Dienstag, 3. Dezember 2013

Die Cartoons des Dessauers Heinz Rammelt, ein Vorbild für Hannes Hegen?




Obige Frage stellte sich mir, denn angeregt durch die Emails und Gastbeiträge von dem Comiczeichner Rainer Schlewitt im Blog, der ein großer Fan des „Mosaik“ (Digedags) ist, siehe die diversen Blogbeiträge im November rund um das „Mosaik“, machten sich Antikhändler Neumann und ich uns auf die Spur von Verbindungen des „Mosaik"-Schöpfers Hannes Hegen zu Dessauer Künstlern und Sammlern und wurden fündig.

Da ich schon früher einen guten Kontakt zu dem Dessauer Künstler Heinz Rammelt hatte, siehe: http://barrynoa.blogspot.de/2009/10/bn-und-heinz-rammelt.html, http://barrynoa.blogspot.de/2013/02/fastnacht-im-dessauer-klub-der.html, http://barrynoa.blogspot.de/2009/10/bn-und-olaf-rammelt.html, wußte ich natürlich auch um dessen Kontakte zu Hannes Hegen. Ich wage sogar mal die These, daß Hegen durch Rammelt zu seinem späteren Comicstil kam, denn Rammelt hatte schon typische Comic-Cartoons geschaffen als Hegen noch als Johannes Hegenbarth ganz im naturalistischen Stil zeichnete, dies war zu seiner Zeit als Student an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig von 1947-1950. Damals signierte er noch mit Johannes Hegenbarth, seinem bürgerlichen Namen, so auch die Grafik eines Elefanten die Neumann dieser Tage bei einem Dessauer Sammler erwerben konnte, siehe Kopierschutz-Scan oben (darunter eine Elefanten-Grafik von Heinz Rammelt von 1960 mit persönlicher Widmung an mich).

Eigentlich kann man Heinz Rammelt als den ersten Comiczeichner der DDR bezeichnen, noch vor Hannes Hegen, denn seine Tierfiguren, die er nicht nur in Einzelbildern zeichnete, sondern auch in Bildgeschichten, da denke man nur mal an seine über 70 Dia-Kinderfilme, die waren doch schon reinste Comic-Cartoons. Nicht umsonst wurde und wird Rammelt auch als „Walt Disney des Ostens“ bezeichnet, siehe: http://www.interartshop.de/Kuenstlerin/Maler-und-Grafiker/Heinz-Rammelt. Schaut man sich Cartoons der beiden Künstler an, die zwischen 1950 und 1955 entstanden, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß Hegen sehr viel von Rammelt lernte. Bedenkt man auch, daß Hegen ja nicht nur die Figuren der Digedags schuf, sondern auch viele Tierfiguren, die bekanntlich zwei mal sogar als eigenständige Handlungen in den Mosaikheften Nr. 3 und Nr. 5 erschienen, dann wird dies besonders deutlich, zumal sie sich auch persönlich kannten und schätzten. Auf jeden Fall war schon vom Zeitablauf her Heinz Rammelt der Cartoonist der eher noch als Hegen diesen Stil zur Meisterschaft brachte.

Wäre diese Künstlerbekanntschaft der beiden nicht gewesen, dann würde es in Dessau auch heute wahrscheinlich keine Sammler geben, die Frühwerke von Hannes Hegen in ihrem Besitz haben, denn es war Rammelt, der selbst einige Grafiken von ihm besaß und Hegen zur damaligen Zeit hier bekannt machte, denn bevor das „Mosaik“ erschien, war Hannes Hegen (damals noch Johannes Hegenbarth), ein ziemlich unbekannter Künstler.

Für mich als Fan der Digedags interessant, auch eine Vorstufe der 3 Digedags zu sehen, die sich im Besitz eines Dessauer Sammlers befindet, von dem auch obiger Elefant stammte, daß die Nasen der drei fast größer waren als die Körper und die Digedags eher mißgestalteten Gnomen ähnelten, als den niedlichen Figuren die wir Leser aus den „Mosaik"heften kennen.

Unten noch eine Kohlezeichnung aus einer Dessauer Cartoon-Sammlung, so wie sie Heinz Rammelt fast schon fließbandmäßig bei Veranstaltungen als „Meister Tusche“ zeichnete.

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