Dienstag, 17. Juni 2008

Es ist Rosenzeit






Von den Rosen lieben wir am meisten die großen Strauchrosen. Es ist eine Unsitte wenn Rosen im Herbst oder im Frühjahr kurz geschnitten werden. Diese wirken dann später wie typische Schrebergartenplanzen. Rosen in großen herrschaftlichen Parkanlagen sind immer groß, massiv zurück geschnitten werden sie dort nie. Da ich nun keine Ambitionen habe aus meinem parkähnlichen Garten einen Schrebergarten werden zu lassen, halte ich mich an die Kultur der Rosen wie sie auch von den Gärtnern der historischen Parkanlagen gepflegt wird. Eine massive Blütenpracht, wunderbar groß und wuchtig ist der Lohn dieses Ideals, ganz im Gegensatz zu proletenhaft wirkenden Rosen in manch anderem Garten wo die Rosen massiv mit der Schere bearbeitet wurden.

Zu den heutigen Fotos einer Auswahl von Rosen aus unserem Garten : Immer wieder schön in der Einfahrt die normale rote Kletterrose (Bild 1), ebenso die ganz einfache zartlachsfarbene Wildrose (Bild 2), die auch ihren Reiz hat, die einen kleinen Teil eines Stallgebäudes ziert und wo man sich noch im Herbst an den knallroten Hagebutten erfreuen kann. Im Garten dann eine große Hecke mit rotblühenden Rosen (Bild 3) zum einen Nachbarn und zwei große beigefarbenblühende sehr große Rosensträucher (Bild 4) zum anderen Nachbarn. Auf dem letzten Foto ist neben dem Zeitungsbehälter im Vorgarten eine sehr alte englische Rose (Bild 5) zu sehen die in zartem Rosa blüht. Diese macht einigen Kummer, kränkelt des öfteren, ist schwer zu halten, aber gerade an der hängen wir besonders, da sie sich seit 1885 in unserem Familienbesitz befindet. Der Originalstamm befindet sich im Geburtshaus meiner Mutter in der Ziebigker Schulstraße. Als meine Mutter geboren wurde blühte diese Rose schon. In alten Unterlagen fand ich den Beleg, daß sie gar schon 1885 angeplanzt wurde. Vor ca. 25 Jahren bekamen wir von einem Verwandten der jetzt das Haus in der Schulstraße bewohnt einen Senker dieser alten Rose, die wie gesagt bei uns jetzt im Vorgarten steht. Die Originalrose blüht wie eh und je, wie ich mir habe sagen lassen, in diesem Garten in der Schulstraße. Man stelle sich das vor wie viele Menschen-Generationen sie nun schon seit 1885 überlebt hat. Diese alten englischen Rosen sind unvergleichlich, allein ihr Duft ist betörend, eine Eigenschaft den die modernen Teehybridrosen nicht haben. Eine alte englische Rose ist mit einer modernen Züchtung in etwa zu vergleichen wie eine antiquarische Meissener Porzellanfigur aus der Kändlerzeit mit einer modernen Porzellanfigur aus dem heutigen Kunstgewerbeladen.

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