Montag, 19. August 2013

Besuch eines Admirals

Daß in meinem Garten sich Schmetterlinge aufhalten, das ist klar, habe ich doch bewußt dort viele Pflanzen, deren Blüten Insekten zur Nahrung dienen und auch nicht jede Brennessel reiße ich aus, denn ein paar der Schmetterlinge sind unbedingt auf Brennesseln angewiesen. Trotz der Aufklärung der letzten Jahre bezüglich der Wichtigkeit von einigermaßen ökologisch gestalteten Gärten nehmen meiner Meinung nach diese ab, denn immer mehr Gartenbesitzer hauen alles was es an Pflanzen und Bäumen in ihrem Garten gibt um, legen dann englischen Rasen an, den sie in widerlicher deutscher Gründlichkeit von winzigsten Wildkräutern säubern, so daß dann alles steril und tot ist. Neuerdings sehe ich in der Nachbarschaft auf so einem Fußballfeld mit zwei, drei Koniferen, einem Swimmingpool und einem Show-Holzdiemen, der sich Garten nennt, stundenlang einen Rasenmäher-Roboter dort das Gras kürzen. Leben können in so einem Garten nur ostdeutsche neureiche Kleinbürger, Tiere haben dort keinerlei zuhause mehr.

Na, jedenfalls mangelt es in meinem Garten unter anderem nicht an Schmetterlingen, die sich allerdings verständlicherweise um die Blüten tummeln. Gestern aber schwirrte ein Schmetterling, ein Admiral, stundenlang um mein Haus herum, setzte sich mehrmals auf die Hoftreppe, flatterte dann um die Hauswand, ruhte auf dieser aus und dies ging wirklich stundenlang, Pflanzen suchte der Falter nicht auf. Das war schon merkwürdig und veranlaßte mich diesen Gesellen zu fotografieren. Hübsch sieht der Admiral aus, wie fast alle Schmetterlinge, aber nur Stein anfliegen, das ist doch nicht natürlich, oder? „Hinaus in die Natur!“, kann man da nur sagen, wie man das auch den verstädterten Deutschen zurufen kann, die sich z.B. immer mehr von der Natur entfernen, die z.B. ein Huhn nur noch von Eierpackungen her kennen, wo die Massentier-Industrie mit glücklichen Hühnern wirbt, die natürlich nicht in diesen Hühner-KZ´s zu finden sind.



 
 



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