Mittwoch, 6. Juli 2011

Aus alter Zeit: Rose und Glas von 1885


Auszug aus meinem Blogbeitrag "Es ist Rosenzeit" aus dem Jahre 2008 (http://barrynoa.blogspot.com/2008/06/es-ist-rosenzeit.html):

„Auf dem letzten Foto ist neben dem Zeitungsbehälter im Vorgarten eine sehr alte englische Rose (Bild 5) zu sehen die in zartem Rosa blüht. Diese macht einigen Kummer, kränkelt des öfteren, ist schwer zu halten, aber gerade an der hängen wir besonders, da sie sich seit 1885 in unserem Familienbesitz befindet. Der Originalstamm befindet sich im Geburtshaus meiner Mutter in der Ziebigker Schulstraße. Als meine Mutter geboren wurde blühte diese Rose schon. In alten Unterlagen fand ich den Beleg, daß sie gar schon 1885 angepflanzt wurde. Vor ca. 25 Jahren bekamen wir von einem Verwandten der jetzt das Haus in der Schulstraße bewohnt einen Senker dieser alten Rose, die wie gesagt bei uns jetzt im Vorgarten steht. Die Originalrose blüht wie eh und je, wie ich mir habe sagen lassen, in diesem Garten in der Schulstraße. Man stelle sich das vor wie viele Menschen-Generationen sie nun schon seit 1885 überlebt hat. Diese alten englischen Rosen sind unvergleichlich, allein ihr Duft ist betörend, eine Eigenschaft den die modernen Teehybridrosen nicht haben. Eine alte englische Rose ist mit einer modernen Züchtung in etwa zu vergleichen wie eine antiquarische Meissner Porzellanfigur aus der Kändlerzeit mit einer modernen Porzellanfigur aus dem heutigen Kunstgewerbeladen.“

Mittlerweile erfuhr ich, daß der Originalstamm in der Ziebigker Schulstraße das Zeitliche gesegnet hat, ja und meine Senkerrose die hätte den Winter 2010/11 auch kaum überlebt. Von einer einstmals großen Rose blieb so gut wie gar nichts über und ich hatte schon kaum noch Hoffnung, daß diese so traditionsreiche und schöne Rose wieder ausschlägt. Doch, oh Wunder, die wenigen nicht abgestorbenen Teile schlugen wieder aus und jetzt blüht sie sogar wieder, zwar nicht in alter Größe, aber sie blüht (siehe Fotos)! Über so etwas kann man sich freuen!

Gestern schrieb ich einen Beitrag über Else Thomés Schwalbenbuch (http://barrynoa.blogspot.com/2011/07/erinnerung-else-thome-und-ihre.html), erwähnte auch meinen langjährigen Kontakt zu Schwalben, ja ist es da verwunderlich, daß ich ein Lieblingsglas habe, welches mit Schwalben bemalt ist? Und das Tolle, dieses handbemalte Glas ist auch aus der Zeit um 1885 und neben den Schwalben (Rauchschwalben!) ist die englische Rose darauf handgemalt, die „unsere“ Rose ist. Es kann nur so sein, daß zu dem Zeitpunkt um 1885 als mein Urgroßvater Max die Rose pflanzte, diese Rose sehr beliebt war und der entwerfende Künstler bei dieser Glasmanufaktur sie zu den Schwalben fügte, so wie das zu der Zeit üblich war. Daß ich kaum mal aus diesem Glas trinke, um es zu schonen, dies versteht sich von selbst, schließlich ist es mein Lieblingsglas und zu schade um durch Abwasch geschädigt zu werden. Die Freude am Anblick dieses alten Glases aus alter Zeit mit zwei Lieblingsdingen, wie Schwalben und dieser englischen Rose, die macht es selbstverständlich wett nicht aus einem Glas trinken zu können.

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