Donnerstag, 14. Juli 2016

AfD: Der Spalter Jörg Meuthen und der "Fall" Wolfgang Gedeon

Nicht ein Wolfgang Gedeon ist ein Problem für die Partei „Alternative für Deutschland“, sondern der Co-Vorsitzende der Partei Jörg Meuthen, das AfD-Hätschelkind der Mainstreammedien. Schon immer wollte er die AfD als etwas konservativere FDP verorten, Systemkritik war ihm immer schon fremd. Er hätte schon damals mit einem Lucke oder Henkel aus der Partei austreten sollen, so wird er ein ewiger Störenfried und Spalter sein und die AfD wäre dann eine Partei wie jede andere der derzeitigen Systemparteien und nicht mehr wählbar, würde auch ein klägliches Dasein als 5 % - Partei fristen, ähnlich der FDP.


Skandalös sein Vorgehen wegen des Landtagsabgeordneten Wolfgang Gedeon. Dessen umfangreiche Bücher wurden von Hetzorganisationen akribisch durchgeforstet und unter zehntausenden Sätzen entdeckte (Wer suchet, der findet!) man angebliche antisemitische Äußerungen. Nur, die Staatsanwaltschaft, die auch Gedeons Bücher kennt, sah keinen Anlaß ein Verfahren wegen antisemitischer Äußerungen einzuleiten. Meuthen interessierte das nicht, stellte den Antrag Gedeon aus der Fraktion auszuschließen, drohte damit, daß er sonst vom Fraktionsvorsitz der AfD im BW-Landtag zurücktreten würde. Er bekam nicht die erforderliche Mehrheit und hielt sein Versprechen nicht, vom Fraktionsvorsitz zurück zu treten. Die Fraktion einigte sich darauf eine unabhängige Kommission einzusetzen, die Gedeons Bücher nach antisemitischen Äußerungen durchforsten sollte und die eine unabhängige Einschätzung abgeben sollte. Ergebnisse sollten im September vorliegen, dann wollte die Fraktion entscheiden, Gedeon bot an, solange sein Mandat ruhen zu lassen.

Das paßte Meuthen nicht, er wollte kein unabhängiges Gutachten, weil er befürchten mußte, daß die Kommission zu dem Ergebnis kommen würde, daß Gedeon kein Antisemit wäre und er trat mit einer Gruppe anderer aus der AfD-Fraktion aus, war auch nicht zu bewegen, wieder zurück zu kehren, nachdem Frauke Petry Gedeon überredet hatte endgültig aus der Fraktion freiwillig auszutreten, ja Meuthen wollte sogar bewirken, daß Frauke Petry den Landtag nicht betreten dürfe, um mit der AfD-Fraktion zu sprechen. Meuthen geht also völlig auf Konfrontation und nicht ein Gedeon ist ein Problem in der AfD, sondern ein Meuthen, der systematisch der Partei schadet. Er sollte schleunigst aus der AfD ausgeschlossen werden, ansonsten macht er diese Partei weiter kaputt.


Zu Wolfgang Gedeon, aus: http://www.rotermorgen.info/

Nun zurück zu Wolfgang Gedeon. Die bürgerliche Hetzpresse und die AfD-Führung werfen ihm „Antisemitismus“ vor. Dabei steht Gedeon für das Existenzrecht Israels ein und beklagt, daß mit den islamischen Einwanderern Antisemitismus nach Deutschland käme. Er bekämpft, allerdings etwas verworren, nur eine rechtsradikale Form des Judentums, den Zionismus.

Was soll daran so sehr verwerflich sein? Wenn man den Islamischen Staat oder den saudischen Wahabismus kritisiert, ist man deswegen noch lange kein Moslemfeind.

Wenn man einen baptistischen Pfarrer kritisiert, der sagt, daß in Orlando zu wenig Schwule getötet worden seien, ist man deswegen noch lange kein Antichrist.

Der Kölner Stadtanzeiger macht aus ihm gleich einen „Judenfeind“.

Wir kritisieren Wolfgang Gedeon anders. Sein Übergang zum bürgerlichen Konservatismus scheint darauf zu beruhen, daß er scheinbar nur „Politik“ gemacht hat. Wo gibt es von ihm eine Abrechnung mit marxistischer Philosophie oder Ökonomie? Uns ist nichts bekannt.

Ganz augenscheinlich wird seine idealistische Verirrung in seinem Buch „Grüner Kommunismus, Abschnitt Naturalistischer Evolutionismus: „Noch weniger kann der Naturalismus zum Anfang der Welt, also zum Übergang von Nichts zu etwas, von der Nichtmaterie zur ersten Form von Materie, irgendetwas Relevantes aussagen. Die derzeit gültige „Urknall-Theorie“ der hierfür zuständigen Physiker kann diesen Übergang auch nicht erklären. Diese Theorie besagt nur: Das durch die Physik erfassbare Raum-Zeit-Universum ist vor etwa 14 Milliarden Jahren durch einen sog. „Urknall“ entstanden. Mit diesem Punkt also beginnt erst die Wirkung der physikalischen Gesetze, weshalb jenseits dieses Punktes mit ihnen keine Aussage gemacht werden kann. Welche Kosmen und Formen von Kosmen, welche Modalitäten des Seins „vor“ der Raum-Zeit-Erscheinung dieses Kosmos existent waren – darüber weiß die Physik gar nichts. Einige indische Physiker vermuten – entsprechend ihrer religiösen Prägung -, der Urknall stelle nur das Ende eines maximalen Kontraktionsprozesses von Materie dar und gleichzeitig den Anfang eines neuen Expansionsprozesses. Das alles ist aber nicht Physik, sondern Philosophie und gegenüber dem, was seit Jahrhunderten an Philosophie und Religion hier diskutiert wird, eher primitiv – insbesondere die Vorstellung, daß bei den entscheidenden Zäsuren der Weltevolution der Zufall die entscheidende Rolle gespielt haben soll. Der Glaube an Gott wird durch den Glauben an den Zufall ersetzt, was man „Koinzidentismus“ nennen könnte und als rational wenig plausibel verwerfen sollte.“

Die religiösen indischen Physiker (Buddhisten, Hinduisten?) scheinen materialistischer zu sein. In der Natur geht nichts verloren. Einstein bewies dies durch die Äquivalenz von Masse und Energie , E = mc2.

Die Theorie vom absoluten Anfang und Ende, der Schöpfung ist die Wurzel jeder Religion.

Bibel, Johannes Kapitel 1:“Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.“

„Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.“

(Offenbarung 22,13)

Eben weil sich der einzelne Mensch nur erlebt von der Geburt bis zum Tod, von der Eizelle/Sperma bis zur Erde/Asche kann er sich die Ewigkeit nicht vorstellen. Er kann sich nicht vorstellen, daß er nur ein kleines Detail zwischen Vorfahren und Nachkommen, zwischen Atomen, Einzellern, Affen, Neandertalern und Zukunftswesen ist. Deswegen braucht er einen Schöpfergott.

Ganz unsinnig wird Gedeon, wenn er auf die Chemie zu sprechen kommt: “Der Naturalismus kann mit seiner darwinistischen Evolutionstheorie die entscheidenden Zäsuren, die in der biblischen Schöpfungsgeschichte als verschiedene „Tage“ charakterisiert sind, nicht erklären; so zum Beispiel nicht den Sprung von der anorganischen Materie zum organischen Leben. Es ist der Biologie nach wie vor nicht gelungen, und es wird ihr auch nicht gelingen, aus rein anorganisches Material organisches Leben zu kreieren.“

Hier stellt sich Gedeon auf die Seite der amerikanischen Kreationisten. Selbst die Katholische Kirche, aus der Gedeon als Student ausgetreten war, anerkennt die Darwinsche Evolutionstheorie.

Die Chemie beschäftigt sich mit den Elementen des Periodensystems, die es im ganzen Weltall gibt. Die organische Chemie beschäftigt sich mit dem Element Kohlenstoff, aus dem die Pflanzen und die Tierwelt aufgebaut sind, die anorganische z.B mit Silicium, Calcium oder Neon, aus denen die Gesteine, Gase usw. aufgebaut sind. Da ist nichts prinzipielles , qualitativ anderes dran. Den Kohlenstoff gibt es auch anorganisch z.B als Diamant, Graphit, Fullerene, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid. Kohlenstoff hat durch seine 4 Außenelektronen und seine mittelstarke Elektronegativität eine sehr gute Bindungsfähigkeit und kann am meisten Ketten, Ringe und andere Konfigurationen bilden. Das ist der wissenschaftliche Hintergrund und kein göttlicher Sprung von der anorganische Materie zum organischen Leben wie Gedeon meint.

Erst vor nicht langer Zeit hat ein internationales Forschungsteam nach der Auswertung von Massenspektren der Rosetta-Mission auf der Gaswolke des Kometen 67P/Tschurjumow- Gerassimenko zweifelsfrei die Aminosäure Glycin, Methylamin, Ethylamin und Phosphor nachgewiesen.

Auch die Universität Nizza erzeugte im Labor aus Wasser, Ammoniak, Methanol und Kohlendioxid unter simulierten Weltraumbedingungen in Eis und Staubpartikeln eine Vielzahl von Aminosäuren und Zuckern, den Grundbausteinen von Proteinen und RNA. Bei weiteren Versuchen entstand sogar ein leichtes Übermaß an sogenannten linkshändigen Aminosäuren – eine weitere Besonderheit irdischen Lebens.

Die Entstehung des Lebens ist also keine göttliche Schöpfung oder Zufall, sondern eine statistische Wahrscheinlichkeit.

Für Wolfgang Gedeon war anscheinend der Maoismus, Marxismus-Leninismus nur eine Ersatz-Religion. Er hätte sich mit den Grundlagen des Marxismus, den dialektischen Materialismus und der marxistische Ökonomie befassen sollen. Heute ist er sogar hinter die Katholische Kirche zurückgefallen. Das ist der eigentliche Skandal, nicht die Mossad-Verleumdungen, ein sogenannter Antisemitismus.

 
Über den Genossen Wolfgang Gedeon:
 
Wolfgang Gedeon mit Akkordeon (roter Stern)
 
Der frühere Wolfgang Gedeon war jedoch gegen die Mauer und Mitglied der Roten Garde, der Jugendorganisation der KPD/ML. Gedeon verkaufte auf Marktplätzen den „Roten Morgen“, obwohl er Arzt war. Die meisten Küppersbusch-Arbeiter gingen zu Gedeon. Das sah die Betriebsleitung nicht gerne, weil er als „Aufrührer“ vor Küpperbusch den „Roten Morgen“ verkaufte. In seiner Praxis hingen Bilder aus Albanien, der „Rote Morgen“ und der Roman „Kommissar Memo“ des albanischen Schriftstellers Dritero Agolli lag immer Wartezimmer aus. Wolfgang Gedeon kandidierte auch in Gelsenkirchen für die KPD/ML. Er beteiligte sich auch an einer Aktion gegen die Schließung der kleinen Krankenhäuser im Raum Gelsenkirchen/Essen. Damals bekam Wolfgang eine Strafe wegen eines Flugblatts zur Aktion. In der Agitprop-Gruppe Pfeffermühle spielte er Akkordeon. Er war allseits beliebt als Arzt und Genosse. Gleichzeitig war er noch Mitglied bei den Ärzten gegen Atomkraft und Krieg und bei der Volksfront gegen Faschismus und Krieg. Mitte der 80er Jahre trat Gedeon aus der KPD/ML aus, war aber noch aktiv in der Anti-AKW-Bewegung und Friedensbewegung. Er war auch noch Vereinsarzt vom ASG (Arbeiter-Sport-Gemeinschaft) Ückendorf.

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