Freitag, 31. Juli 2015

Massentourismus in Griechenland kontra vom Aussterben bedrohte Tiere

Gestern sah ich im SWR-Fernsehen eine interessante Wiederholung von der Dokumentation „Expedition Mittelmeer: Die letzten ihrer Art“.

Es ist erschreckend, wie auch in Europa der Mensch sich immer mehr ausbreitet, den Wildtieren den letzten Lebensraum wegnimmt, so daß viele Tierarten aussterben. Eine im Mittelmeer sehr selten gewordene Wasser-Schildkrötenart, die Unechte Karettschildkröte z.B., schwimmt schon seit Ur-Zeiten zur griechischen Insel Zakynthos, wo die Weibchen ihre Eier ablegen. Der Massentourismus dort, wo auf einer kleinen Insel, die halb so groß wie Berlin ist, bis zu 400.000 Touristen wie die Heuschrecken einfallen, am Tage die Strände belegen, wo die Schildkröten zum Eierlegen hinwollen und des Nachts der menschliche Pöbel dort in widerlichster Weise „Party“ (Besaufen und Rumgrölen bei lauter Musik) macht, sorgt dafür, daß Schildkröten keinen Platz mehr haben. Da pflanzen sich bourgeoise Touristen aus Deutschland direkt mit ihren Liegen neben die Eiablageplätze von Schildkröten, einfach nur widerlich. Und da vermehrt sich die Menschheit immer mehr, in wenigen Jahrzehnten soll sich die Weltbevölkerung gar verdoppeln und damit das Gleichgewicht auf der Erde vollends zerstören. Anstatt sich zu freuen, daß es in dem derzeit überbevölkerten Deutschland einen natürlichen Bevölkerungsrückgang gibt, da tönt es allenthalben, daß man den Bevölkerungsrückgang stoppen solle. Unverantwortlich, kurzsichtig und dumm!

Diese Sendung gibt es auch auf youtube. Ich empfehle diese Doku sehr, bitte unbedingt anschauen:

 
die seltene Unechte Karettschildkröte des Mittelmeeres 

Strand, roter Pfeil zeigt ein Schildkröteneiergelege an
 

Donnerstag, 30. Juli 2015

Freude an blühenden Pflanzen im heimischen Garten Ende Juli 2015

Gärten, wie sie vom deutschen Spießbürger geliebt werden, mit englischem Rasen, kahl, ohne Sträucher, vom Unkraut befreit, ein verlängertes Wohnzimmer, für Wildtiere ungeeignet - die lehne ich ab! Da bin ich voll auf der Linie des von mir sehr verehrten Vogelkundlers Professor Dr. Peter Berthold. Zum Glück setzen sich auch in Deutschland immer mehr Naturgärten durch, wie ich erst neulich feststellen konnte.

Daß so ein Naturgarten auch für Menschen schöne Ecken haben kann, wo man sich erfreuen kann, dies zeigen hoffentlich die Fotos unten, die ich eben in meinem Garten gemacht habe. Es ist also ein Kompromiss zwischen einem reinen Naturgarten und einem reinen Menschengarten durchaus möglich. Auf meiner Terrasse habe ich einige Kübelpflanzen, die gerade blühen und um den Teich herum, da stehen auch Pflanzen, die zwar nicht das idealste für Wildtiere sind, die aber, da ansonsten bei mir im Garten noch genügend Wildes für die Tiere vorhanden ist, zu rechtfertigen sind. Es müssen also nicht nur Pflanzen in einem Naturgarten sein, die Nutzen für die im Garten lebenden Tiere bringen, sondern ein paar reine nur den Menschen erfreuende Pflanzen, die schaden nicht.

An die 50 Jahre alt ist diese Kübelpflanze: Agapanthus

eine Agapanthus-Blüte

zarte Fuchsien

zwei Fuchsien-Blüten

der Oleander fängt an zu blühen

Oleanderblüten unter dem Terrassendach

rote Prunkbohnen am Terrassen-Spalier

die Hortensie fängt an zu blühen

eine Hortensienblüte
 

Dienstag, 28. Juli 2015

Die Rättin Frieda ist tot!


Heute Nachmittag starb unsere liebe Ratte Frieda nach kurzem Todeskampf. Sie war die letzte unserer Ratten und mußte leider, leider die letzte Zeit allein leben, was gar nicht gut ist für Ratten, denn ihre letzte Kameradin Ilse, die starb schon vor 4 Monaten.

Im März 2013 kam Frieda zu uns, als 5. Ratte unseres kleinen Rudels, unter recht dramatischen Umständen, denn ich kaufte sie im Zoohandel nur, damit sie nicht in die Hände von einem dummen kleinen bourgeoisen Mädchen kam, die sie als Einzeltier halten wollte, die ausführliche Geschichte dazu, siehe hier: http://barrynoa.blogspot.de/2013/03/haustiere-als-ostergabe-fur-kinder.html.
 
Alt wäre Frieda bei diesem spießbürgerlichen Pack nicht geworden, da sie weder Artgenossinnen gehabt hätte, noch dort artgerecht gehalten worden wäre, sondern nur aus einer Laune heraus gekauft worden wäre, wie das leider so oft geschieht. Unsere verkommene tierfeindliche Gesellschaft interessiert eben nicht, ob Käufer von Haustieren befähigt sind und die Voraussetzungen haben (bei Ratten ein großer Käfig und viel Auslauf der Tiere), Tiere überhaupt einigermaßen artgerecht halten zu können und zu wollen.

Schlimm genug, daß Frieda die letzten 4 Monate nur uns Menschen hatte und keine Artgenossin, aber was hätte sie wohl für ein elendes Leben gehabt, wenn sie statt zu uns zu diesem Pack gekommen wäre?

Bei uns fühlte sie sich in ihrer Rattengruppe wohl und geborgen und aus der kleinen Maus wurde ein mächtiger Feger, siehe die beiden Fotos, einmal als kleines Rattchen und dann als gutgenährte Ratte. Darunter ein Foto aus bester Zeit, wo alle 5 Ratten des Rudels noch lebten.
 


 

Frieda war von Anfang an kränklich, sie hatte Asthma. Das war mitunter sehr schlimm. Dann kamen noch zwei Tumoroperationen hinzu, bekanntlich leiden Ratten mehrheitlich an Tumoren. Auch jetzt hatte sie wieder einen großen Tumor, aber aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes muteten wir ihr eine dritte OP nicht mehr zu.

Da sie die letzten Monate allein war, da hieß das für mich, mich intensiv um sie kümmern. In den Käfig wollte sie absolut nicht mehr, denn der stand in einem separaten Raum und allein zu sein, das war Frieda ein Graus. So blieb sie auch in der Nacht in dem Zimmer, wo auch ich schlafe und das bedeutete, daß ich kaum mal ruhig schlafen konnte, denn Ratten sind nachtaktiv. Aber ich bin im Nachhinein froh, daß ich sie nicht über mehrere Stunden allein ließ, denn gerade in dieser letzten Zeit, da brauchte sie mich unbedingt und noch ein paar Stunden vor ihrem Tod, da schmuste sie mit mir, indem sie mir auf der Brust saß und da ich sie streichelte, da knusperte (Ausdruck von Wohlbefinden durch Zähneknirschen bei Ratten) sie eine lange Zeit. Auch bei ihrem Todeskampf (Keine Luft bekommen) war ich bei ihr und unter Streicheln schlief sie dann ruhig ein.
 
Sie hat es geschafft! Wenn es ein Jenseits geben sollte, dann möchte ich nur dorthin wenn auch Frieda und die anderen wunderbaren Ratten dort wären. Würde man dort nur Engel, Heilige und Menschenseelen vorfinden, so wie das die Kirchen meinen, dann würde ich lieber im Nirvana sein als in so einem widerlichen Himmel.

Die letzten Fotos von Frieda, vor zwei Wochen aufgenommen, ihr geliebtes Lager bei mir im Zimmer: 
 


 

Montag, 27. Juli 2015

Zurück in die Zukunft: Erinnerung an den deutschen Raketenpionier Ernst Loebell (1902-1979)



Es ist mir unerklärlich, daß ein Mann wie Ernst Loebell (23.10.1902 - 19.9.1979) heutzutage weitgehend vergessen ist, war er doch ein wichtiger Pionier der Raketentechnik und wenn ich mir dieses alte Magazin, siehe Umschlagseite davon oben, anschaue, dann bin ich noch heute begeistert von Loebells Zukunftsvisionen in der Raketentechnik. Einmalig die 1-Mann-Rakete auf der Zeichnung des Covers!

In Fortsetzung meines gestrigen Blogbeitrages „Zurück in die Zukunft: Luft-und-Raumfahrtutopien vor 100 und vor 50 Jahren“ (http://barrynoa.blogspot.de/2015/07/zuruck-in-die-zukunft-luft-und.html), heute also eine kleine Hommage an Ernst Loebell und ein Zurückblicken in die Zukunft der 1930er Jahre. Die Scans sind übrigens aus einer Zeitschrift aus dem Jahre 1934!



Der Deutsche Ernst Loebell studierte an den Universitäten Breslau und Oldenburg Ingenieurwissenschaft. Nach seinem Abschluss fand Loebell Beschäftigung bei der „Otis Elevator Company“ in Berlin und später in New York. Im Jahre 1930 übersiedelte er nach Cleveland, Ohio. Im Januar 1933 gründete er zusammen mit Ted Hanna die „Cleveland Roket Society" (Cleveland Raketengesellschaft), die sich mit dem Bau von Raketen und Raketentriebwerken beschäftigte. Im Jahr 1937 lud die französische Regierung die Cleveland Raketengesellschaft ein, eine Rakete auf die Weltausstellung nach Paris zu schicken. Loebell sandte eine aus Aluminium hergestellte Rakete auf die Weltausstellung. Die Rakete war fünfunddreißig Fuß groß, wurde aber niemals gezündet. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel hörte die Cleveland Raketengesellschaft 1938 auf zu existieren. Schade, kann man da nur sagen, denn Loebell hätte das Wissen, das Talent und die Zukunftsvisionen gehabt, die Raketentechnik weit voran zu treiben, wenn er denn mehr Unterstützung gefunden hätte. 

Sonntag, 26. Juli 2015

Zurück in die Zukunft: Luft-und-Raumfahrtutopien vor 100 und vor 50 Jahren

Natürlich kennt ein jeder Zeppeline, die riesigen Luftschiffe, die um 1900 bis zu ihrem unrühmlichen Ende Mitte der 1930er Jahre die Leute begeisterten, siehe dieses alte Plakat von einem Schauflug in Deutsch-Böhmen, veranstaltet von der Reichenberger Zeitung.



Zeppeline regten aber auch Utopisten an, die zumindestens auf dem Papier oder in der Phantasie Fluggeräte entwarfen, so wie sie meinten, daß diese in der Zukunft durch die Lüfte fliegen oder fahren würden. Den damals schon vorhandenen Flugzeugen traute man nicht zu, daß sie die Luftfahrzeuge der Zukunft wären, sondern man malte sich aus, dass kleine Zeppeline als Zweipersonenfahrzeuge, ähnlich der gerade aufgekommenen Autos, durch die Lüfte fahren würden, siehe diese Grafik aus der Zeit um 1900:



Die amerikanische Firma „Kraft“ warb für ihre Marshmallows (Schaumzuckerware), die besonders von Kindern gern gegessen wurden, mit diesen gezeichneten Weltraumraketen in ganzseitigen Anzeigen in Zeitungen, siehe diesen Scan:


An den Schaltpulten in der Rakete saßen Kinderfiguren. Wer einen Coupon ausfüllte, der konnte, wenn er Glück hatte, als Preis einen Aufenthalt in einer Trainings-Weltraumrakete gewinnen. Das war 1959, einer Zeit, wo sowohl in der Sowjetunion, wie auch in den USA, eine wahre Weltraumerkundungs-Euphorie herrschte. Ein Fluggerät der Zukunft mußte also da nicht mehr, wie ein paar Jahre vorher, hoch in die Lüfte steigen, sondern in den Weltraum vordringen.

Die beiden letzten Bilder veröffentliche ich deshalb hier im Blog, da ich sie kurios, aber auch sehr interessant finde, beides Dokumente von Zeiten, vor rund 100 Jahren und vor rund 50 Jahren, die mittlerweile für viele Menschen sehr weit zurück liegen und zu dem sie keine Beziehung mehr haben. 

Samstag, 25. Juli 2015

Dumm, dümmer, Alexa Maria Surholt!

Unser Huhn Grüni

In der ARD-Quizshow „Wer weiß denn so was“, da ließ in der Sendung vom 23. Juli, die Schauspielerin Alexa Maria Surholt (https://de.wikipedia.org/wiki/Alexa_Maria_Surholt), die in der Endlosserie „In aller Freundschaft“ (Sachsenklinik) seit vielen Jahren eine dieser kitschigen Rollen (Verwaltungsdirektorin) spielt, etwas vom Stapel, wo man wirklich nur sagen kann:

Dumm, dümmer, prominent!

Es ging um die Frage, woran man am Huhn erkennt, daß es braune Eier legt. Nun, das muß ein Normalbürger nicht unbedingt wissen! Die Surholt lag bei ihrer Antwort falsch, die lautete, daß an der Farbe des Ohrläppchen des Huhnes man erkennen kann, ob es weiße oder braune Eier legt. So weit, nicht weiter schlimm!

Dann aber zeigte die Surholt, wes Geistes Kind sie ist, als sie ernsthaft kundtat, daß sie gar nicht geahnt hätte, daß Hühner überhaupt Ohren hätten, wo doch Hähne immer so laut krähen würden und, daß dies die Hühner aushielten, wo sie doch angeblich Ohren hätten....!

Ich frage mich, ob die Schauspielerin Surholt ein Hirn im Kopf hat, scheinbar nur ein sehr unterentwickeltes. Dumm, dümmer, prominent! So dämlich sind also unsere deutschen Promis! Man kann nur mit dem Kopf schütteln!

Da hat also dieses blonde Dämchen angenommen, daß Hühner keine Ohren hätten, also auch nicht hören können. Noch nie davon was gehört, daß man Hühner durch Rufen anlockt, sie sich untereinander durch Laute vor Gefahren warnen, sie.........! Wenn schon Prominente so dumm sind, dann kann man auch natürlich nicht erwarten, daß der deutsche Durchschnittsbürger weiß, daß Tiere nicht so dumm sind, wie dumme Menschen meinen, und was die Wissenschaft z.B. zur Intelligenz der Hühner feststellt, daß Hühnern ein Intelligenzgrad von ca. 5jährigen Kindern zugesprochen werden muß. Es gibt keine dummen Hühner, sondern Hühner sind kluge, leidfähige und liebe soziale kluge Wesen. In ihrem Sozialgefüge stehen sie z.B. Hunden in nichts nach. Allerdings gibt es jede Menge dummer Menschen, wie man an dieser Surholt mal wieder sehen konnte.





Quelle: PETA.de

Freitag, 24. Juli 2015

Erinnerung an die Kunstbeilagen der DDR-Zeitschrift "Kulturelles Leben"

Die monatlich erscheinende DDR-Zeitschrift „Kulturelles Leben“ gefiel mir hauptsächlich wegen dem jedem Heft beiliegenden Kunstdruck. Nicht jedes Bild gefiel mir, aber einige eben doch und die hob ich natürlich auf. Während die Zeitschrift bei mir schon zu DDR-Zeiten den Weg des Altpapiers zum damals staatlichen Altstoffhandel ging, was ich jetzt blöd finde, denn die Zeitschrift ist mittlerweile eine Rarität, da sie kaum jemand aufhob, haben nur ein paar Kunstbeilagen überlebt, wovon ich heute für die Kunstfreunde unter meinen Lesern mal ein paar eingescannt habe, da auch die Künstler dieser Bilder heutzutage zu Unrecht fast schon vergessen sind.

Zur Zeitschrift „Kulturelles Leben“ für alle diejenigen, welche die Zeitschrift damals nicht gelesen haben oder die nicht aus der DDR stammen: die Zeitschrift erschien im Gewerkschaftsverlag des FDGB der DDR, dem Verlag Tribüne, Berlin, in der Zeit von 1954 bis 1980.


Leonas Lagauskas: „Mädchen und Taube“, Pinsellithographie, Beilage des Heftes 7/1973

Sarkis Muradjan: „Unter friedlichem Himmel“, Oel, Beilage des Heftes 9/1975

Margarete Metze: „Badestrand von Sossopol“, Guasch, Beilage des Heftes 10/1976

Walter Womacka: „...wenn Kommunisten träumen“, Oel, Beilage des Heftes 5/1977

Donnerstag, 23. Juli 2015

Enver Hoxhas Besuch in Dessau und meine albanische Trachtenweste

Bericht über den Besuch einer Partei-und Regierungsdelegation der Volksrepublik Albanien mit Enver Hoxha an der Spitze in Dessau (Scan aus "Dessauer Kulturspiegel", 2/1959)

ein weiterer Bericht über diesen Besuch (Scan aus "Dessauer Kulturspiegel", 2/1959) 

Enver Hoxha besuchte auch einmal Dessau! Dies war am 10. Januar 1959! Zusammen mit einer albanischen Partei-und Regierungsdelegation machte er auf seiner Reise durch die DDR Station in der Stadt an Elbe und Mulde. 1959, als Hoxha Dessau besuchte, waren die Gegensätze zwischen Albanien und der DDR noch nicht so groß, zum Bruch kam es erst ein Jahr später und nach und nach wurden die Beziehungen Albaniens zu den revisionistischen Ländern des Ostblocks immer frostiger, was man auch an den schärferen Tönen bei den deutschsprachigen Sendungen von Radio Tirana deutlich merkte. Radio Tirana nahm damals kein Blatt vor den Mund, wenn es um die Aufdeckung des antisozialistischen Charakters der Politik der Cliquen an der Macht auch in der DDR ging. Das Dessauer „Café Tirana“ wurde deshalb auch klammheimlich in „Stadt Dessau“ umbenannt.

meine albanische Trachtenweste

Ausflug zum Dessauer "Landhaus", links ich mit dieser Weste, rechts mein Vati, in der Mitte Bekannte

Noch heute ist diese Weste bestens erhalten!

Schon im Dezember 1958 gab es in Dessau anläßlich des bevorstehenden Besuches von Enver Hoxha albanische Artikel zu kaufen, die es vorher und nachher nie wieder gab. Irgendwie war ich als 7jähriger Junge von den albanischen Sachen begeistert, die in den Schaufenstern eines Kunstgewerbeladens zu sehen waren, eingerahmt zwischen Fahnen der Volksrepublik Albanien. Mir gefiel  besonders eine albanische Trachtenweste und weil ich meine Eltern nervte, daß ich die haben möchte, bekam ich sie auch geschenkt, siehe obige Fotos. Ich kann mich noch dunkel daran erinnern, daß sie für die damaligen Verhältnisse sehr teuer war. Noch heute habe ich sie und sie ist wie neu, denn ich trug sie nicht jeden Tag, um sie zu schonen. Der Besuch Enver Hoxhas in Dessau begeisterte mich damals, wahrscheinlich lag es daran, weil es sonst in Dessau Besuche von hohen Staatsmännern nicht gab.

albanischer Junge in vollständiger Tracht (Foto aus dem Netz, Fotograf unbekannt)

albanische jugendliche Volksmusikanten in landestypischer Tracht (Foto aus dem Netz, Fotograf unbekannt)

Mittwoch, 22. Juli 2015

Link-Tipp: "Roter Morgen"


Jeder Blogautor freut sich über hohe Leserzahlen und auch, wenn er auf anderen Seiten verlinkt wird und dadurch Leser bekommt. Mir sind allerdings Leser aus dem bourgeoisen oder kleinbürgerlichen Umfeld oder aus dem pseudolinken Establishment ziemlich schnuppe, um nicht drastisch zu sagen, daß ich auf diese Bagage keinen Wert lege! Anders sieht es z.B. mit Lesern aus, die ich durch die Linksetzung auf der Seite der KPD/ML habe, denn wer dort Leser ist, der ist fortschrittlich und über solche Leser freut man sich. Seit ein paar Jahren schon bin ich auf der Seite des „Roter Morgen“, dem Zentralorgan der KPD/ML, auf der Linkliste, wenn auch viele meiner Blogbeiträge keine gesellschaftspolitischen Artikel sind, aber egal, die Richtung stimmt, und die ist und bleibt fortschrittlich und antirevisionistisch.

Meine Leser sollten auf jeden Fall des öfteren die Seite der KPD/ML besuchen, dies täte besonders denen gut, die wie ein ins Wasser gefallenes Blatt ohne gesellschaftswissenschaftlichen Durchblick durch das Haifischbecken des unfreiheitlichen Kapitalismus treiben und dann oft als Ausgebeutete auch noch dümmlich sich auf die Seite der Klassenfeinde stellen.

Die Seite der KPD/ML: http://www.rotermorgen.info

Dienstag, 21. Juli 2015

Die Kunst Otto Muellers (1874-1930) und Kitsch der Gegenwart

Ich glaube, daß, wenn ich in meiner Wohnung ein echtes Oelbild von Otto Mueller (1874-1930) an der Wand hängen hätte, manch Kunstbanause und Kulturspießbürger dieses Bild gar nicht beachten und würdigen würde, es vielleicht mit 100 Euro preislich bewerten würde, wo doch Oelbilder von Mueller mit Recht meistens Preise von um die 2 Millionen Euro auf dem Kunstmarkt erzielen, siehe z.B. das Bild „Badende“ welches für 2.079.650,- Pfund verkauft wurde (http://artist.christies.com/Otto-Mueller--36440.aspx).

Hätte ich dagegen übelsten Kitsch an den Wänden, wie z.B. primitivste neuzeitliche Porzellanteller, wie den, den mir stolz ein Comiczeichner per Email-Scan sandte, weil er meinte, dies wäre Kunst und außerdem noch eine wertvolle Geldanlage (Kunst= 0, Kaufpreis hoch, Wiederverkauf dieser Neppware kaum über 5 Euro pro Stück!),


 
dann würde man diese höher achten. Das perverse bei diesem Sammler ist nicht nur, daß er nicht zwischen Kunst und Kitsch unterscheiden kann, sondern er freimütig mal zugab, daß er selber Katzenbabys ertränkte. In der Realität kein Tierfreund sein, sondern das Gegenteil, aber sich dann Kätzchen-Heile-Welt-Teller kaufen - typisch für den deutschen Spießbürger!

Der Hang zum Kitsch ist nicht nur bei bildungsfernen Menschen oft erschreckend ausgeprägt, sondern sogar Akademikerkreise sind nicht frei davon. Es ist ja nichts dagegen einzuwenden, wenn jemand bewußt Kitsch sammelt, peinlich wird es dann, wenn derjenige meint, dies wäre Kunst und er dagegen wirkliche Kunst nicht erkennt. Es wird das Minderwertige auf ein Podest gehoben und das Wertvolle verächtlich gemacht.

Daß besonders das Spießbürgertum diesem Kunstbanausentum verfallen war und ist, macht die Sache gefährlich, besonders dann, wenn spießbürgerliche Ideologie die Macht hat, bestes Beispiel, das Kunstverständnis der Nazis. Ein so großartiger und überragender Maler wie Otto Mueller wurde damals als entartet eingestuft und seine Werke aus den Museen verbannt. Zum Glück für Mueller, mußte er das nicht mehr erleben, denn er starb 1930.


Schon 1947 gab es in der sowjetischen Besatzungszone eine große Otto-Mueller-Ausstellung, ein Zeichen der Abkehr von der Naziideologie in der Kunst und Hommage an Otto Mueller. Ich habe zum Glück den alten Katalog der Ausstellung von 1947, schrieb auch einen Blogbeitrag über diese Ausstellung, die westdeutsche Kunstwissenschaftler unter den Teppich kehren wollten, unter dem Motto, daß es angeblich erst nach der Wiedervereinigung wieder eine Otto-Mueller-Ausstellung in Ostdeutschland wieder gegeben hätte, siehe: http://barrynoa.blogspot.de/2009/10/bn-und-otto-mueller-mit-einem-exkurs.html.


In diesem alten Katalog von 1947 ist auch Otto Muellers großartiges Bild „Zigeunerpferd am Schwarzen Wasser“ abgebildet, leider nur in schwarz-weiß, siehe Scan. Daß meine Meinung stimmt, daß Bilder ganz entscheidend durch die Farbe wirken, wie ich das in meinem gestrigen Blogbeitrag darlegte, siehe: http://barrynoa.blogspot.de/2015/07/barry-noa-farbige-lamu-landschaft.html, dies merkte ich heute, als ich zum ersten Mal dieses Bild in Farbe sah, und überwältigt war, ob der Wirkung der Farben. Schon in der schwarz-weißen Abbildung gefiel mir das Bild außerordentlich, aber jetzt erst in Farbe, da würde ich es nicht unter 4 Millionen Euro preislich einschätzen. Aber das Bild ist unverkäuflich und hängt im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg und hat damit einen würdigen Platz gefunden:




Montag, 20. Juli 2015

Barry Noa: Farbige Lamu-Landschaft


Bei vielen gemalten Bildern ist es wichtig, sie in Farbe zu sehen, denn oft ist die Farbgebung eines Bildes das entscheidenste. Eine meiner Lamu-Landschaften nahm die Redaktion der Mitteldeutschen Zeitung, um einen Beitrag über mich zu illustrieren, leider nur in schwarz-weißem Druck. Ich habe deshalb mal das Originalbild in Farbe eingescannt, siehe oben.


Allerdings, falls jemand den Text in dem Zeitungsartikel lesen sollte: Ich möchte darauf hinweisen, dass sich mein Atelier nicht mehr in den dort erwähnten Räumen des „Kiez“ (Kulturelles-Informations-und-Einwohner-Zentrum) in Dessau-Nord befindet. Dort war ich zwar einige Jahre tätig, aber aus Kostengründen mußte ich das Atelier dort aufgegeben. Das bedauere ich, denn in diesem Haus bekam man Anregungen, schon von den anderen dort tätigen Kulturschaffenden und außerdem ist die alternative Gaststätte und das alternative Kino ebenfalls ein Hort der künstlerischen Anregung für mich gewesen. 

Samstag, 18. Juli 2015

Der Sonnenschirm im japanischen Stil, ein Modeutensil der 20er Jahre

Nicht nur bei Bildern von Henri Lebasque werden wir in die Zeit um 1920 versetzt, siehe z.B. dieses Bild: http://barrynoa.blogspot.de/2015/06/henri-lebasque-1865-1937-und-das-schone.html. Auffällig der japanische Sonnenschirm auf dem Bild! Man sieht die damals sehr beliebten Sonnenschirme im japanischen Stil auch auf den Bildern des Modezeichners und Illustrators George Barbier (1882-1932), siehe u.a. hier:


 

 
Sonnenschirme sind vollkommen aus der Mode gekommen, waren aber früher ein nicht wegzudenkendes Utensil der vornehmen Damen. Um 1920 löste der Sonnenschirm im japanischen Stil den Sonnenschirm im europäischen Stil ab, um dann in den 30er Jahren vollends von der Bildfläche zu verschwinden. So ein Schirm machte aus einer Frau eine Dame, die sich abhob von der gewöhnlichen Arbeiter-oder Kleinbürgersfrau. Damen waren bekanntlich bei den Nazis und besonders in der DDR-Zeit nicht gefragt, sondern die Frauen sollten arbeiten gehen und nicht mit einem Sonnenschirm in der Hand flanieren. 

Freitag, 17. Juli 2015

Eine Aktie der Dessau-Wörlitzer Eisenbahn-Gesellschaft von 1894

Jeder Dessauer kennt sie und ist mindestens einmal in seinem Leben mit ihr gefahren: die Dessau-Wörlitzer Eisenbahn!

Die 18,7 km lange Strecke Dessau – Wörlitz wurde aufgrund der anhaltischen Konzession vom 18. August 1893 am 22. September 1894 von der Aktiengesellschaft Dessau–Wörlitzer Eisenbahn-Gesellschaft (DWE) eröffnet und: es fahren Züge noch immer auf dieser Strecke! Zu den Fahrplänen und anderem heutzutage, siehe diesen Link: http://www.dwe-web.info.

Was schon früher ein Manko war: Der Wörlitzer Bahnhof ist recht weit vom Wörlitzer Park entfernt und da man als Zuggast ja in der Regel von Dessau aus den Wörlitzer Park besuchen will und nicht das Städtchen, so ist man schon fußmüde, bevor man den Park erreicht hat, wo es ja auch nur zu Fuß geht, es sei denn, man bucht eine Gondelfahrt.

Wer die Aktien, die damals die Dessau-Wörlitzer Eisenbahn-Gesellschaft ausgab, noch nie gesehen hat, der schaue mal hier hin:
 
 

1000 Reichsmark waren 1894 eine enorm hohe Summe!