Donnerstag, 18. Februar 2010

Altes: Autos und Motorräder in der DDR der 50er und 60er Jahre


Die DDR-Autoindustrie der 50er und 60er Jahre war nicht von schlechten Eltern, allerdings ab den 70er Jahren hatte sie den Anschluß an den technischen Fortschritt westlicher Produzenten dann Schritt für Schritt verloren.
Ich kann mich noch sehr gut an den F 8 unserer Nachbarn Familie Köppe auf dem Ziebigker Knarrberg erinnern. Dieses Fahrzeug wirkte wie eines aus den 20er Jahren. Ganz anders dagegen der Wartburg 311, der wirkte mit seiner Stromlinienform sehr modern und schnittig. Mein Vater wurde mit so einem Auto zur Arbeit abgeholt und wieder gebracht und ich durfte als Kind öfter mal mitfahren. Bei diesen Fahrten begegneten einem hauptsächlich die in meinem Grafik-Scan gezeigten Autos. Sehr, sehr selten sah man allerdings einen Sachsenring. In Dessau selbst sah ich dieses Auto nie, höchstens mal auf der Autobahn. Häufig im Straßenbild dagegen die EMW`s. Die Taxen in Dessau waren jahrelang EMW´s, später ersetzt durch russische Wolgas. Man saß als Fahrgast wirklich sehr bequem im EMW, die Beinfreiheit war sensationell. Mickrig dagegen der P 70. Im P 70 hinten zu sitzen, dies war eine Tortur, da es noch enger war als im Trabant.

Neben den Autos aus der DDR-Produktion gab es etliche Typen aus der Sowjetunion, der CSSR und Rumänien zu kaufen. Am besten gefiel mir da der Tatra – ein tolles Fahrzeug! Westliche Marken und Oldtimer aus der Vorkriegsproduktion gab es natürlich auch, aber nur in bescheidenem Umfang. Kurze Zeit hatte ich mal einen französischen Citroen GSA Pallas in meinem Besitz (Anfang der 80er Jahre). Den verkaufte ich aber bald wieder, denn es gab kaum Ersatzteile und der Unterhalt war extrem teuer und außerdem mußte man wegen jeder kleinen Reparatur nach Leipzig, da in Dessau sich keine Werkstatt mit diesem Auto auskannte und sie auch keine Ersatzteile hatten. Nur zwei Melkus RS 1000 fuhren in Dessau. Ein einziges mal saß ich in so einem Geschoß sogar am Steuer. Das Einsteigen war ein akrobatischer Akt, man lag förmlich in dem Wagen. Der Besitzer wollte damals den RS 1000 verkaufen und ich hatte Interesse, nahm aber wieder Abstand weil etliche Reparaturen anstanden und dieses Auto nicht alltagstauglich war, den Unterhalt - weniger der Kaufpreis - hätten meine Finanzen auch nicht hergegeben. Die typischen DDR-PKW´s in einer Übersicht aus der Zeitschrift „Fröhlich sein und singen“, Anfang der 60er Jahre, dazu ein Foto eines Melkus RS 1000 der die Zeiten als Oldtimer überstanden hat (aus Wikipedia) und ein Foto aus dem Netz eines tschechoslowakischen Tatra von einem Oldtimertreffen.

Für Motorräder war ich nie sonderlich zu haben, dies obwohl ich den Motorradführerschein als Jugendlicher gemacht hatte. Ich fuhr lieber mit meinem Trabbi, vor Wind und Regen geschützt. Ein Motorrad oder Moped besaß ich nie. Trotzdem bewunderte ich meinen 10 Jahre älteren Cousin, der eine 250er Jawa (aus der CSSR) besaß. Noch besser war die 350er Jawa, die war wirklich toll anzusehen. An DDR-Motorrädern hatte noch die Awo Kultstatus, die MZ war zwar ein gutes Zweirad, aber machte optisch nichts her. Im Foto eine 350er Jawa (aus Wikipedia).

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