Montag, 31. März 2008

B.N. und Dr. Hellmuth Allwill Fritzsche



Heute möchte ich mal mit einer Bitte um Auskunft an die Leser des B.N.-Blogs herantreten. Wie das, wird nun der B.N.-Blog-Leser fragen, wird der B.N.-Blog so stark frequentiert, daß so eine Anfrage Aussicht auf Erfolg hat? Das ist natürlich nicht der Fall, aber so ein Eintrag in einem Blog wird schon irgendwie mal gelesen, dies ist immer dann der Fall wenn jemand bei Google ein Stichwort eingibt, wie zum Beispiel Wituland. Gibt man "Wituland" bei Google ein kommt man neben vielen anderen Seiten auch auf den B.N.-Blog. So könnte es auch zu den Angaben von Fritzsche sein, zu dem man im Netz nur ein paar sehr dürftige Zeilen findet. Vielleicht gibt mal jemand den Namen Fritzsche ein, ist gar verwandt mit dem Autor oder weiß mehr über ihn. So stelle ich hier nun mal die Frage, wer weiß etwas mehr über Hellmuth Allwill Fritzsche als das Netz derzeit und meine Wenigkeit?

Über Fritzsche hätte ich gern im Zusammenhang mit meinen Recherchen zu Dr. Walter Timmling und dem Halleschen Frankl-Kreis von Kunstwissenschaftlern mehr gewußt. Mir ist nur bekannt, daß Fritzsche zusammen mit Timmling in Halle bei Prof. Dr. Paul Frankl Kunstwissenschaft studierte, dort auch promovierte, er ein Mäzen von Dr. Walter Timmling war, ein, zwei Bilder von ihm kaufte, so auch das Bild "Puppka", doch wo ist dieses Bild verblieben? Dann ist mir bekannt, daß er Mitarbeiter der Halleschen Landesanstalt für Volkheitskunde war, doch was waren die Aufgaben dieser Landesanstalt? All dies weiß ich leider nicht. Bekannt ist mir, daß er auch mit dem bekannten Maler Richard Oelze befreundet war, wie auch Timmling mit Oelze befreundet war. Nur zwei Briefe, und diese in Abschriften sind mir zugänglich, siehe obige Scans und das einzige Foto von ihm, welches auch bei Wikipedia drin ist, was ihn in Venedig zeigt und wie mir Charlotte Timmling früher mal erzählte, ihn in typisch weltmännischer Pose zeigt, mit Zigarette und den Eindruck eines Lebemannes machend, der er angeblich tatsächlich war - Fritzsche, das ganze Gegenteil eines Spießbürgers!
Fritzsche gehörte zum antifaschistischen Frankl-Kreis in Halle, tat sich aber nicht, wie andere darin, mit dementsprechenden schriftlichen Äußerungen hervor, auch ist mir nichts bekannt, daß er bei privaten Treffen über Politik und Gesellschaft sich äußerte, trotzdem wurde er immer zum Kreis der Frankl-Leute dazu gezählt, aber eher ohne besondere eigene Aktivitäten. Bekannt war er in Halle unter seinem Kürzel "Hafis". Der Nachwelt ist er nur als Autor seines Buches über Bernardo Belotto Canaletto bekannt. Dieses Buch, 1936 erschienen, ist noch heute ein Standardwerk der Kunstwissenschaft zu Canaletto und jedem Studenten der Kunstwissenschaft ein Begriff. Vielleicht gelingt es ein wenig Licht in das Dunkel der Lebensgeschichte dieses Mannes zu bringen, der es verdient hätte, daß man sich an ihn erinnerte. Wäre der unselige Krieg nicht gewesen, hätte dieser Mann noch viel schaffen können. Es traf ihn das Schicksal von so vielen Hochbegabten, die alle zu früh bei dem grossen Massenmorden starben, schuldlos, die sich dem ganzen nicht entziehen konnten, denn es konnten ja nur wenige Deutsche emigrieren und die wie Fritzsche gar sich gegen die Nazi-Ideologie sich aufgelehnt hatten, dies aus den unterschiedlichsten Positionen heraus, aber dann trotzdem irgendwie dem damaligen System dienen mußten.

Sonntag, 30. März 2008

B.N. und Radio-Nostalgie





Als Kind und Jugendlicher war ich oft lange Zeit krank, genug Zeit um Radio zu hören. Die regulären DDR-Sender interessierten mich nicht, wie auch die Mehrheit der DDR-Bürger sich kaum für die meist langweiligen Programme mit ihrer SED-Propaganda begeistern konnte. Der erste Sender an den ich mich erinnern konnte war der Norddeutsche Rundfunk und da war es eine Sendung mit Dr. Walter von Hollander, den meine Mutter gern hörte - ich hörte dies als kleines Kind gern mit. Walter von Hollander machte da eine Sendung in der er sich von Hörern anrufen ließ und seinen Rat zu allen möglichen Dingen des Lebens vermittelte - zwischen den Anrufen wurde Musik gespielt. Dann kam die Zeit der Rockmusik, die regulären Westsender spielten diese kaum, aber der britische Soldatensender BFBS (British Forces Broadcasting Services) tat es, auf UKW. Stundenlang hockte ich an unserem Fernseher, einem "Carmen" der auch einen UKW-Radio-Teil hatte, wo man aber extra die Antenne umstöpseln mußte wenn man von Radio zu Fernsehen, oder umgedreht, wechseln wollte, und hörte bei BFBS die Saturday Show mit Brian Matthew, eine beliebte Rock- und Beatsendung. Oft nahm ich die Titel mit meinem Tonbandgerät, einem KB 100, auf, direkt mit einem Mikrofon, anders war es technisch nicht möglich.

Von den westdeutschen Sendern hörte ich gern den Deutschlandfunk. Außerdem war ich ein Hörer des Evangelium-Rundfunks. Diese Sendungen kamen über Radio Luxemburg oder Trans-World Radio Monte Carlo.Da sind mir die Sendungen des Missionswerkes Werner Heukelbach noch gut in Erinnerung. Besonders gern hörte ich aber das deutschsprachige Programm von Radio Tirana. In Dessau gab es ja das Café Tirana (früher Café Altmann, jetzt "Wassily"), ein sehr ansprechendes Café, in dem sich neben einer interessanten Mosaiksäule des Dessauer Malers Carl Marx (siehe älteres Posting zu Carl Marx im B.N.-Blog), auch wunderbare Wandbilder befanden, die die Geschichte Albaniens zeigten. Dessau hatte ja eine besondere Beziehung zu Albanien, denn Enver Hoxha, der führende Mann der Volksrepublik Albanien, war in den 50er Jahren zu Gast in Dessau gewesen. Das damalige Albanien war im Gegensatz zu der revisionistisch und sozialfaschistisch entarteten DDR ein wirklich sozialistisches Land. Radio Tiranas Sendungen waren hochinteressant, denn sie zeigten auf wie Sozialismus sein müßte, was in den übrigen Ländern des Ostblocks nicht der Fall war. Hier ein Link zu einem damaligen alten Mitschnitt aus den 70er Jahren, dem Intervall-Signal von Radio Tirana: http://www.swldxer.co.uk/tirana3.wma
Jede Sendung Radio Tiranas endete mit der Internationale.

Obige Scans zeigen Sendekarten, sogenannte QSL-Karten, der Sender die ich gern hörte. Diese Karten sind nicht von mir, sondern aus dem Net. Karten von Auslandssendern anzufordern war in der DDR gefährlich, da hätte sich sofort die Stasi eingeschaltet. Der einzigste Sender der DDR der mir gefiel, das war der Deutsche Soldatensender, allein wegen seiner Musik. Dieser Sender war aber nicht für DDR-Hörer bestimmt, sondern war ausschließlich als Propagandasender im kalten Krieg für westliche Hörer, besonders Bundeswehrsoldaten, bestimmt.

Bernd Nowack und Wituland, Teil 5



Obige Scans stammen aus B.N.s Publikation von 1999 über Deutsch-Wituland. "Wituland in Stichworten" soll kurz und knapp Auskunft über immer wiederkehrende Begriffe zu dem Themenkreis um Deutsch-Witu geben.

Donnerstag, 27. März 2008

Erwähnung von B.N. bei www.newskraft.de


Eben rief mich ein Bekannter an: "Du wirst bei `newskraft` erwähnt, im Zusammenhang mit dem Kurt-Weill-Fest!" Hm, wie das, was habe ich mit dem Kurt-Weill-Fest zu tun, außer daß ich Brecht mag und damit indirekt auch Kurt Weill und wir beide in Dessau geboren sind? Das wars dann auch, es ging nur darum wer in Dessau geboren wurde, mehr nicht! Ja, und eine sächsische Stadt ist Dessau halt auch nicht, zum Glück, sonst würden die Dessauer auch noch sächseln - Dessau ist eine anhaltische Stadt, noch, ein ganz klein wenig noch, so in Restbeständen, liebe newskraft-Journalisten! Wo man geboren wird ist nicht eigenes Verdienst und daß ich immer noch in Dessau lebe und arbeite ist verschiedenen Umständen geschuldet, aber nicht unbedingt weil ich die Stadt über alles liebe. Was ich tatsächlich liebe ist die Natur und das Gartenreich um Dessau, das Bauhaus, ja das alte Dessau. Was aber die Dessauer anlangt oder gar das Establishment dieser Stadt, da wünschte man sich lieber an einen anderen Ort, denn das Dessau ab den 70er Jahren bis heute ist nicht gerade als angenehm bekannt, ausgenommen davon ein paar wirklich alte Anhalter, aber die wohnen nicht in meiner Gegend die eher von neureichen alten spießbürgerlichern DDR-Cliquen wimmelt. Was solls! Mein Haus hat mein Großvater 1927 gebaut, ich bin hier geboren worden, aber als alter Dessauer wird man Jahr für Jahr immer fremder in dieser Stadt deren Bürger menschlich immer kälter werden, die sich der egoistischen Mentalität vieler westdeutscher Großstädte immer mehr annähern, gerade diejenigen die vor der Wende mächtig auf die Pauke hauten und hohle Sprüche von sozialistischer Gesellschaft klopften. Aber das war ja ein allgemeines Phänomen, daß gerade die alten DDR-Profiteure sich am schnellsten wendeten und nun wieder an den Futtertrögen der heutigen Zeit sich gütlich tun.

newskraft:

Das 16. Kurt Weill Fest in Dessau steht an
gefunden bei Pierre Corell vor einer Woche
Dessau 2008. Vom 29. Februar an wird in der sächsischen Stadt, welche nunmehr in Dessau-Rößlau eingegliedert ist und mit welcher sich auch diverse Autoren und Maler als Geburtsstadt zieren können, das alljährliche Fest begangen. So sind hier Gerhard Nebel, Franz Becker, Gernot Böhme, Emil Schult und Bernd Nowack zu nennen - neben Kurt Julian Weill, versteht sich, mehr...
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Dr. Horst von Rabenau zum Gedenken





Echte Freunde hat man nur ganz wenige im Leben. Ich kenne keinen der, außer meinen Eltern und meiner Oma Martha, mich so uneigennützig unterstützt und gefördert hat wie Dr. Horst von Rabenau. Obwohl wir uns nie persönlich begegnet sind, war es eine wirkliche Freundschaft. 1980 lernte ich Dr. Horst von Rabenau, einen Zahnarzt aus Wuppertal, über die Kunstwissenschaftlerin Lotte Timmling kennen (über Timmling siehe dazu auch ältere Post im Blog). Über 10 Jahre lang verband uns ein intensiver Briefwechsel. Hunderte Briefe von ihm habe ich aufgehoben, Hauptthema war das Werk von Dr. Walter Timmling. Schon in den 30er Jahren war Dr. Horst von Rabenau der hauptsächlichste Mäzen von Walter Timmling. Er kaufte immer wieder Bilder von ihm und unterstützte ihn zeitlebens finanziell. Nach dem Tode von Timmling unterstützte er dann vom Westen aus die Witwe Lotte Timmling, die in Dessau wohnte. Als ich Mitte der 80er Jahre durch die Intrigen der korrupten Dessauer Stasi-und Establishment-Cliquen Berufsverbot bekam und ich mich nur mühsam mit Hilfsarbeiten freiberuflich über Wasser hielt, war es Dr. von Rabenau der vom Westen aus eine Art kleine Solidaritätsaktion initierte deren hauptsächlichster Spender er selbst war. Neben Westgeld schickte er lange Zeit selbstgepackte Pakete mit Kaffee und Lebensmitteln aller Art. Ich möchte ihm in memoriam durch diesen Beitrag in meinem Blog meinen tiefsten Dank für all diese Mühen und finanziellen Opfer aussprechen.

Dr. Horst von Rabenau war ein wertkonservativer Mensch. Walter Timmling lernte er als junger Offizier nach dem 1. Weltkrieg beim Freiwilligeneinsatz des Heimatschutzes im Baltikum und in Ostpreussen kennen. "In Treue fest", dies kann man zu Dr. Horst von Rabenau sagen, der nie einen Freund in Stich lassen würde. Er schrieb mir, daß er sich den preussischen Traditionen des Pflichtbewußtseins und der Treue verpflichtet fühlen würde - ein preußischer Edelmann, ohne die negativen Eigenschaften vieler preussischer Offiziere, wie Kadaverdisziplin und Junkermentalität, der sehr kunstsinnig war, ein Idealist im Walter Flexschen Sinne und seinem "Wanderer zwischen beiden Welten". Im hohen Alter praktizierte er noch als Zahnarzt und noch als 86jähriger besuchte er die Weiterbildungsveranstaltungen für Zahnärzte. Obige Scans zeigen Dr. Horst von Rabenau als ca. 60jährigen und eine spätere Schreibmaschinenkopie eines Briefes von 1948, den er an Lotte Timmling zum Tode ihres Mannes verfaßt hatte.

Darunter sind Scans von Briefumschlägen in der typischen Art von ihm, die ich immer erhielt. Zwei Seiten eines der letzten Briefe habe ich ebenfalls eingescannt. Dieser Brief ist von 1990 kurz nach seinem 91. Geburtstag, den er noch in voller geistiger Frische erlebte. Bis dato hatte er noch seinen Haushalt allein geführt, seine Frau war schon sehr viel früher gestorben. Bis zuletzt sorgte er sich als Mäzen und Freund um seine Freunde. Wenn er in dem Brief von einem "Lesezeichen" schreibt, dann meinte er einen Geldschein, den er sehr oft seinen Briefen beilegte. Einen Großteil seiner Timmling-Bilder stiftete Dr. Horst von Rabenau schon zu seinen Lebzeiten dem Ostsee-Museum Kiel.

Mittwoch, 26. März 2008

Ostalgie und Westalgie



Was man nicht so alles aufhebt! Lange liegt es nutzlos herum, doch nach Jahrzehnten freut man sich, daß man diese kleinen unscheinbaren Dinge noch hat, erinnern sie einen doch an vergangene Zeiten und nostalgische Gedanken schwirren einem durch den Kopf. Wer hat schon noch einen Filmprojektor, etwa im Super-8-Format? Längst abgelöst durch die Videokassette und jetzt immer mehr durch DVD! Ein hübscher Trickfilm ist "Der Ameisenstaat", er erfreute mich als Kind. Diese Schmalfilme waren in der DDR ein teures Vergnügen, der Preis steht hinten drauf, EVP 22,35 M! Ja und die echten Bienenwachskerzen aus dem Westen erinnern mich an meine Tante Hanni. Sie war Studienrätin in Lindau am Bodensee und die Tochter von meiner Tante Martha. Zu Weihnachten schickte sie immer ein Lebkuchenpaket, das letzte kam 2006. Jetzt ist sie Mitte 90 und lebt im Seniorenheim. Sie war verheiratet mit dem Oberbürgermeister von Celle. Dieser Franz Guizetti, ein Ordens-Ritter vom Grabe Christi, hatte bis Ende der 60er Jahre in Celle eine Kerzenfabrik, die nur echte Bienenwachskerzen produzierte. Wie man auf dem kleinen Aufkleber lesen kann, den ich auch aufgehoben habe, bestand die Manufaktur seit 1696, die Industrialisierung und der fortschreitende Monopolisierungsprozeß machte auch dieses Handwerk kaputt, wie so vieles andere. Pure Ostalgie ist das alte Päckchen (noch ungeöffnet) Ascoffin, welches ich gern trank, ein Brausepulver mit Coffein und Vitaminen aus dem VEB Ankerwerk Rudolstadt, Preis 25 Pfennige pro Beutelchen. Westalgie dagegen das Hustenbonbon "Rachengold". Ein Bonbon habe ich mir aufgehoben. Es stammt wirklich noch aus den End-60er Jahren. Rachengold gibt es ja immer noch, aber sie schmecken nicht mehr so. Die alten Rachengold hatten einen anderen, einen unnachahmlichen Geschmack, ich war ganz wild danach. Ich erinnere mich auch noch an die Werbung dazu die im NDR-Werbefernsehen lief: "Nimm Rararararachengold!" Zum Schluß krächzte dann noch ein Papagei ein: "Ra ra"! Ja und das Abzeichen ist mein Abzeichen der Jungen Sanitäter. Ich war von der 3. bis zur 5. Klasse bei den Jungen Sanitätern, der Kindergruppe des Roten Kreuzes. Den alten Aufkleber: "Ein Schwalbenpar bringt Glück ins Haus" bekam ich mal von dem Dessauer Sammlerehepaar Schützendübel, zwei Dessauer Originalen. Schwalben liebe ich ja besonders, denn wir hatten in unserem Haus in Ziebigk immer Rauchschwalben die ihr Nest in unerer Garage hatten. Man kann sagen, daß wir mit den Schwalben und ihrem Lebens-Zyklus mitlebten, jedenfalls gehörten Schwalben immer zur Familie Nowack dazu.

Ja und dann ist da noch der gute alte Klipps-Kaffee aus Bremen, den immer meine Oma Martha aus Balge bei Nienburg (Weser) kaufte und den wir jahrzehntelang von ihr geschickt bekamen. Dieser Kaffee war eine wirklich gute Marke, reiner kolumbianischer Hochlandkaffee, den es leider nicht mehr gibt. Neulich las ich im Internet den Beitrag eines Kaffeetrinkers, der es auch bedauerte, daß es diesen Kaffee so nicht mehr gibt, reine Kaffees gibt es eh jetzt selten, der Kaffeemarkenmarkt wird ja hauptsächlich von Mischungen dominiert - schade!

Sonntag, 23. März 2008

Ostern 2008 im Schnee






Im Januar und Februar gab es einige Tage wo meine Mutter und ich in der Mittagszeit auf unserer Terrasse sitzen konnten, ein Sonnenbad im Winter wie im Sommer. Es war sogar so warm, daß ich dort mit kurzen Hosen und kurzärmlig angezogen war. Ich gehe spät zu Bett, selten mal vor Mitternacht, werde aber früh wach, so gegen 5 Uhr. Ich staunte nicht schlecht als ich das Wintermärchen draußen sah, und dies am ersten Ostertag. Den Lesern des B.N.-Blogs deshalb ein paar private Fotos, die ich kurz nach 7 Uhr mal so nebenbei gemacht habe:
Der arme Aprikosenbaum, der zwischen Bungalow und Garage steht, stand in voller Blüte, wartete auf Bienen und Hummeln zum bestäuben, doch wie fast jedes Jahr wartete er umsonst. Da wird es wieder nichts werden mit einer Aprikosenernte im Spätsommer. Die Osterglocken vor unserem Keramikhühnchen hängen traurig ihre Köpfe, aber sie blühen schon lange, sind eh am Ende der Blüte. Mein Auto hatte ich vergessen am Tag vorher in die Garage zu fahren, nun ist es schön weiß und man sieht die vielen schadhaften Stellen nicht, die es als Veteran aber haben darf, denn diese deutsche Affenliebe zum Auto mit der übertriebenen Pflege mache ich nicht mit. Daß das Auto des deutschen liebstes Kind ist, gehört genau so zum deutschen Wesen, was wie viele anderen deutschen Mentalitäten eher unter Unwesen verbucht werden muß.
Die Zuckerhuttanne im Vorgarten macht ihrem Namen wirklich Ehre, sie könnte heute auch gut Puderzuckertanne heißen. Schaut man sich unser Haus von Seiten der Straße an, merkt man, daß die weiße Pracht nicht lange halten wird, auf der Straße selbst bleibt der Schnee nicht liegen, zum Glück, sonst könnte man die Feiertage noch Schnee schieben, was man den ganzen Winter über nicht ein einziges mal brauchte.
Frohe Ostern!

Samstag, 22. März 2008

Plädoyer für die Zigarre








Über die Kultiviertheit des Zigarren-Rauchens zu schreiben ist in der heutigen Zeit des Kesseltreibens gegen den Tabak ein schwieriges Unterfangen. Wer aber den unnachahmlichen Duft einer Zigarre je einmal gerochen hat, der weiß, daß dieser Luxus ein ganz besonders edler ist. Beim Rauchen einer Zigarre begibt sich der kultivierte Raucher auf eine geschmackliche Reise in die geheimnisvolle Welt der Tropen, nach Kuba, Sumatra oder Brasilien. Er schmeckt und riecht geradezu die feuchtwarmen Landschaften wo der edle Tabak gedeiht. Zigarren muß man nicht von früh bis abends rauchen wie ein nikotinsüchtiger Zigarettenraucher, sondern die Zigarre ist allein der Entspannung vorbehalten, ist ein Ruhepol in ansonsten hektischer Betriebsamkeit. Ich rauche täglich nur zwei Zigarren, aber die machen mir viel Freude, die ich nicht missen möchte. Es ist merkwürdig, aber schon der Besuch eines Tabakwarenladens ist eine Freude für mich. Allein die Gediegenheit der Läden einer freundlichen Frau Knobloch in der Johannisstraße in Dessau und eines freundlichen Herrn Streuber in der Poetschstraße in Roßlau bereiten Vergnügen. Wo hat man sonst Vergnügen beim Einkaufen in der Servicewüste Dessau-Roßlau mit seinen meistens unfreundlichen und proletenhaften Verkäuferinnen in den vielen anderen Geschäften und Kaufhallen?


In obigen Scans stelle ich den werten Lesern des Blogs einmal ein paar Zigarren vor die ich natürlich auch geraucht habe. Zigarren kaufe ich in der Regel nur kistenweise. Sind nicht allein die Kisten eine wahre Pracht, wie interessant sie gestaltet sind, oft in nostalgischem Dekor?


Dennoch es sind nicht die teuren Marken die mir schmecken, sondern ich bevorzuge die leichte 60er Sumatra oder Brasil, die im untersten Foto abgebildet ist. Allerdings sollten es schon Zigarren mit einem Original-Deckblatt sein, Papier hat in einer Zigarre nichts zu suchen.

Tierschutzverein Dessau: ein einziger Sumpf, 4

Wen man auch fragt, allenthalben Erleichterung, daß es gelungen ist diesen bisherigen dubiosen Vorstand des Dessauer Tierschutzvereins zum Rücktritt zu bewegen, allerdings auch jede Menge skeptische Stimmen die meinen, daß man diesen Tierschutzverein hätte auflösen sollen oder zumindestens, daß die Stadt das Tierheim einem vollkommen neuen Verein mit neuen Leuten übergeben sollte, da sonst immer wieder die alten Kräfte in den alten Trott verfallen würden. Gestern telefonierte ich mit einer Verwandten die das Tierheim als Insiderin kennt, auch sie war sehr skeptisch, daß man aus diesem übel stinkenden Sumpf heraus kommen könne, da ja die alten Personen noch da seien und die änderten sich in ihren Einstellungen wohl kaum. Da ist viel wahres dran, denn der Vorstand hatte ja schon des öfteren gewechselt, aber die Akteure blieben dennoch und bestimmten weiterhin das unheilvolle Geschehen. Was eben wichtig wäre, daß im Tierheim Leute mit Liebe und eben nicht mit preussischer Anstaltsdisziplin mit den Tieren umgehen sollten, was nicht geschieht. Wie mit den Tieren dort umgegangen wird, dies kann man in meinem Blog gern nachlesen, besonders in meinem Posting zum Welttierschutztag wo ich die Arroganz einer leitenden Mitarbeiterin beschrieb wie sie mit den Gassigehern umging oder meine Postings zu dem Hund Lenn wo diesem armen Hund von einer leitenden Mitarbeiterin namens Chris Bürger der Ausgang immer mehr beschnitten wurde, er wie ein Gefängnisinsasse behandelt wurde, oft kein Wasser und Futter in seinen Näpfen war, diese Mitarbeiterin das aber nicht störte, sie hoch erhobenen Kopfes an dessen Käfig vorbei stolzierte, einfach widerlich das Ganze. Ja und mit diesen Typen, die Festanstellungen haben, die von der Stadtverwaltung gute Gehälter bekommen, die weiter dort im Dienst sind, soll sich etwas für die Tiere zum Guten hin verändern? Das wird kaum gelingen, denn man kann diese Leute nicht rund um die Uhr kontrollieren, kann sie nicht zu einem humanen artgerechten Umgehen mit Tieren quasi per Dienstanweisung zwingen, dazu sind sie zu sehr mit den alten schlimmen Umgehensformen mit den Tieren, wie sie seit langem im Tierheim gepflegt werden, verwurzelt und verstrickt. Ich bin auch der Meinung wie meine Verwandte: Alles neu! Das hieße, man müßte einen vollkommenen Neuanfang machen, das Tierheim einem neuen Träger unterstellen, der aber auch vollkommen neue Mitarbeiter einstellen müßte, mit den bisherigen wird sich in punkto artgerechtem und tierfreundlichem Umgehens nichts ändern. Das klingt hart, aber kommt dieser Schnitt nicht, wird in einem Jahr eine Chris Bürger wie bisher hoch erhobenen Kopfes auf die ehrenamtlichen Gassigeher herunterschauen und man wird sie sagen hören: "Wir, die festangestellten Mitarbeiter brauchen Euch auch nicht zu den Tieren zu lassen, wir können auch ganz das Tierheim zu lassen!" (Dies heißt, das ein Hund nicht aus seinem engen Käfig kann, er mit seinem Betreuer nicht spaziergehen darf, die einzigste Abwechslung in dem "Hundeknast" Tierheim Dessau). Das Wohl der Tiere haben dieserart Äußerungen nicht im Sinn, dies kann man auch wohl nicht erwarten von Menschen denen es eher darum geht ein gutes Gehalt dort abzufassen um z.B. einen privaten Hausneubau abzahlen zu können, als um edle Tierethik. Neben den bisherigen festangestellten Mitarbeitern müßte man sich natürlich auch von den bisherigen beiden Tierärzten Held und Dischke trennen. Ein Weiterarbeiten für das Tierheim dieser beiden halte ich für untragbar, man denke nur an Dischkes Umgehen mit dem Hund Lenn und dessen Tötung im Tierheim, wo er nicht mal ein Blutbild dem Betreuer des Hundes zeigen wollte, er sich zum Handlanger von Typen machte die den Hund weg haben wollten weil es wegen ihm zu Streitigkeiten gekommen war. Alles neu, macht der Mai - zu wünschen wäre dies auch für das Tierheim Dessau!
Bernd Nowack

Nun noch eine Nachlese von der Versammlung des Dessauer Tierschutzvereins von dem Dessauer Hundekenner Klaus Schauer (siehe auch seine Berichte über den Dessauer Tierschutz bei http://tanatra.npage.de/ auf der Tierschutzseite). Schauer war als Gast auf dieser denkwürdigen Versammlung, hier nun sein Bericht, exklusiv für den B.N.-Blog:

Vom Winde verweht!
Die anberaumte Tierschutzversammlung drohte mal wieder in ein Chaos zu versinken. Eine souveräne Versammlungsleiterin liess kein jedoch kein Zweifel aufkommen, wer hier das Zepter fest in die Hand hat. Es war festzustellen, dass das auch unbedingt notwendig war. Bei dem Tagesordnungspunkt, Disskussion, kam nun langsam ein starker Wind auf und drohte zu einem Orkan zu werden. Die Versammlungsleiterin, Regina Gröger, verstand es, die immer nur wiederkehrenden Querälen und gegenseitige Schuldzuweisungen, in geordnete und richtige Bahnen zu leiten und zu lenken.Dieser persönliche Anstrich bzw. Faden war es zu verdanken, das der aufkommende Orkan abgeschwächt wurde, ohne die Aktualität und persönliche Meinungen einzudämmen bzw. zu unterbinden. Manchen Versammlungsteilnehmern wurde erst hier bewußt, dass der Tierschutzverein und das Tierheim zwei verschiedene Paar Schuhe sind. Herr Kaps versuchte es den Teilnehmern verständlich zu erklären.So ohne weiteres konnte man diese Sachlage nicht so recht verstehen wollen. Eigentlich gehört doch der Tierschutz und Dessauer Tierheim zusammen. Das stimmt ja auch, denn der Tierschutzverein wurde ja von der Stadt Dessau beauftragt das dessauer Tierheim zu betreiben.So manch weitere Ungereimtheiten kamen an das Tageslicht, das Schreiben anonymer Briefe, Ausstreuen bösartiger Gerüchte, Alleingänge im Vorstand galten bis zuletzt als angemessene Umgangsformen.Das der Vorstand keine Lobby mehr hatte,erkannte man daran, dass die Mehrheit für eine Abwahl des Vorstandes stimmte.Fazit- der Vorstand trat zurück, wenn auch Frau Koppe und Peter Göricke es sehr zögerlich taten. Sie stimmten dennoch zu.Im nachhinein den soganannten "Schuldigen" zu finden, ist erquicklich zu nennen.Man ist doch noch in der Lage zu erkennen, wem dieses Chaos und Machtgebaren zu " verdanken " war.Es waren etliche Stimmen, die vor geraumer Zeit dieses Chaos und "Machtkämpfe" anprangerten. Nur mit Abwinken und Difamierungen wurde reagiert. Lügen wurden damals verbreitet, weil man ja wußte dies unbehelligt tun zu können.Wie war es doch gleich mit Krug zum Brunnen??!Frau Koppe wurde ja auch vor dem Herrn P.G. gewarnt, aber alle gutgemeinten Ratschläge und Feststellungen wurden in den Wind gepustet. Es ist aber im nachhinein durchaus festzustellen, das die sogenannten Rufer im Wind, recht behalten sollten.Man sollte schon einmal darauf achten, wer neben einen steht.Es mußte aber erst soweit kommen, wie es gekommen ist."Macht" abgeben und damit fertig zu werden, ist ja auch nicht so einfach. Das eigene Image leidet darunter, wenn man selbst hervorgerufene Fehler erzeugt hat. Wissentlich oder auch nicht. Man sollte darüber nachdenken und geübte Kritik besser verarbeiten, damit es nicht zu einem Dilemma kommt, wie bereits geschehen ist.Genug mit den Vorwürfen. Im Nachhinein sollte das Küken nicht schlauer wie die Henne sein. "Aber eine Henne scheißt auch mal ins Nest"!!!Die "Nettigkeiten" sollten jetzt einmal vorbei sein und der Blick sollte nach vorn gerichtet werden,um mit vereinten Kräften die Chance zu waren das gesteckte Ziel zu erreichen.Das war mein Kommentar zu dieser Problematik.
Klaus Schauer

Donnerstag, 20. März 2008

Tierschutzverein Dessau: ein einziger Sumpf, 3


Heute erschien in der "MZ" ein recht umfangreicher Artikel über die gestrige Mitgliederversammlung des Dessauer Tierschutzvereins. Ich selbst war nicht anwesend, aber man hatte mich ja gestern ausführlich unterrichtet. Besonders gefreut habe ich mich über die konsequente Haltung von Bürgermeister Karl Gröger, der, wie ich ja seit langem fordere, die Trägerschaft für das Dessauer Tierheim infrage stellte, solange nicht die schlimmsten Mißstände im Tierschutzverein abgestellt werden. Ich glaube kaum, daß ohne dieses Machtwort von Gröger, es gelungen wäre, einmal im Tierschutzverein aufzuräumen. Ich halte viel von Gröger, wir wohnten beide früher auf dem Knarrberg in Dessau-Ziebigk. Schon damals war er ein wirklich netter Nachbar, dem auch seine späteren hohen Posten nicht zu Kopf gestiegen sind, der noch heute auf der Straße einen Plausch mit einem kleinen Bürger wie mir führt, auch wenn er noch so sehr in Zeitnot ist. Für den Übergangsverwalter Sebastian Kaps möchte ich im Voraus für Verständnis werben, daß er nicht alles das in kurzer Zeit ins rechte Lot bringen kann was im Tierschutzverein bisher schief lief. Auch muß er wohl oder übel auf etliche Leute der alten Garde zurück greifen, besonders was einige festangestellte Mitarbeiter anlangt, die ja auch im letzten Jahr stark dafür sorgten, daß das Wohl der Tiere immer mehr ins Hintertreffen geriet. Sebastian Kaps kenne ich aus seiner Zeit als er in Aken sein Fotoatelier betrieb und ich schätze seine künstlerische Art der Fotografie sehr. Ich wünsche ihm für seine derzeitige schwierige Arbeit für den Tierschutz in Dessau viel Kraft, einfach wird er es gewiß nicht haben, denn es gibt dort viele Kräfte die sich zwar erst mal ins Mauseloch verkriechen mußten, die aber garantiert weiter stänkern werden und versuchen werden das dubiose Geflecht und die bisherige antiquierte Tierhaltung im Stile preussischer Anstaltsdisziplin herüber zu retten in die neuen Strukturen.


PS zu meinem Posting zu dem Hund Nico: Nico ist wieder in Dessau! Es war wirklich mehr als unverantwortlich von einem Peter Göricke und einer Daniela Koppe diesen behinderten Hund einer ein wenig asozialen Familie aus Halle zu geben die nur eine Wohnung im 3. Stock hatte, dies bei einem Hund der aus gesundheitlichen Gründen ein ganz anderes Umfeld gebraucht hätte - eine der vielen Fehlentscheidungen im Tierheim die bis dato dort an der Tagesordnung waren.

Altes: Beste Freunde von B.N.: Comics















Schon als Kind war ich geradezu süchtig nach Comics, sie begleiteten mich ein Leben lang. Das "Mosaik" von Hannes Hegen war das erste Comic-Heft welches ich in die Hand bekam. Das "Mosaik" war nicht einfach ein Tralala-Comic á la "Tom und Jerry" wo nur Action der Inhalt war, sondern all die Abenteuer die die Digedags erlebten, in den verschiedensten Gebieten, vom alten Rom bis hin zum Weltraum, von Amerika nach Arabien, vermittelte auf spielerischer Weise viele, viele Kenntnisse über die Welt. Wenn mich zum Beispiel Physik in der Schule nicht die Bohne interessierte, so bekam man durch das Mosaik die Geschichte und die Funktion einer Dampfmaschine mit und vieles andere mehr. Fazit: Die Digedags waren echte Wegbegleiter und Lehrer für mich und für hunderttausende andere Kinder in der DDR. Ebenso lehrreich war die damalige "Micky Maus" aus dem Westen. Meine liebe Oma Martha, die in Balge bei Nienburg an der Weser wohnte, schickte uns pro Monat immer ein Paket. Neben Schokolade, Kaffee ("Klipps-Kaffee" oder Puls-Kaffee"), den von mir geliebten "Rachengold-Hustenbonbons" und anderen Dingen war sehr oft eine "Micky Maus" darin. Ich kann mich erinnern, daß ich die Verpackung eines Pakets regelrecht zerfetzte und nach der "Micky Maus" kramte um sie sofort zu lesen.
Die damalige "Micky Maus" hatte neben dem bekannten Comic-Teil innen die sogenannte illustrierte "MMK-Zeitung", die ebenfalls sehr bildend war. Schmunzeln mußte ich, als ich die einzige mir noch verbliebene Zeitschrift aus alter Zeit jetzt mal durchblätterte, als ich den Bericht aus dem alten Griechenland las (siehe Scan). Die "Micky Maus" kam ja aus den USA und deren unnatürliche Prüderie prägte damals und heute besonders die Medien. Schon damals retouschierte man die Geschlechtsteile aus den antiken Gestalten in obigem Artikel weg, eine Vorgehensweise die es in der freieren DDR schon damals nicht mehr gab.
Neben dem Mosaik gab es in der DDR noch die Kinderzeitschrift "Atze" die ich nur wegen der Comicgeschichten der beiden Mäuse Fix und Fax kaufte. Ähnlich war es mit der Wochenpost, da schaute ich mir gern die Witzseite von Willy Moese an. Eine kleine Comicserie hatte es mir besonders angetan, "Klaus und Choko"!
Erst im Jugendalter bekam ich ab und an ein paar Hefte von "Fix und Foxi", "Felix" und "Yps" in die Hände. Felix ist eine sehr alte Comicfigur, älter als Micky Maus. Schon in der Zeitschrift "Das Magazin" Anfang der 20er Jahre gibt es Cartoons vom Kater Felix. Die Zeitschrift "Yps" kaufte ich nach der Wende ab und an allein wegen der Abenteuer von Pif. Pif und Herkules kannte ich schon aus der DDR-Zeit von der Zeitschrift der französischen kommunistischen Partei "L´Humanité Dimanche" die man zur damaligen Zeit am Kiosk kaufen konnte. Ebenfalls zu späterer Zeit fielen mir "Florians Abenteuer " in die Hände, eine Serie von Paul Cuvelier von Anfang der 50er Jahre, die dann später noch mal neu aufgelegt wurde. Obige Publikationen kann ich getrost als meine Lieblingspublikationen bezeichnen, die mich noch heute erfreuen können.

Mittwoch, 19. März 2008

Tierschutzverein Dessau: ein einziger Sumpf, 2

Es geschehen manchmal noch Wunder! Am gestrigen Tage fand die mit Spannung erwartete Mitgliederversammlung des Dessauer Tierschutzvereins statt. Und es gibt positives zu vermelden! Der auch von mir stark kritisierte Vostand (siehe meine Postings hier im Blog zum Tierschutzverein und zum Hund Lenn, sowie die Tierschutzseite bei der Weltloge Tanatra, http://tanatra.npage.de/ ) mußte zurück treten (wie auch von mir gefordert). Am 31.3.08 ist Schluß! Ich werde hier noch ausführlich Pressemeldungen veröffentlichen, aber leider sind diese noch nicht erschienen, aber diese Meldung in Kürze mußte ich jetzt schon bringen, denn die Mißwirtschaft im Vorstand und damit auch Tierheim Dessau stank so zum Himmel, daß diese Entwicklung nur mit Erleichterung aufgenommen werden kann, besonders im Interesse der armen Tiere dort, die unter der Misere dort zu leiden hatten. Wie soll es weiter gehen? Vorerst wurde Sebastian Kaps, der frühere Vorsitzende, beauftragt einen Notvorstand bis zur Wahl eines neuen Vorstands zu bilden. Eine wirklich kluge Entscheidung, diesen wirklichen Tierfreund, damit zu beauftragen. Dann wird man weiter sehen. Wie mir berichtet wurde, hatten Vorstandsmitglied Göricke und Vorsitzende Koppe sich zwar gewunden und hatten versucht ihre Posten zu halten, aber es gelang ihnen mit Recht nicht. Souverän leitete Regina Gröger die Veranstaltung, auch einem DVU-Lange gelang es nicht sich bei der Bildung des Notverstandes einzuschleichen, dieses Prozedere obliegt allein Sebastian Kaps. Schön wäre es, wenn Sebastian den Hundekenner Klaus Schauer für den zukünftigen Vorstand gewinnen könnte, er wäre im Sinne der Tiere ein Gewinn für den Tierschutzverein. Gefreut hat mich natürlich, daß durch die Berichterstattung in meinem Blog über den Verein und das Tierheim die Öffentlichkeit wach gerüttelt wurde. Wie mir in einem Telefongespräch ein Entscheidungsträger gestand, hatten wichtige Stellen in der Stadtverwaltung mit Interesse meinen Blog zu diesem Thema gelesen wie auch die Seiten bei der Weltloge. Es ist also durchaus so, daß man mit einer kritischen objektiven Berichterstattung wie in dem Blog hier, durchaus etwas bewegen kann, zumindestens einen kleinen Teil dazu beitragen kann, daß sich etwas zum Guten hin entwickelt.
Bernd Nowack

Dienstag, 18. März 2008

Altes: Beste Freunde von B.N.: Bücher






Am Anfang war das Wort! Dieser Satz aus dem Buch Genesis hat eine gewisse Bedeutung für mich, sowohl theosophisch wie auch praktisch. Ich bin mit Büchern groß geworden, sie waren wirklich meine besten Freunde und sind es heute noch! Ein Leben ohne Bücher kann ich mir schlecht vorstellen, es wäre ein armseliges Leben. Natürlich waren meine ersten Bücher Bilderbücher. Ich erinnere mich noch gut an ein altes Kinderbuch von 1900, welches "Guck, Guck" hieß und welches schon im Besitz meiner Mutter war. Besonders eine Illustration steht mir noch plastisch vor den Augen, ein kranker Rabe mit einem Schal um den Hals und einem Fieberthermometer unter den Flügeln. Da muß ich so 3 Jahre alt gewesen sein und was mit Büchern geschieht, die ein Kind tagtäglich zur Hand nimmt, dies weiß man, sie zerfleddern so, daß man sie später irgendwann mal wegschmeißt.

Also all die frühkindlichen Bücher sind nicht mehr da, sind regelrecht von mir zerlesen wurden, wenn auch nur beim Anschauen der Bilder. Als ich dann lesen konnte verschlang ich dann regelrecht Bücher, vom 8. bis 10. Lebensjahr typische Kinderbücher und ab dem 10. Lebensjahr waren die Erwachsenbücher dran, machmal auch schwere Lektüre wie Dantes "Göttliche Komödie" oder Torquato Tassos "Befreites Jerusalem". Wenngleich mit 10 Jahren bei mir die Zeit der Kinderbücher vorbei war, so blieb ich aber zeitlebens den Comic-Heften für Kinder treu, wie der Micky Maus oder dem Mosaik. Die damalige Sehschule des Comiclesens schlägt sich noch heute in meinen Cartoons nieder.

Ich habe mal 5 Bücher rausgesucht, die in meiner Kinderzeit bis zum Alter von 10 Jahren zu meinen Lieblingsbüchern zählten. Da ist zum einen das zauberhafte "Blumenelflein", ein Buch an welchem sowohl bei meiner Mutter wie bei mir viel Herzblut dran hängt. Niemals würden wir dieses Buch verkaufen, so lieben wir es. Meine Mutter bekam das "Blumenelflein" als Kind von ihrer Tante Martha aus München geschenkt, einer wirklich lieben und großzügigen Tante wie man sie sich nicht besser vorstellen kann. Den besonderen Reiz machen die Illustrationen des Kunstmalers K. Schmidt aus, ein Maler, zu dem man leider nichts in der Kunstliteratur findet, der aber zu Unrecht nicht bekannt ist.

Dann kommt "Das goldene Schlüsselchen" von Alexej Tolstoj. Ein Buch was mich auch tief berührt hat. Ich finde Tolstojs Fassung der Pinocchio-Geschichte, wenngleich sie adaptiert ist, besser als die Originalfassung. Möglicherweise waren es aber eher die wunderbaren Illustrationen von Kanewskij die mich so schwärmen ließen.

Ebenso bilden die Illustrationen von Paul Verdini und der Text von Gianni Rodari eine gelungene Einheit bei einem weiteren Lieblingsbuch von mir, dem Buch "Zwiebelchen", einem anrührenden Kinderbuch mit starker gesellschaftspolitischer Aussage, die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen im Kapitalismus anhand von einer spannenden Geschichte von Gemüsegestalten darstellend.

Ähnlich ist Ondrej Sekoras Buch über die Abenteuer der Ameise Ferdinand aufgebaut. Text und Zeichnungen sind aus einer Hand, also alles von Sekora.

Ein zauberhaft illustriertes Buch ist "Wunder der Natur", Bilder und Text von Rudolf Engel-Hardt, einem zu Unrecht vergessenen großen Künstler. Ein Buch welches ich mal von meiner Tante Hanna zu einem Kindergeburtstag geschenkt bekam und welches zwar naturwissenschaftliche Kenntnisse bei Kindern vermitteln will, welches aber wegen der traumhaft schönen Bilder in mir den Sinn für Ästhetik der Natur weckte, ein Sinn der mich noch heute beherrscht in dem ich mich sowohl an der Natur wie an der bildenden Kunst oder der künstlerischen Fotografie mich berauschen kann, an ihren Farben, Formen, an ihrer Schönheit die mitunter trunken machen kann.

Montag, 17. März 2008

B.N. und der Yin Yang Media Verlag




B.N. schätzt den Dessauer Dichter und Nachdichter Hans Bethge (1876 - 1946) , der ihn in seiner sprachlichen Klarheit ein wenig an Stefan George erinnert. Da ist es nur natürlich, daß er Kontakt zu dem Yin Yang Media Verlag und zu deren Leiterin Regina Berlinghof aufnahm, schließlich ist es dieser Verlag, der sich in der heutigen Zeit um das literarische Erbe Bethges verdient macht. Den werten Lesern des B.N.-Blogs wird daher das Programm dieses interessanten Verlages wärmstens empfohlen:

Obige Bilder zeigen die interessante Biografie von Eberhard Gilbert Bethge über Hans Bethge und ein Foto aus einer Veranstaltung im Dessauer Bauhaus die Regina Berlinghof und das Ensemble Saba zeigen, zu der B.N. eine Rezension geschrieben hat:

Hans Bethges "Orientalische Liebeslyrik" Musikalisch-literarische Lesung am 28. September 2002 im Bauhaus Dessau von und mit Regina Berlinghof und dem iranisch-kurdischen Ensemble Saba, Bremen Eine Veranstaltung des Multikulturellen Zentrum in Dessau im Rahmen der Multikulturellen Woche

Ein Bericht von Barry Noa aus Dessau

Besonders jetzt in der heutigen Zeit ist das Verhältnis zwischen Okzident und Orient ein gespanntes. Im Orient ist der islamische Fundamentalismus auf dem Vormarsch und propagiert ein Gesellschaftsmodell zurück ins geistige Mittelalter. Aber das es auch andere orientalische Traditionen gibt, die persönliche Freiheit und die Liebe preisen, dies brachte uns das Multikulturelle Zentrum Dessau im Rahmen der multikulturellen Woche nahe.
In einer Veranstaltung unter dem Namen „Orientalische Liebeslyrik aus den Nachdichtungen Hans Bethges“ gelang es in wunderbarer Symbiose fortschrittliches Abendland mit fortschrittlichem Morgenland zu verbinden. Dies auch noch durch den in Dessau geborenen Dichter Hans Bethge (1876-1946), der in Dessau seine Jugendzeit verbrachte und später in Berlin lebend, ein bedeutender Vertreter der am Jugendstil orientierten Dichtkunst war. Hans Bethge schaffte ein eigenständiges Werk bei den Nachdichtungen von persischen, arabischen und chinesischen Dichtern und machte den Reichtum orientalischer Dichtkunst dadurch in Deutschland bekannt.
Viele bedeutende Komponisten griffen auf Bethges Lyrik zurück, so Eisler, Mahler, Meysenberg, Schönberg, Strauss, Webern, um nur einige wenige zu nennen. Wer kennt wohl nicht Mahlers „Lied von der Erde“ - Nachdichtungen von Hans Bethge!
Die Veranstaltung wurde von der Schriftstellerin und Verlegerin Regina Berlinghof geleitet, die in ihrem Verlag angefangen hat, die Orientalischen Nachdichtungen herauszugeben. Bisher erschienen vier Bände und erst vor kurzem eine Biografie über Hans Bethge, geschrieben von Eberhard Gilbert Bethge, einem Neffen von Hans Bethge. Auch die Dessauer Heimatfreunde wird diese Biografie interessieren, da reichhaltiges Fotomaterial den Text ergänzt.
Die Veranstaltung des Multikulturellen Zentrums Dessau im Dessauer Bauhaus bekam einen Zauber wie bei Tausendundeiner Nacht durch die zwischen den Lesungen auftretenden persischen Musikern die die Besucher mit persischer meditativer Musik in eine ferne und doch nahe Welt entführten.
Barry Noa, Dessau - 7.10.2002






B.N. und sein Atelier im "kiez"




" Atelier für aktive Kunst im kiez" - das Refugium von Barry Noa, alias Bernd Nowack! Obige Scans zeigen ein paar Infohefte des "kiez´s" die Ausstellungen von B.N., eine Benefizveranstaltung sowie eine Lesung von B.N. aus einem seiner Bücher ankündigen. Die mittleren Fotos zeigen B.N. in seinem Atelier im "kiez" in der 3. Etage während des Nordfestes, wobei man ihn aus dem Fenster seine beliebten Flugblätter ins Volk schmeißend sieht - Flugblätter nicht für den bourgeoisen Kunstsammler, sondern Kunst für das Volk! Die unteren Fotos zeigen ein paar Tafeln mit seinen "100 schönen Flugblättern zur Jahrhundertwende 1999/2000" im Café des "kiezes", welches auch als Ausstellungsraum dient.

Samstag, 15. März 2008

Altes: Zigaretten in der DDR



Daß Rauchen der Gesundheit nicht förderlich ist, dies ist eine Binsenweisheit. Dennoch, was ist nicht alles gesundheitsschädlich und die Menschen machen es, müssen es machen, wie Arbeitsbedingungen die den Körper und die Nerven kaputt machen und viele, viele andere Dinge. Daß Tabak ein Mittel ist, der den Menschen Genuß und damit Lebensfreude in einem oft freudlosen Alltag schenkt, dies wird oft übersehen. Es gibt gewiß dringlichere Probleme in der Welt, die der Lösung harren als der derzeitige spießerhafte Feldzug gegen den Tabak in Europa. Meine Meinung, man will mal wieder von den eigentlichen Problemen ablenken, den Frust der Menschen in andere Kanäle leiten. Es ist das uralte Phänomen eines Sündenbockes, der da mal wieder herhalten muß. Nun sei es drum, gerade deshalb sollte man sich dem Zeitgeist nicht beugen und sollte weiter "Frohen Herzens genießen", wie dies schon das HB-Mänchen aus unseren Kindertagen uns vormachte. Daß der Europäer in seiner Regelungswut und in seiner Vorschriftenmanie das Rauchen nun auch gesetzlich immer mehr verbietet, dies ist typisch für den Zug der Zeit in ein Europa der Überwachung und Reglementierung. Bestes Beispiel ist die Anzeige von blockwartsmentalitätsverseuchten Antinikotinikern gegen den Altkanzler Schmitt. Einfach widerlich das Ganze! Den werten Lesern meines Blogs möchte ich den entsprechenden Artikel aus der "Welt" noch einmal in Erinnerung bringen und dann dürfen Sie einen Blick auf meine Sammlung alter Zigarettenschachteln, die in der DDR im Angebot waren, werfen und an die damals in dieser Beziehung freieren Zeiten zurück denken mit den Marken von der milden "Club", der ganz starken koreanischen "Rifon", der sonnigen bulgarischen "Sonne" , den Volksmarken "Juwel", "F6", "Salem" oder der eleganten "Carmen" und "Diplom", der Mentholzigarette "Frische", der wirklich guten albanischen "Arberia" und der Edelmarke "Orient". Leider nicht vertreten in meiner Sammlung sind Marken wie "Duett", "Sevt", "Casino", "Juwel72" und ein paar andere bekannte Marken, die irgendwie nicht von mir aufgehoben wurden, aber die mir noch gut in Erinnerung sind.


Helmut Schmidts Kapitulation im Raucherkrieg

Tatsächlich: Helmut Schmidt lässt die Mentholzigaretten im Jacket. „Das ist wohl der Start, bei öffentlichen Veranstaltungen nicht mehr zu rauchen“, sagt ein Zuhörer. „Das ist ein intelligenter Mann, der weiß, dass er eine Vorbildfunktion hat.“
Andere meinen, dass der frühere Kanzler der sozial-liberalen Koalition (1974-82) und heutige Herausgeber der Wochenzeitung „Die Zeit“ den Medien kein zusätzliches Futter im „Raucherkrieg“ ("Bild"-Zeitung) liefern will. Die Hamburger Staatsanwaltschaft hatte am Freitag angekündigt, ein Verfahren gegen Helmut Schmidt und seine Frau Loki wegen Rauchens beim Neujahrspunsch in der Komödie Winterhuder Fährhaus einzustellen. Nichtraucher aus Wiesbaden hatten sich über die genüsslich qualmenden Schmidts empört und Anzeige wegen Körperverletzung gestellt – obwohl sie nicht persönlich im Theater waren.
Ermittlungen gegen Schmidt werden eingestellt
Staatsanwalt ermittelt gegen Helmut Schmidt
Drei Mal in seinen Leben habe bisher die Staatsanwaltschaft gegen ihn ermittelt, berichtet Schmidt. Zuerst 1944 im Zweiten Weltkrieg nach Witzen über die Nazis wegen Zersetzung der Wehrkraft. „Da gab es nur zwei Möglichkeiten: Rübe ab oder Freispruch.“ Freunde in der Wehrmacht halfen dem Soldaten aus der Bredouille. Dann Anfang der 1960er-Jahre in der "Spiegel"-Affäre wegen Beihilfe zum Landesverrat „und dass dritte Mal muss jetzt gewesen sein.“ Ob er künftig nicht mehr bei solchen Veranstaltungen raucht, lässt Schmidt offen, am Sonntag begnügt er sich mit ein paar Prisen Schnupftabak.
„Diese Pogromstimmung, die sich unter neu erwachten Blockwarten ausbreitet, die meinen irgendwen schützen zu müssen, finde ich zum kotzen“, sagt Thalia-Geschäftsführer Ludwig von Otting. Internet- Nutzer regen sich auf, dass Deutschland ein „kleingeistiges Land“ sei, der hessischen Nichtraucher-Initiative wird Wichtigtuerei vorgeworfen. Andere monieren, dass Schmidt eine Vorbildfunktion habe.
Der Disput zeigt, dass die Auseinandersetzungen zwischen Rauchern und Nichtrauchern in Deutschland fast schon fundamentalistische Züge annehmen. HelmutSchmidt, der in einer forsa-Umfrage im Auftrag des TV-Senders Premiere zum „coolste Kerl“ Deutschlands gewählt wurde, wird im Internet als „Ikone“ der Raucher gefeiert. Der Hotel- und Gaststättenverband Kiel schrieb kürzlich in einem Extrablatt über Schmidts öffentlichen Zigarettenkonsum: „Damit wird der Protest des Helmut Schmidt zum Leuchtfeuer für den unterdrückten Untertanen.“ Im Gegenzug drängen Nichtraucher mit einer Anzeigenflut auf Einhaltung des Rauchverbots.
Dem Altkanzler, der lieber in großen Linien denkt und in seiner Kolumne „Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt“ in der „Zeit“ über China, Russland oder seine Kritik an der US-Regierung von George W. Bush spricht, muss die Aufregung um ihn provinziell erscheinen. In der WDR-Comedy-Sendung „Mitternachtsspitzen“ firmieren Schmidt und seine Frau Loki (88) nur als „Loki und Smoky“. 65 Jahre ist das Paar verheiratet, seit mehr als 70 Jahren rauchen sie. Ans Aufhören denken sie beide nicht. Ehefrau Loki sagte Anfang des Jahres der „Mopo“: „Sogar die Ärzte raten uns davon ab. Die Umstellung würde zu viel Stress für den Körper bedeuten.“
Welt Online, 27.01.2008