Freitag, 14. Mai 2010

Julius Meinl 1967 in der DDR



1967 in der DDR! In den Lebensmittelläden sah es trist aus, Spezialitäten oder Delikatessen waren absolute Mangelware. Desto mehr freute man sich wenn man Pakete aus dem Westen bekam. Der Westen war nicht nur Westdeutschland, sondern wenn man Glück hatte, dann bekam man auch aus anderen westlichen Ländern ein Paket, so wie wir einmal aus Österreich. Eine frühere Arbeitskollegin meiner Mutter lebte dort. Eigentlich bestand kein Kontakt zu ihr, aber diese Linzerin hatte in Dessau noch einige Sachen und meine Eltern organisierten, daß sie diese per Spedition bekam und zum Dank durften wir uns aus einem Katalog für so und so viele Schilling Waren für ein Paket aussuchen. Diesen Katalog habe ich heute noch, siehe Scans. Damals hielt ich die Lebensmittel darin für die Krönung von Delikatessen, so fasziniert war ich von dem Angebot. Der Katalog war von Julius Meinl, einer großen österreichischen Firma, siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Meinl . Niedlich und mit hohem Wiedererkennungswert das Logo der Firma Meinl, ein Mohrenkopf mit Fes, der ein wenig an den Sarotti-Mohren erinnert. Absurd das politische Theater welches heutzutage um dieses Logo von angeblich politisch korrekten „Gut“-Menschen veranstaltet wird. Diese pseudofortschrittlichen Spinner führen sich auf wie die Stasi in der DDR, die jedes Wort der Bürger auf die ideologische Goldwaage legte und in Abweichlern vom damaligen Sprachgebrauch der vermeintlich reinen Lehre Feinde des „Fortschritts“ sah, siehe:
http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/349610/index.do  
Wenn diese sprachliche Inquisition weitere Sumpfblüten treibt, dann wird ein Bäcker der in seinem Laden „Negerküsse“ verkauft mit Gefängnisstrafe rechnen müssen und wer etwa Schallplatten oder CD´s von Alexandras Schlager „Zigeunerjunge“ zuhause versteckt, der wird mit Hausdurchsuchungen, Beschlagnahmen und ebenfalls Gefängnis rechnen können!?
Neben den Scans aus dem Meinl-Katalog von 1967 noch ein Foto eines Werbeschildes aus Emaille (ganz oben) und eine alte Blechbüchse mit Kaffee (ganz unten) mit dem Meinl-Mohren.

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