Montag, 28. Januar 2008

Lenn ist tot!


Vorhin erhielt ich die Nachricht, daß am heutigen Tag mein lieber Hund Lenn im Tierheim getötet wurde.


Kein Kommentar.


"Ich habe die Erde gemacht und Menschen und Tiere..."

AT, Jeremia 27,5

Sonntag, 27. Januar 2008

100 Flugblätter zur Jahrhundertwende 1999-2000 von B.N., Teil 3







100 Flugblätter zur Jahrhundertwende 1999-2000 von B.N., Teil 2






100 Flugblätter zur Jahrhundertwende 1999-2000 von B.N., Teil 1






Einige ausgewählte Blätter von den 100 Flugblättern die B.N. für das kiez 1999 geschaffen hat.

Armer Hund - Teil 6


Wie alles begann – der Hund Lenn und B.N.

Die ersten Jahre des Lebens von Lenn liegen im Dunkeln, bekannt ist allerdings, daß er in Bad Blankenburg bei einem Schäferhundzüchter der Bundeswehr zur Welt kam.Inwieweit er nun bei der Bundeswehr als Diensthund eingesetzt war, dies ist unklar. Klar ist, daß er irgendwann an Wachschutzunternehmen verkauft wurde und irgendwann lange Zeit zur Bewachung des Asylbewerberheims in Dessau seinen Dienst als Wachhund leisten mußte. Ab wann er nun da vom Dienst ausgemustert wurde und in die hinterste Ecke des Heimgeländes verbannt wurde, dies liegt zeitlich im Dunkel. Eben dieser Bundeswehrmann, der Lenn schon als Welpen hatte, rief später mal im Asylheim in Dessau an wie es denn Lenn gehen würde. Dort bekam er zur Antwort, daß Lenn leider gestorben sei!!! Eine Antwort die erschauern läßt bei einem Hund der da noch lange lebte. Wollte man mit dieser Antwort verhindern, daß die Bundeswehr mal nachschaute wie es Lenn geht und man sich scheute denen zu zeigen wie Lenn leben mußte? Fragen über Fragen! Klar ist nur, daß verantwortliche Stellen wissen mußten, daß es diesen Hund gibt, aber die sich nicht darum kümmerten. Sind es etwa die Stellen, die in den letzten Tagen so vehement darauf pochten, daß der arme Lenn im Besitz vom Tierheim sei und andere keinen Anspruch auf das Wohl und Wehe des Hundes hätten? Wo war denn der Tierschutzverein Dessau-Roßlau all die vielen Jahre wo er einsam und verlassen auf diesem verkommenen Gelände im Asylheim hinvegetieren mußte, bei Wind und Wetter unter einem alten überdachten Fahrradständer lebend, keine Kontakte zu Menschen oder anderen Tieren habend, nur darauf hoffend, daß ein Asylheim-Pförtner der ihn lange kannte ihm karges Futter und Saufen brachte? Wie sah es aus, wenn dieser Mann freie Tage hatte, nicht kommen konnte? Nach meiner Recherche traute sich niemand weiter auf das Gelände, weil dieser Lenn ja ach so gefährllich sei.

Ich lernte Lenn kennen, als ich einmal durch Zufall auf das Gelände des Asylbewerberheims kam und da auch mal in die hinterste verlassene Ecke des Geländes schaute. Hinter einem Busch sah ich etwas braunes hervorschauen. Im ersten Augenblick dachte ich an ein Reh, da kaum etwas zu erkennen war, doch dann merkte ich, daß es ein Schäferhund war. Als Hundefreund rief ich ihn an und versuchte, daß er hinter dem Busch hervorkommen möge, damit ich ihn hinter dem Zaun (sein Gelände war eingezäunt, d.h. er konnte da nicht entkommen) mal streicheln könnte. Doch weit gefehlt, er rührte sich nicht! Das kam mir merkwürdig vor, denn normal wäre es gewesen wenn man an einen Bereich eines Hundes kommt, daß dieser seinen Bereich verteidigt und zumindestens bellt. Oder es käme die Möglichkeit in Betracht, daß er neugierig an den Zaun kommt, aber sich hinter einem Busch verstecken, dies ist so gar nicht Hundeart, sondern ließ auf einen höchst verstörten und verängstigten Hund schließen.

Ich ging nun zum Pförtner und fragte, was da wohl mit diesem Hund los sei. Da erhielt ich nun folgende Auskunft: Dieser Hund sei von der alten Betreiberfirma des Asylheimes zurück gelassen worden, vor ein paar Monaten wäre das Asylbewerberheim privatisiert worden und hätte einen neuen Besitzer, den Hund könne man nicht mehr gebrauchen und er, der Pförtner, solle ihn auch nicht mit nach vorne zu den Menschen nehmen, sondern er solle da hinten bleiben. Auf meine Entgegnung, daß ein Hund doch nicht mutterseelenallein dort hausen könne, da das nicht artgerecht sei, zuckte er nur mit den Schultern und meinte, daß doch ein anderer Pförtner auf das Gelände gehen würde und ihm Futter und Wasser geben würde, man habe extra einen Sack mit Trockenfutter gekauft und da bekomme er schon immer mal was, die Chefin macht da schon mal 10 Euro locker(!). Auch erfuhr ich, daß der Hund Lenn hieß und sie dies immer als „Lönn“ ausgesprochen hätten. Ich könne den Hund gern haben, nehmen Sie den mit, den wollen wir sowieso loswerden, der Boss habe schon versucht, daß er getötet wird, doch das ist von der Stadt abgelehnt worden, da gesunde Hunde nicht getötet werden dürfen, und gesund sei er, nur ein „wenig“ dünn. Wie nur ein „wenig“ dünn der arme Lenn war, dies merkte ich als ich ihn das erste mal in Gänze sah.

Diese Auskunft ließ mich nicht ruhen, ich ging rüber zum Penny-Markt der in der Nähe des Asylheims liegt und kaufte ein paar Sachen die einem Hund schmecken und die gehaltvoller sind als die minderwertige Büchsennahrung die für Hunde bestimmt ist, und die großenteils aus Fleischabfällen besteht die für den menschlichen Verzehr nicht mehr geeignet sind. Mit Leckereien bewaffnet ging ich also wieder zu dem Gelände von Lenn, stellte das Futter durch den Zaun und rief ihn. Doch Pustekuchen, er kam nicht, so lange ich auch rufen konnte. Nun dann machte ich es eben anders, ich entfernte mich demonstrativ und schlich mich an einer Mauer entlang leise zurück und beobachtete hinter dem Mauerversteck, was da passieren würde. Nach ca. 10 Minuten kam ein Häufchen Elend dort angeschlichen, sehr dünn mit schlechtem Fell und fiel mehrmals hin während des Weges zum Zaun. Zielstrebig steuerte er meine Futterstelle an und gierig verputzte er in Windeseile das Futter. Ich zeigte mich nun hinter der Mauer in gebührender Entfernung. Lenn sah mich eine Weile ruhig an, aber als ich auf ihn zuging entfernte er sich wieder und verschwand in den Büschen, da half auch mein Rufen nichts, Lenn kam nicht vor. Dies war der erste Tag des Kennenlernens von Lenn. Um es kurz zu machen und nicht jeden Tag zu erwähnen, es klappte jeden Tag besser, 4 Wochen lang ging ich täglich ins Asylheim zu Lenn, hielt mich dort ca. 45 Minuten bei ihm am Zaun auf und schon nach ca. 8 Tagen kam er schon gelaufen, wenn er mich mit meiner Futtertasche sah und hörte. Am liebsten fraß er gekochtes Rinder-oder Hühnerfleisch und er vertilgte Unmengen, so daß mir schon Angst und Bange wurde, wie ich dies weiter finanzieren könnte. Von Tag zu Tag wurde er kräftiger, schon nach 14 Tagen fiel er beim Kommen nicht mehr um. Doch wie sollte es weiter gehen, ich konnte doch nicht immer jeden Tag den weiten Weg dorthin machen und den Hund nehmen, dies wollte ich nicht aus privaten Gründen, da dachte ich, daß er im Dessauer Tierheim gut aufgehoben wäre, denn im Asylheim konnte er ja wohl schlecht bleiben in dieser Einsamkeit.

Ich suchte den Tierschutzverein im Dessauer Tierheim auf, schilderte dort die Situation. Man zeigte Entgegenkommen was die Futterkosten anlangte und ich bekam eine wirklich ausreichende Menge Futter für die nächsten 14 Tage gesponsert. Was allerdings das Schicksal von Lenn anlangte dort im Asylheim leben zu müssen, da hielt man sich aus unerfindlichen Gründen bedeckt. Selbst ist der Mann dachte ich, nach eine paar Tagen ging ich einfach zum Amtstierarzt Dr. Möller in die Wallstraße und schilderte dort den Fall. Das Verhalten von Dr. Möller war korrekt. Ohne Zeitverzug nahm er sich des Falles an, dies muß man fairerweise sagen, und wies die Beschlagnahme des Hundes wegen schlechter Haltung an. Das Tierheim, was für weggenommene Hunde zuständig ist, holte den armen Lenn dann mit seinem Transportfahrzeug ab und neuer Besitzer von Lenn war nun das Tierheim Dessau.

Auf Wunsch von der leitenden Mitarbeiterin Frau Franz mich doch weiter um den Hund ein wenig zu kümmern und ihn öfter zu besuchen, kam ich jeden Tag ins Tierheim um nach Lenn zu schauen. Daß nun Besucher gern gelitten sind, die dort ein wenig helfen, womöglich auch Bargeld spenden, dies merkte man, aber wenn jemand jeden Tag kam und dieses und jenes zu bemängeln hatte, dies schien mir denn doch unerwünscht zu sein. Allein schon wenn man monierte, daß dem Lenn als er in Narkose gesetzt wurde um ihn zu röntgen, vergessen hatte bei dieser Gelegenheit die Krallen zu stutzen, so wie es angeordnet war, aber der Hundepfleger dies schlicht vergessen hatte, dies machte einen nicht beliebter. Auch wunderte ich mich, daß ich ab ein paar Tagen dem Hund, obwohl er noch ein ziemlich räudiges Fell hatte, die bisher von mir gereichte hochwertige Fleischkost nicht mehr bringen durfte, er hätte nun nur noch Heimkost zu bekommen, Zufütterung sei verboten. Wo war der arme Lenn da hingeraten? In eine Besserungsanstalt für straffällige Hunde? Naja, mir schwante da schon nichts Gutes, war aber doch noch recht blauäugig, zumal es einige Verantwortliche dort gab, die sich gegenüber denen durchsetzten die den armen Lenn schon damals einschläfern wollten. Zum Glück für Lenn setzten sich die Vorstandsmitglieder Franz und Göricke aktiv für das Leben von Lenn zum damaligen Zeitpunkt ein. Auch kam er durch diese Beiden aus einem wahren Loch von Zwinger in einen besseren Zwinger und da er sich als wahrer lieber Schmusehund erwies, durfte er am Tage für ein paar Stunden unter einer Überdachung verbringen, wo immer mal Gäste des Tierheims, Gassigeher und Beschäftigte des Tierheims ihn streicheln konnten, was er sichtlich genoss. Mit der Zeit bekam er ein glänzendes Fell, nicht zuletzt durch die heimlichen Gaben von bestem Fleisch die Herr Kossack, einer der beiden Paten die sich für Lenn engagierten, und ich ihm bei unseren täglichen Spaziergängen mit Lenn zur Mulde herunter, gaben. Diese Spaziergänge genoß Lenn über alle Maßen und er wollte nie gern zurück in seinen Zwinger. Auf unserem Stammplatz dort machten wir lange Rast und dort wurde auch gestreichelt, gekratzt und dem Nico und Frau Zwoch zugeschaut, die in einiger Entfernung sich aufhielten. Nico war ein behinderter kleiner Hund, der nur durch die tägliche ehrenamtliche Arbeit dieser Frau Zwoch einigermaßen wieder auf die Beine kam nach seiner Einlieferung in schlimmsten Zustand ins Tierheim.

Ängstigen mußten allerdings die Stimmen die von Anfang an den armen Lenn hätten einschläfern wollen, da kamen schon arge Bedenken auf, ob wohl das Tierheim ein sicherer Ort für Lenn wäre. Ich erinnere mich noch an einen Satz einer leitenden Mitarbeitern des Heimes, schon an den ersten Tagen als Lenn dort war, die in etwa so lauteten:“ Herr Nowack, Sie müssen Vertrauen zu uns haben, wenn Lenn eingeschläfert werden soll, dann überlassen Sie das bitte uns, wir werden das schon nicht unüberlegt machen“! Daß man nun wenige Tage nach Einlieferung von Lenn und wo es täglich mit ihm bergauf ging, eine Tötung schon im Hinterkopf hatte, dies machte mich mißtrauisch und an blindes Vertrauen war da nicht zu denken, frei nach Lenin: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Dass dieser Spruch Berechtigung hat, dies zeigte sich im täglichen Kampf mit vielen bürokratischen Heimregeln. Z.B. konnte ich nie verstehen, daß Lenn schon 16.00 Uhr eingeschlossen wurde, in seinem Zwinger bis früh um 8.00 Uhr ausharrren mußte, dann gab es Futter. Von Nachmittags 16.00 Uhr hatte nun Lenn seine Blase angehalten die ganze Nacht lang, dann das Futter früh um 8.00 Uhr bekommen und nun mußte er noch 2 Stunden „ruhen“ bevor er aus dem Zwinger durfte und ich mit ihm Gassigehen durfte? Vor um 10.00 Uhr durfte Lenn nicht raus. Seine Blase war oft so übervoll, daß er schon einen Meter nachdem er aus dem Zwinger gelassen wurde, minutenlang Wasser abließ, so daß es gar nicht wieder aufhören wollte – ein riesiger See unter ihm. Auf meine Frage, wieso man denn diese schlimme Ordnung praktiziere, bekam ich zur Antwort, daß dies eine Anordnung sei, die Hunde müssten sich nach dem Essen ausruhen!!! Mit voller Blase, die unwahrscheinlich drücken mußte? Man konnte nur mit dem Kopf schütteln über derlei Disziplin und es war nur natürlich, daß ich dann ab und an mal einen Brief über einige Vorkommnisse an die Verantwortlichen des Tierheims schrieb, aber auf all diese Schreiben oder Mails habe ich nicht eine einzige Rückantwort bekommen. Ein Stil der eigentlich Bände spricht.

Bernd Nowack

Freitag, 25. Januar 2008

Altes: B.N. und "neues leben"



Neben meiner Mitarbeit bei der Liberaldemokratischen Zeitung gelang es mir auch ab und an Fotos, Fotoserien und Kurzgeschichten in einigen anderen Zeitungen und Zeitschriften der DDR unterzubringen. Dies war nicht so einfach, denn die Presselandschaft der DDR war dünn gesäht und allzu häufig kam man da nicht unter, aber es war natürlich ein schönes Zubrot, wenngleich man über Honorare von 200 Mark der DDR heute lächelt, die man für eine Fotoserie z.B. beim Jugendmagazin "neues leben" bekam. "neues leben" war dann die Zeitschrift, zu der ich einen guten Draht hatte und ich bekam von dort immer mal gute Aufträge über die man sich freute, denn in der DDR war ein 100-Mark-Schein schon etwas wert und außerdem waren künstlerische Fotos und Literatur in überregionalen Publikationen veröffentlicht, eine Sache des Ansehens. Eine Geschichte auf der Literaturseite von einer Zeitschrift wie dem "neuen leben" zu veröffentlichen, dies brachte mehr Anerkennung als Künstler, als 100 Reportagen auf der Lokalseite eines kleinen Blättchen wie der LDZ geschrieben zu haben.


Literatur zu veröffentlichen war ein mühevoller Weg, denn einfach was zu schreiben und zu hoffen es würde ruckzuck veröffentlicht, dies war nicht. Schmunzeln mußte ich wie doch die Redakteure immer wieder in den Stoff eingriffen. Ich hatte dies fast vergessen, beim Kramen kamen mir die alten Schreiben der Redaktionen mal wieder in die Hände. Wenn da z.B. das "neue leben " schreibt, ich solle doch den Hauptakteur einer meiner Geschichten jünger machen, so sieht man doch wie in die Manuskripte eingriffen wurde. Wenn ich mich recht erinnere wurden an die fünf Änderungen zu der "Angela"-Geschichte von mir gefordert und dies von 4 verschiedenen Redakteuren die alle Mitspracherecht hatten. Man schrieb sich oft die Finger wund und später machte ich es so, daß ich gleich mehrere Varianten schrieb, dann konnte die Redaktion sich diejenige raussuchen die am besten in Ihr Konzept passte.

Freude kam natürlich auf wenn die Honorarpost kam und solche Dinge wie die Einladung zur Interpretenpreisverleihung nach Berlin. Habe mal die Einladung rausgesucht und eingescannt, dies auch deshalb weil ein Bekannter mir nicht glauben wollte, daß ich da eingeladen war. Also lieber ungläubiger Thomas (Detlef. B.), glaubst Du mir nun? Hattest Du gedacht ich würde mich aus Geltungssucht mit fremden Federn schmücken?

Armer Hund - Teil 5


Da ich ja nun durch das gestern ausgesprochene Hausverbot nicht mehr den armen Lenn besuchen darf, kann ich natürlich keine Erfahrungsberichte mehr schreiben. Heute also deshalb ein Erfahrungsbericht von der Patin des Hundes, der Tierschützerin Frau Angelika Pflucher, den sie freundlicherweise erstellt hatte.


Am Samstag den 19.01.2008 haben mein Mann und ich Len besucht. Es stimmt,wir durften nicht die wenigen Schritte, die er selbst gern macht, gehen. Ichhabe mich in den Zwinger begeben, seine Decke gerichtet, dieStreicheleinheiten und Leckerlis, die ich ihn mit Erlaubnis geben durfte,gebracht. Das Versprechen für eine Untersuchung mit unserem Tierarzt hat manam 14.01.08 gekippt. Diese wurde durch Dr. Ditschke durchgeführt. DieUntersuchungsergebnisse stehen noch aus. Diese könnte ich mich am 22.01.08von Dr. Möller erklären lassen. Die Frage nach einer Kopie, um sie mitunserem Tierarzt auszuwerten, hat man abgelehnt.Auch hatte ich den Eindruck, dass sich der Zustand verschlechtert hatte.Sein Fressnapf war leer, erst in meiner Gegenwart wurde er gefüllt.Nach einem Gespräch mit Frau Bürger, hat man mir wieder gesagt "FrauPflucher Sie haben kein Recht auf das Tier".Das Recht den Geld und Futtersack aufzumachen habe ich, aber und sonst mussich den Mund halten?Bis heute weiß ich nicht, was mit dem Geld passiert das ich Zweckbebundenfür Len überweise. Welche Medikamente bekommt er, regelmäßig?Dieser Patenschaftsvertrag sagt Alles und Nichts. Und das muss unbedingtgeändert werden. Ein Pate muss das Recht eingeräumt bekommen, zu wissen wieder Gesundheitszustand des Tieres ist, wann es vermittelt wurde, welcheMedikamente es bekommt oder wie in diesem Fall, eingeschläfert werden muss.Seit September ist mir bekannt, dass im Tierheim ein Pilzbefall herrscht unddeshalb die Besuchszeiten gekürzt wurden.Wieso kann sich dieser Pilzbefall so lange halten? Hätte man nicht schonlängst eine Desinfektionsmatte auslegen können, über die Besucher undMitarbeiter gehen?Weiterhin stellt sich mir die Frage, wenn ein Tier durch den Amtstierarztbeschlagnahmt wird, muss er doch sicherlich den Halter verständigen, alsogehe ich doch davon aus, dass der Halter dem Amtzstierartz bekannt ist.Warum wurde dann hier keine Anzeige erstattet?Len steht stellvertretend für viele geschundene Tiere in diesem Land und erhat alle Achtung und Respekt verdient.Mein Vertrauen zum Tierschutzverein Dessau und der Leitung des DessauerTierheims wurden empfindlich gestört und hier spreche ich stellvertretendfür Herrn Kossack und Herrn Nowack.Mit freundlichen GrüßenAngelika Pflucher


Donnerstag, 24. Januar 2008

Armer Hund - Teil 4


Lage um den armen Hund Lenn spitzt sich zu!


Tötung wahrscheinlich beschlossene Sache!


Hausverbot für Retter von Lenn!


Zuvörderst: In telefonischen Gesprächen mit den Paten erläuterte der Tierheimarzt die Ergebnisse der Blutuntersuchung die neulich stattfand. So wie man schon vorher orakelte, daß Lenn innerlich krank sei, Nieren und Leber schlechte Werte haben würden (man erwähnte dies schon bevor überhaupt erst mal ein Blutbild gemacht wurde) so wurde dies auch den Paten nahegebracht. Der Tierarzt deutete an, daß es gut möglich sei, daß auch mal versucht wurde den Hund zu vergiften, da einiges darauf hin deute, aber es kaum zu beweisen wäre. Daß nun dem armen Hund Lenn schon öfter nach dem Leben getrachtet wurde, dies erbrachten schon früher mal die Nachforschungen im Asylheim. Der Leiterin des Asylheims ist es zu verdanken, daß Lenn überhaupt noch lebt, denn es gab da schon mal eine Empfehlung den Hund einfach in den Wald zu bringen und anzubinden und dann seinem Schicksal zu überlassen. Dies wäre der sichere Tod gewesen.


Bei den zeitlichen Zusammenhängen ist nun festzustellen, daß gerade in die Phase als es Lenn gesundheitlich schlecht ging, er Durchfall und Erbrechen hatte, der Besuch des Amtstierarztes fiel, der natürlich annahm, daß diese Beschwerden Folgebeschwerden seiner Hüfte wären, aber eher m.E. auf die damalige Durchfallepidemie im Tierheim zurück zu führen sind.


Wie nun der Buschfunk meldet, steht jetzt auch wieder eine Entscheidung über Leben und Tod von Lenn an, was man sich einmal vorgenommen hat, dies will man meines Erachtens halt auf Biegen und Brechen durchsetzten, eine reine Machtfrage um zu zeigen wer an der längeren Leine sitzt.


Dies vorab, nun zu den Fakten des heutigen Besuches von mir bei Lenn. Lenn war in seinem Zwinger auf dem Hügel, begrüßte mich freudig, drängte zur Tür und wollte ein paar Schritte laufen. Nun durfte ich ja als Retourkutsche des Tierheims für den Artikel in der MZ und meinen Blog nicht mehr allein mit Lenn gehen, sondern nur in Begleitung eine 1-Euro-Jobbers oder einer anderen Stundenkraft des Tierheims. Bislang klappte das, aber Tag für Tag zieht man die Schlinge enger, diesmal lehnten es Hundpfleger Wendisch und leitende Mitarbeiterin Franz kategorisch ab. Daß dies nach System aussieht, dies muß jeder Depp mitbekommen, aber scheinbar dachten sie, ich wäre so naiv, ihren unlogischen Begründungen zu glauben. Lenn habe mal wieder Durchfall und dürfe deshalb keinen Schritt raus, da er sehr krank sei. Da diese Begründung schon insofern nicht stimmig ist, ergibt sich schon daraus, daß er ja auch von Zwinger eins in seinen Zwinger auf dem Hügel gebracht worden war und dies bestimmt zu Fuß auf seinen eigenen vier Beinen, hingetragen hatte man ihn die 100 Meter bestimmt nicht.


Wer nun auf derlei Tricksereien hereinfällt ist selber schuld, ich tue das jedenfalls nicht und kündigte an, daß ich veranlassen werde, das Blut von Lenn auf eventuelle Giftstoffe zu untersuchen ob diese nun von außen hereinkamen oder durch natürliche Nierenschwäche etc. entstanden. Frau Franz paßte dies gar nicht und brauste auf, ich würde doch wohl nicht so weit gehen ihnen zu unterstellen, daß sie dem Hund etwas schlechtes gegeben hätten. Ich betonte, daß ich dies nicht unterstelle, aber dem Tierheim in keinster Weise mehr vertrauen würde, dazu sei schon zuviel anderes vorgefallen.


Im Büro von Frau Franz ging die Diskussion weiter, sie machte den Vorwurf, daß wir den Hund nicht selber genommen haben, sie hätte schon des öfteren kranke Tiere mit nach Hause genommen. Das schlug denn doch dem Faß den Boden aus, denn wir hatten ja dies angeboten, doch es wurde von Seiten des Tierheims ja vereitelt. Dies sagte ich ihr, da kam dann zur Antwort, daß es dann ja wohl mit den nicht idealen Haltungsbedingungen bei uns zusammenhängen müsse, die wir dem Hund Lenn geboten hätten (siehe meine Post und Foto über Lenns geplantes zuhause - einfach ideal!). Alles in allem, ein einziges kleinkariertes Absurdistan, wo es überhaupt nicht um das Wohl des Tieres geht, sondern nur um kleinbürgerliche Eitelkeiten.


Ich bin der Meinung, daß mit einem Großteil der jetzigen Verantwortlichen das Tierheim nicht mehr geführt werden kann, die Stadt Dessau stellt sich ein Armutszeignis mit dieser Personaldecke aus. Wenn man bedenkt wieviele gut ausgebildete Arbeitslose, die gut mit Tieren arbeiten könnten und eventuell sogar Diplom-Tierzüchter und Ökonomen sind usw., gern derartige Stellen übernehmen würden und dies mit Herz, Verstand, und Sachkunde machen würden, dann fragt man sich wieso man nicht endlich mal den Mut hat und personelle Konsequenzen zieht. In der freien Wirtschaft wären derlei Sachen undenkbar.


So, nun durfte ich also mit dem armen Lenn nicht raus, zu fressen hatte er auch nichts. Es blieb mir nur übrig in seinen Zwinger zu gehen und ihn zu streicheln. Doch dann war auch damit Schluß. Schon lange unbequem geworden, weil ich den Herrschaften auf die Finger geschaut hatte, siehe fehlendes Futter und vieles andere, kam der Hundpfleger zum Zwinger und sprach ein Hausverbot für mich aus, da er und Frau Franz sich beleidigt fühlten. Dem mußte ich Folge leisten, Leidtragender ist mal wieder Lenn dem Tag für Tag immer mehr Lebensqualität von den Verantwortlichen des Tierheims genommen wird und der ja schon nicht mehr leben würde, hätte ich ihn nicht aus dem Asylheim geholt, der auch dann im Tierheim nicht lange gelebt hätte, wenn nicht immer von Außen auf sein Leben geachtet wurde, da schon kurze Zeit nach Einlieferung von Einschläfern die Rede war und der schon 14 Tage tot gewesen wäre, wenn nicht Frau Pflucher die Presse informiert hätte.


Vorwürfe mache ich mir, daß ich nicht damals den armen Hund Lenn direkt vom Asylheim erworben habe, dies wäre möglich gewesen, doch ich muß gestehen, ich war blauäugig was Tierheime anlangt und habe trotz Warnung einer Bekannten von mir, den Hund in einem Tierheim als gut aufgehoben gesehen. Heute bin ich schlauer und würde nie im Leben diesen Fehler wiederholen. Aus Schaden wird man klug, aber dies wird dem armen Lenn nichts nützen, dessen Schicksel scheint besiegelt zu sein, dies merkt man an den derartigen Aktionen.

Wituland





In den letzten Tagen werde ich geradezu von Emails überschwemmt. Es freut mich ja einerseits, daß der Blog von vielen Usern gelesen wird und einige Themen besonders interessieren, wie die Posts betreffs des Hundes Lenn, aber andererseits sehe ich mich außerstande alle diese Post zu beantworten. Es tut mir herzlich leid, aber ich bin derzeit beruflich und privat so eingespannt, daß mir für den Blog hier nur wenig Zeit bleibt und jede Mail einzeln zu beantworten dies kann ich leider nicht. Bitte haben Sie Verständnis dafür, es ist bestimmt keine Nachlässigkeit von mir, sondern es übersteigt meine Kräfte.


Nun kamen sehr viele Emails mit Nachfragen zu Wituland und zu der 5-Dollar-Münze und ob ich die nicht mal einscannen könnte, auch die Rückseite, da sie in dem Zeitungsbericht der MZ (siehe Scan in einem früheren Post hier im B.N.-Blog)
schlecht zu erkennen sei. Dies mache ich nun hiermit und möchte gleich die Frage von Frau Schendel und Herrn Lassen beantworten wie es zu dieser Münze kam, ebenso den Wunsch von Christa Möbes (Dessau) und Herrn Prof. Mayer erfüllen, das Familienwappen zu veröffentlichen.


Anmerkung zur 5-Dollar-Münze:

Es überraschte mich persönlich auch, als ich eines Tages einen exotisch aussehenden Brief von den Nördlichen Marianen bekam, denn dahin hatte ich bis dato noch nie Kontakt gehabt. Ich bekomme zwar recht oft Post aus fernen Ländern, wie Paraguay und Kenia, und da auch von amtlichen Stellen wie dem kenianischen Unterrichtsministerium, die mal Material aus meinem Witu-Archiv bekommen hatten, und die sich dann freundlich bedankten, oder es kamen Einladungen von der Distriktsverwaltung der Lamu-Inseln, die mich zu einem Besuch einluden, was ich allerdings ablehnte, weil ich die weite Reise scheue und auch aus privaten Gründen schlecht weg kann. (Auf der Lamu-Hauptinsel befindet sich das Haus meiner Großonkel Clemens und Gustav Denhardt. Es war dessen Privatbesitz und früher der Sitz der Wituland-Verwaltung und der deutschen Post auf Lamu. Es wurde vor einigen Jahren mit Hilfe der Bundesregierung komplett restauriert und beherbergt jetzt das Deutsche Museum der Post auf Lamu und ist mit Stücken aus der damaligen deutschen Zeit ausgestattet.)

Jedenfalls kam der Brief von der Finanzverwaltung der Republik Nördliche Marianen (genauer Name: Commonwealth of the Northern Mariana Islands) mit der Bitte Ihnen doch, wenn ich könnte, das Porträt meines berühmten Onkels Clemens Denhardt zur Verfügung zu stellen und das damalige deutsche Wappen von Wituland. Das Porträt hatten sie schon auf den Seiten der Schutzgebiete entdeckt, auf denen ich über Wituland einiges veröffentlicht habe, aber das Wappen konnten sie nicht auftreiben, noch nicht einmal die englischen Staatsarchive konnten ihnen helfen. Da ich aber seit über 10 Jahren das Deutsche Witu-Archiv leite, konnte ich der Südsee-Republik helfen und die Münze wurde im Jahre 2004 zu Ehren von Clemens Denhardt geprägt. Sie ist als Sondermünze ganz normales Zahlungsmittel und 5 Dollar wert, hat aber da sie viele Sammler kauften einen höheren Sammlerwert.


Anmerkung zum Wappen der Familie Denhardt:

Die Familie Denhardt kommt aus dem Thüringischen. Bis um 1400 hatten sie als Ritter dort eine Burg, die allerdings nach Kämpfen geschleift wurde. Berühmteste Vertreter der Familie waren eben die Gebrüder Denhardt, die Forscher und Kolonialherren von Wituland. Wie bin ich nun mit denen verwandt? Meine Mutter hat eine Mutter die eine geborene Denhardt ist, deren Vater, also mein Urgroßvater Max war der Cousin von Clemens und Gustav Denhardt. Also es ist keine direkte Linie zu mir hin, aber durch allerlei Zufälle fiel es mir zu das Familienerbe aufzuarbeiten und da wurde im Laufe der Zeit eben mehr daraus.


Anmerkung zum Nachrichtenblatt:

Seit vielen Jahren unterstützen mich Freunde des Traditionsverbandes ehemaliger Schutz- und Überseetruppen, die Freunde der früheren deutschen Schutzgebiete e.V. bei meiner Forschungsarbeit zu Wituland. Wer mehr zu dem Thema erfahren möchte, der sollte das Nachrichtenblatt des Vereins lesen. Näheres auf den Internetseiten des Vereins.


B.N.


Mittwoch, 23. Januar 2008

Tierschutzverein Dessau-Roßlau, Teil II


Nachfolgender Offener Brief einer lieben Patin des Hundes Lenn wird hiermit den werten Lesern des Blogs zur Kenntnis gebracht. Weiterhin wird darum gebeten doch die Spezialdiskussion über Lenn nicht im Gästebuch der Weltloge ins uferlose ausarten zu lassen. Ein Gästebuch ist tatsächlich kein Forum. Für derlei Diskussionen würden sich diverse Foren von Tierrechte-Seiten eher anbieten.


A.Pflucher
Dorfstraße 25
06869 Köselitz

Offener Brief an:
den Vorstand des Tierschutzvereins Dessau-Roßlau e.V.
und Herrn Koschig, Oberbürgermeister der Stadt Dessau-Rosslau


Diensthund Len

Nach wie vor bin ich der Meinung, dass nicht ausgiebig geprüft wurde, in wessen Verantwortung der Diensthund Len stand bevor er in das Tierheim Dessau umsiedelte.

Nach meinen Ermittlungen und Gesprächen mit Tierfreunden wurde der Diensthund Len incl. Wachschutz im Asylantenheim Dessau beschäftigt.

Dieses Heim unterlag der Verantwortung der Stadt Dessau bis März 2007.
Wann der Wachschutz gekündigt wurde entzieht sich meiner Kenntnis.
Der Hund verblieb auf dem Gelände allein.

Da ich davon ausgehe, dass Kontrollen und Besuche durch einzelne Abgeordnete der unterschiedlichsten Fraktionen der Stadt Dessau in diesem Heim vorgenommen wurden, hätte eigentlich der Hund und dessen schlechte Haltung auffallen müssen.

Wer war für Ordnung und Sicherheit des Asylantenheims Dessau verantwortlich? Und somit auch für den Diensthund?

Wann ging dieses Heim, mit Diensthund Len, in das Eigentum eines Herrn Pohl über?

Und warum wurde danach an der Haltung des Tieres durch den neuen Eigentümer nichts geändert?

Ich muss nun davon ausgehen, dass der Amtstierarzt die Zusammenhänge kannte und nichts, außer die Beschlagnahmung auf Bitten von Herrn Nowack, gegen diese offensichtliche Tiermisshandlung unternommen hat.

Diensthund Len steht stellvertretend für alle geschundenen Tiere dieses Landes und er hat alle Achtung und Respekt verdient.

Ich bitte Sie um Prüfung und Stellungsnahme.

Angelika Pflucher, Patin von Len


Dienstag, 22. Januar 2008

Beerdigung

Ein jegliches hat seine Zeit, und alles vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde.

(AT, Prediger Salomo, Buch Kohelet, 3.Kap.)

heimgekehrt von der Beerdigung meines lieben Vaters Leo Nowack

B.N. bei Wikipedia

B.N. ist in folgenden Wikipedia-Eintragungen vertreten:

Personeneintrag Bernd Nowack:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bernd_Nowack


Bekannte Mitglieder des Demokratischen Aufbruchs:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:DA-Mitglied


Weltloge Tanatra:

http://de.wikipedia.org/wiki/Tanatra


Walter Timmling:

http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Timmling


Wituland:

http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-Witu





Montag, 21. Januar 2008

Altes: B.N. als Reporter bei der LDZ, Teil II






Am liebsten machte ich Reportagen bei Kulturschaffenden, bei Konzerten, aber auch in kleine private Gewerbebetriebe ging ich gern. Der Job war mehr als abwechslungsreich, weil jeden Tag etwas anderes anlag. Gern gelesen wurden meine Nahererholungstipps und da lag mir besonders das Dessau-Wörlitzer Gartenreich am Herzen. Zu diesen Beiträgen recherchierte ich intensiv und fortan erschienen derartige Artikel auch in anderen Publikationen. Noch heute ist das Dessau-Wörlitzer Gartenreich mein Arkadien und es zieht mich jährlich ein Dutzend mal in die Gartenreichlandschaften unserer Umgebung, da am liebsten in die Anlagen die klassizistisch gegrägt sind und den antiken griechischen Geist atmen.

Eine zeitlang trat ich in die Fußstapfen von Klaus-Dieter Jänicke, dem excellenten Fotoreporter der Mitteldeutschen Neuesten Nachrichten (NDPD-Blatt) in Dessau, der ein Faible für leicht erotische Mädchenfotos hatte die in etwa mit den heutigen Pinup-Girl-Fotos der "Bild" zu vergleichen waren, allerdings weitaus dezenter und nicht aufdringlich sexbetont wie in der "Bild". Jede Woche erschien ein Foto eines hübschen Mädchens in der LDZ von mir, einmal im Bikini, das andere mal in engen Jeans posierend. Durch diese Mädchenfotografiererei wurde ich professioneller und es kamen dadurch auch Aufträge von überregionalen Zeitschriften für dieses Genre, Aktfotografie eingeschlossen.


Wenn ich die alten vergilbten Blätter der LDZ jetzt vor mir sehe die stapelweise meine Schränke füllen, so daß man sie gar nicht zählen könnte, da kommt mir das Gedicht von Walter Timmling in den Sinn von den vergilbten Seiten:


Walter Timmling 1897-1948

aus der Monografie von B.N. über Timmling


Vergilbte Bögen


Ein Blatt Papier mit vielen wunderbaren Zeichen,

doch viel Magie und seine Seelenkräfte reichen

bis hin zum Sirius, wenn sie nicht früher

den Irdischen erwecken zum Erblüher,

sind sie vergilbt in weltenferner Einsamkeit

noch immer treu und jungfräulich bereit.


Bernd Nowack, 21.1.2008

Altes: B.N. als Reporter bei der LDZ, Teil I





Lang ist´s her und die alten Zeitungen sind vergilbt, die gute alte "LDZ", die Tageszeitung die gern in Dessau gelesen wurde. 3 Tageszeitungen gab es in der DDR-Zeit die eine Dessauer Lokalseite und eben auch eine Lokalredaktion in Dessau hatten, dies waren die "Freiheit" von der SED (Nachfolger ist die heutige "Mitteldeutsche Zeitung"), dann die "Mitteldeutschen Neuesten Nachrichten" von der NDPD (Nationaldemokraten) und schließlich die kleinste Zeitung, dies war die LDZ von der LDPD (Liberaldemokraten).


Als sehr junger Mann fand ich die Johannisstraße interessant mit dem kleinen Parteibüro der LDPD, was so ganz anders war als das große Gebäude der Kreisleitung der SED. Im Gebäude der SED war Zimmer an Zimmer und es wimmelte von hauptamtlichen Mitarbeitern, anders bei der LDPD, da gab es nur einen Geschäftsführer, einen Herrn Koch und eine Sekretärin und in einem Nebenraum da saß die Lokalredaktion der LDZ mit einem einzigen verantwortlichen Redakteur, dem markanten Harry Herrmann und seiner apparten Sekretärin, der Frau Eckert. Wie das Parteibüro, waren auch die Räume der LDZ-Redaktion mit gediegenen bürgerlichen Vorkriegsmöbeln ausgestattet, dies gefiel mir schon mal gut und gut gefiel mir die bürgerliche Atmosphäre die bei den Liberaldemokraten herrschte, statt Kampfparolen gaben sich dort distinguierte private Händler, Künstler und die Inhaber der halbstaatlichen Betriebe die Klinke in die Hand, jedenfalls der Ton war ein ganz anderer als der, der im Proletenmillieu der volkseigenen Betriebe herrschte. Da zog es mich hin, dort wollte ich beruflich unterkommen, denn ich hatte wenig Lust auf sozialistischen VEB.


Ohne eine Ausbildung in der Zeitungsbranche klopfte ich dort an, ob man nicht noch einen Reporter gebrauchen könne und wurde zwar wegen meines jungen Alters und meiner fehlenden Ausbildung mit Skepsis aber sogar noch am selben Tage engagiert, da man dringend jemanden brauchte.

Der Witz an der Sache war aber nun der, daß man keinen Reporter gebrauchen konnte, dies machte Harry Herrmann selber, sondern einen Bildreporter, das heißt einen Mann der hauptsächlich täglich die Fotos schiessen und entwickeln mußte und auch noch Texte schreiben mußte, da Harry nicht alles machen konnte. Damals wurde nur in schwarz-weiss gearbeitet und ein Fotolabor hatte die Redaktion nicht, da wurde vorausgesetzt das man die Entwicklungsarbeiten wie Film-Entwickeln, Vergrößern, Fixieren und Trocknen in einem eigenen Labor machen mußte und dies unter Zeitdruck, denn die Fotos die vormittags geschossen wurden, die mußten bei Redaktionsschluß nachmittags auf dem Tisch der Redaktion liegen und das mußte hinhauen, einen Patzer wie einen mißglückten Film konnte man sich nicht erlauben, dann wäre man als Mitarbeiter nicht tragbar gewesen.


Wieso nun Witz? Der Witz war der, dass ich die Stelle annahm, ohne eine Kamera, geschweige denn eine Dunkelkammer-Ausrüstung zu besitzen und auch keinerlei Erfahrung darin hatte. Hätte ich dies aber gesagt, dann hätte ich diesen interessanten Job nie bekommen. Ulkig war, daß man gar nicht bei dem Bewerbungsgespräch fragte, ob ich denn überhaupt fotografieren könne und ein Labor hätte, dies wurde einfach vorausgesetzt, daß ein Bewerber dies können und ein Labor zuhause haben müsse.


Eine Stunde später stürmte ich zu Photo-Schade und kaufte dort meine erste Kamera, eine Praktika LLC mit Innenlichtmessung, die ich noch heute habe. Sie war über 1000 Mark teuer, dann noch eine komplette Fotolaborausrüstung und etliche Fotofachbücher, mit Titeln wie "Wie entwickle ich meinen Schwarzweiss-Film" oder "Wie vergrößere ich richtig" und schon am nächsten Tag wurde ich ins kalte Wasser geschmissen und auf eine erste Reportage geschickt: Text mit Foto!

Es klappte, den Text konnte ich schnellstens tippen und die erste Filmentwicklung und Vergrößerung des ersten Zeitungsfotos machte ich mit den Lehrbüchern in der Hand, genau nach Vorschrift wie es da geschrieben stand. So kam also das erste selbst geschossene und selbst entwickelte Foto auf Anhieb gleich in eine Zeitung.


Als ich nach einem Jahr dies mal Harry Herrmann erzählte, blieb ihm die Spucke weg, er hatte gedacht ich wäre ein Fotoamateur mit Kenntnissen seit Kindesbeinen an gewesen, da die Fotos bei der Chefredaktion in Halle immer Anklang fanden und dies von Anfang an.


Bernd Nowack, 21.1.08


Tierschutzverein Dessau-Roßlau


4. Oktober - Welttierschutztag!

Offener Brief an die Mitglieder und Freunde des Tierschutzvereins Dessau-Roßlau

89 Mitglieder zählt unser Tierschutzverein. Nur wenige davon engagieren sich persönlich im Tierheim des Vereins. Auch andere Bürger die sich im Tierheim aktiv engagieren sind rar und werden immer rarer. Warum ist das so?

Ehrenamtliche Tierschützer werden im Tierheim permanent durch die antiquierte derzeitige Struktur diskriminiert. Es ist ein Wunder, daß überhaupt noch Tierschützer fast täglich den oft beschwerlichen Weg zum Tierheim hin machen und Zeit und Geld opfern, denn statt Dank, Anerkennung und demokratischer Teilhabe an Entscheidungen werden diese Tierschützer meist nur als lästig angesehen.


Bestes Beispiel sind die sogenannten Gassigeher, die vom hauptamtlichen Personal des Tierheims gern als „Besucher“ abqualifiziert werden, mit der Folge, daß sie z.B. bei einer Quarantäne wie jeder Fremdbesucher behandelt werden.

Wie Bittsteller stehen diese Tierschützer jeden Tag vor den verschlossenen Türen des Tierheims um dann z.B. zu Quarantänezeiten nur zu den unmöglichsten Zeiten (Mo-Fr 13-15 Uhr, am Wochenende 10-12 Uhr) eingelassen zu werden um dort ihre ehrenamtliche Arbeit mit den Hunden zu machen, die für die Hunde lebenswichtig ist um nicht gänzlich in den Zwingern körperlich und mental zu verkümmern.

Welch elendes kümmerliches Leben würden wohl viele Hunde führen, wenn nicht Tierschützer wie z.B. Frau Kuhfeld, Frau Schuchhardt, Frau Tisys, Frau Gräfe, Frau Zwoch, Herr Schauer täglich zu ihren Schützlingen kämen?

Von 24 Stunden eingesperrt sein, ist diese kurze Zeit der Freiheit die einzig artgemäße für Hunde, das eingesperrt sein im Zwinger ist dagegen nur ein besseres Tiergefängnis, mehr nicht!


Statt nun dieses ehrenamtliche Engagement der „Gassigeher“ zu fördern tut das Tierheim alles um dieses Engagement zu behindern.

Dies fängt schon mit den vorgegebenen Zeiten für ehrenamtliche Tierschützer an in denen sie im Tierheim mit „ihren“ Tieren arbeiten dürfen, diese sind an die Besuchszeiten für Fremdbesucher gebunden, ein mehr als unmöglicher Tatbestand! Ebenso könnte man auch die 1-Euro-Jobber nur zu den Besuchszeiten in das Tierheim lassen, dies wäre genauso absurd wie die Beschränkung der ehrenamtlichen Arbeit auf die Besuchszeit.

Es ist schon merkwürdig, daß im Tierheim diese krassen Unterschiede zwischen den Mitarbeitern gemacht werden die hauptamtlich (Festangestellt und bezahlt über die Stadt oder als 165-Euro-Jobber oder über die Arbeitsagentur als 1-Euro-Jobber), den Vorstandsmitgliedern (wie z.B. Herr Göricke) die ohne Bezahlung arbeiten auf der einen Seite und den ehrenamtlichen Helfern auf der anderen Seite.

Kann ein Vorstandsmitglied selbstverständlich einen Hund in der Woche zu allen Zeiten ausführen und sich mit ihm beschäftigen, wird
den ehrenamtlichen Kräften ein unmögliches mehr als knappes Zeitfenster zugewiesen – sie sind halt Mitarbeiter zweiter Klasse!

Keiner kennt einen Tierheimhund besser als sein ehrenamtlicher Betreuer, trotzdem wird der „Gassigeher“ bei Entscheidungen die seinen Hund betreffen geflissentlich übergangen. Oft werden von der Tierheim-„Obrigkeit“ über Nacht einsame Entscheidungen getroffen die das Tier betreffen, unter dem Motto:

„Wir sind diejenigen die hier was zu sagen haben! Ihr seid ja nur ehrenamtlich tätige - zu entscheiden haben hier diejenigen die entweder beruflich hier ihre Brötchen verdienen oder der Vorstand!“

Dies geht soweit, daß von Hundhaltung null Ahnung habende 1-Euro-
Jobber wie Annette sich bei Disputen hinstellen und die ehrenamtlichen Tierschützer mit dem Beispiel eines Tierheimes konfrontieren wo die Hunde nur einmal in der Woche herauskommen oder Herr Wendisch der hauptberufliche Hundepfleger auf ein Tierheim verweist, wo die Hunde sonntags nicht aus ihren Zwingern kommen, oder wenn Frau Bürger, ebenfalls beruflich im Tierheim angestellt und dies in Leitungsfunktion, bei der Verkündung der Ausgehzeiten für die Hunde unterschwellig durchblicken läßt, daß man ja auch bei Quarantäne das Tierheim hätte ganz sperren lassen können, also unter dem Motto verfährt:

„Liebe Ehrenamtlichen, seid froh, daß wir, die Obrigkeit, Euch überhaupt zu den Hunden lassen! Wir kööööööönnten auch anders!!!?“

Diese obrigkeitliche Denkweise im Tierheim muß endlich mal überwunden werden, so geht es nicht weiter! Die Folge eines Weiterwurstelns in dieser antiquierten preußischen Heimdisziplin des Unten (ehrenamtliche) und Oben (hauptberufliche und Vorstand) wird sein, daß immer weniger Ehrenamtliche sich um einen Hund kümmern können - Berufstätige haben bei diesen unmöglichen Zeiten in der Woche eh keine Gelegenheit einen Hund zu betreuen –
statt eines schönen Lebens in einem wirklichen „Heim“ wird ein Aufenthalt eines Hundes im Tierheim dann eher einem Gefängnisaufenthalt ähneln, gerade das was wir Tierschützer alle nicht wollen.

Wir können nicht die nicht artgerechte Hundehaltung in vielen privaten Zwingern massiv bekämpfen wollen, wenn wir im Gegenzug nicht alles unternehmen um unseren Tierheim-Hunden ein Leben im Zwinger rund um die Uhr zu ersparen. Dies kann nur gelingen wenn es endlich den ehrenamtlichen Hundebetreuern frei gestellt wird wann sie im Tierheim arbeiten wollen und dies nicht wie bisher durch ein Zeitfenster vorgeschrieben wird und sie endlich gleichberechtigt mit entscheiden können was „ihren“ speziellen Hund betrifft und nicht wie bisher selbstherrlich hauptberufliche und Vorstandsmitglieder meinen, daß sie allein über Wohl und Wehe eines Hundes entscheiden könnten, obwohl gerade die einzelnen „Gassigeher“ oft mehr über die Eigenarten und die Beschaffenheit des speziellen Hundes wissen als diejenigen die eben nicht an der Basis sind und die gar nicht die Zeit haben sich mit jedem Tier so intensiv zu beschäftigen.

Mit tierschützerischen Gruß

Barry Noa

(ehrenamtlicher „Gassigeher“)


Obigen offenen Brief habe ich schon am 4. Oktober zum Welttierschutztag im Tierheim abgegeben, aber wie ja bekannt, bekommt man ja auf Briefe, Beschwerden oder Anregungen keine Antwort vom Trägerverein oder vom Tierheim (Dies passiert nicht nur mir, sondern auch anderen.). Ob nun der Vorstand obiges Schreiben überhaupt seinen Mitgliedern bekannt gemacht hat, dies ist zu bezweifeln, denn als ich einmal ein Mitglied des Tierschutzvereins nach diesem Schreiben fragte, wußte die Dame nichts davon.

Ich stelle dieses Schreiben deshalb den werten Lesern und da besonders den Mitgliedern des Tierschutzvereins Dessau-Roßlau, die hier mitlesen und die mich schon angemailt haben, in den Blog zur Kenntnisnahme.


Bernd Nowack, 21.1.2008




Sonntag, 20. Januar 2008

Gästebuch der Weltloge Tanatra

Auf dem Gästebuch der Weltloge Tanatra http://tanatra.npage.de/ wird derzeit eine recht unsachliche Diskussion geführt. Hinter anonymen Nicks versteckt, wird gar nicht mehr nur über den armen Hund Lenn diskutiert, sondern es kommen persönliche Angriffe, die aber bei mir abprallen. Wenn von aktiven Funktionären des Tierschutzvereins Dessau-Roßlau unter dem Nick "Bücherwurm" (Klarname bekannt) Entsetzen über meine beruflichen Tätigkeiten in der DDR-Zeit geheuchelt wird, so kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Zu meinen Tätigkeiten als Klubhausleiter von Klubhäusern der Werktätigen, als Filmtheaterleiter der Fortschritt-Lichtspiele und zu meiner Reportertätigkeit bei der Lokalredaktion Dessau der LDZ (Liberal-Demokratische Zeitung) stehe ich noch heute und bin stolz auf damals geleistetes zum Wohle der Menschen. Auch zu meiner damaligen Mitgliedschaft in der Blockpartei LDPD stehe ich heute im Rückblick auf die damalige Zeit. Es war nämlich keineswegs so, dass mit dieser Mitgliedschaft Vorteile verbunden waren, sondern man mußte besonders gut im Beruf sein, wenn man als Nichtgenosse Kulturfunktionen bekleiden durfte.
Nun auch noch meinem eben verstorbenen Vater vorzuwerfen, daß er als Diplom-Wirtschaftler SED-Mitglied war, dies dann noch mir zum Vorwurf zu machen, diese Geschmacklosigkeit fällt auf derartige User selbst zurück. Mein Vater hat Zeit seines Lebens sich für seinen Beruf eingesetzt und es war gewiß nicht leicht in einer Zeit der Mangelwirtschaft seinen Mann auf diesen Positionen zu stehen. Ich kann auch nichts daran finden, dass er SED-Mitglied war, wie über 2 Millionen andere DDR-Bürger. Er stand zu seiner Überzeugung, auch noch in BRD-Zeiten wo andere sich als Wendehälse profilierten.
Ich selbst war nie das was man als einen Vertreter autoritärer DDR-Strukturen bezeichnen konnte. Aber auch in unserem heutigen System gibt es genug zu kritisieren, wie den Sozialabbau und den Abbau von Freiheitsrechten die es in den 7oer Jahren in der BRD schon einmal gab. Wenn kritisiert wird, dass ich als Kinochef sowjetische Filme gezeigt habe, dann erinnere ich mich gern an viele gute sowjetische Filme und ziehe viele dieser Filme amerikanischen Baller-Aktion-Filmen von heute vor. Aus dieser meiner Einstellung mache ich auch heute keinen Hehl. All den Kritikern auf den Seiten des Gästebuches würde ich gern die Frage stellen wo sie denn in den Zeiten vor und während der Wende standen. Ich war Mitbegründer des Demokratischen Aufbruchs in Anhalt und später Landesvorsitzender des Demokratischen Aufbruchs. Ob nun die Beckmesser auf dem Gästebuch von Tanatra auch sich aktiv für mehr Bürgerrechte und Demokratie in der Zeit von 1987 bis 1990 eingesetzt haben ist möglich aber ich bezweifle es und ich vermute eher, daß sie sich in Ihr Mauseloch verkrochen haben und erst aus der Deckung kamen als es klar war, daß das System gewechselt hatte.
Bernd Nowack

Armer Hund Teil 3


Wie sah es heute am 20.1.08 um Lenn aus? Kurz nach 11.00 Uhr kam ich in das Tierheim. Lenn stand in seinem Zwinger auf dem Hügel und freute sich mächtig, dass ich kam, denn er wollte raus aus dem Zwinger und Gassimachen. Dazu wäre zu sagen, dass Lenn ein sehr sauberer Hund ist. Als früherer Diensthund muss man ihm mal sehr eingebleut haben, daß man nicht in einen Zwinger machen darf und das befolgt er noch heute, er wartet bis es absolut nicht mehr geht darauf, dass ihn jemand aus dem Zwinger holt und dann macht er minutenlang eine Pfütze und kurze Zeit später anderes. Diese Eigenheiten kennen zwar die ehrenamtlichen Betreuer und die Hundepfleger aber die Verantwortlichen des Tierheims haben für solcherart "Allüren" wenig Verständnis, denn wie sollte man es sonst erklären, dass die am Zwinger vorbeigehende leitende Mitarbeiterin Chris Bürger das nicht interessierte, auch nicht wo sie sah, dass Lenn vor der verschlossenen Tür stand, bellte und signalisierte, dass er dringend mußte und deshalb raus wollte.


Allerdings wurde auf meinen Vorwurf sehr schnell reagiert, dass kein Futter und kein Wasser in seinen Näpfen war, innerhalb 5 Minuten war da Futter drin, da ich den Tierpfleger Manfred Espenhain ansprach, weshalb kein Krümelchen Futter in dem Freßnapf gewesen wäre. Herr Espenhain reagierte schnell, betonte aber, daß Lenn früh Futter bekommen hätte, dieses aber ratzekahl aufgefressen hätte, da er zur Zeit fresse wie ein Scheunendrescher.

Anmerkung: Im Tierheim hatte bis vor kurzem Durchfall grassiert, Lenn hatte diesen eine Woche lang, war da abgemagert und hat dadurch natürlich jetzt mächtig Hunger, will dies wieder aufholen, denn er ist sehr, sehr dünn, wenn man ihn streichelt kann man die Rippen zählen.


Wie nun aber dem Hund seinem Drang nach Austreten abhelfen? Da ich ja nach dem Erscheinen des Zeitungsartikels nicht mehr den Hund an die Leine nehmen darf, lief ich zu dem Tierpfleger Gerald Hankel. Er ist ein netter Mensch, machmal rauh und ruppig, aber er mag Tiere. Er kam nun zu Lenn, nahm ihn an die Leine und der arme Lenn durfte sich endlich erleichtern und ein paar Schritte gehen.


Ich kann also jedem Tierfreund nur empfehlen, geht in ein Tierheim, kümmert Euch dort durch persönliche Präsenz um ein Tier, schaut dem Tierheim auf die Finger. Hat ein Tier dort keinen Außenstehenden der aufpaßt ob alles klappt ist es ausgeliefert. Man kann dessen Situation mit einem alten entmündigten Menschen vergleichen der in einem Pflegeheim leben muss. Daß in vielen Pflegeheimen Pflegenotstand herrscht und am laufenden Band eklatante Mißstände herrschen, dies ist durch die Prüfberichte der Krankenkassen mittlerweile bekannt und wer hat nicht die Fernsehberichte gesehen wo alte Menschen in Pflegeheimen so vernachlässigt wurden, daß sie regelrecht austrockneten und bis hin zu großen Eiterstellen wundlagen. Hat so ein alter Mensch aber jemanden der so oft wie möglich ihn besucht, dann ist die Gefahr geringer, daß er vernachlässigt wird. Und ist der Helfer von außen noch couragiert, dann holt er den alten Menschen aus so einem Pflegeheim und organisiert eine andere Pflegemöglichkeit.


Kurz vor 12.00 Uhr verließ ich das Tierheim. Draußen stand ein junges Ehepaar, wollte wieder abhauen. Ich fragte sie was sie wollten, daß sie doch ruhig reingehen sollten. Das Ehepaar hatte vor einem halben Jahr eine Katze aus dem Tierheim geholt, nun wollten sie eine zweite nehmen. Dass das Tierheim am Sontag nur von 10-12 Uhr geöffnet ist (Wie heißt doch gleich der Spruch des öffentlichen Dienstes "Am Freitag ab eins macht jeder seins"?), dies wußten sie nicht, woher auch, wer kann sich solch besucherunfreundliche Öffnungszeiten auch nur vorstellen. Ob sie nun noch Erfolg hatten und eine Katze bekamen, dies bekam ich nicht mehr mit, aber sie gingen recht skeptisch in das Tierheim, denn wie die junge Frau mir sagte sei man "dort sehr unfreundlich".

Armer Hund - Teil 2


Bernd Nowack:

Da mehrere Mails eintrafen, die wissen wollen was nun mit dem Hund Lenn weiter geschah, hier nun ein kurzer Zwischenbericht vom Stand der Dinge aus meiner Sicht.

Im Gästebuch der Weltloge Tanatra (http://tanatra.napage.de/) schrieb eine Tierfreundin folgendes:

Tierfreundin schrieb am 17.01.2008 um 14:36:
Der Hund Len
Die Argumente von Spirelli und Bücherwurm sind dümmlich und zeugen von einer gewissen Gehässigkeit, also kann man diese Posts in die Tonne kloppen und dies ist bestimmt auch nicht die Meinung des Tierheims. Ich habe den Artikel in der MZ auch gelesen und muß mich allerdings fragen, wenn diese Paten von diesem Schäferhund so die Entscheidung der Tötung des Hundes kritisieren, dann sollten Sie sich fragen wieso Sie es den Mitarbeitern des Tierheimes zumuten die bestimmt nicht einfache Pflege eines behinderten Hundes zu übernehmen. Die Tierheime überall bieten doch jedes auch noch so alte und behinderte Tier an, dass es in private Hände kommt. Warum nehmen denn dann die Paten den Hund nicht selber, wenn sie schon Geld haben für Patenschaften, also keine armen Leute sind? Scheuen auch Sie sich einen behinderten Hund zu nehmen, weil es eben nicht so einfach ist einen behinderten Hund zu haben und man mit einem gesunden viel mehr anfangen kann?
Am vorigen Mittwoch nun kam auch dieses Angebot von einem Vorstandsmitglied und einer leitenden Mitarbeiterin des Tierheims, daß wir Paten und ehrenamtlichen Betreuer des behinderten Hundes Lenn doch den Hund selber nehmen sollten, es würden da keine Hindernisse in den Weg gelegt werden. Vorstandsmitglied Herr Göricke bot sogar an, daß wir dann auch das Geld was auf dem Spendenkonto für Lenn vorhanden wäre bekommen würden und auch ansonsten Unterstützung erfahren würden. Dieses Angebot wurde mir telefonisch von der Vorsitzenden des Trägervereins des Tierheimes bestätigt.

Soweit so gut, wir drei, der Beerdigungsunternehmer Peter Kossack, die Geschäftsführerin einer großen Recyclingfirma Angelika Pflucher und meine Wenigkeit wurden uns schnell einig, daß wir den Hund nehmen, wohl wissend, daß ein 13 Jahre alter Hund nur noch wenige Zeit zu leben hat, aber er sollte es seine letzten Tage nochmal richtig gut haben und da er ziemlich dünn ist, sollte er mal nach Herzenslust fressen können was ihm schmeckt, nämlich richtiges Fleisch und nicht nur dieses Dosenfutter und Trockenfutter um wieder zu Kräften zu kommen. Die Finanzierung des Futters, der Medikamente und Tierarztkosten war gesichert durch die finanziellen Zusagen der beiden bisherigen Paten.

Am Freitag nun besuchte ich das Tierheim und gab Bescheid, daß wir das Angebot des Tierheimes den behinderten Hund zu nehmen annehmen. Statt nun zu den Zusagen zu stehen meldete die leitende Mitarbeiterin des Tierheimes Frau Franz Bedenken an. Zum Glück stand Vorstandsmitglied Herr Göricke zu den Zusagen des Tierheimes und wies Frau Franz darauf hin, daß es so vereinbart war. Daraufhin sagte Frau Franz zu den Übernahmevertrag vorzubereiten.

Freundlicherweise gestattete mir Hundepfleger Karl-Heinz Wendisch, daß ich mit Lenn spazieren gehen durfte. Lenn hatte dies ja schon ein paar Tage nicht mehr mit uns Paten gedurft und desto größer war dessen Freude endlich mal wieder rauszukommen und seinen geliebten Spaziergang zu machen, zu schnüffeln und zu scharren und eben die sogenannte Hundezeitung zu lesen, wer da wohl vor ihm gegangen war, also eigentlich das was einem Hund Freude macht, denn im Zwinger Tag ein Tag aus liegen, dies ist nicht der Gesundheit förderlich, sowohl der physischen nicht, doch ganz besonders der psychischen nicht. Doch diese Erkenntnis wurde von Anfang des Aufenthaltes von Lenn von den Verantwortlichen dort negiert. Da waren die unmöglichen Öffnungszeiten, wie daß an den Wochenenden Gassigeher die Hunde nur vormittag ausführen durften, obwohl gerade am Sonntagnachmittag viele Familien gern mal einen Hund ausgeführt hätten, da waren es die alltäglichen Schikanen, man solle nicht zu weit gehen, oder der Hund könne jetzt nicht herausgegeben werden, oder wie einmal geschehen, da wurde ich wie im Kindergarten dazu verdonnert einen Plastestuhl beim Gassigehen mitzutragen, damit ich mich nach 100 Metern hinsetzen solle, damit der Hund eine Pause einlegen könne (Mein Einwand, ich könne gern bei den Pausen stehen, wurde negiert und ich mußte (!!!) diesen Stuhl mitschleppen obwohl ich mich da gar nicht draufgesetzt habe.) und dergleichen Panoptikum mehr.

Nun ging ich also mit Genehmigung des Hundepflegers mit Lenn eine kleine Runde, da kam eine aufgeregte Frau Franz (leitende Mitarbeiterin) und ordnete an, daß der Hund sofort wieder in seinen Zwinger müsse, noch wäre der Hund Eigentum des Tierheims und am nächsten Tag wenn der Hund das Eigentum der Paten wäre, dann könnten wir noch genug mit ihm spazieren und dann wäre das unsere Sache. Abgesehen davon, daß sie mit dieser Entscheidung dem verantwortlichen Hundepfleger in den Rücken fiel, der es mir kurz zuvor gestattet hatte mit Lenn zu gehen, verstand es natürlich Lenn überhaupt nicht, daß ich an der Leine zerren mußte um ihn so schnell wie möglich wieder in seinen Zwinger einzusperren, denn Frau Franz drängelte und da war natürlich der Wunsch des Hundes noch ein wenig draußen zu bleiben uninteressant, ein Hund weiss schließlich nicht was ihm gut tut, aber die allwissenden Besitzer eines Hundes wissen es!

Wer nun annimmt wir hätten den Hund nun, der irrt, da kennt er das Tierheim Dessau nicht, denn es nahte wenig später der Tierheim-Tierarzt Herr Ditschke und vermeldete mir, daß der Hund keineswegs in unsere Hände käme, dafür würde er schon sorgen, es war derselbe Tierarzt, der die Tötung empfohlen hatte, der sich jetzt wahrscheinlich Sorgen machte um die Haltungsbedingungen die wir dem Hund bieten könnten und ob wir einsichtig genug wären einen Tierarzt zu rufen, wenn es mit Lenn zu Ende gehen sollte, dies obwohl Herr Kossack versprochen hatte, daß er seinen Tierarzt des Vertrauens einen Dr. Hartmann mit der medizinischen Betreuung des Hundes beauftragen wolle.

Lange Rede kurzer Sinn, der Hund ist immer noch im Tierheim, wir dürfen nicht mit ihm gehen, er sitzt traurig im Zwinger und wartet was da auf ihn zukommt. Der Buschfunk meldete, daß erst mal die Haltungsbedingungen bei uns in Augenschein genommen werden sollen, eine weitere Schikane, denn bei anderen Hundabgaben macht man das nicht was an Fallbeispielen nachgewiesen werden kann. Wir hatten angeboten, daß der Hund bei mir auf dem Grundstück betreut werden könne, er hätte eine Heimstatt in einem kleinen Bungalow mit Ofen, könnte sich frei bewegen, sich auf eine Matratze auf einer überdachten Terrasse legen, in den eingezäunten Garten, dort hinter dem Gartenzaun mit einer Schäferhündin Kontakt aufnehmen und würde von den Paten täglich betreut werden. Für die werten Leser des Blogs, obiges Bild von dem vorgesehenen Heim und der Terrasse die Lenn zur Verfügung stände.

Ob diese Lebensbedingungen für einen Schäferhund das richtige sind? Vielleicht bekommen wirklich Hunden Zwinger-Gitter und preussische Anstaltsdisziplin besser als Freiheit in Geborgenheit?

Diese weltanschauliche Frage muß nun allerdings jeder für sich entscheiden und mit seinem Gewissen ausmachen.

Vielen Dank noch einmal für die vielen zustimmenden Mails betreffs Lenn und zu den kritischen Mails wäre zu sagen, daß die meisten davon schon von der Rechtschreibung her primitiv waren und die Ansichten die da über Hundehaltung geäußert wurden, fand ich erschreckend altmodisch da sie den Geist von spießigen kleinbürgerlichen Denkweisen atmeten.


Montag, 14. Januar 2008

Armer Hund




In letzter Minute konnten beherzte Tierfreunde das Leben des Hundes Lenn mal wieder retten indem sie die Presse eingeschaltet hatten. Lenn, ein Schützling von B.N. und anderen Paten lebt derzeit im Tierheim in Dessau. Am Sonntag sollte er dort getötet werden, siehe Zeitungsartikel der Mitteldeutschen Zeitung. Seit einem halben Jahr recherchiert B.N. in dem Tierheim um erstens dem armen Hund Lenn dort das Leben ein wenig zu erleichtern und um ein Büchlein über das Leben des Hundes zu schreiben welches auch von den menschlichen Profilneurosen und Herrschsüchten der Verantwortlichen dort handeln wird. Da Eingaben und schriftliche Beschwerden zu den unmöglichen Zuständen dort nie beantwortet wurden und es sich kaum etwas geändert hat, bleibt nur der Weg an die Öffentlichkeit zu gehen. Es ist schon schlimm wenn das Vertrauen in Einrichtungen des Tierschutzes nicht mehr da ist, denn gerade bei Einrichtungen des Tierschutzes erwartet man mit Recht daß das Wohl der Tiere im Mittelpunkt stehen sollte.

Heute erschien nun der Artikel in der MZ, Resultat war allerdings nicht die Einsicht von gemachten Fehlern, sondern es wurde ein Ausgehverbot für den Hund Lenn für die Paten und ehrenamtlichen Betreuer des Hundes von der leitenden Mitarbeiterin des Tierheims erteilt, dies obwohl bei einem hüftgelenksbehinderten Hund mehrere kleinere Spaziergänge seit Jahren die einzigste erfolgversprechende Methode sind die Gelenke in Gang zu halten. Kommt ein hüftbehinderter Hund erst einmal zum Liegen versteifen die Gelenke und es ist sein Ende. Doch was nützen all die modernen tiermedizinischen Erkenntnisse wenn in einigen Tierheimen die moderne Wissenschaft nicht angewandt wird und man wie vor hundert Jahren "Ruhe" verordnet.


Es scheint sowieso der Fall zu sein, daß man in diesem Tierheim die Öffentlichkeit scheut, weil man etwas verbergen will? Noch gestern drohte ein Vorstandsmitglied des Dessau-Roßlauer Tierschutzvereins (Träger des Tierheims) B.N. an, daß sein geplantes Buch über den Hund Lenn verhindert werden wird, es wären schon die Rechtsanwälte des Tierschutzvereins eingeschaltet. Daß wir mittlerweile in einem Land leben wo Autorenfreiheit herrscht, scheinen die in alten autoritären Strukturen lebenden "Tierschützer" noch nicht verinnerlicht zu haben, zu prägend war anscheindend die diktatorische das freie Wort unterdrückende DDR-Zeit.


Ganz abgesehen davon, daß es eine Schande ist, daß die Hunde in diesem Heim in altertümlichen Zwingern dort ihr Leben fristen müssen, ehrenamtliche Gassigeher dort vergrault werden, so daß sie viel zu selten aus ihren Käfigen heraus kommen, ist es schon lachhaft wenn besagtes Vorstandsmitglied es schon als "Verleumdung" ansieht wenn man überhaupt das Wort "Käfig" benutzt. Die werten Leser machen sich bitte ein Bild von dem Käfig des Hundes Lenn und der Wortwahl "Käfig" und ob diese Bezeichnung "verleumderisch" ist. Dazu wäre zu sagen, daß dieser Käfig im Vergleich zu allen anderen Zwingern ein wahrer Luxuskäfig ist, weil ein netter Pate für die gute Ausstattung gesorgt hat, alle anderen Käfige sind für das Jahr 2008 eine Schande und Standard von Tierheimen á la 1908 - dunkle Grotten, aber keine modernen Tierunterkünfte wo etliche Hunde seit Jahren leben müssen.

Wollen wir hoffen, daß die Paten des Hundes Lenn Ausdauer im Kampf gegen Ignoranz und Rückschritt beweisen oder ob sie resignieren wie schon viele ehrenamtliche Tierschützer dort resignieren mußten, weil sie nichts an den Zuständen und veralteten Strukturen dort ändern konnten und sie sich vom aktiven Tierschutz zurück gezogen haben.

Montag, 7. Januar 2008

Trauer





Friedhofsfotos von B.N., aufgenommen auf dem Friedhof III in Dessau.


Terzinen der Vergänglichkeit


Wir halten nicht das Licht, es dunkelt und verglüht,

eh wir das samtne Rot der Rose ganz gefunden,

welkt sie dahin und verblüht.


Eh wir die Freuden heil aus uns entbunden,

welken wir selbst, die späte Frucht zu reifen,

der Glanz der Früchte ist dahin, geschwunden.


Eh wir die Früchte von den Zweigen greifen,

weht uns ein Wind an, und wir ahnen

die Fittiche der langen Nacht uns streifen.


Die Sterne auf den leeren Weltraumbahnen,

sie wandeln unverwandt durch die Leidenszeit,

gleichmütig unbekümmert leuchten sie und mahnen

uns an den langen, langen Schritt zur Ewigkeit.


Walter Timmling

(entnommen aus der Monografie von B.N.: Walter Timmling 1897-1948,

erschienen im Jahre 2000)


Dienstag, 1. Januar 2008

Tod des Vaters





Bernd Nowack:


Am 29.12.07 um die Mittagszeit verschied in dramatischen Todeskampf unerwartet mein lieber Vater Leo Nowack. In unserem Haus ist es nun einsamer und stiller geworden. Auch wenn wir uns des öfteren mal in der Wolle hatten, hielten wir doch eng zusammen, einer war für den anderen da, dies besonders in den beiden letzten Jahrzehnten. Als ich von 1990 bis 1992 mein Geschäft in Dessau-Ziebigk hatte, war er mir oft ein unentbehrlicher Helfer und hielt den Laden offen wenn ich krank war. Auch in finanzieller Not half er immer selbstlos.


Aufgewachsen in der Stadt Schneidemühl in Pommern, wuchs er in ärmlichen Verhältnissen auf. Besonders gern hatte er seine Großmutter die in dem kleinen Dorf Schrotts unweit Schneidemühls eine kleine Landwirtschaft hatte. Die Aufenthalte dort waren für den jungen Leo immer eine große Freude und Lichtblick in einer ansonsten tristen Kindheit. In dem größten Kaufhaus von Schneidemühl, dem Kaufhaus Zeek (Die Zeeks hatten zwei Kaufhäuser, eines in Dessau und eines in Schneidemühl.) erlernte er den Beruf des Textilkaufmanns und nach Abschluß dieser Lehre wurde er mit 18 Jahren der jüngste Abteilungsleiter im Kaufhaus. Den Krieg machte er von Anfang bis Ende an der Ostfront mit. Er mußte dort viel aushalten, besonders die schlimmen Winter bei minus 40 Grad als Infanterist im Freien. 1944 wurde er schwer verwundet und er kam nach Marienbad ins Lazarett. Meine Mutter lernte er durch die Feldpostaktion kennen wo junge Mädchen verwundeten Soldaten schrieben. 1945 kam er nach amerikanischer Gefangenschaft, die sehr schlimm war, da es die ersten 14 Tage nichts zu essen gab und man den Gefangenen zynischerweise nur Pfefferkörner als Ration austeilte, nach Dessau. Nach der Heirat mit meiner lieben Mutti Erika Simolke, wurde ich dann später geboren. Im Berufsleben war er immer sehr fleißig und engagiert und schaffte es vom kleinen Handelsreisenden bald zu hohen Positionen in der Wirtschaft der DDR, u.a. war er auch ein Jahr lang persönlicher Referent des Ministers für Handel und Versorgung. Noch mit über 40 Jahren studierte er im Direktstudium Wirtschaftswissenschaften, zu einer Zeit wo es sich viele andere Funktionäre mit einem Fernstudium leicht machten. Diese Jahre des Studiums waren auch finanziell sehr schwierig, weil er nur ein kleines Stipendium hatte. In seinen Funktionen war er sehr erfolgreich und bekam viele Auszeichnungen, so unter anderem die Verdienstmedaille der DDR 1982. Durch Intrigen der Dessauer Genossen mußte er später seinen Posten als Vorstandsvorsitzender der Konsumgenossenschaft räumen. Die SED-und Stasi-Clique in Dessau wollte ihn tief fallen sehen, doch das gelang ihnen nicht. Durch einen guten Freund bekam er Arbeit im Chemiekombinat Bitterfeld und arbeitete sich wieder von ganz unten bis zum Chef der Arbeiterversorgung des Kombinates hoch.


Als Rentner lebte er ein sehr bescheidenes Leben in geradezu spartanischer Art, dies im Gegensatz zu seinem früheren Leben mit großen Reisen und Festivitäten.


Ein Leben hat sich vollendet, es war nach menschlichen Maßstäben lang, doch für uns die Hinterbliebenen ist es dennoch zu kurz.