Sonntag, 17. August 2014

Zum gestrigen Tode von Peter Scholl-Latour

Unbedingt lesenswert, wie alle Bücher Scholl-Latours  

Peter Scholl-Latour ist tot! Er starb gestern im Alter von 90 Jahren. Eigentlich ein hohes Alter und Zeit zum sterben, aber ihm hätte ich ein Alter wie Methusalem gewünscht, denn Peter Scholl-Latour hob sich wohltuend von all den derzeitigen widerlichen Mainstream-Journalisten und Mainstream-Publizisten ab.

Er war ein wirklich kluger Mann! Schade, daß so ein Mann nicht Bundeskanzler oder Bundespräsident geworden ist! Das war natürlich nicht möglich, denn die herrschenden Mainstreamer haben so etwas schon im Ansatz verhindert, sehr zum Schaden des Landes. Statt einem durch und durch rational denkenden Scholl-Latour hatten und haben wir Typen wie einen Wulff oder einen Gauck an der Spitze.

Gestern wurde bei BR-Alpha zu später Stunde anläßlich seines Todes ein Interview wiederholt, welches er als 89jähriger gegeben hatte. Trotz seines hohen Alters - Scholl-Latour souverän und sehr, sehr klug, die Interviewerin dagegen, wie fast immer im Fernsehen, eine typische in fertigen Schablonen denkende und sprechende Mainstreamerin, welche die wohlbekannten dummen Vorurteile in ihre Fragen einfließen ließ. Sie konnte nur dumm aus der Wäsche gucken, als Scholl-Latour all die bisherige außenpolitischen Fehler des Westens aufzählte, vor denen er schon vorher gewarnt hatte: Afghanistan, Iran, Syrien, Ukraine usw. Was sollte sie auch dagegen setzen, gegen seine Sicht der Dinge, daß er sich wunderte, daß der Westen den Iran zu einem Feind abstempelte, Saudi-Arabien dagegen zu einem Freund, wo doch der Iran viel liberaler ist als das reaktionäre Saudi-Arabien, welches die schlimmsten Islamisten weltweit unterstützt, wo der Iran eines der wenigen orientalischen Länder ist, wo Juden frei ihren Glauben leben können. Genauso in Syrien, einem viel liberaleren Land als die Länder des Umfeldes es sind, die Freunde des Westens sind, wo Frauenrechte geachtet werden, es Religionsfreiheit gibt, wo christliche Kirchen unbehelligt wirken können - wohlgemerkt das Syrien eines Präsidenten Assad, der zum Buhmann des Westens erklärt wurde, wohingegen die Rebellen vom Westen, besonders vom Nato-Staat Türkei, unterstützt werden, Rebellen die all die Freiheiten auf ihrem „befreiten“ Gebiet abgeschafft haben, die mit Terror und Unterdrückung der Frauen und der christlichen Minderheit reagieren.

All das und vieles mehr nahm Scholl-Latour in diesem Interview aufs Korn, was natürlich den Mainstreamern nicht paßt, die wahrscheinlich froh sind, daß ein solch kluger Mann ihre Betonköpfigkeit nicht mehr enttarnen kann. Vom Fernsehschirm als Journalist schon lange verbannt, wirkte Scholl-Latour dennoch als Auslandsjournalist der Spitzenklasse. Statt auf dem Bildschirm war er nun in den Buchläden zu finden, einem Medium welches die Herrschenden nicht so stark kontrollieren können wie Rundfunk, Fernsehen und Presse.

Sich das Interview mit Peter-Scholl-Latour anzuschauen, ist unbedingt interessant, gerade was die derzeitige Weltlage angeht und die weltpolitischen „Baustellen“ des Westens, die „Baupfusch“ waren und sind:

http://www.ardmediathek.de/tv/alpha-Forum/Peter-Scholl-Latour-Journalist-Autor-u/ARD-alpha/Video?documentId=20100054&bcastId=14912942  

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