Samstag, 24. Mai 2008

Dummdreiste Emails und private Bemerkungen

Also so langsam reicht es mir mit den oftmals mehr als dämlichen Emails und Anrufen (habe deshalb mein Telefon mittlerweile schon auf stumm gestellt)! Der Gipfel war ja nun die mich heute erreichende Email einer bekannten Vertreterin die in Sachen Verlagswesen eine Nummer ist, auch bei der Leipziger Buchmesse ein entscheidendes Wörtchen mit zu reden hat (Name nenne ich aus Anstand nicht, aber sie liest ja hier mit, wie sie mir sagte)! In weinerlichem beleidigten Schreibstil empört sie sich, daß ich sie sehr verprellt habe, indem ich ihre mir vorgebenen Termine unter „fadenscheinigen“ Entschuldigungen nicht wahrgenommen habe, „solange“ könne doch meine Mutter gar nicht krank sein und es wäre doch wohl „mit gutem Willen möglich“ mal einen halben Tag nach Leipzig zu kommen, das könnte man doch der alten Dame wohl „zumuten“.

Also um Klartext zu reden: Diese dummdreiste Kaltschnäuzigkeit in dieser Email ist eine Zumutung und nicht mein Verhalten! Ich setze Prioritäten, und da ist mir meine Mutter natürlich wichtiger als der Smalltalk mit bürgerlichen Verlegerschnepfen die letztendlich ja nicht etwa meinem Verlag auf die Sprünge helfen wollen, wie sie vorgeben, sondern die höchstes Interesse an dem alten Fotomaterial haben welches Dr. Walter Timmling und eben Dr. Werner Meinhof zum Inhalt hat. Wie bekannt ist ja Dr. Werner Meinhof der Vater der Anarchistin Ulrike Meinhof und daher ist dieses Fotomaterial für diesen und jenen interessant und man meint ich wäre so dämlich und ich würde diese Fotografien für ein paar hilfreiche Tipps zum Verlagswesen verrammschen? Ja und wenn diese Dame meint, eine alte Frau, wie meine Mutter, die müßte sich nach der durchschnittlichen bundesdeutschen Krankschreibungsdauer von 6 Tagen ihre Krankheit einrichten, da kann ich nur sagen: Fassen Sie sich mal an den Kopf! Es soll auch Krankheiten geben die sind so schlimm, daß sie jahrelang andauern oder zum Tode führen! Noch nie etwas davon gehört? Es ist sagenhaft wie doch gerade die deutsche bürgerliche Gesellschaft entartet ist. Ein Bauer aus Anatolien, ein Fischer aus Syrien oder ein Handwerker aus Italien würde immer die Sorge um enge Familienmitglieder über andere Interessen stellen. Aber diese deutsche Abneigung gegen die natürliche Großfamilie, wo alt sich um jung kümmert und jung um alt, dieses Deutschland wo die Alters-und Pflegeheime übervoll sind mit alten Menschen, die noch genügend Angehörige haben, die sie zuhause pflegen könnten, aber die ihr berufliches Fortkommen über diese Pflege stellen, die wird mit Recht von den Ausländern mit Kopfschütteln gesehen und nicht umsonst spricht man im Ausland was den Nationalcharakter des Deutschen betrifft vom „häßlichen“ Deutschen.

Dieser deutsche Nationalcharakter hat ja mittlerweile ein Familienbild was in etwa so aussieht: Mann, Frau – wohnen allein, da erwachsene Kinder ausgezogen, die wohnen dann 500 km weiter weg, da dort mehr Money gemacht werden kann, oder die Arge zwingt zum Umzug da dies die unmenschlichen Hartz-Gesetze möglich machen. Oma und Opa wohnen auch allein, möglichst noch weit weg von den Angehörigen, wird jemand krank, dann winkt das Altersheim, wenn man allein nicht mehr klarkommt, da Nachbarschaftshilfe wie in südlichen Ländern natürlich beim Deutschen auch nicht üblich ist. Ja und wenn es dann Ausnahmen gibt, wo die erwachsenen Kinder natürlich im Hause der Eltern wohnen bleiben, dann hetzt die bürgerliche Medienlandschaft und mokiert sich und gebraucht Worte wie „Hotel Mama“ und ähnlichen Schwachsinn, dabei verkennend, daß solcherart WG´s eben keine Einbahnstraße sind, sondern ein natürliches Geben und Nehmen.

Nun, was soll´s. Was ich derzeit leiste, weiß ich, diese kann kein Mensch von Außen beurteilen und Emails die zum Inhalt haben, daß ich wohl den ganzen Tag in der Sonne liegen würde, sonst wären doch wohl schon Ergebnisse des neuen Verlags auf dem Tisch, die sind mehr als weltfremd. Erstens bedeutet das Schreiben eines Buches, Recherche und nochmals Recherche und zum zweiten ist die Rundumpflege eines schwerkranken Menschen schon ein Vollzeitjob ansich der auch an die Grenzen meiner Leistungskraft geht, weil es nicht nur eine körperliche Anstrengung ist, sondern auch ein höchst nervlich belastende wenn man keine einzige Nacht seit Wochen mal durchschlafen kann, weil man z.B. wie heute nacht um 23.00 Uhr, um 02.00 Uhr, um 04.00 Uhr, um 07.00 Uhr bei der Toilette behilflich sein muß, weil sich der zu Pflegende allein nicht auf dem neben dem Bett stehenden Toilettenstuhl halten kann. Also mal ein paar Stunden nach Leipzig fahren, dies geht überhaupt nicht, ob dies nun andere begreifen oder nicht, dies interessiert mich wie die gestrige Wasserstandsmeldung der Moldau!

Dann die Klugschnack-Emails die meine Beiträge zum Dessauer Tierschutzverein und zu dem Hund Lenn kommentieren, also die sind manchmal auch mehr als weltfremd. Wobei ich jetzt die Emails von Herrn Lange ausnehmen möchte, der sich bemüht ein wenig Sachlichkeit in diese Themen zu bringen, aber auch Ihnen, werter Herr Lange sei gesagt, für einen Email-Schriftverkehr zu diesen Themenbereichen fehlt mir einfach die Zeit, es ist also keineswegs ein Kneifen! Auch über Emails von Karin König, Herrn Lohmer, Herrn Schauer und Herrn Neumann freue ich mich immer, aber bitte seht mir nach, daß Ihr lange auf Antwort warten müßt, habe oft nicht die Nerven dazu, dauernd, neben all dem was täglich im Haus getan werden muß, zu antworten. Also ich bitte vielmals um Entschuldigung!

Ja und dann möchte ich noch die Emails einer Frau xxx beantworten, die sich beklagte, daß doch die Stadt Dessau bei der Angelegenheit Tierschutzverein Dessau von mir so schlecht weg gekommen wäre, wo doch die Stadt jetzt für eine Veränderung gesorgt hätte. Also die Stadtverantwortlichen haben ja nun lange genug geschlafen und sich von einer Frau Koppe ein X vor ein U machen lassen. Gerade in dem Skandal um den Hund Lenn merkte man, daß die für das Tierheim Dessau verantwortliche Frau Keller sich ausschließlich von einer Frau Koppe und deren Tierheimmitarbeiter einlullen ließ. Da konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß eine Krähe nicht der anderen ein Auge aushackt, wie es im Sprichwort heißt, da ja Frau Koppe eine Kollegin auf dem Rathaus ist, und da hält man scheinbar zwangsläufig eher zu denen als zu dahergelaufenen Paten und Betreuern eines unbedeutenden Hundes namens Lenn. Also von dieser Frau Keller, die vom Rathaus her verantwortlich für das Tierheim ist, da kam rein gar nichts an Veränderung, ganz im Gegenteil! Als wir uns damals bei Frau Keller beschwerten wie die Angelegenheit mit dem armen Lenn vom Tierheim gehändelt wurde, da führte sie eine Aussprache mit den Tierheimmitarbeitern (wir waren nicht geladen). Wir setzten große Hoffnung in dieses Gespräch, nahmen an Frau Keller würde dem Tierschutzverein und dem Tierheim mal tüchtig den Kopf waschen, doch das Gegenteil war der Fall, ab da an durften wir Paten und Betreuer nicht mehr mit dem Hund spazieren gehen. Sagt doch alles wie man gewisse Personen auf dem Rathaus einzuschätzen hat! Nein, wer sich wirklich seitens des Rathauses engagiert hat, dies war jetzt Bürgermeister Karl Gröger, der sprach endlich mal Klartext und drohte mit dem Entzug der 120.000 Euro jährlichen Zuschüssen der Stadt Dessau für das Tierheim. Allein diese klare Sprache wirkte. Alles andere verpuffte bei der Cliquenwirtschaft des Dessauer Tierschutzes. Nicht zu unterschätzen auch das Engagement des Tierschutzvereinsmitglieds Regina Gröger, die sich vorher über die Sachlage genauestens auch aus unabhängigen Quellen informiert hatte und die das Heft in die Hand nahm und Nägel mit Köpfen schmiedete. Also werte Email-Schreiberin: die Stadtverwaltung als solche braucht sich gewiß keine Orden an die Brust heften, was das frühere Wegschauen zu den Mißständen im Tierheim anlangte, aber ein Anfang ist gemacht, aber man darf nun nicht auf halbem Wege stehen bleiben, es ist strukturell und personell im Dessauer Tierheim noch viel zu ändern, ansonsten wird das Tierheim eben kein Heim für Tiere werden, sondern seinen schlimmen Ruf behalten werden.

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