Freitag, 1. Mai 2009

Der 20. Todestag von Wolfgang Neuss am 5. Mai


Zivilcourage? Rebellengeist? Dies ist in heutigen Tagen Mangelware und die heutigen Sonntagsreden am Kampftag der Werktätigen und Ausgebeuteten am 1. Mai sind schal und kalter Kaffee allenthalben. Allein das Wort "Zivilcourage" wird nunmehr fast nur noch bei sogenannten staatsnahen Aktionen gegen Rechte verwandt. Was soll aber daran zivilcouragiert sein wenn man mit den Wölfen heult und Staatsdoktrin vertritt? Da war z.B. ein Wolfgang Neuss anders gestrickt und bewies besonders im Alter wirkliche Zivilcourage als Rebell gegen das Establishment.

Am 5.5.2009 jährt sich der 20. Todestag von Wolfgang Neuss. Aus diesem Grund bringt das Fernsehen in ein paar Tagen den derzeit neuesten Dokumentarfilm über das Leben und Schaffen von Neuss mit dem Titel „Neuss Testament“. Filmemacher Rüdiger Daniels besuchte Wolfgang Neuss kurz vor seinem Tode und interviewte ihn. Später recherchierte er im Umfeld von Neuss und ein Doku-Film entstand. Am kommenden Montag den 4. Mai um 21.00 zeigt der RBB diesen Film und ebenfalls am 4. Mai wird er vom WDR um 23.15 wiederholt. Bestimmt hörenswert wird auch im Radio WDR 3 am 5.5. 2009 die Sendung „Zeitzeichen“ um 17.45 werden, wo es ebenfalls um Wolfgang Neuss gehen wird.

Wolfgang Neuss zählt zu meinen Lieblingskabarettisten und auch als politischen Menschen habe ich ihn zeitlebens bewundert, besonders als alternder Hippie und Linker rang er mir immer Bewunderung ab, gerade weil er in höherem Alter so ein Rebell war. Aber auch in seinen Filmen aus den 50er und 60er Jahren gefiel er mir immer ausnehmend gut.
1950 wurde Neuss in Berlin zusammen mit Wolfgang Müller für das Kabarett "Die Bonbonniere" engagiert, wo er u. a. mit Ursula Herking spielte. 1951 trat er als "Mann mit der Pauke" öffentlich auf und noch heute ist er als der „Mann mit der Pauke“ den Menschen im Gedächtnis geblieben. 1952 ging er zu dem bekannten Kabarett "Die Stachelschweine", wo er Regie führte, Stücke schrieb und selber auf der Bühne stand. 1958 spielte er einen Räuber in „Das Wirtshaus im Spessart“ und wer kennt nicht heute noch sein mit Wolfgang Müller im Duett gesungenes Lied „Ach das könnte schön sein“, ein wahrer Evergreen. Zwei wirkliche informative Links möchte ich einfügen, die den Lesern meines Blogs den unvergessenen Wolfgang Neuss näher bringen werden.

http://www.steffi-line.de/archiv_text/nost_filmdeutsch2/14n_neuss.htm

http://www.contraermusik.de/kuenstler/neuss/index.php

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