Heute Nachmittag starb unsere liebe Ratte Frieda nach kurzem Todeskampf. Sie war die letzte unserer Ratten und mußte leider, leider die letzte Zeit allein leben, was gar nicht gut ist für Ratten, denn ihre letzte Kameradin Ilse, die starb schon vor 4 Monaten.
Im März 2013 kam Frieda zu uns, als 5. Ratte unseres kleinen Rudels, unter recht dramatischen Umständen, denn ich kaufte sie im Zoohandel nur, damit sie nicht in die Hände von einem dummen kleinen bourgeoisen Mädchen kam, die sie als Einzeltier halten wollte, die ausführliche Geschichte dazu, siehe hier: http://barrynoa.blogspot.de/2013/03/haustiere-als-ostergabe-fur-kinder.html.
Alt wäre Frieda bei diesem spießbürgerlichen Pack nicht geworden, da sie weder Artgenossinnen gehabt hätte, noch dort artgerecht gehalten worden wäre, sondern nur aus einer Laune heraus gekauft worden wäre, wie das leider so oft geschieht. Unsere verkommene tierfeindliche Gesellschaft interessiert eben nicht, ob Käufer von Haustieren befähigt sind und die Voraussetzungen haben (bei Ratten ein großer Käfig und viel Auslauf der Tiere), Tiere überhaupt einigermaßen artgerecht halten zu können und zu wollen.
Schlimm genug, daß Frieda die letzten 4 Monate nur uns Menschen hatte und keine Artgenossin, aber was hätte sie wohl für ein elendes Leben gehabt, wenn sie statt zu uns zu diesem Pack gekommen wäre?
Bei uns fühlte sie sich in ihrer Rattengruppe wohl und geborgen und aus der kleinen Maus wurde ein mächtiger Feger, siehe die beiden Fotos, einmal als kleines Rattchen und dann als gutgenährte Ratte. Darunter ein Foto aus bester Zeit, wo alle 5 Ratten des Rudels noch lebten.
Frieda war von Anfang an kränklich, sie hatte Asthma. Das war mitunter sehr schlimm. Dann kamen noch zwei Tumoroperationen hinzu, bekanntlich leiden Ratten mehrheitlich an Tumoren. Auch jetzt hatte sie wieder einen großen Tumor, aber aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes muteten wir ihr eine dritte OP nicht mehr zu.
Da sie die letzten Monate allein war, da hieß das für mich, mich intensiv um sie kümmern. In den Käfig wollte sie absolut nicht mehr, denn der stand in einem separaten Raum und allein zu sein, das war Frieda ein Graus. So blieb sie auch in der Nacht in dem Zimmer, wo auch ich schlafe und das bedeutete, daß ich kaum mal ruhig schlafen konnte, denn Ratten sind nachtaktiv. Aber ich bin im Nachhinein froh, daß ich sie nicht über mehrere Stunden allein ließ, denn gerade in dieser letzten Zeit, da brauchte sie mich unbedingt und noch ein paar Stunden vor ihrem Tod, da schmuste sie mit mir, indem sie mir auf der Brust saß und da ich sie streichelte, da knusperte (Ausdruck von Wohlbefinden durch Zähneknirschen bei Ratten) sie eine lange Zeit. Auch bei ihrem Todeskampf (Keine Luft bekommen) war ich bei ihr und unter Streicheln schlief sie dann ruhig ein.
Sie hat es geschafft! Wenn es ein Jenseits geben sollte, dann möchte ich nur dorthin wenn auch Frieda und die anderen wunderbaren Ratten dort wären. Würde man dort nur Engel, Heilige und Menschenseelen vorfinden, so wie das die Kirchen meinen, dann würde ich lieber im Nirvana sein als in so einem widerlichen Himmel.
Die letzten Fotos von Frieda, vor zwei Wochen aufgenommen, ihr geliebtes Lager bei mir im Zimmer: