Montag, 29. Oktober 2018

Augustin Oudart-Justinat: Ludwig XV., 1717


Ludwig XV. als 7jähriger, Gemälde von Augustin Oudart-Justinat (1717) 




Ludwig XV. wurde am 15. Februar 1710 als Sohn des Herzogs von Burgund geboren. Er war der Urenkel von Ludwig XIV. Da seine Eltern, aber auch der ältere Bruder verstarben, wurde Ludwig schon 1712 zum Nachfolger von Ludwig XIV. erklärt. Als dieser 1715 starb, bestieg der erst fünfjährige Ludwig als Ludwig XV. den französischen Thron.

Bis zum Jahr 1723 stand Ludwig XV. unter der Vormundschaft von Philipp II. von Orléans. 1726, also als 16jähriger, übernahm er selbst die Regierungsarbeit.

Verheiratet war Ludwig XV. mit der polnischen Prinzessin Maria Leszczynska, die er mit 15 Jahren heiratete.

Fast bekannter als der König selbst waren allerdings seine zwei Mätressen, Madame Pompadour und Madame Dubarry (die er kennen lernte als sie 15 war und schon als Prostituierte arbeitete), die auch Einfluß auf seine Regierung besaßen.


Mit 13 Jahren König, mit 15 Jahren Heirat und mit 16 Jahren die volle Regierungsgewalt und dies im 18. Jahrhundert. Heutzutage macht man gern aus Jugendlichen Kinder, infantilisiert sie und spricht ihnen jegliche Rechte ab, besonders die auf sexuelle Selbstbestimmung.

Daß Ludwig XV. ein guter König war, auch in sehr jungen Jahren, bleibt unbestritten, nicht umsonst wurde er vom Volk „der Vielgeliebte“ genannte und Frankreich wurde durch ihn Vorreiter der Aufklärung, da er als erster Monarch Europas die Freiheit der Aufklärer gewährte, siehe dazu:
 


Dienstag, 23. Oktober 2018

Heinz Schmidt-Rom (1877-1965) und die "Tante Ju"

Als alter Dessauer bin ich ein großer Fan des Malers Heinz Schmidt-Rom (1877-1965) und dies nicht nur als Lokalpatriot, sondern auch weil ich die Bilder dieses Malers auch ansonsten sehr schätze.

Zu Heinz Schmidt-Rom, siehe auch diese meine Blogbeiträge:


http://barrynoa.blogspot.com/2015/10/erinnerung-den-dessauer-maler-heinz.html












Leider nicht im Original, sondern nur in einem Farbdruck aus einer Zeitschrift, kenne ich das Bild „Junkers-Maschine über den Hochalpen“ von Heinz Schmidt-Rom aus dem Jahre 1936, welches im Berliner Aero-Klub hing. Ob dieses Bild noch existiert, den Krieg überstanden hat, dies weiß ich leider nicht, würde mich aber interessieren, ist es doch ein ganz wunderbares Bild, wo einem mehrere Sachen faszinieren, einmal eine Abbildung unserer Dessauer "Tante Ju", dann das großartige Alpenpanorama und die meisterliche Malkunst des Dessauers Heinz Schmidt-Rom.

 

Sonntag, 21. Oktober 2018

Kritisches zum Text von Karim Akerma: "Die komplizite Gesellschaft"

Bis heute habe ich den Philosophen Karim Akerma sehr geschätzt, geschätzt wegen seinem konsequenten Antispeziesismus und seinem Antinatalismus. Sein neuester Text aber ist mir übel aufgestoßen, erinnert es doch an die Denkweise der grünen Faschisten, die uns ihre unfreiheitliche Ideologie aufzwingen wollen und die es auch geschafft haben, daß ihre Ideologie auch von konservativen Kreisen, den Systemmedien und der Regierung immer mehr übernommen wird, wie sich jetzt z.B, an der Verteufelung der Diesel-Autos zeigt.

Alles richtig, was Akerma in seinem Text über den Fleischkonsum sagt, aber daß er nun auch noch den Bürgern vorwirft, Autos und Flugzeuge zu nutzen, dies schadet der Sache des Tierschutzes und diese Technikfeindlichkeit ist abzulehnen. Es war ein großer Fortschritt, daß das Auto und das Flugzeug erfunden wurden, brachte es doch große persönliche Freiheit und dazu kam, daß die Millionen von geschundenen Pferden von den Straßen verschwanden, die jahrhundertelang als Zug-und Reitpferde ausgebeutet wurden. Akerma führt an, daß doch die Menschen lieber das Fahrrad nehmen sollen, wenn sie Wege bis 5 km zu bewältigen haben oder wenn sie Brötchen vom Bäcker holen. Er macht den Menschen den Vorwurf, daß sie dies nicht tun. Mit recht machen sie das nicht, trotz grünfaschistischer Schikane, durch hohe Besteuerung des Benzins, hohe KfZ-Steuern und Kampagnen gegen das Auto. Sollen wir etwa wie Anno Dunnemals mit einem Handwagen losziehen, um Getränkekästen und schwere Einkäufe bewältigen zu können? Sollen etwa die Bürger, wie Anno Dunnemals, bei Eis und Schnee, bei Regenwetter oder brütender Hitze mit dem Fahrrad fahren, weil dies angeblich so gesund ist, wenn man sich auf dem Eis Knochenbrüche zuzieht und sich bei Kälte und Regen eine Lungenentündung zuzieht? Wahrscheinlich!

All diese Gedanken kommen aus der Giftküche der bürgerlichen Grünfaschisten, dieser Volksfeinde! Da behandelt auch Akerma das Buch von Anton Hofreiter, einem der übelsten Volksfeinde Deutschlands, lobt es in Teilen, wenngleich er dessen Haltung zum Fleischkonsum tadelt. Wie kann man sich überhaupt mit den Büchern von Volksfeinden beschäftigen, damit wertet man diese Typen auf, stellt sie nicht als Gegner, wie es sich gehören würde.


Akerma kritisiert, daß viele Menschen statt mit der Bahn und dem Autobus lieber mit dem Flugzeug fliegen. Warum auch nicht, ist es doch bequemer und viel schneller. Soll man etwa 8 Stunden in der Bahn sitzen, wenn man in 40 Minuten mit dem Flugzeug fliegen kann? Auf jeden Fall schadet Autofahren und Flugzeugfliegen keinem einzigen Tier, wie etwa das Fleischessen, was Milliarden Tieren ein elendes Leben und einen grausamen Tod beschert. Autofahren und Flugzeugfliegen überhaupt in eine ähnliche Kategorie wie den Fleischkonsum zu stecken, dies gleichermaßen zu verurteilen, verharmlost den Fleischkonsum. Insofern ist Akermas neuestes Pamphlet dem Antispeziesismus und dem Tierwohl leider nicht dienlich.


Liebe Blogleser, bei Konsum von Fleisch und Konsum von anderen tierischen Produkten sollten sie wirklich ein verdammt schlechtes Gewissen haben, denn dadurch machen Sie sich zum Mittäter des Elends der Nutztiere. Ein schlechtes Gewissen sollten Sie sich allerdings nicht einreden lassen, wenn Sie ihr Auto zum Brötchenholen beim Bäcker benutzen. Ganz im Gegenteil, zeigen Sie dadurch was Sie von grünfaschistischer Ideologie halten. Freuen Sie sich auch wenn ihr Kind die Fahrprüfung bestanden hat und kämpfen Sie dafür, daß die Fahrerlaubnis nicht für teures Geld gemacht werden muß, sondern an den Schulen ein Unterrichtsfach wird, wo das Fahren kostenlos erlernt werden kann, dies nicht erst im Alter von 18 Jahren, sondern weit früher. Die Schule muß praktisches lehren und nicht, wie bisher, totes Wissen vermitteln und Erziehungsanstalt für zukünftige grünfaschistische Bürger sein.
 

Akerma:

"Es ist an der Zeit, sich von einem liebgewordenen Irrtum zu verabschieden. Von dem Irrtum, die Tierrechtsbewegung habe erst in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts begonnen oder sei auf den englischen Sprachraum beschränkt geblieben – der Konsument wisse noch nicht so recht Bescheid. Man denke hier auch an den äußerst agilen Tierrechtler Magnus Schwantje (1877–1955), in dessen Vorträgen und Schriften der Abschied von Fleisch, Leid und Leder vehement gefordert wird."

Da gebe ich Akerma recht. Ich bin immer wieder entsetzt, wenn ich von Tierrechtlern und Veganern höre, daß sie erst vor 10-15 Jahren zum Tierrechtler und Veganer geworden sind, weil sie vorher nicht informiert waren. Sollten all diese Leute in einem bildungsfernen Elternhause aufgewachsen sein? Kann ich mir nicht vorstellen. Schon mein Urgroßvater war Vegetarier und Tierschützer und schon um 1900 gab es jede Menge an Schriften über vegetarische Küche (die ich noch heute in meiner Bibliothek habe) und es gab Tierschutzvereine, die massiv schon damals in der gesamten gesellschaftlichen Breite wirkten.


Hier der Text von Karim Akerma, monierte Stellen von mir rot gekennzeichnet:


Die komplizite Gesellschaft

Mit dem Privatauto fahren wir zum Brötchenholen oder zum Flughafen. Und lassen Dampf ab. Hoch über den Wolken essen wir Fleisch. Mit dem Begriff der mit-täterlichen oder kompliziten Lebensweise wende ich mich gegen die Auffassung, unser umweltzerstörerisches Verhalten, unsere Menschen und Tiere schädigenden – neganthropischen und neganimalischen – Entscheidungen entsprängen schlicht und einfach „strukturellen Zwängen“. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang das Wort „Entscheidung“: So fragen uns die Flugbegleiter auf einer Reisehöhe von 10000 Metern: Fleisch oder vegetarisch? Viele Leser dieser Zeilen können bezeugen, dass es nur eine verschwindend kleine Minderheit ist, die diese Frage mit den Worten „Für mich bitte vegetarisch!“ beantwortet.


Auch wenn die Freiheit dort nicht grenzenlos ist, wie ein bekannter Liedermacher singt: Über den Wolken scheint kein „struktureller Zwang“ gegeben zu sein, der zur Fleischwahl drängte. Ganz im Gegenteil: Wer die vegetarische Wahl trifft, könnte sich von den in Hörweite sitzenden anderen Fluggästen abheben und sogar einen Distinktionsgewinn erzielen.


Wie sieht es 10km tiefer aus? Laut einer Studie des Umweltbundesamtes (B.N.: diesem volksfeindlichen Institut) sind in deutschen Großstädten 40–50% aller Pkw-Fahrten nach weniger als 5 km zu Ende. Auf diese Distanz ist das Fahrrad in vielerlei Hinsicht eine ebenbürtige und gesündere Alternative. Warum wird es von den fahrradfähigen Bevölkerungsteilen nicht ausgiebiger genutzt? Fährt jemand mit dem SUV beim 1,2 km entfernten Bäcker vor, um sich dort in die Warteschlange einzureihen, dürfte sich der Inszenierungswert in Grenzen halten.


Mit dem Begriff der kompliziten Lebensweise und dem Gesamtbild einer kompliziten Gesellschaft möchte ich zum Ausdruck bringen: Mittlerweile sind wir über die Folgen unserer neganthropischen und neganimalischen Entscheidungen bestens informiert, und wir nehmen diese Folgen mit zunehmender Aufklärung in wachsendem Maße bewusst in Kauf. Wie anders sollte man eine Gesellschaft, in der dies der Fall ist, bezeichnen, wenn nicht als mittäterliche Gesellschaft?


Weil die Klimaerwärmung (B.N.:Das Schlagwort der Klimahysteriker) nun einmal im Informationszeitalter stattfindet, vergeht kein Tag, ohne dass uns die mittäterliche Praxis einer abgasenden Fortbewegung im Himmel und auf Erden vorgehalten wird. Wer glaubt, es sich leisten zu können – und es den anderen zumuten zu dürfen –, entscheidet sich gleichwohl für den Flug von Hamburg nach München, statt für den Zug oder den Bus.


Interessant ist nun, dass unsere Mittäterschaft überall nach Kräften ausgeblendet wird. Man achte einmal darauf: Allerorten wird der Verbraucher exkulpiert. Wir werden zu unmündigen Objekten der oben angesprochenen systemischen Zwänge degradiert, denen keine Wahlfreiheit oder moralische Entscheidungskompetenz zukommt.

Schlagen wir eine vegetarische Zeitschrift auf oder ein Buch über die Massentierhaltung oder etwa den alljährlich aktualisierten FLEISCHATLAS, so finden wir kaum Hinweise darauf, dass Menschen sich wider besseres ethisches Wissen dazu entscheiden, Fleisch zu konsumieren. Dass Menschen Fleisch essen „müssen“, weil es ihnen nun einmal schmeckt, gilt als quasi unverbrüchliche Grundeinstellung, als Ausgangspunkt für alle weiteren Überlegungen. Allenfalls müsse und könne die Tierhaltung verbessert werden.

Erschreckenderweise findet sich diese Haltung selbst und ausgerechnet in einem gegen die Massentierhaltung geschriebenen Buch. Der Biologe und Grünen-Politiker Anton Hofreiter erläutert in seiner ansonsten verdienstvollen (B.N.: verdienstvoll?) Schrift „Fleischfabrik Deutschland“, dass zahlreiche Menschen sich zwar eine andere Landwirtschaft wünschen, aber dennoch „Fleisch mögen“. Hofreiter möchte, dass jeder Mensch sich frei entscheiden kann. Und er erklärt, er selbst äße gern – wenn auch nicht übermäßig – Fleisch. Offenbar sieht Anton Hofreiter nicht, dass Menschen gar nicht so wenige Dinge gern tun oder gerne tun würden, die ethisch verwerflich sind. Gern auf eine bestimmte Art handeln zu wollen, eine bestimmte Entscheidung zu treffen, ist nun aber keine Gewähr dafür, dass diese Handlung ethisch zulässig oder gar gut ist. Weil er diesen Zusammenhang ausblendet, scheinen Hofreiter etwa auch die Intentionen der vergleichsweise wenigen vegan lebenden Menschen entgangen zu sein, sodass er formulieren kann: Er wolle eine Politik gestalten, die „die Bedürfnisse der Veganer“ ebenso berücksichtigt wie die Interessen der Landwirte. Nun verzichtet die überwältigende Mehrheit der Veganer nicht deshalb auf alle tierischen Produkte, weil Veganer einen Tick haben, sondern weil sie die Bedürfnisse von Tieren und das bislang weitgehend anwaltlose Interesse der Tiere an einem leidfreien Leben ernst nehmen. Wir haben also einen Interessenkonflikt zwischen niederträchtig behandelten und entsetzlich leidenden Tieren und Landwirten vorliegen – mit u.a. Veganern als den Advokaten tierlicher Bedürfnisse; und es bedarf kaum der Erwähnung zugunsten welcher Interessengruppe dieser Konflikt zu regulieren ist. Für erlittene wirtschaftliche Verluste kann man Landwirte entschädigen – für erlittene Schmerzen können Tiere nicht entschädigt werden.


Welche vegetarische Informationsquelle wir auch aufschlagen: Immer schlägt uns entgegen, der Verbraucher müsse erst noch informiert werden. Um der Wahrheit auszuweichen – und ohne daran zu glauben – bemüht man nach wie vor gern das alte Sokratische Prinzip: Wer die richtige Einsicht in das Gute gewonnen hat, wird gut handeln. Die Wahrheit ist jedoch eine ganz andere: Um nur ein Beispiel unter vielen zu nennen, erschien bereits im Jahr 1893 Henry Salts (1851–1939) gewichtiges Buch „Animals‘ Rights“. Nach mehr als einem Jahrhundert intensiver Aufklärung über das Grauen in der Fleischindustrie wissen alle längst Bescheid. Doch werden die Qualen der Nutztiere mittäterlich in Kauf genommen und mit jedem entsprechenden Einkauf fortgesetzt.

Ich habe es unternommen, Personen auf den Zahn zu fühlen, warum sie bei aller Informiertheit und vor dem Hintergrund regelmäßiger Filmberichterstattung im Fernsehen immer noch Fleisch äßen. Sie bestätigten mir erstens ihre Informiertheit und gaben zweitens unumwunden zu, das fleischgewordene Tierleid weiterhin in den Warenkorb und in Kauf nehmen zu wollen: weil ihnen das Fleisch schmeckt!


Es ist an der Zeit, sich von einem liebgewordenen Irrtum zu verabschieden. Von dem Irrtum, die Tierrechtsbewegung habe erst in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts begonnen oder sei auf den englischen Sprachraum beschränkt geblieben – der Konsument wisse noch nicht so recht Bescheid. Man denke hier auch an den äußerst agilen Tierrechtler Magnus Schwantje (1877–1955), in dessen Vorträgen und Schriften der Abschied von Fleisch, Leid und Leder vehement gefordert wird.


Man wähnt, uns von der Mittäterlichkeit exkulpieren zu können, weil wir nicht Bescheid wussten. Angeblich sind wir ja erst seit Kurzem angehalten, bessere Konsumentscheidungen zu treffen. Um die scheinbare Normalität des Fleischkonsums in das grelle Licht ethischer Befragung zu stellen, wurde vor einigen Jahren der Begriff „Karnismus“ eingeführt. Bislang war das Zeigen mit dem verbalen Zeigefinger einseitig: Fleischesser konnten die „seltsamen“ Pflanzenesser mit dem Begriff „Vegetarier“ kategorial ausgrenzen und sich als „normale“ Mehrheit – als gleichwohl nur eingebildete, schulterklopfende Gemeinschaft – von den Vegetariern distanzieren. Ohne dass die Vegetarier kategorisch zurückschlagen konnten. Mit dem Begriff „Karnismus“ gelingt dies.

Was den Begriff „Karnismus“ angeht könnte man also versuchen, Fleischesser unter anderem mit einem Hinweis darauf zu exkulpieren, dass es den Begriff „Karnismus“ noch nicht allzu lange gibt, dass er seine Wirkung noch nicht voll entfalten konnte. Allerdings erweist sich auch dies als grandioser Irrtum: Vor mehr als 100 Jahren prägte Howard Williams (1837–1931) den Terminus „Kreophagie“ (aus griechisch „kreon“ [Fleisch] und „phagein“ [essen]) und leistete mit diesem Neologismus seinerzeit eben das, was zu leisten der Begriff Karnismus neuerlich angetreten ist: Kreophagen (Fleischesser) konnten als Anhänger einer ethisch verwerflichen Ideologie (Kreophagismus) kritisch angesprochen werden.


Aufs Ganze gesehen wissen wir in Anbetracht der akkumulierten Aufklärung aus Jahrzehnten und Jahrhunderten recht genau Bescheid und handeln beim Fleischkauf, bei der Autofahrt zum Bäcker, beim SUV-Kauf, beim Kauf kurzlebiger Wegwerfprodukte sowie beim Flug über das vorhandene Bus- und Bahnnetz hinweg wider bessere ethische Einsicht.


Wir kennen die Folgen unseres Tuns, und dennoch handeln wir ethisch verwerflich. In seinem bedeutenden Aufklärungs-Buch „Die Sintflut neben uns“ findet der Soziologe Stefan Lessenich folgende Erklärung für unser Verhalten. Wir konsumieren ethisch fragwürdig und menschenschädigend (neganthropisch), weil wir es können und andererseits, „weil gesellschaftliche Strukturen uns dazu nötigen, weil soziale Mechanismen uns dazu treiben, weil die verallgemeinerten Praktiken unserer sozialen Umwelt uns dazu veranlassen.“ An späterer Stelle seines Buches rückt Lessenich mit der Wahrheit heraus, dass es nicht fehlendes Wissen ist, was uns an unseren neganthropischen und neganimalischen Verhaltensweisen festhalten lässt, sondern eine unbestimmte „Mischung aus Bequemlichkeit und Unwohlsein, Sorglosigkeit und Überforderung, Gleichgültigkeit und Angst – ein verallgemeinertes Nicht-wissen-Wollen.“ Nun gilt aber: Will ich etwas nicht wissen, so wusste ich bereits darum. Womit unsere Konsum-Handlungen ethisch gebrandmarkt und wir als Mittäter entlarvt wären, als Akteure einer kompliziten Lebensweise und Agenten der kompliziten Gesellschaft. Nachdem die Wahrheit einmal auf dem Tisch ist, hilft es auch nicht mehr, wenn Lessenich die zugestandene Gleichgültigkeit gegen Ende seines Buches doch wieder zu einer „erzwungenen Komplizenschaft“ umzutaufen versucht.


Die ethische Verwerflichkeit unseres Handelns ist etwas, was tunlichst nicht anzusprechen ist. Der moralische Zeigefinger bleibt tabu. Was dies betrifft, bekommen die Konsum-, Fleisch- und mobilitätskritische Bewegung sowie der Soziologe Lessenich Schützenhilfe von den Autoren Ulrich Brand und Markus Wissen. Sie schreiben (in ihrem hier gleichfalls empfohlenen Buch „Imperiale Lebensweise“), es solle „nicht mit moralischem Zeigefinger auf Menschen gezeigt werden, die ein Auto haben und fahren, mit großer Selbstverständlichkeit und trotz Alternativen im Kurzstreckenbereich das Flugzeug nutzen oder industriell produziertes Fleisch essen.“ Aber warum denn eigentlich nicht? (B.N.: Mit dem Finger sollte man auf Grünfaschisten zeigen, aber nicht auf Autofahrer) 

Warum sollen sogenannte Moralisten sich nicht hinstellen dürfen und den Versuch unternehmen, ihre Mitmenschen von neganthropischen und neganimalischen Entscheidungen abzubringen? Und wie anders sollten Moralisten dies tun als durch einen Appell an das Gewissen und das Mitleid? Mit Sicherheit reicht es nicht, den Verzicht auf Fleisch oder Auto schweigend vorzuleben.


Im Jahr 1975 veröffentlichte Herbert Gruhl sein Buch „Ein Planet wird geplündert“ – er versah es mit der Widmung „Unseren Kindern“. Mit seiner Schrift wollte Gruhl einen Beitrag für eine Wende leisten, die verhindert, dass Kinder auf einem heruntergewirtschafteten, zerstörten und vermüllten Planeten leben müssen. Was er wohl nicht ahnte, ist, dass die komplizite Lebensweise nicht einmal vor den eigenen Kindern Halt macht. Hierzu eine kurze Geschichte: Als sich das jährliche Gartenfest nähert, schlägt in einem mir bekannten Wohnungskomplex eine von 30 Parteien vor, in diesem Jahr – seit dem ersten Gartenfest vor sieben Jahren – erstmals auf Fleisch als Grillgut zu verzichten. Als Informationsquelle wird den nachbarlichen Familien mit vielen Kindern der FLEISCHATLAS 2018 an die Hand gegeben. Diesem kann Seite für Seite entnommen werden, dass unser Fleischkonsum die Zukunft der eigenen Kinder gefährdet. Wie viele Eltern sind wohl für die wenigen Stunden des Gartenfestes von ihrer kompliziten Lebensweise abgerückt?


Das sokratische Prinzip, wonach auf die richtige Einsicht in bislang unzureichend verstandene Zusammenhänge Korrekturen unseres Handelns folgen, war vielleicht niemals ungültiger als heute, weil wir heute über mehr Informationen und Alternativen verfügen als früher. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass die komplizite Lebensweise auch vor den eigenen Kindern nicht halt macht. Weit davon entfernt, unnötigen Ressourcenverbrauch zu drosseln, sind es oftmals gerade bestinformierte Kreise aus der akademischen Mittelschicht, die in Sachen Umweltzerstörung und Ressourcenverbrauch ganz vorne stehen. Um es drastisch zu sagen: Sich unter Umschiffung offenstehender Alternativen ausgiebig am Raubbau an der Natur beteiligende Eltern schaufeln ihren Kindern das Grab. Freilich gilt, dass ausnahmslos alle Eltern dieser Welt kraft ihrer Elternschaft bereits so gehandelt haben, dass Kinder – die eigenen Kinder – sterben und beerdigt werden müssen. Hierüber klärt die antinatalistische Moraltheorie mit ihrem Befund auf, dass es grundsätzlich besser ist, keine Nachkommen zu haben, weil Leben und Sterben unzumutbar sind.


Im Lichte der kompliziten Lebensweise zeigt sich, dass Hinweise der antinatalistischen Moraltheorie auf die Unzumutbarkeit des Daseins überwiegend verpuffen dürften. Eltern beteiligen sich ja gemeinhin gar nicht an dem Versuch, ihren Kindern eine heile Welt zu hinterlassen – oder die kaputte Welt zu restaurieren –, sondern sie engagieren sich mittäterlich an der Herunterwirtschaftung der Erde. Beispielsweise indem sie ihre Kinder mit dem Auto in die nahe Schule fahren oder zu Fleischessern erziehen und jubilieren, wenn das Kind die Führerscheinprüfung bestanden hat. (B.N.: tatsächlich ein Grund zum jubilieren!!!) Etwas zynisch ließe sich also sagen: Da Eltern ihren Kindern ohne Weiteres eine kaputte Welt zumuten und sie zur Weltzerstörung erziehen, warum sollten sie ihnen da nicht auch das Leben zumuten?
 

Karim Akerma - www.akerma.de

Freitag, 19. Oktober 2018

Herbstlicher Wein

Auch ohne die abgeernteten Weintrauben erfreut mich der Wein, Mitte Oktober, und zwar durch seine leuchtend gelben Blätter, die nun langsam anfangen zu fallen. Wildwachsend hat sich mein Wein bis aufs Bungalowdach ausgedehnt. Na, warum auch nicht?





Montag, 15. Oktober 2018

Schwerste Tierquälerei in der Landmetzgerei Matthias Blohm in Schönhausen bei Stendal



Eine schwer verletzte „downer“ Kuh leidet über Nacht im Schlachthof Blohm bei Stendal. Das Tier wurde vor der versteckten Kamera mit Elektroschocks gequält und mit einem Gabelstapler umher geschleift.
Foto: Soko Tierschutz e.V.

Kaufen Sie auch "regional", beim  "Metzger ihres Vertrauens"? Dann sollten Sie nachfolgendes Video ansehen und dann weiter entscheiden, ob Ihnen der Bissen Fleisch nicht im Halse stecken bleibt oder ob Sie ein Herz aus Stein haben

Hinter der Fassade der Landmetzgerei Matthias Blohm in Schönhausen bei Stendal dokumentierten Tierschützer grausame Vorgänge. Kranke Tiere wurden per Seilwinde in den Tod gezogen, per Gabelstapler umher geschleift, brutal verprügelt und mit Elektroschockern misshandelt. Der Schlachthof ist ein Beispiel für ein Netzwerk, das sich auf „downer“-Tiere aus der Milchindustrie spezialisiert hat. SOKO Tierschutz recherchierte bundesweit und es gelang zwei Schlachtbetriebe und zahlreiche involvierte Viehhändler zu enttarnen.

Das Fleisch wird an einen polnischen Fleischkonzern, eine bayerische Fleischfirma und an Metzgereien der Umgebung verkauft. In der Branche spricht man von Industriefleisch oder dem Fleisch „blauer Kühe“. Es landet in Wurst, Burgern, Kebab und verarbeiteten Produkten.

Die deutsche Milchindustrie produziert im Jahr zehntausende sogenannte „downer“. Die Turbokühe haben ein Ablaufdatum und schon nach 5 Jahren sind diese Tiere fertig. Sie können kaum noch stehen, brechen zusammen oder fressen nichts mehr. Diese Tiere müssten erlöst werden. Da sowohl die Notschlachtung als auch der Abdecker Geld kosten, wird man kreativ und transportiert die Tiere quer durch Deutschland zu den nur Insidern bekannten Schlachthöfen.

SOKO Tierschutz hat Strafanzeige gegen die Beteiligten erstattet und kooperiert mit den Behörden. Die Behörden sind aber auch Teil des Problems, denn an 16 Tagen des versteckten-Kamera-Einsatzes ließ sich kein Kontrolleur blicken. Die Kontrollen werden gerne angemeldet und man ist mit den Überwachern per Du.

„Unsere Forderung ist ein kompletter Umbau der Überwachung und Konsequenzen der Verbraucher. Denn jeder, der Milch konsumiert, hat Teil am Schicksal der Downer-Kühe.“ sagt Friedrich Mülln von SOKO Tierschutz.








Sonntag, 14. Oktober 2018

Herbstzauber im Dessauer Krötenhof

Die meisten Besucher der Villa Krötenhof in der Dessauer Wasserstadt beachten selten mal den schönen Garten rund um die Villa. Heute, bei sonnigem Herbstwetter, erscheint der Garten wie verzaubert, siehe nachfolgende Fotos! Sind Sie nicht auch dieser Meinung, werte Blogleser?









Donnerstag, 11. Oktober 2018

Tierschutz: Pamela Anderson läßt sich in einen Käfig einsperren!


Deutsches Tier-KZ der Gegenwart

Die US-Schauspielerin Pamela Anderson hat sich in einen Käfig einsperren lassen. Der frühere «Baywatch"-Star protestierte mit der Aktion in Paris gegen die Haltung von Nutztieren.

"Niemand hält es länger als einige Minuten in einem Käfig aus", sagte die 51-Jährige, die seit Kurzem in Frankreich lebt. "Aber viele Tiere verbringen dort ihr ganzes Leben. Ich verstehe nicht, wie Menschen so brutal sein können."

Leben im Käfig, nur befreit durch den Tod im Schlachthaus

"Ich bin eine 'Käfig-Kämpferin'", stand in weißen Buchstaben auf einem roten Plakat, das Anderson in dem Käfig hochhielt. Sie ließ sich gemeinsam mit dem französischen Tänzer Maxime Dereymez einsperren, mit dem sie in der Fernsehshow "Danse avec les stars" (Tanz mit den Stars) auftritt.

Die Protestaktion wurde von der Naturschutzorganisation CIWF (Compassion in World Farming) organisiert. Sie sammelt derzeit in der EU Unterschriften gegen die Käfighaltung.

Millionen von deutschen Hühnern müssen so leben, die Deutschen schauen weg, empören sich aber moralisch über angebliche "Nazis" (AfD, Pegida)

Es ist mir unverständlich, daß das deutsche Volk nach dem Holocaust weiterhin so brutal gegen Mitlebewesen vorgeht und dieses mal nicht gegen ein paar Millionen, wie die Nazis, sondern hunderte Millionen von Mitlebewesen.

Bauern die so etwas machen, sind genau so schuldig zu sprechen, wie ehemalige KZ-Wächter. Unseren Vorfahren werfen die heutigen Menschen vor, nicht gegen das NS-Regime vorgegangen zu sein, selber aber sind sie keinen Deut besser, indem sie nichts gegen die Tier-KZ´s machen.

Dank dagegen, der Schauspielerin Pamela Anderson!
 



Montag, 8. Oktober 2018

Reiche Quitten-und Apfelernte 2018



Goldener Herbst, wie man auf meinem ersten Foto sehen kann: ein kleiner Kastanienbaum, in meinem Garten vor ein paar Jahren selbst aufgegangen!

Die Hitze des Sommers war unerträglich und vieles in meinem Garten ist verdorrt, so der Rasen. Auch ein Apfel-Quittenbaum ist eingegangen, regelrecht verdurstet. Der direkt daneben stehende Birnen-Quittenbaum hat die Dürrezeit überlebt. Ganz im Gegenteil, die Ernte der köstlichen Früchte war heute ausnehmend reich, siehe nachfolgende Fotos.

Auch mein erst vor ein paar Jahren gepflanzter Apfelbaum von der alten und mittlerweile seltenen Sorte "Schöner von Nordhausen" trug mehr als reichhaltig. Die noch dünnen Äste bogen sich regelrecht unter der Last. Der Geschmack dieses Apfels ist einmalig, kein Vergleich zu den Einheitsäpfeln aus dem Supermarkt. Ich hatte diesen Apfelbaum extra von einer Baumschule besorgen lassen, da ich diese Äpfel aus meiner Kindheit kannte, ein Baum dieser Sorte stand schon in unserem Garten in Dessau-Ziebigk.







Sonntag, 7. Oktober 2018

Zu Besuch bei mir: Dirigent Christian Thielemann



links: Thielemann, rechts: ich - Foto: Neumann

Heute besuchte mich zu einem Plausch über anhaltische Kunst der bekannte Dirigent, und Leser meines Blogs, Christian Thielemann (https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Thielemann).

 
Nun, er kam nicht extra zu mir, sondern er war auf der Fahrt von Berlin nach Dresden. Christian Thielemann ist nicht nur ein überragender Dirigent, sondern auch ein Kenner der anhaltischen Kunst und ein großer Freund des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches mit all seinen kulturellen Schätzen. Es ist oft so, daß große Künstler nicht nur auf ihrem Gebiet bewandert sind, sondern sich auch intensiv mit anderen Dingen beschäftigen und dort Sachkunde erwerben.

 
Der Plausch mit ihm bereitete mir große Freude. Ich hoffe, auch er nahm einige neue Erkenntnisse über die anhaltische Kunst mit.



links: Thielemann, rechts: ich - Foto: Neumann
 

Samstag, 6. Oktober 2018

Schlimmste Folter eines Tieres im Namen Jesu beim Kirchenfest “Cuerpos Santos” !!!

Für die in Spanien und einigen lateinamerikanischen Ländern in den Stierkampfarenen zu Tode gefolterten Stiere ist der Papst Franziskus der Teufel in Menschengestalt. Die Gefühlskälte und Unbarmherzigkeit dieses Papstes, zeigt seine Twitter-Nachricht im Jahre 2015, wo Franziskus postete:

„Die Stierkampfarenen haben keine Dächer,

weil Gott die Stierkämpfe liebt.

Viel Glück allen Toreros!“


siehe:



Absolut widerlich und der Gipfel der Grausamkeit ist das katholische Kirchenfest “Cuerpos Santos”, wo in Medinaceli ein Stier grausamste Qualen erleiden muß. Diese Grausamkeit ist nur mit den Grausamkeiten der Inquisition in vergangenen Jahrhunderten vergleichbar, mit den Folterungen, den Verbrennungen auf den Scheiterhaufen für „Ketzer“ und „Hexen“.

Schlimmste Folter eines Tieres im Namen der Kirche








Jedes Jahr im November befindet sich Medinaceli in Feststimmung, denn begangen wird das Kirchenfest “Cuerpos Santos”, bei dem ein Stier grausamste Qualen erleiden muss. “Toro de Jubilo” in Medicaneli, Tradition und Grausamkeit in Namen der Kirche.

Der “Toro Júbilo” ist das bekannteste Fest von Medinaceli. Auf dem Platz des Schauspiels werden fünf Lagerfeuer angezündet, fünf symbolische Lagerfeuer, Bestandteile der „Heiligen Körperschaft“: Paulilo, Arcadio, Pascasio, Probo und Eutiquiano. Der Ursprung soll auf die keltischen Iberer zurückführen.

Jeden November findet in Medinaceli eine alljährliche Barbarei statt, die des “Toro Júbilo”. Diese Quälerei besteht darin, dem Stier eine Art Metallgestell an den Hörnern zu befestigen, an dem wiederum Kugeln, bestehend aus Teer und Schwefel befestigt werden, sie werden angezündet, nachdem man den Rücken des Stieres mit Lehm eingerieben hat, um ihn so gegen die herunterfallenden Funken zu “schützen” Der Stier wird losgelassen und wird so durch die Straßen getrieben. Diese Kugeln brennen stundenlang und durch die starke Hitze schmilzt der weiche und sensible Teil des Horninneren, was dem Stier unvorstellbare Schmerzen zufügt.

Wie stark die Schmerzen sein müssen kann man nur an den schrecklichen und verzweifelten Schreien des Stieres erahnen. Der Teer schmilzt langsam und beginnt zu tropfen und verursacht bei dem Tier tiefe Verbrennungen. Die brennende Flüssigkeit dringt in seine Augen ein, und versengt sie. Nicht selten werfen sich die Stiere blind vor Schmerz und Verzweiflung heftig gegen Mauern, wobei sie sich so sehr verletzten, dass sie sich dabei oft selbst töten. Wenn das Fest vorbei ist, wird der Stier hingerichtet, mit dem berühmten Dolchstoß, wie man ihn von den Stierkämpfen kennt. Tage später wird dann sein Körper bei einem Festgelage des Dorfes aufgetischt.

Nichts konnte diesen Wahnsinn bisher stoppen, weder Tausende von Protestbriefen noch zahlreiche Petitionen. Wichtig wäre es, endlich mal alle Organisationen diesbezüglich an einen Tisch zu setzen um eine einheitliche weltweite Kampagne ins Leben zu rufen, denn nur gemeinsam ist man stark.



 

Donnerstag, 4. Oktober 2018

pro jure animalis: Manifest zum Antinatalismus

von „pro jure animalis“, www.pro-iure-animalis.de





Dr. Gunter Bleibohm und Harald Hoos:




Liebe Freunde der Tiere,

die Menschheit, nein, das Schicksal des gesamten Planeten steht am Scheidepunkt. Lebten um die Zeitenwende erst rund 170 Millionen Menschen auf der Erde, hat sich heute ihre Anzahl um das 35-fache, auf mehr als sieben Milliarden Menschenwesen, erhöht. Aus dem exponentiellen Wachstum der Erdbevölkerung resultiert eine jährliche Zunahme der Menschenflut von 80 Millionen Menschen; Menschen, die Lebensraum, Wohnungen, Arbeitsplätze und Versorgung benötigen.
 

Bereits im Jahr 2030 ist mit neun Milliarden Menschen, bis zum Ende des Jahrhunderts mit mehr als 12 Milliarden Menschen zu rechnen, die den Planeten wie einen giftigen Schimmel überwuchern werden.
 

Man führe sich zur Verdeutlichung der Wachstumsgeschwindigkeit nur vor Augen, dass ein Paar mit drei Kindern - gleiches Fortpflanzungsverhalten der Kinder und Enkel unterstellt - in zehn Generationen auf 88.572 Menschen anwächst.

Das Wachstum der Menschheit überfordert inzwischen alle ökologischen und politischen Systeme und lässt unseren Planeten in absehbarer Zeit ins Chaos abgleiten.


Antinatalismus ist ein Thema, das in der Geschichte von Denkern schon mehrfach berührt wurde, seine Dringlichkeit erhielt dieser Problemkreis jedoch erst, als die Wachstumskurve der Menschenflut in den exponentiellen Bereich, in den unbeherrschbaren Bereich, überging.
 

Ein Verleugnen, ein Schönreden dieser Entwicklung stellt ein Verbrechen gegenüber bestehendem und künftigem Leben dar, vernichtet es doch jegliche Zukunftsperspektive für eine humane Lebensgestaltung. Muss man die heutige Vernichtung der Lebensgrundlagen nicht vielmehr auch als einen massiven Verstoß gegen die Menschenrechte, die Menschenwürde kommender Generationen bezeichnen und brandmarken?
 

Wer eine friedvolle und weitgehend leidensfreie Welt anstrebt, muss das ungebremste Wachstum der Menschheit ächten, das Anathema, den Bannfluch über die „Lebensspender“ sprechen, die durch fehlende Antizipation der Folgen ihrer Handlungen zu extremen Lebensverächtern werden. Gerade wer die Heiligkeit des Lebens propagiert und anerkennt, darf kein neues Leben, ein Leben, das von Leid getragen wird, produzieren, sondern kann sich einzig und allein nur darum bemühen, bestehende Qual zu verringern.
 

Wer Leben heute noch produziert, ist in letzter Konsequenz Befürworter des Leides, ist Gegner, zumindest aber Verhinderer, eines leidfreien Lebens; wer Leben produziert, toleriert zugleich auch das Leiden, das Sterben und den Tod dieses Lebens.

Hier finden Sie das "Manifest zum Antinatalismus":







Mittwoch, 3. Oktober 2018

Nachtrag zu meinem Blogbeitrag: Die AfD, eine zutiefst natur-und tierfeindliche Partei




Ich habe immer die Naturschützer unterstützt, die sich für die Erhaltung des Hambacher Waldes eingesetzt haben, die sich tapfer den Bütteln des Systems, der Polizei, entgegen gestellt haben, um den herrlichen Wald zu retten, leider wahrscheinlich ohne Erfolg, da die Macht auf Seiten der Naturfeinde liegt. Leider mußte ich nun hören, daß diese Waldschützer auch ideologisch auf Seiten des Systems stehen, dem System, welches sie eigentlich ablehnen müßten, indem sie z.B. einen AfD-Landtagsabgeordneten (Christian Loose), der unvoreingenommen sich bei ihnen informieren wollte, sich ihr Anliegen anhören wollte, in unschöner Weise verjagten.
Da ist also den Waldschützern ein Politiker der Systemparteien lieber als ein AfD-Politiker? Einen Landtagsabgeordneten der Systemparteien hätten sie nicht verjagt, wenn er denn sie besucht hätte, doch so ein Systempolitiker kam nicht zu ihnen, weil solche Systemlinge „Gesetzesbrecher“ nicht besucht hätten. Wenn dann auch noch von den Waldschützern die Antifafahne geschwenkt wird, dann hört für mich die Sympathie für sie auf, was zu Lasten der Natur geht, die der Leidtragende ist.
Ich bin auch kein Fan der AfD und bin gegen vieles was sie propagieren, wie Wiedereinführung des Wehrdienstes (nur für Männer!), das Festhalten am kapitalistischen Ausbeutersystem und damit der Schere zwischen arm und reich, das Festhalten am verbrecherischen Hartz-System, das Festhalten am tierquälerischen System der deutschen Massentierhaltung und, und, und, aber an all dem halten doch auch die Altparteien fest und sie sind weitaus schlimmer darin als die AfD. Die AfD schätze ich nur, weil sie als Partei sich der Umvolkung und Islamisierung entgegenstellt, welche die Systemparteien propagieren. Darum, und nur deshalb, ist die AfD, eine Partei, die sich wohltuend von den Altparteien abhebt.
Tierschützer täten deshalb gut daran, wenn sie sich nicht dem allgemeinen Systembashing anschließen würden, die AfD bekämpfen. Wie schon damals, als Tierschützer vor einem Schächtschlachthof gegen diese Tierquälerei demonstrierten, da luden sie die Systemparteien ein an der Demo teilzunehmen, aber nicht ein einziger aus einer Systempartei kam, nur Pegida und AfD-Leute sagten zu. Die wurden aber mit rüden Worten ausgeladen, daß man sie verjagen würde, wenn sie denn kommen würden. Ja, was soll denn so etwas? Geht es diesen Tierschützern gar nicht in der Hauptsache um die Tiere, sondern um Menschendinge? Da wird freiwillig auf die einzigen Unterstützer verzichtet, die kommen wollten, da werden diese noch beleidigt, als Nazis beschimpft, so daß sie sich aus der Tierschutzarbeit zwangsweise zurück ziehen müssen?
Ähnlich lief es jetzt beim Deutschen Tierschutzbüro ab, welches mit recht sich empörte, daß die AfD einen Antrag gestellt hatte dem Deutschen Tierschutzbüro die Gemeinnützigkeit als Verein abzuerkennen, weil sie illegal in Ställe eindringen um dort Tierquälerei zu dokumentieren. In einem großen Blogbeitrag stellte ich mich auf die Seite des Deutschen Tierschutzbüros und damit auf die Seite der Tiere und verurteilte die AfD. Nun erfuhr ich durch einen AfD-Mann die Hintergründe, daß das Deutsche Tierschutzbüro seit langem nichts weiter zu tun hat, als gegen die AfD Stimmung zu machen, und dies weit vor dem Antrag der AfD auf Aberkennung der Gemeinnützigkeit. So lehnte das Deutsche Tierschutzbüro jeglichen Kontakt mit der AfD ab, sowohl bei Aktionen wie auch sonst und das Deutsche Tierschutzbüro verschickte nun auch Newsletter mit Grafiken wo aufgeordert wird die AfD nicht zu wählen (das AfD-Logo mit durchgestrichenem Kreuz).
Es geht dem Deutschen Tierschutzbüro allerdings nicht um die Tierfeindlichkeit der AfD, sondern einzig und allein, weil man deren gesellschaftspolitischen Standpunkt bekämpft. Würde es dem Deutschen Tierschutzbüro darum gehen, die Tierfeindlichkeit dieser Partei anzuprangern, da müßten sie zuallerst solche Grafiken gegen die Regierungsparteien CDU/CSU und SPD in ihren Newslettern versenden, denn nicht die AfD ist schuld an der derzeitigen Tierquälerei, sondern diejenigen Parteien die Deutschland regieren. Die Landwirtschaftsministerin Klöckner ist z. B. der gleichen Meinung wie die AfD, daß Tierschützer nicht in Stallungen eindringen dürfen und sie drohte mit harten Maßnahmen gegen solche Tierschützer. Doch, daß das Deutsche Tierschutzbüro ebenso wie sie es mit der AfD machen, Aufrufe gegen die CDU machen, dies ist mir nicht bekannt. Das Deutsche Tierschutzbüro katzbuckelt vor den Systemparteien, aber gegen die AfD hetzt man, fühlt sich stark dabei, weil angeblich auf der richtigen Seite. Dies sogar, obwohl man weiß, daß die AfD die einzigste Partei ist, die das Schächten ablehnt. Wie kann man denn so einen Verbündeten gegen solch eine Tierquälerei zum Feind erklären? Einfach widerlich und absolut nicht im Interesse der Tiere.
Solche Tierschutzorganisationen biedern sich dem System an, welches für das Tierleid verantwortlich ist, das lehne ich ab. Spenden würde ich für derartige Organisationen nicht. Solche Organisationen haben es geschafft, daß die AfD nicht mit Tierschutzorganisationen zusammen arbeitet und immer mehr in die Ecke abdriftet, wo die Tiergegner sitzen (Nutztierhalter, Jäger), da sie von denen unterstützt wird.