Mittwoch, 4. Juni 2014

Tod der kleinen Rättin Pfötchen

Es ist ein Trauerspiel wenn ein liebes Haustier stirbt. Die Trauer um so ein Tier ist nicht anders als bei einem Menschen!

Die Crux bei der Haltung von Ratten als Haustiere ist die, das sie nicht sehr alt werden. Im Gegensatz zu einem Hund, den man normalerweise viele lange Jahre hat, ist die Krankheit, Tod und Trauer bei Rattenhaltern Dauerzustand.

Gestern mußten wir leider die liebe kleine Pfötchen einschläfern lassen, dies nach kurzer schwerer Krankheit.

Sträflicherweise nahm ich einige Zeit die Rötung um ihre Augen nicht ernst, nahm an, daß sie sich dort gekratzt hätte. Das war aber nicht der Fall, sondern äußeres Zeichen einer inneren Erkrankung. Erst gestern, nachdem auch noch Atemprobleme hinzu kamen, also zur Tierärztin. Dort im Wartezimmer atmete Pfötchen schon schwer mit deutlich sichtbarer Flankenatmung. Die Tierärztin gab eine Entwässerungsspritze, wie man sie auch bei herzkranken Menschen gibt und verschrieb Wassertabletten. Statt einer Verbesserung trat eine extreme Verschlechterung ein.

Pfötchen war auch nicht mehr bei ihren Artgenossinnen im Käfig zu halten, sie bettelte auf den Arm genommen zu werden und suchte durch Körperkontakt Hilfe bei uns Menschen. Viele Stunden lang lag sie unruhig bei mir auf der Brust. Kaum entfernte ich mich mal für wenige Minuten von ihr, da schrie sie, so daß man es nicht übers Herz brachte sie allein zu lassen. Ununterbrochen mußte man sie über den Kopf streicheln, was ihr natürlich auch nicht half. Die Atemnot wurde wie bei einem Asthmakranken immer schlimmer, so daß ich gegen 20.00 Uhr den Tierarzt Jürgen Puschke zuhause anrief, der extra wegen ihr zu seiner Praxis kam. Es war nichts mehr zu machen. Nach seiner Aussage wäre sie in der Nacht an dieser schlimmen Atemnot gestorben. Dies hätte extreme Qualen für sie gehabt, so daß wir sie einschläfern ließen.

An Pfötchen hing ich sehr, war sie doch eine kleine Charmeurin die sehr gern mit Menschen schmuste, was nicht alle Ratten in dieser Intensität machen. Es war bezeichnend für ihre Intelligenz, daß sie sich in ihrer Notlage an uns Menschen wandte, dort Hilfe suchte, die wir ihr leider nicht geben konnten. Aber auch die Zuwendung suchte sie als Rudelchefin nicht bei ihren Kolleginnen, sondern bei uns, wohl wissend, daß wir uns bemühen würden und wenn es Hilfe für sie gäbe, dann nur wir sie bringen könnten.

Ich stelle mir vor, wenn wir nicht zuhause gewesen wären und die arme Pfötchen wäre elendiglich allein verreckt, immer darauf wartend, daß wir ihr zur Hilfe eilen würden!!! Das beruhigt mich denn doch ein wenig, daß wir ihr in diesen Stunden beistanden, so wie es sich für Tierhalter gehört. Wenn ich sehe welch minderwertige Typen sich Haustiere anschaffen, diese dann ihrem Schicksal nach einiger Zeit überlassen, eingesperrt in Käfigen, die meistens nicht artgerecht sind, dann kann man nur das Kotzen bekommen über solche Menschen ohne Verantwortungsgefühl gegenüber ihren Tieren. Darum schätze ich Menschen, die frank und frei sagen, daß sie keinen Draht zu Tieren haben, sich auch deshalb keine anschaffen, die sind mir hundertmal lieber als solche, die sich aus einer Laune heraus ein Haustier anschaffen, ohne zu bedenken, was es heißt immer für so ein Tier da zu sein.

Bloglinks zu Pfötchen-Beiträgen:




 
Pfötchen (rechts) mit Blacky in gesunder und glücklicher Zeit

Gestern: Stundenlang mußte ich so mit Pfötchen auf der Couch liegen und sie streicheln

Pfoetchen kurz vor dem Einschläfern beim Tierarzt

Die kleine tote Pfötchen in ihrem Sarg (Zigarrenkiste)
 

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