Samstag, 1. Februar 2014

B.N. und die LDZ: Der Toko-Tukan



Wer meinen Blog seit längerer Zeit liest, der weiß, daß ich in jungen Jahren auch mal bei der LDZ (Liberal-Demokratische-Zeitung) gearbeitet habe, allerdings nur in der Lokalredaktion Dessau, also nicht in Halle, wo der Sitz der Hauptredaktion war, denn die LDZ war die Zeitung der Liberaldemokraten für die damaligen Bezirke Halle und Magdeburg. Viele der damaligen Artikel die ich schrieb und viele der Fotos die ich für die Zeitung schoss, die sind mir so gut wie nicht mehr erinnerlich, obwohl es manchmal etwas aufwendigere Reportagen waren, so z.B. zu den alle zwei Jahre in Dessau stattfindenden Ballettwettbewerben der DDR.




Zwei winzig kleine Beiträge sind mir allerdings noch in guter Erinnerung und die Zeitungen in denen sie standen, die habe ich auch aufgehoben, weil sie etwas bewirkten und zwar für einen Toko-Tukan. Dieser Vogel tat mir leid, denn er war in einer Zoohandlung in einem kleinen Käfig eingesperrt und er fand keinen Käufer, da ziemlich teuer. So ein exotischer Vogel gehörte meiner Meinung nach auch nicht in Privathand, oder derjenige der müßte schon eine riesige Voliere haben, alle andere wäre Tierquälerei. Zu DDR-Zeiten waren zwar kritische Berichte nicht gern gesehen, aber dennoch konnte man Kritik üben, wenn dies sich im Rahmen hielt. Mein Minibeitrag erschien und tatsächlich kaufte darauf hin der Rat der Stadt den Vogel (siehe altes Foto) und er erhielt eine schöne große Voliere.



Wie man lesen kann, mußte ich nachhaken, denn einige Zeit lang sah man den Vogel in dieser Voliere nicht, man hatte ihn im Tierpark im Nichtpublikumsbereich untergebracht. Dort war er zwar nicht mehr in einem so winzigen Käfig, aber eine extra große Voliere war es auch nicht, wie ich bei einem Besuch im Tierpark feststellen mußte. Also in der LDZ noch einmal nachgehakt und siehe da, er bekam eine sehr große Voliere im Publikumsbereich! Leider lebte der Vogel nur 2 Jahre im Dessauer Tierpark, er verstarb an Tuberkulose, wie man mir mitteilte. Auf jeden Fall hatte er in seiner Lebenszeit nicht in einem kleinen Käfig vegetieren müssen, das war mir wichtig.

Rückblickend muß ich feststellen, daß man als Zeitungsmann zu DDR-Zeiten auf kommunaler Ebene mit Artikeln mehr erreichen konnte, als das heute der Fall wäre. Ich kann mir nicht vorstellen, daß heutzutage das Rathaus auf so einen Artikel reagieren würde und z.B. einen exotischen Vogel aus einer Zoohandlung holen würde. Heutzutage ist das Rathaus nicht für die Bürger da, sondern die Bürger haben für das Rathaus, die „Obrigkeit“, da zu sein, jedenfalls hat man allenthalben diesen Eindruck.




Hier mehr über meine Arbeit bei der LDZ:

http://barrynoa.blogspot.de/2008/01/altes-bn-als-reporter-bei-der-ldz-teil.html



 

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