Donnerstag, 17. November 2011

Neues bei Neumann: "Dusselchen" von August Gaul, Bilder von Heinz Schmidt-Rom, Rudolf Baschant (Bauhaus), Max Richter, Hans Unger und Ludwigsburger Porzellan um 1750








Was gibt es neues beim Antikhandel Steve Neumann in Dessau-Roßlau? Auf den Angebotsseiten sind etliche interessante Objekte dazu gekommen, die durchaus zum Segment der höherklassigen Kunstobjekte gehören, so eine kleine Bronzefigur des bekannten Tierbildhauers August Gaul. Gaul nannte die Figur „Dusselchen“ und es ist tatsächlich so, daß kleine Löwen im Babyalter einen Gesichtsausdruck haben, der ein wenig einfältig ist, aber sind nicht alle Tierbabys und Menschenbabys kleine „Dusselchen“, aber gerade deshalb von den Eltern liebens-und beschützenswert? Eine wunderbare Bronze von August Gaul und der Preis durchaus angemessen, erzielte die Figur bei Auktionen auch schon höhere Preise und wie bekannt müssen die Käufer bei Auktionen auf den Endpreis immer noch ein hohes Aufgeld für das Auktionshaus zahlen, währenddessen dies bei Neumann nicht der Fall ist, da ist der ausgeschilderte Preis dann tatsächlich auch der Endpreis.

Schön, daß auch wieder ein Dessauer Maler neu im Angebot ist. Heinz Schmidt-Rom zählte ja schon zu seinen Lebzeiten zu den „besseren“ Malern die aus Dessau kamen. Über die Grenzen Dessaus hinaus wurde er durch seine exotischen Bilder bekannt, die balinesische Schönheiten zeigen, dies in der Tradition der Südseesehnsucht wie sie uns schon bei Paul Gauguin begegnet. Bei Neumann sind allerdings ein wunderbar pastos wirkendes Oelbild eines Blumenstilleben im Angebot und eine für Schmidt-Rom typische Landschaft der Elbaue um Dessau mit den bekannten Solitäreichen im Mittelpunkt.

Ja und dann ein Knüller – eine gerahmte Grafik von Rudolf Baschant, der als Bauhausschüler des Weimarer Bauhauses später als das Bauhaus nach Dessau zog im Dessauer Bauhaus ausstellte. Daß diese Grafik bei Neumann im Angebot ist, ist einem Herrn aus Bergisch-Gladbach zu verdanken, der als Besitzer sie Neumann in Kommission gab, wie auch schon ein Bild des Dessauer Malers Paul Riess.

Der bekannte Maler Max Richter ist zwar kein Dessauer Maler, wirkte aber in der Nachbarschaft von Dessau, so in der Dübener Heide. Das angebotene große Oelbild von Max Richter zeigt eine solche Heidelandschaft, meisterlich gemalt.

Es ist nun schon das zweite Bild des bekannten sächsischen Malers Hans Unger welches Neumann anbietet. Nach der Kakteenlandschaft auf Taormina nun ein Frauenporträt, dies in der für Unger typischen Malweise.

Nur wenige Zentimeter groß ist die kleine Rokokofigur aus Porzellan, um 1750 in der Ludwigsburger Porzellanmanufaktur entstanden, einer Manufaktur die zu damaliger Zeit zur ersten Garde der Porzellanmanufakturen zählte. Mehr zu den Angeboten bei http://antikhandelneumann.npage.de . 

Mittwoch, 9. November 2011

Was sind Bürgeranliegen in Dessau-Roßlau dem Stadtrat wert?

Kommt man auf die Seiten von http://www.weihnachtsmarkt-deutschland.de/weihnachtsmarkt-dessau-marienkirche.html, wo für den Weihnachtsmarkt in der Dessauer Marienkirche Werbung gemacht wird, dann liest man unter Veranstalter, daß dies die Stadt Dessau ist. Wie schon in meinem Blogbeitrag http://barrynoa.blogspot.com/2011/10/wirtschaftsforderung-la-stadtverwaltung.html beschrieben, bemühte sich der Existenzgründer Steve Neumann bei dem zuständigen Amt für Wirtschaftsförderung und Tourismus um einen Stand auf diesem Weihnachtsmarkt um seinen Antikhandel den Dessau-Roßlauern vorzustellen, etliche Antiquitäten und Kunst aus dem Dessauer Raum wollte er dort anbieten, bestimmt eine Bereicherung dieses ansonsten tristen und im eigenen Saft schmorenden Marktes (jedes Jahr das gleiche).

Auf seine Anfrage an das Amt bekam er nie eine Antwort!!! Nun schrieb er die Dessauer Stadträte an, bzw. deren Fraktionsgeschäftsstellen, mit der Bitte um Unterstützung und Klärung. Konkret schrieb er an: CDU, FDP, SPD, Linke, Grüne-Alternative und Pro Dessau. Nun wird es die Blogleser bestimmt interessieren, welche Volksvertreter in Dessau-Roßlau sich Bürgeranliegen annehmen und wen man getrost umgangssprachlich in die Tonne kloppen kann, weil ihnen die Bürger mit ihren Anliegen so ziemlich egal sind. Weder CDU, FDP, SPD, Linke noch die Grünalternativen sahen es für nötig an auf Neumanns Schreiben zu antworten, noch nicht einmal, daß sie nicht zuständig wären oder dergleichen. Dieserart „Bürgernähe“ sollte Dessaus Bürger aufhorchen lassen, wen sie denn bei der nächsten Kommunalwahl als Vertreter der Bürger in den Stadtrat wählen. Rühmliche Ausnahme war die Fraktion Pro Dessau. Nun, die Männer und Frauen um den früheren Oberbürgermeister Hans-Georg Otto, der ja im übrigen auch ein Mann der ersten Stunde der Bürgerrechtsbewegung 1989/90 in Dessau war, kümmerten sich und antworteten Neumann. Eigentlich ein Armutszeugnis für die Dessauer Stadtverwaltung, daß eine kleine Fraktion mit bescheidenen Mitteln und kleinem Büro, die Arbeit machen muß, die die große mit Arbeitsstellen des öffentlichen Dienstes überreich ausgestattete Verwaltung hätte machen müssen, nämlich Neumann mitzuteilen, daß er sich zwecks eines Standes an den Inhaber des Teehauses Fischer zu wenden habe, der offensichtlich von der Stadt die Verantwortung und Auswahl der Händler übertragen bekommen hat. Ein kleiner Satz in einer Email hätte genügt, aber wahrscheinlich ist auch das zuviel von der Dessauer Stadtverwaltung verlangt!?

Ja und bekommt Neumann nun einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt in der Marienkirche in Dessau? Ein Anruf bei besagtem Teehaus Fischer ergab ein negatives Ergebnis. Eine alteingeschworene Dessauer Händlergemeinschaft bestimmt wer da mitmachen kann und die sind die eigentlichen Veranstalter und die Stände sind alle vergeben, wie Fischer Neumann am Telefon mitteilte. Warum dann aber nach außen hin die Stadtverwaltung so tut als wenn sie der Veranstalter sei, dies ist mir schleierhaft. Möglich, daß dies damit zusammenhängt, daß die Stadtverwaltung den Markt finanziell und sonstig trägt, schließlich ist die Stadt ja auch der Eigentümer der Marienkirche. Ja und das Fazit des Ganzen? Beziehungen, Seilschaften und ihren alten Besitzstand wahren wollende Geflechte ersticken die Stadt Dessau-Roßlau, die weitgehend dafür verantwortliche Stadtverwaltung tut da ein übriges, indem sie nichts macht, siehe: einfach nicht auf Bürgeranfragen antworten! 

Sonntag, 6. November 2011

Blätter-Farbenpracht im November





6. November 2011, ein warmer sonniger Tag, wie selten im November! Ja und die Narzissen in meinem Garten, die eigentlich im Frühjahr blühen sollen, die tun dies jetzt, siehe Foto. Schaut man von weitem, dann meint man bei dem leuchtenden Gelb im Garten einen blühenden Baum zu sehen, ähnlich dem Forsythia im Frühling, aber es ist nur das Gelb welkender Blätter meiner Birke. Schön sieht es aus, aber froh stimmt einen diese Farbenpracht dennoch nicht, ist es doch Schönheit des Sterbens und Ankündigung der tristen kommenden Monate. Die Birke ist ein echter Wildling, winzig klein war sie noch vor 2-3 Jahren und nun ist sie schon so ein stattlicher schöner Baum. Manch anderer Strauch im Garten stirbt in leuchtend roter Farbe des Laubes. Noch sind die Blätter dran, doch in wenigen Tagen ist es vorbei und gar trefflich ist dieses Fallen der Blätter in einem Gedicht von Walter Timmling beschrieben:

Halt Dich bereit!

Wie vor ihrem Winter die Bäume
verlieren ihr farbiges Kleid,
verlassen mich Wünsche und Träume,
geduldig nur folgt mir das Leid.
Ich fühl es im Hallen der Winde,
im Fallen des Regens, die Zeit
gibt mir schon leise und linde
das Zeichen: Nun halt Dich bereit!

Walter Timmling (1897-1948)