Samstag, 3. August 2013

Gestrickte Strandbekleidung Anno 1931 - "Die Schachenmayrin"


Also ich kann mich noch gut daran erinnern, daß man Strickjacken, Pullover, ja ganze Kleider selber strickte, jedenfalls machte das meine Mutter so. Im Laden gekauft wurde selten mal was, wenn dann Wolle und Stoffe, z.B. im „Haus der 1000 Stoffe“ in der Ferdinand-von-Schill-Straße in Dessau. Es gab auch bis Ende der 70er Jahre eine Schnittmuster-Zentrale in Dessau, wo man Schnittmuster kaufen oder auch leihen konnte. Jedenfalls wurde früher viel gestrickt und selbst geschneidert, eine Nähmaschine gehörte in jeden Haushalt. Vor 1945 wurde deshalb viel selbst geschneidert oder gestrickt, weil das Geld bei vielen Menschen knapp war und selbst schneidern kam billiger als von der Stange kaufen. Zu DDR-Zeiten war der Grund mehr darin zu suchen, daß modische Sachen kaum mal in die Läden kamen und da blieb vielen Menschen nur das selber machen übrig.

Derzeit ist Sommerwetter, also Badezeit. Erstaunlich, daß man in den 30er Jahren sogar Strandbekleidung aus Wolle herstellte, jedenfalls beweist das meine alte Zeitschrift „Die Schachenmayrin (Monatsschrift für die Anfertigung von Wollsachen)“ in der Ausgabe vom Mai 1931, wo verschiedene Modelle von Strandbekleidung zum selber stricken vorgeschlagen werden, siehe Titelblatt-Scan.

Zum Thema Stricken und Handarbeiten, siehe auch hier: http://barrynoa.blogspot.de/2010/12/westalgie-beyer-strickmoden.html  

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