Sonntag, 31. Mai 2015

Erinnerung an die "Kleine Jugendreihe" aus dem Verlag Kultur und Fortschritt, Berlin (DDR)

2009 schrieb ich einen Blogbeitrag über „Schmöker“ (Groschenromane) in der DDR, siehe: http://barrynoa.blogspot.de/2009/02/schmoker-in-der-ddr.html

Groschenromane der DDR hoben sich wohltuend von den trivialen Heften in Westdeutschland ab, denn trotz reißerischer Aufmachung waren diese Hefte niveauvoll, ja sehr oft wurde in ihnen Weltliteratur angeboten. Die „Kleine Jugendreihe“ und dann der Nachfolger „kap“ gefielen mir als Kind und Jugendlicher besonders. Beide Reihen wurden vom Verlag Kultur und Fortschritt, Berlin, herausgegeben - von 1950 bis 1965 hießen die Hefte „Kleine Jugendreihe“ und von 1966 bis 1971 hießen sie „kap“ (kap: krimi-abenteuer-phantastik).

Ich habe mal meine damaligen Lieblingshefte der „Kleinen Jugendreihe“ noch einmal Revue passieren lassen, wobei zu sagen wäre, daß ich als Geburtsjahrgang 1951 die ersten Hefte ab 1950 nie zu Gesicht bekam. Mein erstes Heft war: „Der weiße Pudel“ eine anrührende Geschichte von  Alexander I. Kuprin. Es war die Nummer 21 aus dem Jahre 1955, die ich aber erst ein paar Jahre später in die Hände bekam:




Es folgten „Der Goldkäfer“ von Edgar Allan Poe, Nummer 2 aus dem Jahre1956, siehe auch meinen Scan in meinem Link des Blogbeitrages aus dem Jahre 2009, dann „Der Pavillon in den Dünen“ von Robert Louis Stevenson, die Nummer 16 aus dem Jahre 1957 und „In Abrahim Mamurs Gewalt“ von Karl May, die Nummer 1 aus dem Jahre 1958. Alle drei Hefte begeisterten mich und ich sah zu, daß ich von den Schriftstellern Poe, Stevenson und May auch weitere Bücher zu lesen bekam und Robert Louis Stevenson wurde später mein absoluter Lieblingsschriftsteller, ausgelöst durch ein kleines „Kleine Jugendreihe“ - Heft, was 35 Pfennige kostete und wo keineswegs Trivialliteratur veröffentlicht wurde, sondern auch Weltliteratur. Erstaunlich im Nachhinein, daß auch diese Karl-May-Geschichte dort veröffentlicht wurde. Ja, in den 50er Jahren war eben noch vieles möglich, was später die SED unterdrückte.






Durch „Mursuks Rache“ aus dem Jahre 1958 (Heft 9) lernte ich den wunderbaren Tierschriftsteller Witali Bianki kennen und schätzen und so manch Buch mit seinen Tiergeschichten steht jetzt noch in meinen Bücherschränken:



Auch den Abenteuer-Autoren Friedrich Gerstäcker lernte ich durch die „Kleine Jugendreihe“ kennen: „Die unheimliche Farm“ (Heft 10 von 1958) und so manch Cowboy-Spiel von mir als Kind war von seinen Wildwest-Geschichten beeinflußt:




Ein ganz anderes Metier erschloß sich mir durch die beiden Teile „Gäste aus dem Weltall“ von Georgi Martynow (1958, Hefte 11 und 12), das Literaturgebiet des Utopischen, ganz im Zeitgeist der 50er Jahre mit dem Sputnik und Hinauswollen ins Weltall:





Sehr beeindruckte mich als Kind das Heft Nummer 7 aus dem Jahre 1959: „Sohn des Wassers“ von  Janka Mawr. Dies nicht etwa wegen des reißerischen Titelbildes, sondern weil dieser Feuerlandindianer einer der letzten seines Volkes war. Daß ein Volk in neuerer Zeit so gänzlich durch den Genozid und Ethnozid der weißen Einwanderer verschwindet, dies ist auch heute noch mir des Nachdenkens wert, wenn ich sehe wie Deutschland immer mehr von Fremden überschwemmt wird und die Deutschen im eigenen Land allmählich zur Minderheit werden und ich staune, daß das Schicksal der Feuerlandindianer (http://www.lateinamerika-studien.at/content/kultur/ethnologie/ethnologie-705.html oder http://www.naturwissenschaftlicher-verein-wuppertal.de/sektionen/Geographie/veranstaltungen/vortrage/2013/der-trauernde-blick-die-nun-ausgestorbenen-feuerland-indianer-aus-sicht-von-martin-gusinde-svd) kaum jemanden bis zum heutigen Tag interessiert. Mir kam der Sohn des Wassers damals wie der letzte Mohikaner aus den Büchern von James Fenimore Cooper vor, Bücher die ich als Kind geradezu verschlang und die immer noch in meinen Bücherschränken einen Ehrenplatz haben, schon weil es die Ausgaben mit den großartigen Illustrationen von Gerhard Grossmann sind.




Ein Ganz anderes Genre waren die beiden Hefte „Juan und Sico“ von Fritz A. Körber aus dem Jahre 1961 (Hefte 8 und 9), die mir als Kind wegen der Verbindung Tier und Mensch gefielen:




Ja, und „Das einsame Atoll“, ebenfalls in zwei Teilen, von Viktor Mika aus dem Jahre 1962 (Hefte 15 und 16) das gefiel mir so gut, daß ich mir das Buch in Leinen später auch noch für meine Büchersammlung zulegte. Ja, Südsee-Geschichten und Robinsonaden, die gefielen mir damals als Kind.





1964 erschien als Heft 16 in der „Kleinen Jugendreihe“ von Joachim Specht „Die Muschelfalle“. Na, das las ich natürlich schon deshalb, weil Joachim Specht ein Dessauer Schriftsteller war. Wen es interessiert, hier ein wenig über sein Elternhaus in der Dessauer Ferdinand-von-Schill-Straße: http://barrynoa.blogspot.de/2014/05/alt-dessau-im-jahre-2014-teil-4.html:



Donnerstag, 28. Mai 2015

Clematis-Blüte im heimischen Garten

Jetzt ist mal wieder Blütezeit der Clematis. Diese Kletterpflanze muß nicht unbedingt an einer Hauswand rauf rankeln. Bei mir klettert sie an einem kleinen Rundbogen neben einer weißen Figur und ich erfreue mich an den großen Blüten schon seit vielen Tagen. Immer wieder gehen neue Blüten auf und der Knospen sind noch unzählige. Ich habe die Clematis auf den Fotos 1 und 2 am Tage bei strahlendem Sonnenschein fotografiert, das 3. Foto ist in der Dämmerung am Abend entstanden. Möge jeder für sich selbst entscheiden, welche Stimmung er mehr mag.



 

Mittwoch, 27. Mai 2015

Dr. Gunter Bleibohm: Metzger, Jäger und Co.



Zu dem Autor nachfolgenden Beitrages:

Dr. Gunter Bleibohm ist den meisten Lesern wohl wegen seines Buches "Fluch der Geburt" mit seinen Thesen zur Überlebensethik bekannt, den Tierrechtlern und Antispeziesisten durch die Seite „pro jure animalis - Für das Recht des Tieres“ (http://www.pro-iure-animalis.de). Weitere Bücher von Dr. Gunter Bleibohm finden Sie auf dieser Seite:


Nachfolgenden Beitrag von Dr. Gunter Bleibohm empfehle ich meinen Bloglesern zur nachdenklichen Lektüre. Ich jedenfalls halte die darin geäußerten Gedanken für äußerst wichtig und mitteilenswert, darum auch dieser Fremdbeitrag in meinem Blog.


Metzger, Jäger und Co.

von
 
Dr. Gunter Bleibohm

Die gefährlichsten Momente der Weltgeschichte waren stets die Zeitabschnitte, in denen es einer Einzelperson oder strukturierten Gruppierungen gelang, sowohl die Machthaber als auch die Schlüsselfiguren des Volkes hinter einem gemeinsamen Gedanken, einer Idee, einer Ideologie, hinter einem gemeinsamen Weltbild, zu vereinigen. Die Vereinigung konnte eine langsam wachsende sein oder, wie im Fall der Revolution, eine eruptive, eine plötzliche, eine Veränderung, das bisherige Gedankengut wegspülende Flut.
Waren die Hauptakteure des Staates auf das neue Denken eingeschworen und durch ökonomische Zuwendungen oder machtpolitische Vorteile fest für die Idee gewonnen, konnte die neue Sicht der Dinge der zumeist wirtschaftlich abhängigen Bevölkerung aufoktroyiert werden, gewaltsam oder schleichend.

Beide Varianten sind durch zahlreiche Vorgänge in den letzten Jahrhunderten mehrfach belegt. Die Französische Revolution als gewaltsamer Umsturz, das Christentum als schleichender Änderungsprozess mögen als Erinnerung genügen. Die schleichende Einführung neuer Denkweisen über mehrere Generationen minimiert einen potentiellen Rückfall in vergangene, überholte Denkmuster, da die jüngsten Generationen mit der neuen Wertauffassung aufwachsen und im Sinne dieser Gedankenwelt erzogen werden. Die Gefahr einer Konterrevolution bei plötzlicher Änderung der Sichtweisen sinkt – nach einer sehr kritischen ersten Phase – gleichfalls auch mit der zunehmenden Anzahl neuer Generationen nach Revolutionsbeginn.

Sobald die neue, akzeptierte Grundeinstellung sich in der Gedankenwelt der Bevölkerungsmehrheit stabilisiert und verankert hat, wird sie nicht mehr oder kaum noch hinterfragt, wird gelebt, wird als verbindlich und richtig anerkannt, sie ist zur neuen gesellschaftlichen Norm geworden, sie wurde vergesellschaftet. Das ab diesem Wendepunkt gültige Weltbild ist das Gesetz der Herrschenden, des Staates, der Wirtschaft, der Medien, der sozialen Orientierung des Volkes, das herrschende Gesetz ist das Gesetz einer, der allgemein akzeptierten neuen Sinnesart.

Vorstehend skizzierter Ablauf wird aber in seiner Norm nachgerade irreversibel manifestiert, wird das politisch-gesellschaftliche Weltbild mit einem metaphysischen Überbau versehen, der das gesamte tägliche Leben mit seinen vielfältigen Handlungen, Entscheidungen und deren Folgen vor einem religiösen, gar göttlichen Hintergrund rechtfertigt. Um die heutigen Gegebenheiten unserer westlichen Gedankenwelt in die modellhaft gegliederte Weltsicht und stützende metaphysische Rechtfertigung einzuordnen, sei der Gegenstand nachfolgender Ausführungen primär auf den europäischen Kulturkreis, auf die Rolle des Christentums als Hauptbestandteil westlicher Religionen, reduziert.

Der außerordentliche Grad der Denkfähigkeit des Menschen hat ihn in die Lage versetzt, sich von problematischen Lebensraumverhältnissen unabhängig zu machen, sie vielmehr selbst zu verändern und schließlich nahezu ganz zu ignorieren. Damit hat sich der Mensch als gleichsam höheres Wesen buchstäblich über die Natur hinweg gesetzt, sich von ihr und allen darin befindlichen Lebensformen separiert und zum mächtigsten Wesen der Erde entwickelt. Als ein durch Gruppensozialität und Rangordnung grundstrukturiertes und damit geradezu zwangsläufig nach Höherem orientiertes Wesen sieht er sich als legitimen Gesprächspartner höchster Mächte, als Krone und Ziel der Schöpfung, wesensähnlicher seinen gedachten Gottheiten, als den ihm tatsächlich genetisch artverwandten, jedoch in der Rangordnung seiner Werteskala weit unter ihm eingestuften Tieren.

Dieses Überlegenheitsgefühl, dieses vermeintliche Wissen, dieses göttliche Recht ist ihm zwischenzeitlich im Bewusstsein verankert, wird von ihm nicht mehr hinterfragt – weder individuell noch kollektiv -, wird ihm in Schulen als fundamentale Gegebenheit gelehrt, vorgelebt durch staatliche Gesetzgebung und anerzogen durch überwiegend kritiklose Eltern. Der andere Teil der Lebewesen unserer Erde, vor allem die Tiere nämlich, sind hingegen heute - unterstellt man die gewohnte Sicht des Massenmenschen auf diese Kreaturen - zu belebten Wesen degradiert, zu atmenden Produktionsfaktoren, an denen entweder archaische Instinkte, Perversionen und Grausamkeiten legal ausgelebt werden können, die dem menschlichen Vergnügen dienen - wie bei Jagd, Zirkus, Stierkampf etc.- oder die vorwiegend als nachwachsende Rohstoffe bzw. als Nahrungsmittel zu seinem Nutzen gehalten und vielfach geradezu großtechnisch produziert werden.

Ursache dieser abscheulichen, jeder Moral und Ethik entbehrenden Denkungsart, ist in erster Linie die unheilvolle Lehre der christlichen Kirche, den Mensch als Ebenbild Gottes zu definieren, ihn gleich hinter Gott einzuordnen, weit vor dem Rest der Natur und insbesondere weit vor der Pflanzen- und Tierwelt. Die Reihenfolge: zuerst Gott, dann Mensch und zuletzt Natur und Tierwelt ist das verbrecherischste Verdikt der gesamten Menschheitsgeschichte! Dem Mitgeschöpf, dem Tier, wird dadurch jedes wirkliche Recht, jedes soziale Empfinden, jede Art von Psyche und nicht von ungefähr vom Christentum auch noch die Seele – als exklusives Geschenk des übermenschlichen Schöpfergottes – abgesprochen. Dieser anthropozentrische Irrsinn kulminiert darin, dass ein vermeintliches Leben nach dem Tod nur den Menschen erwartet, dank seiner unsterblichen Seele; allein der Beweis für diese Behauptung fehlt, konnte und kann nicht erbracht werden. Wird diese Vorstellung noch durch das Argument des alleinigen Besitzes von Vernunft beim Menschen ergänzt, wird die Unlogik und Haltlosigkeit dieser Denkweise offenbar.

Weder ist in einer Gesamtbetrachtung der Weltgeschichte bei Kriegsgeschehen, Bevölkerungswachstum, Umweltvernichtung und ungehemmter Ressourcenplünderung überragende Begabung für das seltene Gut der Vernunft feststellbar, noch ist sie bei Einzelbetrachtung ausgewählter Individuen als grundangelegt erkennbar. Senile, schwere Fälle geistiger Behinderung und Demente rangieren oftmals in ihrer Vernunft auf einem Niveau weit hinter hoch entwickelten Säugetieren; auch der nicht explizit betrachtete Teil des homo sapiens zeigt Vernunft meist, wenn überhaupt, nur partiell und/oder temporär. Es ist somit allein der Wahn des Menschen, seine paranoide Hybris, sich als etwas Höheres, Bedeutenderes, Lebenswerteres zu halten; lebensverachtende Theologie hat ihm dieses Empfinden eingeimpft, es ist ihm in Fleisch und Blut übergegangen. "Die Menschen tun das Böse nie so vollständig und begeistert, wie wenn sie es aus religiöser Überzeugung tun" formuliert Umberto Eco diesen Fakt.



Das geschilderte religiöse Fundament versuchen die Glaubenskonstrukteure zusätzlich mit der irrwitzigen Behauptung zu zementieren, der Mensch sei das letztendliche Ziel der Schöpfung, der Welt, der eine große Sinn des Universums. Diese hybride Vorstellung wurde von der Philosophie immer wieder ad absurdum geführt, ist sie doch als der eine große Unsinn im Universum entlarvt. Kant sah die Kernfragen der Metaphysik, nämlich die Frage nach dem Weltanfang, nach dem Sinn des Weltganzen und der Unsterblichkeit der Seele mit der Vernunft und Logik als unbeantwortbar, als nicht verifizierbar, an.

Der christlich geprägte metaphysische Rahmen, der das vollständig anthropozentrisch geprägte Weltverständnis nicht nur der westlichen Hemisphäre bildet, wird somit zusammenfassend von folgenden Säulen getragen:
Die Hierarchie aller Existenz beginnt mit Gott, besitzt als Mittelbau den Mensch und dieser ist wiederum dem Leben der gesamten Natur übergeordnet, das dem Menschen zu seinem Nutzen zur Verfügung gestellt wurde. Der angebliche Gottesbefehl hierzu lautet: "Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach: Seid fruchtbar und mehrt euch und erfüllt die Erde. Furcht und Schrecken vor euch sei über alle Tiere auf Erden und über alle Vögel unter dem Himmel, über alles, was auf dem Erdboden kriecht, und über alle Fische im Meer; in eure Hände seien sie gegeben. Alles, was sich regt und lebt, das sei eure Speise; wie das grüne Kraut habe ich's euch alles gegeben." (Gen 9, 1-3)
Der Mensch ist das Ebenbild Gottes.
Nur der Mensch besitzt eine unsterbliche Seele und kann ewiges Leben erhoffen.
Nur dem Menschen ist tiefgreifende Begabung zur Vernunft gegeben.
Der Mensch ist die Krone der Schöpfung, ihr letztendliches Ziel und ihm ist eine Würde immanent, die vorrangig vor jeder anderen Lebensform steht.

Vor dem Hintergrund dieser metaphysischen Grundaxiome ist das heutig gültige, profane, weltliche Denkmuster zu betrachten, welches als Transformator der metaphysischen Vorgaben auf das tägliche Leben wirkt. Sigmund Freud beschreibt das Gesagte in folgenden Zeilen: "Eine besondere Bedeutung beansprucht der Fall, dass eine größere Anzahl von Menschen gemeinsam den Versuch unternimmt, sich Glücksversicherung und Leidensschutz durch wahnhafte Umbildung der Wirklichkeit zu schaffen. Als solchen Massenwahn müssen wir auch die Religionen der Menschheit kennzeichnen. Den Wahn erkennt natürlich niemals, wer ihn selbst noch teilt".

Der Kapitalismus mit seinen exzessiven Auswirkungen wird getragen von einer rein wirtschaftlich orientierten Scheindemokratie – mit zunehmend deutlichen Tendenzen zur Oligarchie und Ochlokratie -, was als Konsequenz zu exorbitantem Tiermissbrauch, Tierausbeutung und Massenvernichtung allen nicht-menschlichen Lebens führt.

Ein weltweiter Speziesismus, ein Artenrassismus ohnegleichen, ein Vernichtungsfeldzug, der alles bisher Dagewesene an Verbrechen, Gemetzel und Ausbeutung der Tierwelt in der Geschichte um Größenordnungen hinter sich lässt, hat seine moralische Rechtfertigung durch archaische religiöse Vorstellungen erhalten.
Das Gleichheitsprinzip und Selbstverwirklichungsrecht, für die menschliche Spezies durch Menschenrechte, Religionsfreiheit und humanistische Ideale repräsentiert, wird nicht-menschlichen Lebensformen strikt verweigert. "Seit Darwin sollten wir nämlich wissen, dass es biologisch und psychologisch zwischen Menschen und Tieren keinen prinzipiellen, sondern lediglich einen graduellen Unterschied gibt. Wenn wir auf dieser Grundlage das fundamentalste moralische Prinzip, das Gleichheitsprinzip, anwenden, ergibt sich der richtige Umgang mit Tieren fast automatisch: Wir schauen, welche Interessen Tiere haben und nehmen diese Interessen dann gleich ernst, wie wir vergleichbare menschliche Interessen ernst nehmen. Zweierlei wird augenblicklich klar: Wir treten das fundamentale moralische Gleichheitsprinzip mit Füßen. Und wir verüben unvorstellbare Verbrechen an Tieren" fasst Kaplan diesen Tatbestand zusammen.

Im Zusammenwirken zwischen Politik und christlicher Ideologie ist ein Weltbild entstanden, das zu einer Verwahrlosung des sittlich-moralischen Empfindens und insbesondere des Rechtsbewusstseins geführt hat; angesichts der maßlosen Verbrechen muss von einer totalitären Metaphysik gesprochen werden.

Es hat eine Vergesellschaftung des Grauens, des Unrechts stattgefunden, das zwischenzeitlich ohne weitere Hinterfragung als Recht und rechtens verinnerlicht wurde, da Staat und Kirche die klare Botschaft aussenden: "Tiere sind nicht wichtig, ihr könnt mit Tieren weiterhin so verfahren wie bisher" und Kaplan fährt fort: "Die Schuld der Kirchen am Elend der Tiere ist also eine zweifache: Weltanschaulich liefern sie die Grundlage für die Verbrechen an Tieren. Und politisch schweigen sie zu den Verbrechen an Tieren. Wer aber Verbrechen verschweigt, macht sich mitschuldig an diesen Verbrechen".

Die Mordmaschinerie, industriell perfektioniert, bürokratisch verwaltet, logistisch bis auf den letzten Bauernhof durchgeplant, gesetzlich geregelt, ja gesetzlich und kirchlich gewollt, ermöglicht es dem Normalbürger ein reines Gewissen zu behalten. Er sieht sich frei von Schuld, frei von Verantwortung, er kann nach außen wie nach innen, sich selbst gegenüber, widerspruchsfrei handeln. Die Glaubensbereitschaft an die gemeinsamen, deckungsgleichen Botschaften von Religion und Staat machen ihn zum Erfüllungsgehilfen eines entsetzlich blutigen, grausamen Weltbildes, liefern ihm die Rechtfertigung, die Moral und Ethik für eine Unkultur der Vernichtung.

Der Metzger, der Pelzhändler, der Jäger, jeder Tierausbeuter schlechthin, unterliegt somit keiner Ächtung, ist gesellschaftlich integriert, gilt als Normalbürger, ist angesehen, wird für notwendig und wichtig gehalten. Ausbeutung, Tiermord und Massenhinrichtungen von Tieren sind konform mit dem Wollen des Volkes, sind in seiner Mitte verankert, ein Umdenken scheint ausgeschlossen. Haben sich Tierausbeutung und Tiermord gar durch eine langjährige, oftmals Jahrhunderte alte Tradition verfestigt und sind in volkstümliche Veranstaltungen, genannt seien nur Stierkampf und Zirkus, oder - im schlimmsten Fall - in religiöse Feste und Bräuche integriert, sind sie im Volksbewusstsein verfestigt und nahezu irreversibel zementiert.

"Die geringe Sittlichkeit der Staaten nach außen, die sich nach innen als Wächter der sittlichen Normen gebärden und die Brutalität im Benehmen der einzelnen, denen man als Teilnehmer der höchsten menschlichen Kultur ähnliches nicht zugetraut hat", begründet die tiefgreifende Enttäuschung gegen Staat und Religion.

Diese Worte von Freud in einer Abhandlung über Krieg und Tod beschreiben treffsicher das Empfinden einer Minorität von Menschen gegenüber einer perfektionierten Vernichtungsmaschinerie für die Tierwelt. Die Mordmaschine arbeitet pausenlos gegen ihre frei lebenden, bestenfalls durch sogenannten Artenschutz gesicherten, wie auch zur Gefangenschaft gezwungenen und andauernd agrarindustriell reproduzierten Vertreter.



Das Problem ist, dass die Menschheit die Tierwelt in all ihren Formen, in ihren Arten ausdrücklich erhalten will, um den Status des permanenten Vernichtungskrieges, eine Art Fließgleichgewicht des Schreckens, gegen sie aufrecht erhalten und weiter führen zu können. Dieses Wollen resultiert im Kern aber aus den rein ökonomischen Interessen der Touristik-, Waffen- und Tiervermarktungsindustrie mit der hintergründigen Absicht, dass nachkommende Generationen am kostenlosen Selbstbedienungsladen Natur dauerhaft weiter verdienen und sich delektieren können.

Im modernen Sprachgebrauch - als ethisches Postulat vorgeschoben - nennt man es Artenschutz, wobei Artenschützer in der Regel Leute sind, man denke nur an Betreiber von Tierparks und Zoos, die der Ethik und dem Tierschutz meist gleichgültig gegenüber stehen; Nutztiere, deren Art nicht bedroht ist, sind ihnen normalerweise nicht erwähnenswert. Tiervernichtungskrieg als organisierte Unterhaltungs-Industrie der kanalisierten Menschenaggression, mit gemeinnützig staatlicher Förderung und gewollter Ablenkungswirkung für die Massen, rundet das Bild. Die Formen der Ausbeutung in diesem Sektor reichen vom Reitsport und Hundeschlittenrennen bis zu den Tötungssportarten des Angelsports, der Sportfischerei und des Stierkampf als kulturelles Erbe.

In der Massenmenschenwelt, in einer Welt der Menschenmassen mit ihren genormten Denkkategorien, werden freie Geister, denen diese Zusammenhänge, Abläufe und Konsequenzen bekannt und bewusst sind, bestenfalls ignoriert, zunehmend aber nicht mehr verstanden. Die gesellschaftlich akzeptierte Massenmeinung des Geistesproletariats ist die gültige, ist die herrschende, verbindliche Meinung. Denken und Handeln barbarisiert und nivelliert sich, proportional zum Anwachsen der Menschenmassen, auf einer Stufe niedrigsten Niveaus – des kleinsten gemeinsamen intellektuellen Nenners.

Die fehlende Sicht auf alle Lebensformen zeigt, dass eine Höherentwicklung im Denken und Erkennen nicht stattfindet, würde doch eine Höherentwicklung das Wollen bedeuten, das Leid aller Lebewesen zu mildern, nicht hingegen nur die Milderung des Leides beim Menschen, erkauft mit unsäglicher Verstärkung des Leides der übrigen Lebewesen. Die erfolgreiche Umsetzung dieser Geisteshaltung und Grundhaltung wird zusätzlich durch eine Quelle gespeist, die Sigmund Freud in seiner Schrift vom „Unbehagen in der Kultur“ ausgeführt hat; R. Safranski hat nachstehende Kernpunkte subsumiert.

Der Mensch als Individuum unterliegt einer dreifachen Bedrohung, nämlich dem Verfall des eigenen Körpers, Angriffen der Außenwelt und Gefahren im weitesten Sinne aus der Beziehung zu anderen Menschen. Um sich gegen diese Gefahren zu wappnen, hat er im Laufe seiner Geschichte kulturelle Lebensweisen entwickelt, die ihm Schutz gewähren, die ihm Sicherheit verschaffen. Naturbeherrschung, Bekämpfung von Krankheiten, leben in sicherer Gemeinschaft, Bändigung von Kriegsgefahren sowie lebenserleichternde Annehmlichkeiten wie Heizung, Auto, Telefon etc., definieren die Eckpunkte des kulturellen Rahmens.

Freud stellt fest, dass diese Kultur wiederum selbst Quelle von Leid werden kann und kein dauerhaftes Glück mit sich bringt, welches nur im Inneren des Individuums gefunden werden kann. Das Innere des Menschen wird jedoch von einem permanenten Kampf zwischen Eros und Thanatos, zwischen Sexuallust und Todestrieb bzw. Destruktionstrieb, bewegt. In jeder fortgeschrittenen Kultur muss jedoch bei beiden Trieben auf eine hemmungslose, ungehinderte Triebbefriedigung verzichtet werden, d.h. sowohl Sexualtrieb als auch Destruktionstrieb können nur partiell und zum geringen Teil ausgelebt werden. Da beide Triebe aber immanenter Bestandteil des Individuums sind, kann kein Trieb ausgeschaltet und zum Verschwinden gebracht werden, muss also, um ausgelebt werden zu können, sublimiert werden. Speziell beim Destruktionstrieb ist diese Umlenkung, dieses Verschieben in andere Befriedigungskanäle durch bestimmte Regularien gesellschaftsfähig geworden. Feindbilder, ethnische Minderheiten, Randgruppen und zunehmend auch dem herkömmlichen Weltbild widersprechende ethische Minderheiten dienen als Ventil, auf welche sich Hass und Ablehnung konzentrieren können, sollen, dürfen und müssen.

Die Aggressionsenergien des Destruktionstriebes liegen somit im ständigen Kampf mit dem Gewissen, das eine Verletzung gesellschaftlicher Normen aus Angst vor Ächtung in Schranken hält. Hieraus resultiert eine dauerhafte Selbstqual im Individuum, da die vom Gewissen behinderten Triebe, zumindest zeitweise, nach Entladung suchen. Gesucht ist somit das gesellschaftliche, vom Weltbild der herrschenden Kultur abgedeckte Feld, auf dem die Triebentladung stattfinden kann und darf, ist doch, wie Freud feststellt, "das Glücksgefühl bei Befriedigung einer wilden, vom Ich ungebändigten Triebregung unvergleichlich intensiver als das bei Sättigung eines gezähmten Triebes. Die Unwiderstehlichkeit perverser Impulse, vielleicht der Anreiz des verbotenen überhaupt, findet hier eine ökonomische Erklärung". Waren es in der Geschichte die regelmäßig stattfindende Kriege, die zur Abarbeitung des Destruktionstriebes dienten, sind es heute Autobahnrasereien, in seltenen Fällen Wirtshaushändel, in regelmäßigen Fällen aber Jagdgesellschaften.

Die Jagd ist das heutige Ersatzmittel kriegerischer Auseinandersetzungen, die geförderte, tolerierte und anerkannte Form der Triebentladung, die staatlich gewollte, kirchlich abgesegnete Kanalisierung des individuellen Destruktionstriebes. Die Jagd als Triebentladung, das Gefühl über ein anderes Wesen total verfügen zu können, das sadistische Auskosten der Ohnmacht der Opfer, ist in Friedenszeiten die letzte Möglichkeit, als Bürger ungestraft morden zu dürfen.

Dienstag, 26. Mai 2015

Die sowjetische Micky Maus

Öfter wird im Internet großspurig "Die erste russische Micky Maus“ angeboten, „exklusiv für Sammler“ heißt es dann noch, siehe hier:



Als wenn diese Ausgabe aus dem Jahre 1989 etwas besonderes wäre, wo sie doch in hoher Auflage erschien, möglich gemacht durch Glasnost und Perestroika eines Gorbatschow und seinem Annäherungskurs an die USA.


Die Geschichte der Micky Maus in Rußland begann allerdings schon im Jahre 1931, als Moskau der Gastgeber des „Festival of American Cartoons“ war. Dies verschweigt man heute gern, denn dem „bösen“ Stalin der damals in der UdSSR an der Macht war, dem möchte man diese Weltoffenheit nachträglich absprechen. Es paßt einfach nicht in die bürgerliche heutige Geschichtsschreibung, die mit Stalin nur Gulag und Personenkult verbindet. Allerdings wurden schon unter den Nachfolgern Stalins solche Dinge totgeschwiegen, auch die ließen an Stalin ja kein gutes Haar.
 
Ab 1931 wurden dem sowjetischen Publikum hauptsächlich die Zeichentrickfilme von Walt Disney in den Kinos gezeigt und die Micky Maus sah man nur sporadisch auf Papier in Cartoons, z.B. in der Cartoon-Zeitschrift „Murzilka“, welche seit 1924 auf dem Markt war, siehe diese beiden Zeitschriften-Cover:
 

 

Die älteste sowjetische Micky Maus auf einem Cover, ist meines Wissens, diese aus den 30er Jahren:
 
 
Aber möglich, daß es in dieser Comic-Zeitschrift, die ja die Nummer 29 trägt, in älteren Ausgaben es auch schon Micky-Maus-Geschichten gab. Da kenne ich mich zuwenig aus.

Auf jeden Fall gab es in den 60er Jahren in der Sowjetunion Micky Mäuse als Plastikfigürchen zu kaufen und auch sonst war die Maus präsent, z.B. bei diesem „Elektronika"-Papierchen, siehe beides hier:




Die Cartoon-Serie „Mikki Detektiv“ erschien meines Wissens in den 70er Jahren in sowjetischen Zeitschriften, siehe hier:
 
 
Größere Verbreitung fand Micky Maus in der Sowjetunion in den 80er Jahren, hier ein paar Beispiele, wie: Micky Maus und Bär Mischa, das Maskottchen der Olympischen Spiele 1980 in Moskau , eine Großfigur der Maus in einem Park und eine Neujahrs-Postkarte, Ende der 80er Jahre, die einen skifahrenden Schneemann mit einer Micky Maus (rechts unten am Rand) zeigt:
 



Montag, 25. Mai 2015

Die "Anna" (Doppeldecker AN 2) beim Dessauer Flugplatzfest 2015

Beim Dessauer Flugplatzfest 2015, siehe dazu: http://barrynoa.blogspot.de/2015/05/wieder-bewundert-die-tante-ju-auf-dem.html, war natürlich auch der Dessauer Doppeldecker AN 2 (Antonov 2) zu besichtigen. Dieser Doppeldecker wurde vom Anhaltischen Verein für Luftfahrt e.V. restauriert und in Betrieb gehalten und ihn sieht man übers Jahr öfter über Dessau fliegen.

Doppeldecker vom Typ Antonov 2 waren in den 50er und 60er Jahren auch an Dessaus Himmel sehr präsent. Ich kann mich an sie noch sehr gut erinnern, wie sie manchmal ziemlich tief über meinem zuhause in Dessau-Ziebigk hinweg flogen.

Auch die „Anna“, wie sie liebevoll genannt wird, gehört mittlerweile zu Dessau und auch sie fotografierte ich natürlich beim Dessauer Flugplatzfest 2015:
 





Sonntag, 24. Mai 2015

Endgültige Abreise des lieben Täuberichs



Fortsetzung von:





Ach, unser lieber Gast, der kleine Täuberich, ist heute nun doch zurück zu seinem im Norden Sachsen-Anhalts gelegenem Heimatschlag geflogen. Seine dort wartende Braut hatte schon sehnsüchtig auf ihn gewartet und wie mir der Taubenhalter am Telefon mitteilte, da freute sich auch der Täuberich seine Braut wieder zu sehen, als er in die Box von ihr gesteckt wurde. Der kleinen Taube, die auf ihn gewartet hat, der gönne ich das Wiedersehen, wenn auch mit einer kleinen Träne im Auge, denn ich hatte mich schon sehr an den kleinen Täuberich gewöhnt, der sich so wunderbar mit uns Menschen und mit unseren Hühnern bei seinem Aufenthalt hier verstanden hat.

Das letzte Foto von ihm, heute am Vormittag aufgenommen, siehe oben! 

Wieder bewundert: Die "Tante Ju" auf dem Dessauer Flugplatzfest 2015!

Das alljährlich stattfindende Dessauer Flugplatzfest ist immer ein Höhepunkt in der Veranstaltungskultur unserer Stadt. Was wäre dieses Fest aber ohne unsere Dessauer Geschichte mit Junkers und so ist doch immer das Wiedersehen und Anschauen der lieben „Tante Ju“ ein erhebendes Erlebnis. Eine „Tante Ju 52“ gab es zu besichtigen und es gab wie jedes Jahr auch Rundflüge mit diesem Oldtimer der Lüfte.

Hier mal wieder ein paar Fotos dieses zuverlässigen Flugzeugs aus einer Zeit, als auch meine Mutter in den Junkers Flugzeug-und Motorenwerken in Dessau im Entwurfsbüro (Gropler) gearbeitet hat (Mitte 1930er Jahre bis 1945), siehe dazu meine diversen Blogbeiträge (einfach mit diesen Stichworten googlen):

 




 

Freitag, 22. Mai 2015

Der kleine Täuberich war wieder da!

Fortsetzung von:




Meistens kommt es anders als man denkt! Da hatte ich mich gestern von der kleinen Taube (ein Täuberich!) verabschiedet, als sie wegflog und rief den Halter im Norden Sachsen-Anhalts an, daß er doch bitte darauf achten solle, ob die Taube heil bei ihm ankommen würde, da kam auf einmal gegen Nachmittag die Taube wieder zurück.
 
Erst saß sie beim Nachbarn auf dem Dach, beobachtete die Hühner und mich auf der Terrasse, flog mal da hin und mal dort hin, immer auf die Dächer oder Fenstersimse meines Hauses, kam aber nicht runter um sich Futter auf dem Hof zu holen, was dort reichlich lag. Am frühen Abend dann flog sie in das geöffnete Badfenster und stolzierte bei mir in der dort anschließenden Diele und Küche, siehe vorletzte Fotos, bis sie dann schließlich und endlich zur Voliere flog und von dort in den Stall, wo sie allein (die Hühner waren noch im Garten) erst mal tüchtig fraß und trank.
 
Ich beobachtete dann wie es weiter ging. Als erste suchte Grüni den Stall zum Schlafen auf, die der Taube kaum Beachtung schenkte, sie wie eine der Ihren betrachtete und nicht als Fremde. Nach einer Weile kamen die drei kleinen Zwerghühnchen in den Stall und die Taube saß da wo diese sonst immer saßen. Aber das störte die Hühnchen nicht, ohne Zank oder gar Hackerei setzten sie sich neben die Taube, als wenn sie das vierte Hühnchen wäre. Sagenhaft!
 
Ich telefonierte mit dem Taubenhalter und teilte ihm mit, daß die von mir angekündigte Rückkehr der Taube sich verzögern würde, da es der Taube anscheinend so gut bei uns gefällt. Daß sie aber hier bleibt, ist unwahrscheinlich, denn wie mir der Taubenhalter mitteilte, hat der Täuberich - die Taube ist also ein Täuberich - eine Partnerin, zu der es ihn in der Regel immer wieder hin zieht. Was ich ganz schrecklich finde, das ist die Vorgehensweise, daß ein Brieftaubenhalter nur einen Tag vor einem Wettkampf den Täuberich zu seiner Partnerin läßt und am nächsten Tag ihn wieder dort rausnimmt um ihn in eine fremde weit entfernte Gegend zu transportieren, wo er natürlich alles versucht so schnell wie möglich wieder zu seiner Braut zurück zu fliegen. Ich hatte immer gedacht, Tauben die von Brieftaubenzüchtern gehalten werden, die haben ein freies Leben, so wie es Tieren zusteht, aber dem ist nicht so, denn wenn die Partnerin des Täuberichs eingesperrt wird, dann hat das mit Freiheit nichts zu tun.  Wenn ich in der Natur die Wildtauben beobachte, wie Ringeltauben oder Türkentauben, dann leben diese natürlich und frei und ein Pärchen ist immer zusammen und wird nicht zwangsweise getrennt, wie es bei Brieftaubenzüchtern gemacht wird. Dieser Brieftaubensport müßte meiner Meinung nach, so wie er betrieben wird, mit diesen Methoden, verboten werden. Da kann man nur in den antispeziesistischen Schlachtruf einstimmen: Until all are free (Bis alle frei sind)!