelt Baier Wissen auch für den Laien verständlich. Anbei ein Ausschnitt vom Buchstaben M - von Manilahanf bis Marengo!

Freitag, 26. Februar 2010

Kafka und Benedikt XVI.: Lobpreisung der Schönheit

Wenngleich ich nicht römisch-katholisch bin und mit vielen Dogmen und Traditionen der römisch-katholischen Kirche nicht einverstanden bin, so kann ich doch dem römisch-katholischen Papst Benedikt XVI. sein spirituelles Charisma und seine große Intellektualität nicht absprechen. Gefallen hatte mir beim Besuch in Tschechien im Herbst vorigen Jahres seine Abschiedsrede und da ganz besonders ein Satz wo Benedikt XVI. ein Plädoyer für die Schönheit hält, und da meinte er nicht nur die Schönheit etwa religiöser Kunst, sondern er bezog sich ausdrücklich auf alles Schöne in Gottes Schöpfung an dem wir oftmals leider keinen Anteil nehmen. Es ist wahr, wer die Fähigkeit bewahrt das Schöne zu sehen, wird niemals alt – for ever young!

Papst Benedikt XVI.:


Auszug aus der Abschiedsrede anlässlich seines Besuches in Tschechien
(Flughafen Stará Ruzyne, Prag, 28. September 2009)


„In einem Franz Kafka zugeschriebenen Satz heißt es: „Wer die Fähigkeit bewahrt, das Schöne zu sehen, wird niemals alt“ (Gustav Janouch, Gespräche mit Kafka). Wenn unsere Augen für die Schönheit der Schöpfung Gottes und unser Sinn für die Schönheit seiner Wahrheit offen bleiben, dann können wir gewiß hoffen, jung zu bleiben und eine Welt zu bauen, die etwas von dieser göttlichen Schönheit widerspiegelt, damit wir auch zukünftige Generationen anregen, das gleiche zu tun.“

Um diesen kafkaschen und päpstlichen Gedanken bildlich etwas nachfolgen zu lassen, so erlaube ich mir Fotos als Blogbeitrag zu bringen die dem Anspruch der Schönheit in vielfältiger und absolut unterschiedlicher Weise eventuell gerecht werden: Religiöse Bilder, Menschen, Tiere, Pflanzen, Landschaften und Kunst!




Mittwoch, 24. Februar 2010

Klare Worte von Jutta Ditfurth zur Wirtschaftskrise


Weshalb ich mich mit Jutta Ditfurth beschäftigt habe, dies liegt daran, daß wir beide an einem gleichen Thema gearbeitet haben: Dr. Werner Meinhof, der Vater von Ulrike Meinhof. Jutta Ditfurth kam allerding zu einer anderen Einschätzung Dr. Werner Meinhofs als ich. Sie warf ihm vor Mitglied der NSDAP gewesen zu sein und deshalb sprach sie ihm ab ein Mann des Widerstands gewesen zu sein. Ich sehe das anders, klar war Meinhof Mitglied der Partei, aber aus dieser Position heraus war es ihm erst möglich Widerständlern zu helfen. Als Museumsdirektor hatte er dazu die Mittel. Es ist nicht zu leugnen, daß Meinhof dem Widerstandskreis der Schüler um Prof. Paul Frankl angehörte und deren Mitglieder machten ihm die Parteimitgliedschaft nie zum Vorwurf. Gerade Dr. Walter Timmling konnte durch Dr. Meinhofs Engagement bis 1938 überleben, trotz Berufsverbot! Die Unterstützung Meinhofs für Timmling riß nie ab, obwohl ihm das, wäre es bekannt geworden, Kopf und Kragen gekostet hätte, denn gerade von Parteimitgliedern wurde die Distanzierung von mit Berufsverbot belegten Personen gefordert.

Trotz dieser Meinungsverschiedenheit mit Jutta Ditfurth schätze ich sie sehr als aufrechte Publizistin und Politikerin, die ihren Idealen treu geblieben ist, die nicht wie die meisten ehemaligen Grünen jetzt das Gegenteil an Politik betreiben was sie damals vehement propagiert haben. Nachfolgende Rede von Jutta Ditfurth stammt von 2009, ist aber aktueller denn je.


Redebeitrag auf dem sozialrevolutionären und antinationalen Block auf der Krisen-Demo am 28.3.2009 in Frankfurt/Main URL dieses Artikels auf Tlaxcala: http://www.tlaxcala.es/pp.asp?reference=7316&lg=d
Ein tollkühner Plan namens soziale Revolution

Jutta DITFURTH

Kürzlich bat ein IG-Metall-Funktionär in der Tagesschau die Bundesregierung, wieder »ordentliche Verhältnisse« herzustellen. Was für ein grundlegender Irrtum über das Verhältnis von Staat und Kapital. Und: Ist der »Normalzustand« des Kapitalismus nicht schon mörderisch genug? Der Multimilliardär Warren Buffett sagte zwei Jahre vor der Weltwirtschaftskrise zur New York Times: »Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen.«Jetzt, mit der Weltwirtschaftskrise, geht der Krieg in eine neue, härtere Phase.Natürlich versuchen die Herrschenden, möglichst viele Krisenfolgen in den Trikont, in die sogenannte Dritte Welt zu verschieben. Allein in China wird es Ende des Jahres 40 Millionen arbeitslose Wanderarbeiter geben, die ihre Familien nicht mehr ernähren können. Nahrungsmittelprogramme von UN-Hilfsorganisationen für afrikanische Staaten wurden letztes Jahr schon halbiert. Die Befriedung des deutschen Untertanen funktioniert durch Konsum und Repression. Hundertausende von Leiharbeiter sind in wenigen Wochen geräuschlos entsorgt worden. Keine Solidaritätsstreiks, keine wilden Streiks, nichts. Mehr als eine Million Kurzarbeiter werden im Herbst arbeitslos. Sofern sie sich nicht in ihr »Schicksal« und in Hartz IV ergeben, wird die soziale Frage mit Hilfe von Armee, Polizei und Justiz »gelöst«, notfalls mit Heimen, Sicherheitsverwahrung und Psychiatrien. Die soziale Ordnung in Deutschland bleibt eine Gefängnisordnung.

Während Staatschefs uns einreden wollen, dass sie in unserem Interesse agieren, handeln sie in Wahrheit im Interesse der hinter ihnen stehenden Kapitalfraktionen. Der Zugang zu Energiereserven ist zentral in der innerkapitalistischen Konkurrenz. Auch deshalb – Weltwirtschaftskrise hin und Massenelend her – rüstet die USA für den Krieg in Afghanistan auf.Wird es den kapitalistischen Zentren gelingen, ihre wachsenden Ghettos unter Kontrolle zu halten und einen größeren Teil ihrer Mittelschicht vor dem Absturz zu retten? Falls ja: zu welchem Preis und auf wessen Leichenbergen? Mehr Menschen als bisher werden unter den Augen auch deutscher Polizisten im Mittelmeer ertrinken, bevor sie europäische Küsten erreichen. Und wir: Finden wir die strategischen Punkte der Schwäche im System, um es zum Absturz zu bringen?Diese Weltwirtschaftskrise hat enorme Vorteile für den Teil des Kapitals, der die Krise überstehen und seine Konkurrenten fressen kann. Das Kapital nutzt die Krise und entledigt sich der restlichen sozialen und demokratischen Menschenrechte und der ökologischen Erfordernisse aller Art und was sonst noch die Profite behindert.Soziales Elend bringt keine automatische Linksentwicklung, schon gar nicht hier.

Im autoritären Deutschland hat linker Widerstand keine erfolgreiche Tradition. Ein emigrierter Jude, vor deutschen Mördern geflohen, brachte erst in den 1960ern das Recht auf »résistance« nach Deutschland zurück. Herbert Marcuse sagte: »Ich glaube, dass es für unterdrückte und überwältigte Minderheiten ein ›Naturrecht‹ auf Widerstand gibt, außergesetzliche Mittel anzuwenden, sobald die gesetzlichen sich als unzulänglich herausgestellt haben…«. (Repressive Toleranz, 1964)Unsere Gegner werden in diesem Jahr versuchen die Ideologie der »nationalen Schicksalsgemeinschaft« zu beschwören. Aber die deutsche Nation steht immer gegen soziale Gleichheit aller Menschen, gegen die Freiheit von Ausbeutung, Rassismus, Antisemitismus und Sexismus. Sie kennt weder grenzenlose Solidarität noch umfassende gesellschaftliche Emanzipation. Ein menschenwürdiges Leben für alle ist nur in einer Gesellschaft ohne Lohnarbeit und Kapital vorstellbar und ohne das grenzenlose Wachstum des kapitalistischen Wirtschaftens mit seinem Zwang zu Profit, Konsum und Konkurrenz. Um das große Ziel zu erreichen, »alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist«, wie Karl Marx es formulierte, ist die herrschende Ordnung zu erschüttern. Es ist die schönste vorstellbare Utopie, in einer Welt zu leben, in der alle Menschen, die Chance haben, ihr ganzes soziales, intellektuelles und kreatives Potenzial frei zu entfalten.Organisieren wir Proteste und Aktionen, werfen wir Widerhaken in die Risse, in die flüchtigen Zeitfenster, bevor die mörderische alte Ordnung sie wieder zuschmiert. Es gilt der alte Dreiklang: Theorie, Aktion, Organisation. Theorie: Kopfarbeit, lesen, denken, streiten, klüger werden.Ohne Praxis & Aktion droht aber der Theorie der Elfenbeinturm. Der theorieblinden Praxis wiederum droht die Sektierei oder die Kriminalisierung. Also Aktion und Theorie. Was sind beide aber ohne Organisierung? Organisierung ist im Land der unverbindlichen, von Mittelschichtskids geprägten »Netzwerke« auch so ein Tabu, das den Herrschenden gefällt. Bündnisse funktionieren nicht unterhalb eines gewissen Niveaus.Wir sollten nicht unterschlagen, dass wir das Ziel haben, den Kapitalismus abzuschaffen. Das geht nicht mit sozialdemokratischen Organisationen, egal ob SPD oder Linkspartei. Das ist klar – seit der SPD/Linkspartei-Koalition in Berlin, seit dem Deutschen Herbst, seit den Notstandsgesetzen, seit Ebert und Noske, seit der verratenen Novemberrevolution von 1918/19 und den Kriegskrediten von 1914. Bündnisse der antikapitalistischen und staatsunabhängigen Linken sind: antinationale und reformismusfreie Zonen!Das klassische revolutionäre Subjekt, die Arbeiterklasse mit einem kollektiven Bewusstsein ihrer sozialen Lage, existiert nicht mehr. Unsere potenziellen Bündnispartner sind: Migranten, Subproletarierinnen, Straßenkinder, Facharbeiter, Schüler, Studentinnen, Leiharbeiterinnen, Künstler, Hartz-IV-Empfänger, Intellektuelle. Es ist mühsam, aber auch ziemlich interessant über den spießigen Tellerrand des eigenen Milieus zu schauen. Man kann mit Leuten Revolte machen, die nicht die gleiche Musik mögen wie man selbst. Aber, ich gestehe die Grenzen meiner Toleranz ein: Volksmusik, Operette und Marschmusik sind auf ewig ausgeschlossen.Unser Ziel ist eine Gesellschaft, die auf Solidarität aufbaut und auf sozialer Gleichheit, in der es keine Ausbeutung und keine Herrschaft von Menschen über Menschen mehr gibt, eine Gesellschaft, in der wir basisdemokratisch entscheiden, wie wir leben und arbeiten wollen. Das ist ein tollkühner Plan. Den Weg, durch den wir dieses Ziel erreichen könnten, nennen wir soziale Revolution. Und wie wird die Sache ausgehen? Das soll Marx beantworten: »Die Weltgeschichte wäre allerdings sehr bequem zu machen, wenn der Kampf nur unter der Bedingung unfehlbar günstiger Chancen aufgenommen werden würde.

«Weitere Informationen:www.jutta-ditfurth.de + www.oekolinx-arl.de + www.oekologische-linke.de

Dienstag, 23. Februar 2010

"Nur" eine Schachtel Zigaretten der Marke Sevt


Kleine Dinge haben oft Assoziationen zu Menschen und Begebenheiten die oberflächlich gesehen unbedeutend sind. Es ist merkwürdig, zu DDR-Zeiten hatte ich nie die bulgarischen „Sevt“-Zigaretten (mazedonischer Tabak) geraucht, denn in meinem rauchfähigen Alter da gab es diese Sorte schon nicht mehr im Handel. Aber schon als Kind sog ich begierig alles in mich auf was optisch ansprechend war und sei es eine Zigarettenschachtel, welche ich nach der grafischen Gelungenheit der Verpackung beurteilte. Besonders gefielen mir Zigarettenmarken mit figürlichen Darstellungen, wie die „Carmen“ oder die nostalgisch wirkende „Orient“, siehe meine Kolumne:
http://barrynoa.blogspot.com/2008/03/altes-zigaretten-in-der-ddr.html  .


In dieser Kolumne schrieb ich, daß ich leider keine „Sevt“-Schachtel in meinen Sammlungen alter DDR-Zigaretten hätte, nun heute kann ich zumindestens ein Foto einer solchen Schachtel nachreichen. Ewig hatte ich nach dem Design dieser Zigarettenschachtel gesucht, nirgends war mehr ein Exemplar aufzutreiben - bis heute! Es muß 50 Jahre her sein, daß ich zum ersten und letzten mal eine „Sevt“-Schachtel sah und ich mir das Design einprägte – alte antike Streitwagen! Auch den Ort dieses Einprägens weiß ich noch und die beteiligten Personen! Ich fuhr als Kind in der Straßenbahn und mir gegenüber saß ein blinder älterer Mann so ca. 60 Jahre alt, neben ihm seine Tochter, die in meinem Alter war. Ich kannte diesen Mann vom Ansehen, denn er wohnte bei uns im Viertel, ein sehr distinguierter feiner Mensch, der trotz seiner Blindheit eine sehr viel jüngere Frau geheiratet hatte und die ein Kind von ihm bekommen hatte, eben das Mädchen was neben ihm in der Straßenbahn saß. Auch wußte ich, daß meine Mutter ein paar mal Mittagessen von der Volkssolidarität zu ihm gebracht hatte, dies gab es damals wie heute das Essen auf Rädern, nur daß zu DDR-Zeiten die Austräger mit dem Fahrrad fuhren. Diesen Dienst des Essenbringens hatte meine Mutter mal kurze Zeit übernommen.


Nun, jedenfalls in besagter Straßenbahn, da hatte dieser blinde Mann eine Schachtel „Sevt“ in der Hand und befühlte sie ausgiebig und fragte dann seine Tochter was denn wohl auf der Schachtel drauf wäre. Sie erzählte ihm es dann - ziemlich lustlos! Mein Blick fiel auch auf diese Zigarettenschachtel und die Grafik darauf prägte sich mir merkwürdigerweise unauslöschlich ein: antike Streitwagen auf gelbem Grund! Wer sich darüber wundert, der sollte wissen, daß wahrscheinlich alle die, die später mal bildnerisch künstlerisch selber arbeiten vorher mit den Augen intensiver als andere sehen, sich Dinge jeglicher Art einprägen, diese nach ästhetischen Gesichtspunkten beurteilen und dies natürlich auch schon im Kindesalter. Jedenfalls gefiel mir dieses Design, sonst hätte ich es mir nicht so intensiv einprägen können. Was mich schon damals berührte, dies war, daß dieser Mann nicht sehen konnte, er sich die Umwelt, wie diese Zigarettenschachtel erklären lassen musste. Dieses Schicksal hielt ich schon als Kind für ein ganz besonders Schlimmes, schlimmer als alle möglichen anderen Gebrechen und ich kann auch heute noch nicht verstehen, wenn Mitmenschen von Blinden Anforderungen stellen wie von anderen Behinderten, sie gar meinen man müsse eben mit der Blindheit leben können, sich einrichten können in diese schreckliche Behinderung. Diese Mitmenschen haben klug reden, wie alle Typen die von Dingen reden die sie nicht selber durchmachen müssen schnacken sie klug oder besser: unklug, ja dumm, ja primitiv! Oft sind es leider die Sensiblen die das schwere Schicksal der Blindheit erleiden müssen. Und wie auch ansonsten die Gnadengaben im Leben ungerechtest verteilt sind, wie Wohlergehen und Erfolg, so trifft dies besonders auch auf die Gesundheit zu: da stirbt ein besonders kluges und sensibles Kind vielleicht schon im Alter von 10 Jahren qualvoll an Krebs und ein mißratenes grobschlächtiges Kind erfreut sich bester Gesundheit und lebt auch später in primitiver spießbürgerlich-proletenhafter Lebensweise ein minderwertiges Leben vor sich hin und dies eventuell bis ins hohe Alter hinein. Daß bei dieser krassen Ungerechtigkeit auf Erden schon manch eigentlich christlich denkender Mensch an Gottes Existenz zweifelt, dies kann man gut verstehen. Schon in den Psalmen überwiegen die Klagelieder diejenigen die das Leben lobpreisen. Daß nun auf Erden es keine Gerechtigkeit gibt, dies müssen wir uns schmerzhaft bewußt machen und Trost kann nur der Glaube an eine himmlische Gerechtigkeit nach dem Tode geben.


Noch zweimal wurde ich an den feinen blinden Mann mit der „Sevt-Zigarettenschachtel erinnert, 30 Jahre später sah ich seine Tochter mal, ganz anders als ihr vornehmer Vater, sehr gewöhnlich und in schlechtem Milieu - etliche Kinder von verschiedenen Männern und leichtlebig. Ein Bekannter von mir war befreundet mit einem Sohn von ihr, also dem Enkel des blinden Mannes. Mit 17 Jahren wählte er den Freitod, er sprang aus dem Fenster eines Hochhauses, während seine Mutter sich mit zwei ausländischen Herren im Nebenzimmer „vergnügte“. Mit 17 Jahren in den Freitod! Auch er war ein sensibler Typ, ganz anders als seine Mutter, wahrscheinlich nach seinem blinden Großvater geraten - zu sensibel für eine primitive Umwelt!

Montag, 22. Februar 2010

Klare Worte aus Brasilien: Karl Weiss


Lesen Sie etwa nur meinen Blog, liebe Leser? Das wäre schade und zuviel der Ehre! Also Sie sollten schon immer mal wieder rein schauen in den Blog von Karl Weiss, der von seiner Wahlheimat Brasilien aus wie kein zweiter die deutsche Gesellschaft in großer Klarheit kritisch sieht.


Sein Blog: http://karlweiss.twoday.net/


Neben "heißen" Fotos vom brasilianischen Karneval 2010 als Konrast zur Tristesse des deutschen Faschingstreibens der Blogeintrag von
Samstag, den 20. Februar 2010:
"Karneval in Rio 2010"
empfehle ich den Blogbeitrag vom
Sonntag, den 21. Februar 2010:
"Wenn die Dekadenten vor der Dekadenz warnen -
Westerwelles "spätrömische" Dekadenz"
Was sich dieser hochrangige Klassenvertreter der Bourgeoisie mit seiner Hetze gegen die ausgebeuteten Schichten neuerdings rhetorisch erlaubt, dies geht auf keine Kuhhaut. Statt den Hartz-IV-Drangsalierten auf öffentlichen Straßen Schneeräumen anzudrohen, sollten die wirklichen Sozialschmarotzer dies machen, und die würde man garantiert entschieden mehr in den Anhängern der FDP finden
als bei den Hartz-IV-Empfängern.
Von heute ist der lesenswerte Beitrag
"Schäubles Hinterlassenschaft: die Zentraldatenbank -
Kann ich mal die Akte des Mannes meiner Geliebten haben?“
Darin neues zum Überwachungsstaat Deutschland!
Anbei ein Foto aus dem Karl-Weiss-Blog vom diesjährigen Karneval in Brasilien.

Nostalgische Klappenschränke



Was man nicht so alles beim Kramen findet! Da blätterte ich in einem alten Kunstbuch und da fällt mir ein Blatt mit Abbildungen alter Telefone in die Hände. Klappenschränke nannten die sich? Merkwürdig, ich habe keine Ahnung von alten Telefonen und deren Technik, aber ein Schaltplan auf der Rückseite des Blattes der klärt auf wie so ein altes Gerät funktioniert – wenn man Schaltpläne lesen kann. Kann ich leider nicht! Da haben unsere Altvorderen doch schon eine ziemliche komplizierte Technik gehabt, finde ich! Wie dieses Blatt in das Kunstbuch kam, dies weiß ich nicht, ich jedenfalls habe es heute zum ersten Mal gesehen, ein Zeichen, daß ich in das mal auf einem Flohmarkt gekaufte Kunstbuch auch nicht sonderlich reingeschaut habe. Sollte sich ein Leser des Blogs für das Blatt interessieren - eventuell ein Sammler alter Telefone - so kann er es gern kostenlos von mir bekommen, ich selbst habe keine Verwendung dafür. Wie immer: Email an anhaltantik@yahoo.de . Für alle anderen Freunde alter Technik dieses Blatt in Scans - wie immer durch anklicken zu vergrößern!

Sonntag, 21. Februar 2010

Meditation - von George Harrison zu Karin Johne


                                                                              
                                                                                        
Vorgestern bei mir zuhause, bei einem theologischen Gespräch mit dem Pastor der Freien Evangelischen Gemeinde Jens-Peter Gast und Damen des Leopolddankstiftes, reichte ich das bekannte Meditationsbuch von Karin Johne, siehe meine Kolume:

http://barrynoa.blogspot.com/2009/08/bn-und-die-chistliche-meditation.html , herum und es entspann sich eine kleine Diskussion. Karin Johne gebührte der Verdienst, die Meditation aus dem Dunstkreis des Hinduismus heraus gelöst zu haben und die uralte Meditation deren Wurzeln christlichen Ursprungs waren auch für den Protestantismus der DDR „salonfähig“ gemacht zu haben.


Meine damalige Beschäftigung mit der Meditation speiste sich einmal aus dem Erlernen des autogenen Trainings und der Verehrung für George Harrison. Harrison war wohl der meditativste von den vier Beatles und seine Lieder „Here comes the sun“ und „My sweet lord“ zählten zu meinen Lieblingsliedern, siehe:


http://de.wikipedia.org/wiki/Here_Comes_the_Sun  


http://de.wikipedia.org/wiki/My_Sweet_Lord  


George Harrison beschäftigte sich einige Zeit, wie auch die anderen Beatles, mit der fernöstlichen Mystik und war Freund von Maharishi Mahesh Yogi, dem Gründer der damals auch in der DDR populären transzendentalen Meditation (TM), siehe:


http://de.wikipedia.org/wiki/Maharishi_Mahesh_Yogi  .


1969 besuchte Harrison ebenfalls den damals sehr populären Guru der Krishna-Bewegung Srila Prabhupada, siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/A._C._Bhaktivedanta_Prabhupada   und beide Lieder, sowohl „My sweet lord“ wie auch „Here comes the sun“ sind Produkte dieser damaligen fernöstlichen Spiritualität. Besonders „My sweet lord“ entwickelte sich im Laufe der Zeit aber auch zu einem spirituellen Lied für charismatische Christen – der „Lord“ war Jesus Christus!

 
Noch heute wird ja bei einigen Hinduisten Krishna und Jesus Christus gleichermaßen verehrt was auch in der Kunst zum Ausdruck kommt, siehe das erste und zweite Bild (Jesus und Krishna) in meiner Kolumne. Bild 3 zeigt eine Plattenhülle mit dem Porträt von George Harrison. Das Aussehen von George Harrison hatte eine große Nähe wie große Teile der Christen sich den historischen Jesus vorstellen. Auf dem vierten Bild ist Srila Prabhupada mit George Harrison und Patti Boyd ( 1969) abgebildet, auf dem letzten Foto Srila Prabhupada mit Kindern aus seinem Ashram.


Für Interessierte die besagten Lieder bei youtube:


„My sweet Lord” von George Harrison:


http://www.youtube.com/watch?v=vOEQEqx5wNw  


“Here comes the sun” von George Harrison:


http://www.youtube.com/watch?v=Wkgt602vSno  


sowie eine modernere Fassung von Nina Hagen von „My sweet lord“:


http://www.youtube.com/watch?v=1LLDbP4DAR8  


Alle drei Titel mit Videos aus der Krishna-Bewegung, der lange Zeit auch Nina Hagen angehörte, bevor sie sich im Jahre 2009 evangelisch taufen ließ, siehe:


http://www.welt.de/vermischtes/article4336079/Nina-Hagen-hat-sich-taufen-lassen.html  .


Donnerstag, 18. Februar 2010

Altes: Autos und Motorräder in der DDR der 50er und 60er Jahre


Die DDR-Autoindustrie der 50er und 60er Jahre war nicht von schlechten Eltern, allerdings ab den 70er Jahren hatte sie den Anschluß an den technischen Fortschritt westlicher Produzenten dann Schritt für Schritt verloren.
Ich kann mich noch sehr gut an den F 8 unserer Nachbarn Familie Köppe auf dem Ziebigker Knarrberg erinnern. Dieses Fahrzeug wirkte wie eines aus den 20er Jahren. Ganz anders dagegen der Wartburg 311, der wirkte mit seiner Stromlinienform sehr modern und schnittig. Mein Vater wurde mit so einem Auto zur Arbeit abgeholt und wieder gebracht und ich durfte als Kind öfter mal mitfahren. Bei diesen Fahrten begegneten einem hauptsächlich die in meinem Grafik-Scan gezeigten Autos. Sehr, sehr selten sah man allerdings einen Sachsenring. In Dessau selbst sah ich dieses Auto nie, höchstens mal auf der Autobahn. Häufig im Straßenbild dagegen die EMW`s. Die Taxen in Dessau waren jahrelang EMW´s, später ersetzt durch russische Wolgas. Man saß als Fahrgast wirklich sehr bequem im EMW, die Beinfreiheit war sensationell. Mickrig dagegen der P 70. Im P 70 hinten zu sitzen, dies war eine Tortur, da es noch enger war als im Trabant.

Neben den Autos aus der DDR-Produktion gab es etliche Typen aus der Sowjetunion, der CSSR und Rumänien zu kaufen. Am besten gefiel mir da der Tatra – ein tolles Fahrzeug! Westliche Marken und Oldtimer aus der Vorkriegsproduktion gab es natürlich auch, aber nur in bescheidenem Umfang. Kurze Zeit hatte ich mal einen französischen Citroen GSA Pallas in meinem Besitz (Anfang der 80er Jahre). Den verkaufte ich aber bald wieder, denn es gab kaum Ersatzteile und der Unterhalt war extrem teuer und außerdem mußte man wegen jeder kleinen Reparatur nach Leipzig, da in Dessau sich keine Werkstatt mit diesem Auto auskannte und sie auch keine Ersatzteile hatten. Nur zwei Melkus RS 1000 fuhren in Dessau. Ein einziges mal saß ich in so einem Geschoß sogar am Steuer. Das Einsteigen war ein akrobatischer Akt, man lag förmlich in dem Wagen. Der Besitzer wollte damals den RS 1000 verkaufen und ich hatte Interesse, nahm aber wieder Abstand weil etliche Reparaturen anstanden und dieses Auto nicht alltagstauglich war, den Unterhalt - weniger der Kaufpreis - hätten meine Finanzen auch nicht hergegeben. Die typischen DDR-PKW´s in einer Übersicht aus der Zeitschrift „Fröhlich sein und singen“, Anfang der 60er Jahre, dazu ein Foto eines Melkus RS 1000 der die Zeiten als Oldtimer überstanden hat (aus Wikipedia) und ein Foto aus dem Netz eines tschechoslowakischen Tatra von einem Oldtimertreffen.

Für Motorräder war ich nie sonderlich zu haben, dies obwohl ich den Motorradführerschein als Jugendlicher gemacht hatte. Ich fuhr lieber mit meinem Trabbi, vor Wind und Regen geschützt. Ein Motorrad oder Moped besaß ich nie. Trotzdem bewunderte ich meinen 10 Jahre älteren Cousin, der eine 250er Jawa (aus der CSSR) besaß. Noch besser war die 350er Jawa, die war wirklich toll anzusehen. An DDR-Motorrädern hatte noch die Awo Kultstatus, die MZ war zwar ein gutes Zweirad, aber machte optisch nichts her. Im Foto eine 350er Jawa (aus Wikipedia).

Dienstag, 16. Februar 2010

Teuflisch gute Unions-Politik?


Mt. 4.1-11: „Darauf ward Jesus vom Geist in die Wüste geführt, auf daß er vom Teufel versucht würde. Und als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn hernach. Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brot werden! Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: «Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht.» Darauf nimmt ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellt ihn auf die Zinne des Tempels und spricht zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben: «Er wird seinen Engeln deinethalben Befehl geben, und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht etwa an einen Stein stoßest.» Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht geschrieben: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.» Wiederum nimmt ihn der Teufel mit auf einen sehr hohen Berg und zeigt ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und spricht zu ihm: Dieses alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. Da spricht Jesus zu ihm: Hebe dich weg von mir, Satan! Denn es steht geschrieben: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen!» Da verließ ihn der Teufel; und siehe, Engel traten hinzu und dienten ihm.“



Der Teufel (Satan), ob nun in personifizierter Form oder als Prinzip auftretend, ist gemeinhin als das Böse an sich bekannt und kommt wie „Der Spiegel“ in Nr. 11 vom 10. März 2008 in „Morden für das Vaterland“ (S. 45) schreibt oft daher in der Gestalt als „Feingeistige Planer, brutale Kommandeure, ängstliche Mitläufer, gedankenlose Gelegenheitsverbrecher. Das Böse war nicht einfach nur böse, es war auch nicht immerzu banal, es zeigte sich in so vielen Gestalten wie der Teufel im Alten Testament.“ Das Böse, Satan, der Teufel, alles Umschreibungen ein und desselben: des Widersachers Gottes. Das satanische Dunkel ist von Anbeginn Widersacher des göttlichen Lichtes und wird erst am Ende der Zeiten (Offenbarung des Johannes 20.10: Und der Teufel, der sie verführte, wird geworfen in den Pfuhl von Feuer und Schwefel… ) besiegt werden.


Beim gestrigen Rosenmontagszug in Köthen (Anhalt) erregte ein Wagen mit dem Slogan „Unsere Politik ist teuflisch gut! Junge Union“ (für Politikmuffel: die Junge Union ist die Jugendorganisation der CDU) einiges Aufsehen und Entrüstung. Wird da also unverblümt eingeräumt, daß große Teile der Politik der CDU satanisch sind? Also eine Selbstpersiflage, oder Selbsterkenntnis daß Schandgesetze wie Hartz IV welche die CDU beibehalten will oder eine Politik die die Schere zwischen Arm und Reich sich weiter öffnen läßt und die die CDU befürwortet - in der Abkehr von der katholischen Soziallehre und ganz im Sinne eines wildwuchernden Wirtschaftsliberalismus - daß diese unchristlich sind? Wohl kaum, denn diese jungen CDUler haben es wohl weniger mit dem christlichen sozialen Gewissen eines Heiner Geißler oder eines Norbert Blüm zutun, sondern sind wohl eher der Spaßbourgeoisie zuzurechnen die sich aus den Gutverdienern speist und die sich selbst als „Leistungsträger“ sehen welche die ausgebeuteten und drangsalierten Schichten, wie Hartz-IV-Empfänger, Leiharbeiter, Minijobber und dergleichen, in Verkennung der tatsächlichen Sachverhalte als asoziale Schichten ansehen, dies obwohl die Asozialen ganz andere sind, nämlich die welche von der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen schmarotzend leben.


Der Teufel in der heutigen Zeit kommt neben seinen Erscheinungen in personifizierter Form eben auch als das Böse an sich vor und oft ist die Politik der Träger. Bestes Beispiel der frühere schändliche Irak-Krieg der USA, initiiert von einem sich nach außen christlich gebenden Präsidenten namens Bush. Dieser Bush ließ in die Welt setzen, der Irak würde Atomwaffen bauen, was sich als plumpe Propagandalüge entpuppte und dieser Bush ließ erst das irakische Volk aushungern durch ein jahrelanges Embargo an dem sich schändlicherweise auch Deutschland beteiligte. Die Folge: Tausende kranke Menschen, besonders Kinder, starben jämmerlich weil es im Irak keine Medikamente mehr gab. Und dann überfiel dieser Bush noch dieses souveräne Land, bombardierte es in Grund und Boden. Die Opfer waren unschuldige Menschen, denn die kleine damalige irakische Regierungsclique wußte sich in ihren Bunkern zu schützen. Ein großes Verdienst des damaligen sozialdemokratischen Bundeskanzlers Schröder war es, daß sich Deutschland an diesem völkerrechtswidrigen Krieg nicht beteiligte. Die damalige Haltung der CDU dagegen war eben nicht christlich, denn führende Politiker der CDU lehnten die schändliche Politik Bushs nicht ab. Ein C vor dem Parteinamen war nie eine Garantie dafür, daß so eine Partei eine christliche Politik vertritt, ganz im Gegenteil! Insofern sehe ich den Slogan auf dem obigen Foto gar nicht so sehr als Verharmlosung des Teufels an, sondern als stille Selbsterkenntnis daß vieles in der von diesen Herrschaften vertretenen Politik nicht einer Bergpredigt unseres Herrn Jesus Christus nachfolgt, sondern, daß man bewußt oder unbewußt, dem Widersacher Gottes auf den Leim geht.


Mt. 25.31:

Wenn aber der Sohn des Menschen kommt in seiner Herrlichkeit und alle heiligen Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit. 32. Und vor ihm werden seine Völker versammelt und er wird sie voneinander trennen wie der Hirt die Schafe von den Böcken trennt. 33. Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, doch die Böcke zur Linken. 34. Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: Kommt, Gesegnete meines Vaters, erbt das Königreich das euch bereitet ist seit Grundlegung des Kosmos; 35. denn ich hungerte und ihr gabt mir zu essen; mich dürstete und ihr habt mich getränkt; ich war ein Fremder und ihr habt mich aufgenommen; 36. ich war ein Nackter und ihr habt mich bekleidet; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr kamt zu mir. 37. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig und speisten dich? Oder durstig und tränkten dich? 38. Wann sahen wir dich als Fremden und nahmen dich auf? Oder nackt und bekleideten dich? 39. Wann sahen wir dich krank oder im Gefängnis und kamen zu Dir? 40. Und der König wird antworten und sagen: Wahrlich ich sage euch: Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. 41. Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Geht weg von mir, Verfluchte, ins ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist; 42. denn ich war hungrig und ihr gabt mir nicht zu essen; ich war durstig und ihr habt mich nicht getränkt; 43. Ich war ein Fremder und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mich nicht bekleidet; ich war krank und im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht. 44. Dann werden auch sie antworten und sagen: Wann sahen wir dich hungrig und durstig oder fremd oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient? 45. Dann wird er antworten und sagen: Wahrlich ich sage euch, Was ihr dem Geringsten meiner Brüder nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. 46. Und diese werden hingehen in ewige Pein, doch die Gerechten ins ewige Leben.

Montag, 15. Februar 2010

Neues von der Katholischen Heilig-Geist-Gemeinde der Alt-Katholiken in Halle, Köthen und Umgebung




Die katholische Heilig-Geist-Gemeinde der Alt-Katholiken von Halle, Köthen und Umgebung lädt alle Interessierten zu ihren Gottesdiensten (Heilige Messe) in Halle und Köthen ein (alle getauften Christen auch zum heiligen Mahl - Kommunion). Ich erlaube mir den neuesten Gemeindebrief mit den Gottesdienstterminen den Lesern meines Blogs zur Kenntnis zu bringen. Anbei auch ein Foto von dem letzten ökumenischen Gottesdienst (Weihnachtszeit) in Köthen, ganz rechts der Pfarrer der Katholischen Gemeinde der Alt-Katholiken in Halle, Köthen und Umgebung - Wilfried Büchse.



Für die Leser interessante Seiten der Alt-Katholischen Kirche.


http://www.alt-katholisch.de/


http://www.akhalle.de/  


In der heutigen Zeit tiefster gesellschaftlicher Verwerfungen, des zunehmenden Unrechts und der geistigen und moralischen Verwahrlosung breitester Schichten der Bevölkerung ist es wichtiger denn je Halt zu finden in ewig Gültigem. Gerade die Alt-Katholische Kirche wird diesem Auftrag gerecht, da sie weniger als die großen Kirchen mit den weltlichen Mächtigen sich gemein machen muß. Der Glaube der alten Kirche des ersten Jahrtausends, der noch nicht von größeren Verwerfungen geprägt war, dies ist die Grundlage der Alt-Katholischen Kirche, dies angepaßt für die Menschen in der heutigen modernen Zeit. Besonders empfehle ich den Lesern des Blogs die Worte des Pfarrers Wilfried Büchse zur bevor stehenden Fastenzeit.
(Die obigen Scans können wie immer durch anklicken vergrößert werden.)

Sonntag, 14. Februar 2010

Leibeigenschaft im Jahre 2010 in Deutschland


Die Leibeigenschaft wurde in den deutschen Kleinstaaten spätestens Mitte des 19. Jahrhunderts aufgehoben. Am längsten hielt sie sich in Rußland und wurde erst restlos durch die Oktoberrevolution abgeschafft. Was bedeutet unter anderem Leibeigenschaft? Es bedeutet, daß man z.B. seinen Wohnort nur mit Genehmigung seines Herrn verlassen durfte. Dieses Strafmittel wird in einigen Ländern auch heute noch angewandt für verurteilte Gefangene, die z.B. eine elektronische Fußfessel angelegt bekommen, welche der Polizei meldet wo der Häftling sich aufhält. Statt nun in ein Gefängnis zu müssen können diese Verurteilten zuhause und auf Arbeit sich aufhalten. Das Verlassen des Wohnortes ist ihnen untersagt. Was haben aber nun Hartz-IV-Empfänger verbrochen, daß sie ähnlich bestraft werden, sie nicht wie alle anderen Bürger sich frei bewegen dürfen?


Wer mit den Schandgesetzen von Hartz IV persönlich nichts zu tun hat, der kann es kaum glauben, daß derartige der Leibeigenschaft ähnliche Vorschriften für Hartz-IV-Empfänger ebenfalls heute gelten. Nun wird seitens der Ämter damit argumentiert, daß diese Hartz-IV-Empfänger ihren Wohnort ohne Genehmigung des Fallmangers deshalb nicht verlassen dürften, weil es ja sein könnte, daß gerade an dem Tag wo der Hartz-IV-Empfänger sich nicht an seinem Wohnort aufhält das Amt ein Arbeitsangebot unterbreiten kann und der Empfänger diese Arbeit dann nicht antreten kann weil er nicht erreichbar ist. Diese Argumentation ist natürlich blanke Demagogie, denn es gibt ja eventuell Handys zum anrufen oder Email-Adressen! Noch makabrer ist es, daß diese Regelungen auch Aufstocker betreffen, z.B. Arbeitnehmer die trotz Volltagsarbeit nicht genügend verdienen und einen kleinen Auffüllbetrag benötigen, ihnen gleichgestellt sind Selbständige, die auch einen Aufstockerbetrag zu beanspruchen haben. Einesteils fördert die Politik Billiglohnarbeit, Leiharbeit und Minijobs und veranlasst Arbeitslose sich selbständig zu machen, aber andererseits werden dann diese Menschen schikaniert wo es nur geht wenn sie den ihnen gesetzlich zustehende Aufstockerbetrag beanspruchen wollen. In dem Scan oben habe ich ein Blatt eines sogenannten Eingliederungsvertrages eingescannt. Mein Bekannter ist selbständig, arbeitet Volltags und muß wenn er einen Auftrag außerhalb seines Wohnortes annimmt erst die Genehmigung seiner Fallmanagerin einholen. Die Crux ist, daß diese Fallmanager kaum zu erreichen sind, also man erst einen Termin einholen muß - inzwischen ist natürlich der auswertige Auftrag weg! Durch diese Maßnahme behindert man natürlich massiv, daß der Aufstocker gute Umsätze macht, aber im gleichen Papier verlangt man schnellstmöglich höhere Umsätze damit z.B. der Aufstockerbeitrag, meistens der Krankenkassenbeitrag, für den Selbständigen nicht mehr vom Amt getragen werden muß.

Noch bekloppter geht es bei Arbeitnehmern zu, die einen Aufstockbetrag vom Jobcenter beantragt haben und diesen zeitweilig bekommen. In dieser Zeit entscheidet nicht der Arbeitgeber ob ein Trockenbauer drei Tage statt in Dessau in Leipzig arbeiten kann, sondern das Amt. Auch wenn die Ortsabwesenheit beruflicher Art ist, bedarf sie der Zustimmung der Fallmanagerin. Nun so einen Arbeitnehmer kann natürlich ein Chef nicht gebrauchen der nicht sofort einsatzbereit ist, der erst seine Fallmanagerin fragen muß ob er eventuell drei Tage in Leipzig arbeiten darf. Folge: Rausschmiß! Diese Bevormundungen sind ein glatter Fall von wieder in Deutschland eingeführter Leibeigenschaft! Und da rühmt sich Deutschland ein zivilisiertes Land zu sein, gibt anderen Ländern noch Nachhilfeunterricht in Menschenrechten? Und wie war doch das gleich mit der fehlenden Reisefreiheit die man dem früheren DDR-Regime als schlimme Menschenrechtsverletzung immer vorwarf? Und nun diese Aufenthaltsvorschriften für Hartz-IV-Empfänger?


Übrigens, liebe Leser, wenn Sie bei dem Schriftstück „Eingliederungsvereinbarung“ davon ausgehen, daß es sich um einen Vertrag zwischen dem Jobcenter und einem Hartz-IV-Empfänger (Aufstocker) handelt, dann täuschen Sie sich gewaltig. Der Hartz-IV-Empfänger handelt wie bei einem Vertag üblich keinesfalls diese Bedingungen mit aus, sondern der Text wird vom Fallmanager erstellt und wenn der Aufstocker nicht unterschreibt, dann wird der „Vertrag“ per Verwaltungsakt in Kraft gesetzt. Ja Deutschland ist groß im Beugen von Begriffen der Rechtskunde und stellt so manches auf den Kopf was wir unter dem Begriff Zivilisiert verstehen.


Unten ein Foto der elektronischen Fußfessel, wie sie bei Straftätern angewandt wird (Verplombung auf der Rückseite). Noch müssen Hartz-IV-Empfänger diese Geräte nicht tragen, aber wenn ein derartiges Gesetz erlassen würde, dann würden die Beschäftigten in den Jobcentern bestimmt nicht zögern das Tragen zu verlangen, denn da können die Gesetze noch so menschenfeindlich sein ein deutscher Beamter oder ein deutscher Angestellter im öffentlichen Dienst wird immer diese Gesetze gegen die Mitbürger durchsetzen und diese Gesetze sogar noch verschärft auslegen.

Samstag, 13. Februar 2010

Das Jobcenter SGB 2 (Hartz IV) in Dessau-Roßlau und die unverschämten Forderungen der Gewerkschaft Verdi

Daß Verdi eine der unsolidarischsten Gewerkschaften ist, die die Bundesrepublik kennt, dies ist allgemein bekannt. Diese Interessenvertretung vertritt fast nur die Interessen der Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes, dies auf Kosten des Volkes, des Steuerzahlers, die dieses Millionenheer an Gutverdienenden unterhalten muß. Vergleicht man Gehälter von Angestellten im öffentlichen Dienst mit denen in der übrigen Wirtschaft so hat sich im Laufe der Zeit eine enorme Schieflage entwickelt. Nehmen wir nur mal Sachbearbeiter. Diese verdienen im öffentlichen Dienst so gut wie nie unter 2000, - Euro im Monat, ein Gehalt wovon z.B. eine Sachbearbeiterin in der normalen Wirtschaft nur träumen kann. So ist es mittlerweile Normalität, daß für die gleiche Arbeit der Arbeiter oder Angestellte im öffentlichen Dienst mindestens das doppelte verdient wie sein Kollege der mit ihm zusammen arbeitet, der die gleiche Qualifikation hat und der die gleiche Leistung erbringt – jeweils unterschiedliche Tarife für den Kollegen der zum öffentlichen Dienst zählt und auf der anderen Seite der bei einer Leiharbeitsfirma angestellte Kollege. Verdi, diese Gewerkschaft, die eigentlich den Namen Gewerkschaft nicht verdient, die erlaubt sich immer utopischere Forderungen zu stellen, derzeit fordern diese Typen sogar 5 % mehr Lohn für ihre Klientel. Man stelle sich das vor! Da sitzen in den Jobcentern Sachbearbeiter, hochbezahlt, drangsalieren tagtäglich diejenigen die das Amt in Anspruch nehmen müssen, drängen diese in Arbeitsverhältnisse die einen Hungerlohn abwerfen, dies eventuell noch hunderte Kilometer weit weg, mit Stundenlöhnen von 5 Euro und sie selbst besitzen die Frechheit zu ihren ca. 20 Euro Stundenlohn 5 % mehr zu verlangen?


Da passiert es aller nasenlang, daß sie Hartz-IV-Empfängern brutal die Lebensgrundlage entziehen indem sie Ihnen elementarste Leistungen nicht geben, dies eventuell erst nachdem diese es sich durch Gerichtsurteil schwer erkämpfen (jährlich hunderttausende Fehlentscheide zu Ungunsten der Antraggsteller müssen von Sozialgerichten korrigiert werden). Fast immer legen diese Sachbearbeiter die eh schon schlimmen Gesetze gegen die Hartz-IV-Empfänger aus, sind also nicht nur Erfüllungsgehilfen eines schändlichen menschenfeindlichen Gesetzes, sondern sie verschärfen diese Gesetze noch willkürlich in ekelhaftester niederträchtiger Weise, sogar noch gegen den Wortlaut und die Intension der Gesetze, nur um die Betroffenen zu schädigen. Selten ist mal in diesen Ämtern ein menschlicher Angestellter zu finden – ein Glückstreffer für die Betroffenen! Erst neulich begleitete ich einen verzweifelten Hartz-IV-Empfänger zu dem Jobcenter Dessau-Roßlau. Wie da diese Sachbearbeiterin meinem Bekannten gegenüber trat, dies war unter allem was ich mir je vorstellen konnte. Wie sich herausstellte war diese Person Verdi-Mitglied und in der Tarifkommission! Unglaublich! Ihrem Gegenüber, den den ich begleitete, empfahl sie z.B. allen Ernstes neben einer zukünftigen Maßnahme vom Jobcenter (ca. 8 Stunden) noch zwei Minijobs täglich zu machen, so ca. 6 Stunden am Tag, also 14 Stunden täglich. Leben wir mittlerweile in Indien wo es derartiges gibt? Galt der Kampf der Gewerkschaften vor 100 Jahren für den 8-Stunden-Tag nur ihnen, den Angestellten im öffentlichen Dienst, und andere sollen wie die Sklaven im alten Rom schuften bis sie tot umfallen? Mich hatte dies mehr oder weniger umgehauen mit welcher Kaltschnäuzigkeit diese Person dieses Gespräch führte, dabei ihren Gegenüber nicht wie einen Kunden behandelte sondern wie eine Gefängnisaufseherin einen Gefangenen und dies aber nicht in demokratischen Zeiten sondern in Zeiten die unselig vorbei sind.

Da erdreistet sich der Chef der Gewerkschaft Verdi als Hüter von Menschenwürde aufzutreten, siehe seinen Spruch dieser Tage (Verdi-Chef Frank Bsirske. "Der FDP-Chef und seine Partei wollen offenbar einen Staat und eine Gesellschaft, in der bloß das Geld regiert. Frei nach der Devise: Wer nichts hat, hat nichts zu sagen. Sozialleistungen seien "keine Gnadengabe, sondern Verpflichtung eines demokratischen Rechtsstaats, der die Menschenwürde garantiert".) und seine Mitglieder in den Jobcentern treten die Menschenwürde anderer in diesem Land tausendfach täglich mit Füßen? Zum Teufel mit so einer „Gewerkschaft“! Die Linken sollten in Zukunft statt in tradierten Bahnen zu denken und immer auf die vermeintlichen alten Feinde einzuschlagen lieber erkennen, daß Verdi auf der Feindesseite der Klassenkampffront steht, denn wer selber Wein trinkt aber der großen Masse der Bürger Wasser zum trinken gibt und dabei diese Bürger noch herablassend ins Elend treibt, der ist ein Gegner des Bürgers.

Hier nun Stimmen des Volkes zur Verdi-Bagage die sich per Email äußerten, anschließend Stimmen vom Alltag des Jobcenters Dessau-Roßlau aus dem Forum des Vereins für soziales Leben e.V. von Hartz-IV-Empfängern die das Pech haben in Dessau-Roßlau zu wohnen und dem Jobcenter SGB 2 (Hartz IV) ausgeliefert zu sein. Für diese Meinungsäußerungen übernehme ich keine Haftung. Wer die ausführlichen Berichte lesen möchte, hier der Link, zu dem ich auch keine Haftung übernehme: http://www.sozialhilfe24.de/hartz-iv-4-alg-ii-2/bewertung-arbeitsagentur.html  



· Jens Wolf schrieb am 03.02.2010, 18.58 Uhr:


und wer streikt für uns leiharbeiter, wir können und dürfen gar net streiken,,, wir würden sofort unsere papiere bekommen,, ich find das echt ne frechheit,,, ich bin als zeitarbeiter in der müllabfuhr als lader,,, (für die leutz die nicht wissen was ich meine, hinten am wagen) ich mach genau den gleichen job und bekomm nur die hälfte,,, kann ich jetzt deswegen streiken??? nee, nicht wirklich, weil ich keine andere wahl hab als mir den (sorry) scheiß an zu tun, mit hartz 4 oder alg I kommt man vorn und hinten nicht aus, erst recht nicht wenn man ein uneheliches kind hat, ist echt ne frechheit das gerade die leute streiken die eigentlich gut leben. ich kann mir noch nicht mal nen roller leisten. also jetzt mal wirklich. ich find das nur nur lächerlich. und von wegen schaut euch die gehälter im öffendlichen dienst an. die bekommen bestimmt nicht nur 900 euro für nen 160 std monat.


· U.Burkart schrieb am 03.02.2010, 16.17 Uhr:


5% aus kassen die mehr als leer sind. bedeutet die städte müssen noch mehr schulden machen um das zu zahlen. dafür büßen dann wieder bibliotheken, bäder, schulen, kindergärten und parkanlagen - danke verdi! völlig ohne plan


· ver.di-opfer schrieb am 03.02.2010, 12.57 Uhr:


ich finde es einfach nur unverschämt, in der jetzigen situation zu streiken. viele verlieren ihren job oder machen kurzarbeit und die geier wollen immer mehr geld. ich bin nutzer der rheinbahn und als selbständiger berater im aussendienst tätig. nur weil ver.di mal wieder in der zeitung stehen will, kann ich morgen kein geld verdienen. aber so weit denken die wohl nicht. die denken nur an sich diese egoisten!

· Helmut schrieb am 03.02.2010, 12.12 Uhr:


Auch meine Branche wird seit der Gründung von Verdi von selbiger vertreten. Allerdings habe ich leider immer wieder das Gefühl, dass Verdi sich doch eigentlich nur für den öffentlichen Dienst wirklich einsetzt - und das nicht zu knapp. Wenn ich da die Tarifabschlüsse für meine Branche die ganzen letzten Jahre über sehe ... pfui.


· Ex-Ver.di-Mitglied schrieb am 03.02.2010, 09.38 Uhr:


Alle Streiks die Ver.di jemals gemacht hat gingen niemals auf Kosten der Arbeitgeber, sondern die Kunden haben die Zeche bezahlen müssen. Deshalb bin ich aus der Scheißgewerkschaft ausgetreten und kann nur jedem raten das Gleiche zu tun!

Stimmen über das Jobcenter SGB 2 in Dessau-Roßlau:

Egal was man beantragt es wird mit einem Standard-Schreiben das mansonderleistungen beantragt hätte abgelehnt.Schreiben am Empfang ab geben und Empfang quitieren lassen ist nicht möglich,man soll es in den Briefkasten stecken.Bleibt nur per Einschreiben.Auf Wiederspruch wird erst nach Anwaltlicher Drohung mit Untätigkeitsklagegeantwortet.Wer sich wehrt wird schikaniert und dauernd hin bestellt. Auf den "Einladungen"steht das man Fahrschein vor legen soll weil Fahrkosten "unter bestimmtenVoraussetzungen" erstattet werden können.Diese "bestimmten Voraussetzungen" heißen im Klartext das nur Fahrkosten ab6Euro erstattet werden können.Es wird also nie etwas erstattet, da eine Tageskarte weniger kostet. Wertatsächlich 6Euro für eine Fahrkarte bezahlt, wohnt so weit weg das er einemanderen Arbeitsamt angehört.Gelder werden bevorzugt in die "Bildungseinrichtungen" GFM und SBS gepumpt.Arbeitslose werden in Massen zu "Kursen" dort hin getrieben, egal ob es passtoder nicht (Kurs elektriker bei GFM besetzt mit Dachdecker, bäcker, emalierer,Gärtner).Die Mitarbeiter deren Namen auf solchen "Einladungen" steht sitzen im hinterenbereich wo "kunden" keinen zutritt haben und sind NIE zu sprechen. Man erreichthöchstens einen der kundenmittarbeiter der in der sache nix entscheiden kann unddarauf abgerichtet ist den "kunden" ab zu wimmeln.z.B. bin ich mit vielen anderen zu der Firma SBS geschickt worden die sagte sieschule etwas, brauche dafür einen bildungsgutschein wolle aber erst NACH ERHALTDES GUTSCHEINES sagen was sie schulen. wenn sie den gutschein erst hätten könneman ja immer noch weg bleiben wenn man keine lust hat.Als ich das zwielichtig fand, und keinen Bildungsgutschein beantragte rief michbald meine vermittlerin an und schimpfte warum ich den denn nicht beantragthätte.als ich ihr sagte das ich das für unseriös halte antwort: "das kommt doch vomarbeitsamt, das ist doch nicht unseriös"Am Ende haben bei SBS die Zeit abgesessen und hinterher einen zettel bekommenauf dem stand das wir winXP gelernt hätten. (gesehen haben wir nur rechner mitwin2000).die leute mit computererfahrung wurden aus sortiert und sollten SBS eine neuehomepage programieren. Bei der frage welcher software uns dafür zur verfügung gestellt wird kam:"Überraschen sei mich".ansonsten saß man dort zu 2 an einem 1,30 breiten tisch auf dem 2 monitore + 2tastatur standen, und unter dem tisch 2 pc-tower so das man kaum sitzen konnte.der stuhl lies sich knapp 20cm vor und zurück bewegen weil alles zusammengeschoben wurde damit hinten eine zusätzliche bankreihe eingefügt werden konnte,damit noch mehr bildugnsgutscheine kassiert werden konnten.Als wir pc-techniker dem a-amt meldeten das wir dort nix lernen, zu 2 auf einemplatz sitzen müssen der gerade mal als bildschirmarbeitsplatz für eine personaus reicht und für den bildungsgutschein nix aßer einem wertlosenteilnahme-zertifikat erhalten und wir doch gerne etwas richtiges für diesengutschein lernen wollten, kam als antwort das wir da leider nicht raus könnenwir sollen das bis zum ende mit machen und fein alles aufschreiben was schiefläuft.Der betreiber von SBS rühmt sich eines guten verhältnisses zu einer FrauKohlheim die abteilungsleiterin im A-amt sei und das man ihr einen Gartennebenan besorgt habe, und zusammen in urlaub fahre, und das wir darum keinechance haben gegen diese abzocke vor zu gehen.wie es aussieht stimmt das.

ich habe mein nachfolgeantrag gestellt, da ich vor kurzen ein Mini jobhabe,hatte ich das Amt meine Lohnzettel kopiert und abgegeben, letzendlich habensie mir 400,- euro angerechnet, obwohl ich 116,- euro verdient. ich konntemeinen kindern nichts zu weihnachten kaufen. geschweige rechnungen bezahlen. Dasist doch nicht normal. da hat man arbeit und dann sowas.

Meine Erfahrungen sind gemischt. Die Freundlichkeit der Mitarbeiter istunterschiedlich. Viele freundliche Leute, jedoch auch sehr viele Mitarbeiter miteiner aroganten Art. Diese Leute sollten sich mal vor Augen führen, das sie nur einen Arbeitsplatzhaben, weil es Dessauer in Notsituationen gibt. Daher leider nur eine 3.Leider hält sich auch die Kompetenz in grenzen. Mit viel Glück erwischt mal maleinen Mitarbeiter mit guten Kenntnissen.Beschwerden werden gern Angenommen... landen dann aber in der Ablage unter demTisch (Papierkorb).Erreichbarkeit nur über Hotline - Rückruf klappt zu 90 % innerhalb eines Tages.Die Wartezeiten könnten geringer ausfallen, jedoch möchte auch jeder "Kunde"ausreichend beraten werden. Daher für mich zu verkraften.Auslegung der Rechtsvorschriften ist sehr engstirnig. Die Mitarbeiter scheinenalle §en gegen die Kunden zu kennen.Gut beraten ist man als Kunde, wenn man sich im §en-Jungel auskennt.Die Räumlichkeiten finde ich durchaus angemessen, jedoch sollte bei derAufteilung etwas geändert werden. Wie schon geschrieben - Diskretion ist nichtgerade toll - wer mag schon nach einer Beratung in einem seperaten Büro fragen.Ich hoffe, das die Mitarbeiter der ARGE Dessau-Roßlau an ihrer hochnäsigen,herabschauenden Art etwas ändern.