Montag, 30. August 2010

Was machen die Kürbisse?



Es freut mich immer wieder wenn die Leser des Blogs rege Anteilnahme an den Beiträgen nehmen, auch wenn es sich um Beiträge handelt die nur das einfache Landleben auf meinem Grundstück zum Inhalt haben. Gern habe ich natürlich wieder ein paar Fotos aus dem Garten gemacht und auch noch einmal die Kürbisse am Spalier fotografiert, so wie das eine Leserin angefragt hat (erster Beitrag dazu: http://barrynoa.blogspot.com/2010/08/hokkaido-kurbisse-agapanthus-und.html ) . Sehr groß sind die Kürbisse noch nicht, erstens sind es Hokkaido-Kürbisse, die werden ja nicht so groß, und zweitens sind die Kürbisse am Spalier in Gefäßen und da ist die Nahrung nicht so reichlich. Sehr viel üppiger, auch mit dem Blattwerk, sind die Kürbisse auf dem Komposthaufen, die ragen schon in die Bäume hinein (siehe Foto mit meinem Hausmeister Herrn Neumann). Dieses Jahr scheint es auch sehr viel Pfirsiche zu geben, die Äste neigen sich schon gefährlich unter der Last der vielen Früchte. Bei den Himbeeren gibt es noch ein paar Nachzügler einer späten Sorte. Ja und Palmen mag ich ja ebenfalls und so habe ich mir noch eine Palme gekauft, die nun ebenfalls auf dem Hof steht, siehe dazu die letzteren Fotos.

Sonntag, 29. August 2010

Die typisch ostdeutsche Servicewüste in Dessau


Was würden Sie meinen, wenn Sie, liebe Leser, auf einer Homepage eines Dessauer Glas-und Gebäudereinigungsbetriebes folgende vollmundige Werbung lesen würden?


Als Handwerksbetrieb sind wir eingetragen in die Handwerksrolle der Handwerkskammer Halle/Saale, sowie Mitglied des Bundes- Innungsverbandes des Gebäudereiniger-Handwerks.
………………
All diese Arbeiten können wir für Sie erledigen. Für jedes Problem haben wir eine ideale Lösung. Darum sprechen Sie uns an, wir helfen Ihnen gern weiter.
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Glasreinigung und gründliche Reinigung von Böden

Würden Sie auch meinen, so ein Betrieb müßte doch ein paar Fenster putzen können und bei ein paar Räumen den verschmutzten Laminatboden reinigen wollen? Dies, wo auf dieser Homepage auch damit geworben wird, daß dieser Service auch Privatwohnungen zur Verfügung stände. Weit gefehlt, ostdeutsche Dessauer Handwerker und Handelsleute haben es scheinbar nicht nötig, können sich nur noch lukrative Großaufträge raussuchen und es zeigte sich mal wieder, daß die ehemalige DDR eine einzige Servicewüste ist, weil es hier leider fast nur ostdeutsche Firmen gibt und ausländische Firmen hier kaum angesiedelt sind. Besser sieht es ja in den Grenzregionen zu Polen und Tschechien aus, da müssen sich die Ostdeutschen anstrengen, sich um den Kunden wirklich kümmern, denn die Konkurrenz zu den viel kundenfreundlicheren Osteuropäern ist da spürbar. Aber hier in Dessau, da wird im alten DDR-Trott verfahren, da ist nicht der Kunde sondern immer noch der Handwerker oder Händler König.

Jedenfalls hatte ich für eine Bekannte besagten Glas-und Gebäudereiniger bestellt um Fenster und Laminatböden reinigen zu lassen. Der Chef kam zwar persönlich mit einem großen Auto, winkte aber ab: „Kein Interesse, zuviel Arbeit!“ – Hm! „Nicht mal ein Kostenangebot, auch wenn es sehr hoch wäre?“ „Nee!“ Ja und könnten Sie wohl Mittel empfehlen wie Laminat gründlich gereinigt wird, dann muß die Wohnungsinhaberin trotz Krankheit es leider selber machen?“ „Dieses Mittel bekommt nur ein Reinigungsbetrieb, das bekommen Sie sowieso nicht!“ Sprach´s, und war verschwunden! Ein typischer ostdeutscher Handwerker eben!

Dann diese Inkompetenz! Anruf bei einem Werkzeugausleiher. „Hätten Sie ein Gerät womit man Laminat reinigt?“ Habe ich, das arbeitet trocken, schleift den Dreck einfach ab!“ Hä! Laminat abschleifen, nur weil es verdreckt ist? Jedes Kind weiß doch, daß man Laminat nicht wie Parkett oder Holzdielen abschleifen kann, da zu dünn. Also wieder nichts! Von der Angelegenheit erfuhr mein Hausmeister, der hat keine Handwerkerausbildung, ist auch nicht Innungsmitglied. Er kaufte für einen Euro eine Flasche „Putzmeister“ bei Aldi und putzte dort die Böden, die nach kurzer Zeit wieder in bestem Glanz erstrahlten, ebenso die Fenster, die er mit einfachem Glasreiniger ruckzuck rein bekam. Wieso angebliche Experten dies nicht konnten oder wollten, dies weiß ich nicht, aber scheinbar haben es besonders Firmen die schon lange im Geschäft sind nicht mehr nötig.

Ein Bekannter aus Köln schrieb mir, daß es dort solche DDR-Zustände im Service nicht gäbe wie bei uns in Dessau, dort sorgten die Ausländer schon dafür, daß alles möglich ist auf dem Dienstleistungssektor, im Prinzip wird dort alles für den Kunden gemacht. Diese Sattheit und Überheblichkeit dem Kunden gegenüber kennt man dort nicht oder nur sehr selten.

Nächstes Beispiel: Da wollte ich ich mir vor ein paar Tagen eine Bockwurst für 70 Cent am Kiosk Wolfgangstraße gönnen und kramte ein wenig Kleingeld hervor, so 3 mal 10 Cent, etliche 5-Cent-Stücke und ein paar 2-Cent-Stücke. Die Verkäuferin, eine Ostdeutsche im mittleren Alter, lehnte ab, solch kleines Kleingeld nimmt sie nicht! Hä! Was soll denn das? Ja, man hat es eben nicht nötig und Kundenfreundlichkeit bei dem Ton dieser Bockwurstverkäuferin ebenfalls Fehlanzeige. Na dann ab zum Türken, einen Döner bestellt, obwohl ich den mit Fleisch nicht esse, aber es gibt ja noch Döner nur mit Käse. Dort kein Problem mit meinem Kleingeld! Ein Unterschied wie Nacht und Tag gegenüber dieser ostdeutschen Bockwurstbude.

Ja und dann vorgestern. Da besuchte ich eine kranke Bekannte in der Stadt. Die war aus dem Krankenhaus gekommen und hatte aber noch nichts im Kühlschrank, also einkaufen für sie in der Kaufhalle. Bei der Gelegenheit sah ich ein Schild an der Landfleischerei an der Penny-Kaufhalle Heidestraße: Essen, Bratwürstchen mit Sauerkraut und Kartoffelpüree, 2,80 Euro! Hm, ganz schön teuer, besonders bei einer Fleischerei, die ja die Bratwürstchen nicht erst einkaufen muß und das bischen Sauerkraut und Püree kostet ja eigentlich auch nur ein paar Cent, also machen die ganz schön Reibach mit ihrem Essen. Na, egal, das Essen nehme ich für meine Bekannte mit, denn es war Mittag, ehe sie, so wacklig auf den Beinen, sich selber was kochen müßte. Also rein in den Laden. Typisch ostdeutsche Fleischverkäuferinnen, garantiert mit DDR-Berufs“erfahrung“! Also mir schwante schon nichts Gutes. „Bitte ein Essen, zum mitnehmen!“ „Ja kostet 25 Cent extra, wenn es eingepackt wird“! Da gröhlte eine Verkäuferin aus dem Hintergrund:“ Nee, kostet jetzt 30 Cent extra, ist jetzt 5 Cent teurer!“ Wie bitte, das bischen Verpackungszeug extra bezahlen? Nein danke, für Nepp gebe ich kein Geld aus und ich verließ den Laden. Rein in den ein paar Meter entfernten Asia-Snack. Dort wurden Nudeln mit Fleisch und Gemüse ebenfalls für 2,80 Euro angeboten. Meine Frage: „Kostet die Verpackung extra?“ Nein, auf keinen Fall!“ und ungläubiges Staunen über diese dumme Frage, denn selbstverständlich kostete diese nichts extra, das war für diese Chinesen selbstverständlicher Kundenservice. Nett unterhielten wir uns noch und sie wünschten meiner Bekannten gute Besserung und daß es ihr gut schmecken möge. Eine Lehre für mich, wo es immer es geht, lieber bei ausländischen Händlern kaufen, da wird man in der Regel als Kunde gesehen und nicht als Bittsteller dem man mit Macht das Geld aus der Tasche ziehen möchte und dies noch in unfreundlicher Art.

Freitag, 27. August 2010

Ein neues Buch von Anne Koch-Gosejacob


Treue Blogleser kennen sie schon, die Schriftstellerin Anne Koch-Gosejacob, war sie doch hier schon u.a. mit einem interessanten Gastbeitrag vertreten, siehe: http://barrynoa.blogspot.com/2009/11/bn-und-anne-koch-gosejacob.html  und
http://barrynoa.blogspot.com/2009/12/gastbeitrag-der-osnabrucker-autorin.html . Dieser Tage erschien ein neues Buch von ihr, welches ich den Lesern wärmstens empfehlen möchte:

Wenn die Dämmerung
den Tag umfängt

Mit einem Vorwort der
Deutschen Parkinson Vereinigung e. V.
Geest-Verlag 2010
ISBN 978-3-86685-244-0
ca.220 Seiten, 12 Euro

Der Inhalt:

Die Tochter, selber inzwischen Rentnerin, wird plötzlich vor die Aufgabe gestellt, ihre an Demenz und Parkinson erkrankte Mutter zu pflegen und sie bis zu ihrem Tod zu begleiten. Konflikte und Probleme machen den Familienangehörigen zu schaffen. Psychischer Druck und Aggressivität der Mutter verletzen, unerwartete Nähe ist beglückend.
Wer war die Frau, die ihre Mutter ist? Die Tochter versucht, dies in kurzen Rückblenden und Geschichten zu ergründen.
Ein Buch, in dem sich viele Menschen, die in vergleichbare Situationen geraten sind, wiedererkennen werden. Ihnen wird das Buch Orientierungshilfe sein, die Verfassung des Erkrankten, aber auch von sich selber und anderen Familienangehörigen zu verstehen. Bewusst ist es nicht als Fachbuch gehalten, vielmehr als einfühlsamer Erzähltext geschrieben, in dem sich die unterschiedlichen Gefühls- und Erlebniswelten spiegeln und so verstanden werden können.

Mittwoch, 25. August 2010

Brause aus alten DDR-Zeiten: atri und Pressli


Heute habe ich mal eine Bitte an die Leser. Oben abgebildetes Etikett kennt bestimmt jeder ältere Dessauer, der damals die leckere „atri“-Brause aus der Dessauer Brauerei trank. Diese gab es ja noch in den 80er Jahren. Wer aber kennt noch die Brausemarke „Pressli“? Diese Brause kaufte ich öfter mal Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre am Kiosk auf dem Dessauer Hauptbahnhof. Ob diese Brause überhaupt in Dessau hergestellt wurde, dies weiß ich nicht mal. Möglich ist auch, daß „Pressli“ aus einer anderen Brauerei der DDR kam. Jedenfalls schmeckte diese Brause mit Zitronengeschmack besonders gut und ich bedauerte es, daß es diese ab Mitte der 60er Jahre nicht mehr zu kaufen gab. Vielleicht hat sogar ein Sammler noch ein Foto oder ein Etikett der „Pressli“? Für einen Scan oder sonstige Hinweise wäre ich dankbar. Merkwürdig, daß gerade an diesen Alltagsdingen Erinnerungen hängen und manche Marken des täglichen Bedarfs sind mir besonders stark im Gedächtnis geblieben. Schön wäre es da, wenn man diese noch einmal sehen könnte, wenn man schon so ein Etikett nie aufgehoben hat. Von den „atri“-Flaschen habe ich noch ein paar (leere) im Keller, von anderen Produkten wenigsten die Etiketten. Von alten DDR-Waren tauchen ja viele noch immer bei ebay auf, leider bisher noch nie ein „Pressli“-Etikett.

Dienstag, 24. August 2010

Cartoons von Carl Rosemann aus dem Jahre 1948


Der Maler und Grafiker Carl Rosemann (Berlin) war eigentlich nur im 3. Reich geachtet, dies bezeugen seine Grafiken von Adolf-Hitler-Porträts die massenhaft als Postkarten in den Handel kamen. In meiner Postkartensammlung befinden sich allerdings drei Postkarten von ihm die so gar nichts mehr mit der Verherrlichung des Führers zu tun hatten. Es sind darauf lustige Szenen zu sehen die an Zeichnungen Heinrich Zilles erinnern, dies allerdings ohne Zilles anklagende Kapitalismuskritik. In den Handel kamen die Postkarten im August 1948 durch den Postkartenverlag Gebrüder Feyl, Berlin SW 68. Daß es sich um Nachkriegsprodukte handelt, dies merkt man an dem schlechten Papier. Derart Nackedei-Humor war besonders um 1900 sehr beliebt und millionenfach verbreitet. In den 40er und 50er Jahren gab es dann die letzten Ausläufer dieses Genres auf Postkarten. Daß ausgerechnet der Hitlerporträtist Rosemann diese Cartoons zeichnete, dies mutet kurios an.

Montag, 23. August 2010

B.N. und Henryk Siemiradzki (1843-1902)



Ja die Antike! Sie hat auch in späteren Jahrhunderten immer wieder die Künstler fasziniert. Ein Maler der sich antiker Motive besonders angenommen hat war Henryk Siemiradzki (1843-1902), siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Henryk_Siemiradzki. Da ich als Antikenfreund Siemiradzki ebenfalls sehr schätze, stelle ich einige seiner Werke heute vor, dies besonders für Leser die diesen Maler bisher noch nicht kannten, denn er ist in den letzten Jahrzehnten ein wenig aus der Mode gekommen -  
 zu Unrecht, finde ich!

Sonntag, 22. August 2010

Christoph Schlingensief ist tot



Heute hat sich ein Leben viel zu früh vollendet. Es ist oft so, daß die edelsten und Besten schon in jungen Jahren gehen müssen. Heute starb an seinem Krebsleiden im Alter von 49 Jahren einer der letzten deutschen Universalkünstler, Christoph Schlingensief (siehe bei Wikipedia mehr über ihn: http://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Schlingensief ). Dieser gottbegnadete Künstler, der sich in seinem Schaffen immer für die Schwachen, Armen und Entrechteten eingesetzt hat und damit ein wahrer Nachfolger Christi war, mußte unter den Böswilligkeiten sich „christlich“ gebender kirchlicher Amtsträger leiden. Wie so oft vertrat die Amtskirche unchristliches Gedankengut und stand auf der Seite der Reaktion. Viele Leser werden sich noch an die Anzeigen eines Mitarbeiters der evangelisch-lutherischen Landeskirche Sachsens gegen Christoph erinnern. Diese widerlichen Angriffe und Anzeigen wurden zum Glück durch die Staatsanwaltschaft Leipzig abgewiesen. Anstatt sich zu entschuldigen schwieg die evangelische Kirche, ein Zeichen welch Geistes Kind sie leider ist. Nach der Wende wandelte sich die in der DDR vorbildlich freiheitliche Kirche zu einer staatstragenden Amtskirche die fest in das kapitalistische Ausbeutersystem eingebunden ist, und oft, wie im damaligen Falle der Schlingensief-Ausstellung in Leipzig, betätigt sie sich als Speerspitze reaktionärer Gesellschaftspolitik.

Hier noch einmal die Diskussion von Armin von Bodenhausen (Weltloge Tanatra) mit dem Anzeigeerstatter Dr. Feist (Mitarbeiter der evangelischen Kirche) gegen Christoph Schlingensief:

Ausschnitte aus einer Diskussion im Forum der sächsischen Landeskirche anläßlich des offenen Briefes der Weltloge Tanatra an die sächsische Landeskirche wegen der Querelen zur Kunstausstellung von Christoph Schlingensief in Leipzig, September 2006:

Bodenhausen. Offener Brief an die Landeskirche « am: 02. September 2006, 11:43:13 »

Offener Brief an die Evangelisch-lutherische Landeskirche Sachsen!Mit großem Bedauern haben wir Freunde und Sympathisanten der Weltloge Tanatra die Vorfälle um die Kunstaktion von Christoph Schlingensief im Leipziger Bildermuseum zur Kenntnis genommen. Daß Denunziantentum in der Vergangenheit in Deutschland schon immer weit verbreitet war, dies haben wir als kleine Religionsgemeinschaft genügend erfahren müssen. Auch die Prüderie diverser "Sittlichkeits"fanatiker feierte besonders in den Kirchen der Kaiserzeit und des NS-Regimes, sowie der Adenauerzeit, feierliche Urständ. Zu Kaisers Zeiten wurde manch vermeintlich unkeusche Stelle an Plastiken in Museen mit einem Feigenblatt versehen. Besonders die Jugend wurde vor "unzüchtigen" Bildwerken geschützt. Altersnachweise von 21 Jahren mußten erbracht werden um einige Räume in Galerien besuchen zu können. Immer waren es besonders die Kirchen die gegen Darstellungen der Nacktheit oder Sexualität zu Felde zogen. Es waren dieselben Kirchen, die Kanonen segneten und die gegen Gewalt an Menschen nichts unternahmen, ja die sogar weltliche Gesetze z.B. gegen Homosexuelle guthießen.In der DDR waren die Landeskirchen beachtenswert progressiv, weit mehr als manche Landeskirche im Westen. Sie waren wohltuend freiheitlich eingestellt, auch was persönliche und künstlerische Freiheit anlangte. Gerade Jugendpfarrer waren oft gute Beispiele von liberaler Denkweise gegen Prüderie und Muckertum.Desto bedauerlicher ist es, daß nach der Wende diese Liberalität zugunsten einer Denkweise zurück geht, die eher an die Kleinkariertheit mancher bibelfundamentalistischer Freikirchen erinnert, die ihre verqueren Moralbegriffe den amerikanischen Kirchen entlehnen.Es war nun ausgerechnet ein Mitarbeiter des sächsischen Landesjugendpfarramtes der Anstoß an der Ausstellung Schlingensiefs in Leipzig nahm und Anzeige gegen die Ausstellung erstattete. In diversen Fernsehbeiträgen wurde dieser Herr Thomas Feist eben nicht als Privatperson bezeichnet, sondern es wurde immer wieder auf seine Funktion in der Jugendarbeit in der Landeskirche hingewiesen. Es stellt sich nun die Frage der Distanzierung der Landeskirche von dieser Anzeige ihres Mitarbeiters und von dessen prüderiehaften Intensionen.Es ist erschreckend, daß ausgerechnet ein in der Jugendarbeit tätiger Mensch Anstoß an einer Installation nimmt, die beiläufig Masturbation zeigt, dies in einem Kontext von zwei Diktatoren. Gerade Schlingensief ist bekannt, eben nicht gewaltverherrlichend zu sein, sondern er erhob immer seine Stimme gegen Gewalt.Aber z.B. bei amerikanischen christlichen Fundamentalisten gilt Masturbation als etwas sündhaftes was zu unterdrücken ist. Im Gegensatz dazu haben diese Moralapostel nichts gegen Krieg, Kriegsspiele, Umgang mit Waffen etc. Eine wahrhaft scheinheilige Moral, die Jugendliche vor dem Anblick von Masturbation schützen soll, dies auch noch künstlerisch verfremdet, wie bei Schlingensief, gerade wo doch in Zeiten von Aids die Selbstbefriedigung die einzige natürliche Sexualitätsvariante für Jugendliche ist, der sie sich ohne Scham und falsche Moralbegriffe hingeben können und sollen. Durch eine angestrebte Altersbeschränkung dieses Moralapostels Feist wird erreicht, daß eben Masturbation wieder in eine unmoralische Grauzone verbannt wird, wie dies in dunkler Zeit von 1850-1968 der Fall war.Die Weltloge Tanatra bittet die Landeskirche sich von dieser Anzeige ihres Mitarbeiters zu distanzieren und Freiheit der Kunst und Sexualität moralische Unterstützung zu geben.Armin von BodenhausenWeltloge Tanatra, 2.9.2006

xover Re: Offener Brief an die Landeskirche « Antworten #1 am: 08. September 2006, 09:11:10 »

Lieber Herr von Bodenhausen,als Vertreter einer Weltloge, die in Deutschland immerhin 25 Mitglieder und ca. 50 Sympathisanten aufzuweisen hat, ist es meine Pflicht, Ihnen schnell eine Antwort auf ihren "Offenen Brief" zu geben.Wenn Sie etwas genauer recherchiert hätten, wäre Ihnen sicherlich aufgefallen, dass es mir nicht um prüden Konservatismus ging, als ich wegen der Installation von Schlingensief eine Anzeige einreichte. Es geht einfach darum, deutsche Gesetze auch zur Anwendung zu bringen: in diesem Fall das Jugendschutzgesetz. Ich diskutiere hier nicht mit Ihnen über die "verqueren Moralbegriffe amerikanischer Kirchen" oder über die "Gute alte Zeit in der DDR, als die Kirchen sowieso besser waren", sondern habe die Interessen und den Schutz meiner Kinder zu vertreten. Anscheinend kennen Sie die Installation gar nicht aus eigener Anschauung, sonst würden Sie nicht nur oberflächlich und leidenschaftslos das wiederkäuen, was sowieso in der Presse zu lesen war, sondern dies durch ihre eigene Meinung zu dem, was dort zu sehen ist, ergänzen. Pornographie bleibt eben auch im Museum Pornographie - so einfach ist das. Von der reichlichen Verwendung von Hakenkreuzen einmal abgesehen.Ich weiss nicht, ob Sie selbst Kinder haben. Aber wenn, dann empfehle ich Ihnen einen gemeinsamen Besuch in der Schlingensief-Installation - sagen wir aus aufklärerischen, pädagogischen Gründen und vor allem, weil dort alles so natürlich wiedergegeben ist. Gern dürfen Sie dabei auch masturbieren...wenn es angemessen künstlerisch verfremdet ist."Dieser Herr Thomas Feist"

Bodenhausen Re: Offener Brief an die Landeskirche « Antworten #2 am: 08. September 2006, 12:51:30 »

Werter xover! Ich bedanke mich für Ihre Stellungnahme zu unserem offenen Brief an die Landeskirche, auf die ich gern eingehen will. Vorab! Wie in der Sexualität wie auch im öffentlichen Leben: Es kommt nicht auf die Größe an, siehe Ihre Bemerkung über wahrlich nicht große Mitgliederzahlen (klein aber fein und auf die Kleinheit bezogen dennoch mit Einfluß auf gesellschaftliche Prozesse) von Tanatra: Zitat von: xover ...einer Weltloge, die in Deutschland immerhin 25 Mitglieder und ca. 50 Sympathisanten aufzuweisen hat[/quoteWeiterhin: Ich kenne die Schlingensief-Installation, allerdings nicht aus Leipzig, sondern ich habe sie in Neuhardenberg bewundern können. Ich würde auch jederzeit mit meinen Enkeln diese Ausstellung (die sind noch jünger als ihr 15-jähriger Sohn) besuchen, da Skrupel zu haben, hielte ich persönlich für unschristlich, da ich auch persönlich dort weder gewaltverherrlichende noch pornografische Elemente entdecken konnte die sich auf die seelische Entwicklung von Jugendlichen negativ auswirken würden. Ganz im Gegenteil: Schlingensief ist ein wahrhaft positiver Künstler der mit seiner pazifistischen Grundhaltung gegen Gewalt und Unterdrückung kämpft, gerade auch in Installationen wie der in Leipzig gezeigten. Allerdings hätte ich große Skrupel mit den Enkeln eine Flugschau der amerikanischen Armee zu besuchen, in denen todbringende Flugzeuge verherrlicht werden oder ihnen amerikanische Internetseiten von Freikirchen zu zeigen in denen Jugendlichen Schuldgefühle bei Masturbation eingeredet werden und Tips zur Verhinderung von Masturbation gegeben werden, diese Dinge halte ich für gewaltverherrlichend und pornografisch. Daß in Filmen die z.B. den Nationalsozialismus anprangern auch Hakenkreuze gezeigt werden, dies ist so gerechtfertigt wie das Amen in der Kirche und kann ja wohl kaum als Propagierung von NS-Ideologie umgedeutet werden, sondern ist gerade das Gegenteil davon. Anzeigen gegen die Verwendung von Hakenkreuzen in Kunstwerken die eben antifaschistischen Charakter haben, sind Nonsens und sind vergleichbar mit Anzeigen die z.B. rechtsradikale Anwälte des öfteren gegen linke Jugendgruppen gestellt haben, die Aufnäher tragen wie "Nazis raus" etc. auf denen ein Hakenkreuz zu sehen ist, allerdings durchgestrichen! Diesen Jugendlichen Verfahren wegen des Verwendens verfassungsfeindlicher Symbole anzuhängen ist ebenso unredlich, weil die Intensionen dieser Jugendlichen eben gerade gegen Nazi-Ideologie gerichtet ist.Schlingensiefs Intensionen sind eindeutig, dies erschließt sich auch aus seiner Vita: Gegen Gewalt und Unterdrückung!Werter xover! Es bleibt Ihnen ja unbenommen Anzeigen en masse gegen wen auch immer zu erstatten - ein gutes Recht jeden Bürgers (neulich gab es eine Anzeige gegen das Zeigen des bekannten Bildes von Carravaggio, wo Amor als Sieger dargestellt ist, weil das nackte Modell damals erst 12 Jahre alt war!!!), - aber die Brisanz ist doch die, daß diese Anzeige nicht von einem ganz normalen Privatmann kam (seit Juni läuft die Ausstellung in Leipzig und es gab keine Anzeigen vorher, auch in Neuhardenberg nicht) oder von christlichen Fundamentalisten die sich im Kreuzzug gegen normale Sexualität befinden (siehe die Onanieunterdrücker der christlichen Lebensberatung bei nikodemus.net: http://www.nikodemus.net/359?page=4 und andere Seiten, sondern von einem Mann der Jugendarbeit in der evangelischen Kirche! Dies ist das eigentlich bedenkliche an der Sache. Es ist doch da die Frage, wo evangelische Kirche heute steht, ob sie weiter den Weg der Befreiung vom Mittelalter geht oder ob sie restaurativen Kräften in der Jugendarbeit Raum gibt. Es ist eben praktische geistig-moralische Restauration wenn gerade von der Kirche her nach der Polizei gerufen wird um gegen die Freiheit der Kunst vorzugehen und es ist eben keine reine Privatangelegenheit des Bürgers Feist.Mit dieser Anzeige, haben Sie dem Ansehen der evangelischen Kirche Schaden zugefügt, so sehe ich dies, da die Öffentlichkeit in Ihnen zuallerst einen Mann der Kirche sieht und fortschrittliche Bürger fragen sich wie Denunzierung (eine Anzeige ist dies!) mit christlichem Gewissen vereinbar sein kann, dies nachdem wir gedacht haben, daß nach der sexuellen Aufklärung und Befreiung, der Bürger in Deutschland so frei sein müßte um in der Darstellung von Masturbation keinen Anstoß mehr nehmen müßte, auch und gerade nicht vermeintlichen "Jugendschutzes" willen. Armin

freewilly Re: Offener Brief an die Landeskirche « Antworten #3 am: 14. September 2006, 11:05:47 »

Na toll, ausgerechnet Christoph bekommt ne Anzeige wegen Gewalt und Pornoverbreitung, da können sich die Nazis freuen, denen ist er schon lange ein Dorn im Auge, wegen seinem Aussteigerprogramm was er für ehemalige Nazis gegründet hat. Der soll für Gewalt sein? Stimmt einfach nicht!Bin zwar auch nicht so für die Freimaurer, aber da hat diese Loge recht, wenn es um Onanie geht. Jeder normale Jugendliche macht dies und das es unchristlich ist, ist Unsinn! Herr Feist lesen Sie mal die wissenschaftlichen Studien von den australischen Wissenschaftlern, die sogar bewiesen haben, daß diejenigen Jungen die sowas unterdrücken später 6 mal mehr an Prostatakrebs erkranken als normale Jungs die oft onanieren. Da hätten Sie lieber mal eine Anzeige gegen diese Seiten machen sollen, die von Bodenhauser verlinkt sind. Ist ja mehr als krass, die sind echt menschenverachtend und gehören verboten! Blöd fand ich auch, dass Sie in der Presse Ihren 15jährigen Sohn erwähnt haben, den sie vor sowas wie Onaniedarstellungen schützen wollen. Was meinen Sie wie der vor seinen Freunden und in der Schule dasteht, so einen Vater zu haben??? Ich möchte nicht in dessen Haut stecken. Der macht sich ja lächerlich. Gerade als Jugendpfarrer sollten Sie anders handeln. Ich würde vorschlagen, Sie entschuldigen sich bei Christoph in der Presse und dann ist es gut, jeder Christ kann mal Fehler machen, bloss man muss auch seine Fehler einsehen und sich ändern. Mike

xover Re: Offener Brief an die Landeskirche « Antworten #4 am: 14. September 2006, 20:19:28 »

...da ist mir die Zeit zu schade...wenn ich lese, wie "Bodenhausen" eine Anzeige mit Denunziation gleichsetzt oder "freewilly" anscheinend ohne jegliche nähere Information zum Thema auch noch seinen Senf dazu gibt. Das Jugendamt Leipzig - vielleicht soviel abschließend - hat eine Verfügung erlassen, die Jugendlichen unter 16 Jahren den Besuch der Ausstellung verbietet. Und das sind vielleicht - um die Ergüsse meiner Vorredner zusammen zu fassen - nicht solche erzprüden Freikirchler mit einem perversen Hang zur Verteufelung aufrechter Nazifeinde, deren Kinder sich für sie schämen müssen...

Anja_und_Benno Re: Offener Brief an die Landeskirche « Antworten #5 am: 15. September 2006, 11:03:23

Falsch Zeugnis, Xover, sollte man aber nicht abgeben, so wichtig ist die Angelegenheit nun auch wieder nicht! Xover, Du schreibst:Zitat von: xover Das Jugendamt Leipzig - vielleicht soviel abschließend - hat eine Verfügung erlassen, die Jugendlichen unter 16 Jahren den Besuch der Ausstellung verbietet. [/quoteDies ist doch nun wirklich anders gelaufen und dies weisst Du auch, oder ?Die Presse und auch leipzig-info im Internet schrieben - wir zitieren:"Thomas Feist läßt nicht locker.Mit allen Mitteln provoziert der Leipziger im Museum der Bildenden Künste eine Altersbeschränkung für die Installation des Künstlers Christoph Schlingensief.Nachdem Feist vor zwei Wochen die Leipziger Staatsanwaltschaft wegen angeblicher jugendgefährdenden Inhalte des Animatographen in Stellung gebracht hatte (die LVZ) berichtete), wendet er sich nun an das Jugendamt. Ich kann nicht zulassen, dass die Freiheit der Kunst für die Aushöhlung des Jugendschutzes mißbraucht wird, ließ Feist in einem Beschwerdebrief, adressiert an Amtschef Siegfried Haller, verlauten..."Sachlich richtig ist, daß die Anzeige bei der Staatsanwaltschaft ins Leere gelaufen ist. Und wie man weiss, ist die Justiz nicht gerade grosszügig wenn es um jugendgefährdende Delikte geht. Anstatt nun Ruhe zu geben, wirst Du immer verbissener und bemühst das Jugendamt. Nur wo kommen wir dahin, proviniziellen Jugendämteren die Entscheidungskompetenz darüber zu geben was als jugendgefährdend indiziert wird oder nicht? Wir leben schließlich in einem Rechtsstaat und da sind die Kompetenzen klar verteilt: Ein Jugendamt kann zwar bei der Bundesprüfstelle Indizierungsanträge stellen, aber selber indizieren überhaupt nicht. Richtig ist, dass deshalb das Jugendamt, in Zugzwang geraten, ja nichts falsch zu machen und da vorsichtshalber lieber eine deffensive Entscheidung zu treffen, dem Museum die +++ Empfehlung+++!!!!!!!!!!!!!!!! gegeben hat, die Ausstellung erst ab 16 Jahren zugänglich zu machen. Von einem Verbot wegen all der vermeintlichen gewaltverherrlichenden, obszönen und pornografischen Dinge die Du in Deiner Anzeige bei der Staatsanwaltschaft aufgeführt hattest, kann keine Rede sein!Interessant wird nun sein wie die Landeskirche sich auf die Aktion ihres Mitarbeiters hin positioniert. Bis jetzt kam da ja noch keine Stellungnahme oder Antwort hier im Forum, jedenfalls keine öffentliche. Anja und Benno

xover Re: Offener Brief an die Landeskirche « Antworten #6 am: 15. September 2006, 14:22:59 »

Anja und Benno: Bitte erst mal das Jugendschutzgesetz lesen und auch seine Anwendungsbestimmungen, bevor Auskünfte über "rovinzialbehÃrden" wie das Leipziger Jugendamt ins Netz gestellt werden.Ich kann darüber hinaus nicht erkennen, das Verbissenheit das angemessenen Wort zur Beschreibung von Bemühungen ist, die Rechte von Kindern und Jugendlichen durchzusetzen - und um nichts anderes gehts hier. Ja, auch Kinder und Jugendliche haben Rechte zum Schutz ihrer PersÃnlichkeit und benÃtigen gelegentlich die Hilfe und Beharrlichkeit von Erwachsenen, um diese einzufordern. Da kann man dann auch nicht das Schild "Kunst" drüberhängen und alles ist anders. Sollte dies eure ehrliche Meinung sein, dann wundert euch nicht, wenn die Nazis in Leipzig nicht mehr Demonstrationen anmelden, sondern Performances veranstalten. "Gewalt läuft im Kopf ab" - so der "Bürgerschreck" Schlingensief. Tja, die Kunst ist heilig. Auch progressiv sollte sie sein. Dagegen gibt es nichts spießigeres als Pornographie, das kommt gleich nach Gartenzwergen und "Herzilein". Dass "Bodenhausen" dazu noch auf den wirklich schon seit längerem bekannten Nikodemus-Fake hereingefallen ist, passt ins Bild. Leute, wo lebt ihr nur? Habt ihr außer planlosem Meckern und halbinformierter Wichtigtuerei noch anderes zu tun? Eine Stellungnahme der Landeskirche hat sicherlich keine Eile. Hat es doch Museumsdirektor Schmidt bisher auch nicht für nÃtig gehalten, mir eine Antwort zu schicken. Doppelmoralisten wie er, der in einem LVZ-Interview herzzerreißend den Umstand beklagte, dass Verbote die Attraktivität der Installation nur noch erhÃhen würden, warb gestern in der selben Zeitung mit der "skandalumwitterten Installation" und lud zur Sonderführung. Da fällt mir nun wirklich nichts mehr ein.Im Ãœbrigen wäre es mutiger, wenn hier nicht nur unter Pseudonym gelabert würde. Ich werde mich aus diesem Grund daran nicht mehr beteiligen. Ist doch auch viel schÃner, wenn dann alle der gleichen Meinung sind. PersÃnliche Zuschriften beantworte ich gern unter kulturarbeit-sachsen@web.de

Bodenhausen Re: Offener Brief an die Landeskirche « Antworten #7 am: 15. September 2006, 20:57:06 »

Werter freewilly! Die Weltloge Tanatra ist mitnichten eine Freimaurerloge! Tanatra hat seine Wurzeln im wahren unverfälschten christlichen Glauben und betreibt Erkenntisarbeit in einem logenartigen Zusammenschluß. Tanatra liegt Missionsarbeit und Volkskirchentum fern, ist aber keineswegs eine Art Geheimbund, ganz im Gegenteil, Tanatra ist der Welt zugewandt und seine Freunde bringen sich gesellschaftlich in Wissenschaft, Politik und Kultur ein.Werter xover!Es ist schade, daß Sie sich aus der Diskussion hier verabschieden möchten. Einer persönlichen Diskussion ist die Weltloge Tanatra aufgeschlossen, also nicht nur per persönlicher Mail. In einiger Zeit werden wir Sie deshalb zu einer Diskussionsrunde mit Denkern, Sexualwisenschaftlern und fortschrittlichen Jugendlichen gern einladen. Auf Ihren Wunsch per von Ihnen angegebener Mailadresse. Im Übrigen bin ich hier mit Klarnamen vertreten!Was Ihre Bemerkung anlangt: Zitat von: xover ...Rechte von Kindern und Jugendlichen durchzusetzen - und um nichts anderes gehts [/quote, so stimme ich Ihnen voll zu, nur unter einer anderen Prämisse, d.h. Kinder und Jugendliche müssen in ihren Rechten gestärkt werden, ganz besonders gegenüber sie bevormundenden "Jugendschützern". Die künstliche Infantilisierung der Jugend darf so nicht weiter voranschreiten, es darf der "Schutz" von Jugendlichen nicht zu einer Bevormundung mißbraucht werden, die auch noch die heutige immer frühere Akzelaration der Jugendlichen negiert. Konnten noch um 1750 14jährige heiraten und waren aber noch nicht einmal geschlechtsreif, so tritt heute in der Regel die Geschlechtsreife mit 11-12 Jahren ein und dies bei Jungen dann natürlicherweise mit onanistischer Betätigung. Es ist also paradox diese geistig und körperlich entwickelten Jugendlichen vor dem Anblick von Onaniedarstellungen zu "schützen". Dieser ""Schutz" ist also keineswegs Schutz, sondern antiquierte Bevormundung und Infantilisierung wenn z.B. 15jährige davor "geschützt" werden diese Szenen bei Schlingensief anzusehen. Onanie gehört zum normalen Sexualverhalten auch von 10 bis 15jährigen und wird erst durch ein Verbot zu etwas unnormalem. Alles in allem kann man mit der jetzigen Regelung der Empfehlung durch das Jugendamt leben, wenngleich sie an der heutigen Lebenswirklichkeit geschlechtsreifer Jugendlicher vorbeigeht. Ich halte dem Jugendamt zugute, abgewogen zu haben, bei Nichteingehens auf Ihren Beschwerdebrief sich weiteren Ärger einzuhandeln und es hat mit dieser Empfehlung P16 diplomatisch klug gehandelt. Es stimmt einen natürlich traurig, dass unsere Behörden mit solcherart Anzeigen etc. belästigt werden, gerade die Justiz und Jugendämter sind überlastet und müssen aber solche Pseudofälle bearbeiten. Wirklich wichtige Dinge kommen dann zu kurz und dann regt sich wieder die Öffentlichkeit auf, daß angeblich die Justiz oder die Jugendämter z.B.bei solchen Fällen wo Kinder bei ihren Eltern verhungert sind, nicht genügend Kontrollen durchgeführt haben. Da geht es um wirklichen Jugendschutz und nicht um einem Pseudoschutz bei dem Anblick Jugendlicher von Onaniedarstellungen in der Kunst.Ein Lob gilt auch der Leipziger Justiz, insbesondere der Staatsanwaltschaft wie souverän sie diesen Fall bearbeitet hat und sich nicht zu Schnellschüssen hat hinreissen lassen wie einer etwaigen Anordnung einer Altersbeschränkung oder gar einer Klageschrift gegen die Ausstellung wegen Gewaltverherrlichung und Pornografie wie vom Anzeigeerstatter initiiert.Die von mir verlinkten Seiten von nikodemus.net sind mitnichten ein Fake! Werter xover, sie können ähnliches auf diversen Internetseiten von deutschen Pfingstgemeinden, bibelfundamentalistischen Gruppierungen und den Freikirchen nahestehenden Gruppen ähnlich nachlesen (siehe z.B. pray.de). Also, daß eine recht große Christenschar auch in Deutschland diese unnormale Onaniebekämpfung propagiert, dürften Ihnen als in der Jugendarbeit tätiger Mitarbeiter wohl bekannt sein. Gern sende ich Ihnen dazu Fakten, auch von dementsprechenden Predigten bei Großveranstaltungen und Internetseiten, sowie schriftliche Belege.Dann möchte ich mich hier von Ihnen verabschieden, da Sie ja nicht mehr an der Diskussion teilnehmen möchten und wünsche Ihnen trotz unseres Disputes Gottes Gnade in Ihrer Arbeit. Mögen Sie nach Irrwegen den wahren Weg aus dem Dunkel heraus erkennen! Ein wichtiger Schritt dazu, so sieht dies die WT, ist das Erlernen der Demut. Zum Schluß zur Verdeutlichung ein paar Zeilen aus dem Traktat "Blumenjahr" des großen Denkers Dr. Walter Timmling: "Es gibt ein Wissen, das keinem Nutzen dient und dem keine ausdrücklich zu bezeichnenden Grenzen gezogen sind, es seien denn jene, die Gott uns Menschen aufrichtete vor den Geheimnissen seiner Herrlichkeit! Solches Wissen ist Glück, nicht so sehr Glücksfall als Beglückung selbst, Speise aus schier verlorenem Urwissen des Menschen und zugeich Dienst und Anbetung des zukünftigen und verschlossenenen Geheimnisses! Solches Wissen ist still und macht still den, der es in sich findet und diesen Schatz zu heben bemüht ist. Ein solches Wissen ist Gnade, die nicht allein den Gerechten und den Ungerechten zuteil wird, ohne daß wir dies aus weltlicher Gerechtigkeit heraus zu begründen vermöchten, sondern von der sogar kaum je einer ausgeschlossen ist." Armin von Bodenhausen, WT

Anja_und_BennoRe: Offener Brief an die Landeskirche « Antworten #8 am: 17. September 2006, 07:33:18
Zitat Dass "Bodenhausen" dazu noch auf den wirklich schon seit längerem bekannten Nikodemus-Fake hereingefallen ist, passt ins Bild.Unfaßbar! Schon wieder ein falsch Zeugnis mit dieser Falschinformation, und dies von einem Jugendreferenten der evangelischen Kirche? Wir haben uns selbst erschrocken als wir die menschenverachtenden Seiten von nikodemus.net sogar als Empfehlung auf den Seiten der EKD beim googeln gefunden haben:http://www.ekd.de/newsletter/newsletter113.htmlDieses wirklich jugendgefährdende nikodemus.net ist kein Fake oder die Ausgeburt von religiösen Außenseitern, sondern traurige Realität die Jugendliche massenwirksam indoktriniert - die sogar von der evangelischen Kirche in Deutschland verlinkt wird!Der junge Mann freewilly hat Recht was die körperliche Gesundheitsschädigung von Masturbationsunterdrückung anlangt (Prostatakrebs), von den psychischen Schädigungen ganz zu schweigen, die immens sind. Macht sich evangelische Kirche im Jahre 2006 da nicht mitschuldig an dieser wirklichen Jugendgefährdung, indem es solche Beratungsseiten empfiehlt?Tatsächlich, warum gibt es Seitens der Kirche nicht Verbotsanträge gegen solche Seiten, stattdessen aber Anzeigen eines Kirchenmitarbeiters gegen Masturbationsdarstellungen in einer Kunstausstellung?Diese Doppelmoral ist schon sehr übel, besonders wenn gerade unserem auch international hochgeachteten Museumsdirektor Schmidt Doppelmoral vorgeworfen wird, einem Mann der hoch integer ist und der für die Stadt Leipzig viel getan hat für den Ruf als weltoffene Großstadt.Die Kirche ist nun wirklich am Zuge, eine Distanzierungserklärung für diese ungerechtfertigte Anzeige abzugeben, welche das Ansehen der Stadt Leipzig beschädigt hat.Weiterhin ist dringender Klärungsbedarf geboten, ob man sich als evangelische Kirche wirklich mit Positionen wie bei nikodemus.net vertreten gemein macht. Der Bürger sollte schon wissen dürfen wo Kirche heute wirklich steht!

Anja_und_BennoGast Re: Offener Brief an die Landeskirche « Antworten #9 am: 22. September 2006, 20:00:16 »

Wie die Leipziger Staatsanwaltschaft mitteilte, ist die Schlingensief-Installation in Leipzig, über die wir hier diskutiert haben, j u g e n d f r e i ! Auch konnten pornografische Elemente darin nicht entdeckt werden. ...Schlingensief setze sich mit der Welt geistig auseinander...usw.Die Anzeige des Jugendreferenten der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen, Herrn Dr. Thomas Feist, wurde abgewiesen und ein Ermittlungsverfahren nicht eingeleitet.

xoverRe: Offener Brief an die Landeskirche « Antworten #10 am: 23. September 2006, 12:51:31 »

....ich weiss nicht, woher Anja und Benny ihre Falschinformationen haben. Richtig ist, dass der international hochgeachtete Herr Schmidtmittlerweile festgestellt hat, dass eine Altersbeschraenkung auf 16 Jahre erforderlich ist. Dies wurde umgesetzt. Dass die Anzeige seitens der Staatsanwaltschaft abgewiesen wurde, ist zudem reine Erfindung. Und all das unter der Tarnung eines Pseudonyms: ihr seid wirklich Feiglinge...

Anja_und_BennoGast Re: Offener Brief an die Landeskirche « Antworten #11 am: 23. September 2006, 21:34:38 »

Also langsam entwickelt sich die Angelegenheit zum Panoptikum !Ich würde mal lieber nächste Woche bei der Staatsanwaltschaft Leipzig nachfragen, ob es sich so verhält wie wir das in dem Forum hier geschrieben haben, ehe uns anzugreifen.Es ist so!!!Entscheidend ist, was die Staatsanwaltschaft zu diesem Fall entscheidet, Empfehlungen des Jugendamtes sind zweitrangig! Die Ausstellung verstößt nicht gegen das Jugendschutzgesetz, so die Staatsanwaltschaft Leipzig!Nicht viel anders kann man das auch woanders lesen, z.B. bei den Nachrichten eines Lokalsenders: http://mephisto976.uni-leipzig.de/artikel,17879.html Übrigens, bleibt es jedem Forumteilnehmer überlassen ob er seine Adresse und seinen Namen angibt oder nicht. Was wir hier schrieben ist nicht aus den Fingern gesogen, sondern klar recherchiert, dies ist das entscheidende!

ChrisNei Re: Offener Brief an die Landeskirche « Antworten #12 am: 21. Oktober 2006, 11:52:13 »

Ich möchte vorwegnehmen das ich mit dem Thema nicht 100 prozentig vertraut bin, jedoch möchte ich mich zur Art und Weise äußern wie in diesem Thema zur Zeit argumentiert wird.Ich muss lesen das sich hier einige Leute persönlich angegriffen fühlen und auch werden, und das dient keiner sachlichen Diskussion. Unter den Vorraussetzungen die hier geschafft werden kann nie eine Diskussion entstehen und ein Meinungsaustausch stattfinden. Und das ist doch eigentlich der Sinn dieses Forums. Besinnen wir uns darauf das wir doch auf einer Seite stehen und keiner von uns Sachen wie eine "Jugendgefährdung" zulassen will und würde, auch wenn eine Jugengefährdung unterschiedlich aufgefasst wird. Wir sollten nicht soweit gehen uns zu beschimpfen ob wir nun mit Synonym oder ohne hier auftreten, denn was hat das noch mit dem Thema zu tun und was nützt es den richtigen Namen zu kennen? Beschimpgungen wie "Feiglinge" gehören meiner Meinung nicht hier her und bringen nur denjenigen in ein falsches Licht welcher sie gebraucht. Ich bin sehr enttäuscht das hier so argumentiert wird. Wir sind Brüder und Schwestern und glauben an den selben Herrn in der selben großen Gemeinde und das sollten wir nie vergessen und trotz aller unterschiedlichen Meinungen und Auffassungen (welche gottseidank bestehen-sonst wärs langweilig) einen brüderlichen und liebevollen Umgang miteinander pflegen.Gottes Segen euch allen!!!einer der die Austellung besucht hat:Christopher Neidhardt

Bodenhausen Re: Offener Brief an die Landeskirche « Antworten #13 am: 21. Oktober 2006, 16:29:10 »

ZitatWir sind Brüder und Schwestern und glauben an den selben Herrn in der selben großen Gemeinde und das sollten wir nie vergessen und trotz aller unterschiedlichen Meinungen und Auffassungen (welche gottseidank bestehen-sonst wärs langweilig) einen brüderlichen und liebevollen Umgang miteinander pflegen.Gottes Segen euch allen!!!Wahre Worte, lieber Chris Neidhardt! Es ist leider so, daß wenn eine kleine Religionsgemeinschaft (Wir sind gar eine der kleinsten Deutschlands überhaupt, da wir nicht missionieren und nicht darauf aus sind neue Mitglieder aufzunehmen und wir uns durchaus wünschen, daß wir überflüssig werden, wenn die Kirchen einmal so tolerant werden um auch undogmatische Christen unter ihrem Dach aufzunehmen.), sich zu Wort meldet, dies nicht ernst genommen wird und man mit dem Begriff Sekte abqualifiziert wird. Ja es ist uns schon des öfteren passiert, daß uns von Christen abgesprochen wurde, daß wir uns Christen nennen dürfen, weil es etliche theologischen Streitpunkte gibt. Meine Meinung ist allerdings die, daß wenn die Bergpredigt Jesu und deren Geist anerkannt wird, daß dann doch wir uns alle als Christen verstehen sollten und Verständnis füreinander haben sollten.Unsere älteren Freunde der Weltloge Tanatra denken da gern an den früheren sächsischen Landesbischof Hugo Hahn zurück, der trotzdem er bei seiner strengen lutherischen Auffassung von Christentum blieb, auch ein herzliches Verhältnis zu Tanatra-Christen pflegte und sich mit ihnen austauschte ohne sie zu diskriminieren.Was ich bei der heutigen sächsischen Landeskirche vermisse, dies ist, daß nicht mal eine Stellungnahme auf unseren offenen Brief hier erfolgte, man steckte wie der Vogel Strauß den Kopf in den Sand. Die Sache war doch so einfach, es ging doch nur darum, ob die Kirche diese Anzeige ihres Mitarbeiters unterstützte oder ob es sich um eine reine Privatangelenheit des Mitarbeiters handelte und sie dies Mitarbeitern zubilligt. Die Sache als solche ist ja nun zu einem gutem Ende gekommen durch den Entscheid der Staatsanwaltschaft. Gewünscht hätte ich mir von dem Mitarbeiter der Kirche, diese Entscheidung einzugestehen. Stattdessen von "Falschmeldungen" zu sprechen, halte ich für wenig würdevoll. Selber kann ich auch wenig konkretes zu dem Entscheid der Justiz sagen, da ich diese Begründung der Staatsanwaltschaft nicht direkt kenne und ich auch nur die Meldungen in der Zeitung, wie von Anja und Benno hier vermeldet, gelesen habe.Es hat nun wenig Sinn über eine Sache die defakto erledigt ist noch weiter zu streiten und wenn die Kirche sich nicht äußern wollte, wird es Gründe gegeben haben. Für die Zukunft allerdings wünschte ich mehr Sensiblität seitens der Kirche wenn es um Verbotsanträge von Kunstausstellungen geht, schon in Hinblick auf die Belastung durch Kaiserzeit und Weimarer Zeit als die Kirche als unangehme Sittenwächterin auftrat und die Freiheit der Kunst behinderte.Was ich allerdings sehr bedenklich finde, daß auch zu dem in dem Forumsbeitrag angesprochenen nikodemus.net zu Fragen der Onanie keine Stellung seitens der Kirche genommen wird. Noch immer wird von der EKD nikodemus.net unter den zehn empfehlenswertesten Jugendberatungsseiten angepriesen. Xover beizeichnete hier ja diese Seiten als Fake und ich wurde als ein wenig depperter Mann hingestellt, der auf solche Seiten hereingefallen ist. Ich wünschte es wäre so und nikodemus wäre ein Fake, aber dies scheint nicht der Fall, ansonsten würde es nicht von der EKD empfohlen.Ich möchte mich nicht wiederholen, aber ich finde es skandalös, daß die EKD heutigen Jugendlichen Onanie so vermittelt, um derentwillen man beim Ausübung Jesus um Verzeihung bitten sollte. So etwas halte ich für untheologisch und jugendgefährdend, da tatsächlich Jugendliche in seelische Konflikte gestürzt werden, wenn sie zwangsläufig immer wieder "schwach" (eine ganz normale hormonell bedingte körperliche Sache) werden und sie wie schon erwähnt dadurch auch körperlich geschädigt werden, denn späterer Prostatakrebs ist keine Kleinigkeit (sechs mal höheres Prostatakrebsrisiko bei Unterdrückung von Masturbation oder Geschlechtsverkehr!). Trotz aller Liebe und Achtung zu den christlichen Mitbrüdern, kann ich nicht umhin dies als Jugendgefährdung zu bezeichnen. Dies soll keine Diffamierung anderer Meinungen sein, sondern es ist eine ehrliche Besorgnis über die Folgen dieser Thesen bei nikodemus net.Ich bitte also nochmals die Brüder und Schwestern der evangelischen Landeskirche sich mit diesem Thema auseinander zu setzen und diese Seiten als Empfehlung der EKD für Jugendliche zu streichen.Mit den freundlichsten Grüßen Armin von BodenhausenWeltloge Tanatra

freewilly Re: Offener Brief an die Landeskirche « Antworten #14 am: 26. Oktober 2006, 12:18:16 »

@xover, Dr. FeistAlso ich fände es richtig, wenn Sie sich bei Christoph Schlingensief entschuldigen würden. Ich stelle mir vor, jemand hätte mich angezeigt und die Staatsanwaltschaft hätte meine Unschuld festgestellt, dann würde ich zumindest eine Entschuldigung von dem erwarten, der mich angeschwärzt hat. Von einem evangelischen Jugendpfarrer hätte ich anderes Verhalten erwartet. Ich bin masslos enttäuscht wie es bei Kirchens zugeht. Was ist denn nun mit dem vermeintlichen Fake von nikodemus? Und was ist mit der "Falschinformation" über den Entscheid der Staatsanwaltschaft? Ich finde auch da müssten Sie sich entschuldigen. Und ich sehe gar nicht ein, dass ich in einem Forum meine Adresse öffentlich mache. Deshalb bin ich kein Feigling. Wenn sie es wünschen, dann sende ich meine Daten, Adresse und Telefonnummer meiner Eltern per Privatnachricht an den Admin zu. Zu verheimlichen habe ich nichts, aber in einem Forum muss nicht gleich jeder die Adresse lesen, das macht keiner.

Freitag, 20. August 2010

Bravo: Ein Stier wehrt sich!

Gestern in einer Stierkampfarena in Nordspanien. Wunderbar, daß einmal ein Stier der sich am Leid der Tiere erfreuenden Menschenmeute in den Zuschauerrängen gezeigt hat wie sich ein Stier in so einer Arena fühlt, siehe:

http://www.youtube.com/watch?v=j0ggceeNx0c

Den nachfolgenden Kommentaren bei youtube kann ich mich nur anschließen:


Bravo !! Leider "nur" 30 Verletzte..... *schnief.....auf jedes Horn 100 aufgespießt.....und das bei JEDEM Kampf...erst dann, wird sich da was ändern !!!

super Stier - schade das es nicht mehr getroffen hat die sich so eine Tierquälerei als Belustigung reinziehen

Der Stier hat's nicht überlebt, die blutrünstigen Gaffer alle. Einer der Unmenschen soll ziemlich übel verletzt worden sein. Ich frage mich, ob jemand Blumen hingelegt hätte, wenn einer der Gaffer seine perverse Lust an der elendigen Tierquälerei mit dem Leben bezahlt hätte.

Haha göttlich. Schade, dass es nicht noch ein paar mehr erwischt hat.

Da ist die Betroffenheit auf einmal groß. Wer rechnet auch schon damit, dass das designierte Mordopfer eines alltäglichen Tierquälerei-Familienausflugs-Spektakels mal den Spieß umdreht.

Diese Verdammten Scheiss Spanier! Schade gab es diesmal keine Toten,Tschuldige ich denke sonst nicht so,Tradition hin oder her, aber die haben es nicht anders verdient! Leider musste danach das Tier sterben.

Phänomenales Tier! Der hätte richtig ausflippen müssen, auf der Tribüne. Sadistisches Tierquälerpack da, elendes.


Und wie leider meistens, die römisch-katholische Kirche ist auf der Seite des Bösen, sie segnet sogar Toreros und unternimmt nichts gegen diese Perversitäten. Tierquälerei findet sie nicht schlimm und Toreros werden nicht aus der Kirche ausgeschlossen, stattdessen wettert diese Kirche gegen Homosexualität, Sex vor der Ehe, Kondome und gegen Ehescheidungen. Der große Philosoph Voltaire beendete jeden Brief mit dem Satz: „Écrasez l’infâme!" (Zerschlagt die Schändliche [Kirche]). Diese Kirche war und ist eine Kirche der Unchristlichkeit!

http://www.stop-corrida.info/3.3.5.kirche.htm  


http://www.anti-corrida.de/kirche.htm


Donnerstag, 19. August 2010

B.N. und Professor Antonio Garella (1864 - 1919)


Wer möchte sich schon mit Kunst umgeben die häßlich ist oder die gar keine Kunst ist, sondern triviale Massenproduktion oder gar Kitsch? Die Geschmäcker sind zum Glück verschieden, ich z.B. bin immer sehr von der Antike und deren Schönheitsidealen begeistert gewesen. Schon aus diesem Grund kaufte ich noch zu DDR-Zeiten die oben abgebildete Plastik, die in meinem Bücherregal seit vielen Jahren steht und mich erfreut. Schöpfer der Marmorbüste ist der italienische Bildhauer Professor Antonio Garella (1864-1919). Das junge Mädchen ist in der Tradition des Schönheitsideals der Antike um 1900 entstanden und atmet dennoch den Zeitgeist des modernen Art Nouveau. Nach unbestätigten Angaben soll das junge Mädchen die Allegorie der Poesie darstellen - ein wunderbarer Gedanke! Die edlen und zarten Gesichtszüge des jungen Mädchen sind immer wieder gern anzusehen. Garella schuf in dieser Büste wirkliche Schönheit, die sich wohltuend von vielen häßlichen und gewöhnlichen Alltagsgesichtern abhebt, denen man tagtäglich im Alltag begegnet. Insofern ist diese Kunst natürlich eine Flucht aus der Wirklichkeit und trägt kaum etwas dazu bei die Gesellschaft zum Besseren zu verändern, so wie das anklagende oder revolutionäre Kunstwerke tun, dennoch trägt die Darstellung von Idealen auch des menschlichen Äußeren und wahrer menschlicher Schönheit zur inneren Veredelung von Menschen bei. Ohne Ideale und ohne erhabene Kunst wäre die Welt noch unerträglicher.

Dienstag, 17. August 2010

Aus dem B.N. - Atelier, Erotik-Cartoons



Der Tanatra-Kunst-Verlag brachte im Dezember 2008 mein Kunstbuch „Erotische Ergüsse“ heraus. Ein paar Exemplare sind noch käuflich zu erwerben, einfach anhaltantik@yahoo.de anmailen und dann kann geliefert werden. Heute nun für die Leser des B.N.-Blogs ein paar dieser Cartoons (die harmlosen…) aus dem Buch.


Aus der damaligen Ankündigung:

Großformatiger Kunstband mit erotischen humoristischen Cartoons von Barry Noa „Erotische Ergüsse“, limitierte Auflage für Kunstsammler, jeder Band signiert, durchgehend farbige Hochglanz-Abbildungen welche von den Original Paintbrush-Cartoons kaum zu unterscheiden sind, Preis: 50,00 Euro zuzüglich Versandkosten von 3,00 Euro (unversicherte Büchersendung, auf Wunsch auch versicherter Versand) für Deutschland, Ausland auf Anfrage. Zu bestellen bei Vorkasse bei anhaltantik@yahoo.de .

Abdruck des Vorwortes von Karl Amberg:

Eigentlich ist Bernd Nowack (Künstlername Barry Noa) schwer in eine Schublade zu stecken, zu unterschiedlich sind seine Interessengebiete. Allein seine schöpferischen Arbeiten aufzuzählen würde Seiten füllen. So arbeitete der Kunstkenner B.N. über den Maler, Lyriker und Kunstwissenschaftler Walter Timmling, der Hobbyhistoriker B.N. über die Gebrüder Denhardt und die kleinste Kolonie des Deutschen Kaiserreiches Wituland und deren Briefmarken, der Bildreporter B.N. zu DDR-Zeiten für die „Liberaldemokratische Zeitung“ und das Jugendmagazin „Neues Leben“ in Wort und Fotografie und der Freiheitsgeist B.N. engagierte sich auch politisch zur Zeit der Wende, war anhaltischer Landesvorsitzender des „Demokratischen Aufbruchs, sozial &. ökologisch“, einer Partei, der auch die Bundeskanzlerin Angela Merkel angehörte. Im Gegensatz zu dieser ging er aber nicht in die CDU, sondern wirkte in der Folgezeit eher in der linken Szene, ohne sich fester zu binden.

Wenig Beachtung beim Publikum fand sein sehr persönliches Lyrik-und Fotobüchlein „Bitterfroh bin ich...“ im Jahr 2000 und seine zwei sexualpolitischen Abhandlungen erreichten auch kein Massenpublikum, ebenso natürlich nicht seine theosophische Schrift „Das Licht und die Welterkenntnis“, welche er für die Weltloge Tanatra schrieb. Einem breiten Publikum bekannt wurde B.N. eigentlich erst ab Ende 2007 durch seinen Internet-Blog „Altes und Neues von Bernd Nowack“ In den unterschiedlichsten Themenbereichen zuhause, zeigte B.N. der Öffentlichkeit was für ein Potential in ihm steckt, so unter anderem auch sein Talent als Maler und Cartoonist. Beeinflußt von Ludwig von Hofmann, Carl Marx und Rudolf Hugk entwickelte B.N. einen eigenen flächigen, konturierten und figürlichen Stil in seinen Oelbildern. 1999/2000 erschienen seine 100 Flugblätter zur Jahrhundertwende wo er Texte von bekannten Persönlichkeiten mit seinen Grafiken und Collagen mischte. Diese tiefsinnigen Flugblätter kontrastieren nun mit den hier vorgestellten erotischen Cartoons. Aber auch da werden frech-frivole Cartoons mit Aussprüchen berühmter oder auch weniger berühmter Leute versehen und werden dadurch erst zu einem Ganzen was über einen platten Sexismus oder simpler Pornografie hinausgeht. Der geistige Impetus ist unverkennbar, auch diese erotischen Cartoons haben den künstlerischen Zweck freiheitliches Denken zu befördern – gegen Muckertum und falsche Sittenstrenge, aber dennoch Gottes Schöpfung nicht entwürdigend, sondern die Sexualität mit einem Schuß Satire und Humor versehend.

Die Technik in vielen dieser Cartoons ist oft nicht mit Feder oder Pinsel, sondern das Paintbrush-Programm des Computers. Wer nun mal B.N. bei der Herstellung eines solchen Paintbrush-Cartoons beobachtet hat, der weiß wie B.N. es sich schwer macht in dem er nur mit der Maus arbeitet, mit ihr jeden Strich zieht. Liegt ein Pinsel oder eine Feder locker in der Hand, so ist es eine Computermaus nicht, wenn es um Konturmalen geht. Lohn der Quälerei sind dann aber farblich gleichmäßige Flächen, denn da ist der Computer wieder im Vorteil gegenüber der Freihandzeichnung, er füllt auf einen Klick jede x-beliebige Fläche in sekundenschnelle aus.

Viel Spaß beim Betrachten der Cartoons und Collagen wünscht

Karl Amberg

Montag, 16. August 2010

Zwischen Kunst und Kitsch - Gobelins



Kennen Sie noch diese furchtbaren Gobelins die früher bei alten Leuten über dem Sofa hingen? Ich meine nicht die wunderbar gewirkten großen Textilien die um 1700 die Schlösser schmückten, die wahre Meisterwerke der Gobelinkunst waren, sondern diese trivialen Gobelins um 1900 bis in die Neuzeit hinein, die sich Proletarierfamilien an die Wand hingen. Sehr oft war der berühmte röhrende Hirsch darauf zu sehen oder irgend ein anderes typisch kitschiges Motiv. Gerade proletarische Schichten waren und sind für Kitsch empfindlich. Dies ist auch heute noch oft der Fall, dies zeigen die massenhaften Kitschartikel bei vietnamesischen Händlern. Die Stilbildung ist in proletenhaften Schichten und dem Kleinbürgertum meistens nicht sehr ausgeprägt und man zieht Kitsch der Kunst vor. Der oben abgebildete Gobelin ist ein Zwischending zwischen Kunst und Kitsch. Er ist mir mal geschenkt worden. Ich selbst mag ihn nicht, deshalb liegt er bei mir in der Schublade. Positiv an ihm ist, daß die höfische Motivwahl nicht schlecht ist, wenngleich es mehr oder weniger ein 4. Rokoko ist, so um 1900 hergestellt. Wäre es aus der richtigen Rokoko-Zeit, dann würde ich das Stück positiver sehen, aber so ist es wie beim Kaffee, ein vierter Aufguß ist nicht mehr bekömmlich.

Sonntag, 15. August 2010

Teufel Alkohol



Es ist doch merkwürdig, da werden staatlicherseits Kampagnen gegen den Tabak gefahren und dies schon seit vielen Jahren, eben jetzt durch Rauchverbote an allen möglichen und unmöglichen Orten verschärft, aber gegen Alkohol als Volksdroge Nr. 1, da unternimmt man kaum etwas, ganz im Gegenteil, da trinken unsere Politiker zu allen Anlässen selber Alkohol, da kann die Alkoholindustrie ungeniert werben, besonders die Bierindustrie sogar beim Sport, und ein Wirtschaftsminister Brüderle, der tritt so auf als wenn er ein Weinkönig wäre, so preist er den heimischen Wein. Alles dies ist der Tabakindustrie verwehrt. Nun, schädlich für die Gesundheit ist beides, sowohl Tabak wie auch Alkohol, aber meiner Meinung sind die gesellschaftlichen Verwerfungen die durch den Alkohol in unserem Land millionenfache Auswirkungen haben schlimmer als die des Tabaks. Haben Sie mal einen Raucher gesehen, der durch das Rauchen nicht mehr klar im Kopf ist, der durch das Rauchen verwahrlost? Dies ist nicht der Fall, aber es ist bei den Millionen Alkoholsüchtigen oft der Fall!

Wie der Alkohol einen Menschen vollkommen aus der Bahn wirft, dies habe ich heute beim Besuch einer Wohnung gesehen. Der Wohnungsinhaber war noch vor ca. 5 Jahren ein fleißiger Arbeiter, der seine Wohnung in Schuß hatte, dann verfiel er mehr und mehr dem Alkohol. Folge: Er verwahrloste total. Verschuldet gab er seine Wohnung dieser Tage auf und zog weg. Zurück blieb seine Wohnung in diesem Zustand (siehe obige Fotos). Ich kann es verstehen, wenn Hausbesitzer es sich zehnmal überlegen ob oder wem sie eine Wohnung vermieten, denn zu den Sanierungskosten, auf denen sie sitzen bleiben, da bei Alkoholikern nichts zu holen ist, da kommt ja auch noch langer Mietausfall, denn bis zum Auszug vergehen in der Regel etliche Monate, wo so ein Mieter keine Miete mehr bezahlt und er aber eine Wohnung ruiniert.

Diese Ungleichbehandlung von zwei Volksdrogen, Alkohol und Tabak, die ist mehr als ungerecht. Also lieber eine verqualmte Wohnung mit einem vernünftigen Raucher als eine ruinierte Wohnung durch den Teufel Alkohol.

Samstag, 14. August 2010

Mein alter Kinderteller aus den 50er Jahren



Niedlich, dieser alte Kinderteller aus den 50er Jahren! Jahrelang aß ich als kleines Kind von ihm und schon damals erfreuten mich die gemalten Kinder auf dem Boden des Tellers. Diese spielten Schule, so mit Lehrerbrille und Schiefertafel der Junge und das Mädchen mit der hübschen Schleife im Haar, hatte die nicht eine Burattino-Puppe auf dem Schoß? Ja und dann waren da noch die Enten, die Donald Duck so ähnlich waren, die gefielen mir am meisten. Der Teller war nichts besonderes, kein Porzellan, sondern Steingut, aber durch die Bilder darauf ist er mir immer noch viel wert. Für Nostalgiefreunde zwei Fotos von ihm, auch die Rückseite mit der VEB-Marke.