Mittwoch, 13. Mai 2015

Die überbewerteten angeblichen 10 Gebote Gottes des jüdischen Moses



Es ist schon mehr als absurd, wenn Atheisten oder Pantheisten ausgerechnet den jüdischen Moses zum Kronzeugen für moralische Richtlinien anführen, ausgerechnet einen Mann, der, wenn er denn heute seine angeblich von Gott übermittelten Gebote uns mitteilen würde, höchstwahrscheinlich in die Psychiatrie eingeliefert würde, wie das vielen psychiatrisch Kranken geht, die sich für Gottesboten halten. Sogar atheistische Tierrechtler berufen sich oft auf das Gebot „Du sollst nicht töten“ und meinen in Berufung auf Moses diesem Gebot Nachdruck zu geben, auch wenn sie ansonsten biblische Bezüge ablehnen. Dies ist unlauter und auch überhaupt nicht stimmig, denn dieser Moses war eben kein Mensch der Tieren die gleichen Lebensrechte zugestehen wollte wie Menschen, sondern er sah sie als essbar an und er propagierte das auch, wie so ziemlich alle nachfolgenden jüdischen Propheten und Religionslehrer, auf denen bekanntlich sowohl das Christentum, wie auch der Islam sich bezog, wo die gleichen Positionen eingenommen wurden.

Weshalb sich ausgerechnet die religiösen Vorstellungen eines kleinen Wüstenvolkes aus dem fernen Palästina sich in Europa und dann in der gesamten westlichen Welt durchsetzen konnten, dies wissen Geschichtsinteressierte: Weil die Apostel Petrus und Paulus erkannten, daß Rom der damalige Machtpunkt der ihnen bekannten Welt war, und wenn man von dort aus missionierte, man einen Chance hätte, das Christentum weit zu verbreiten, was auch gelang. Als dann durch List und Tücke und viel Zufall die römischen Herrscher das Christentum als Religion annahmen, da waren der Expansion keine Grenzen mehr gesetzt und auch die nachfolgenden Herrscher verbreiteten das Christentum auf weite Gebiete, meistens zwangsweise mit Feuer und Schwert. Andere Apostel waren nicht so erfolgreich. So begründete zwar der Apostel Thomas das Christentum in Indien, aber es konnte sich gegenüber dem Hinduismus kaum behaupten und blieb eine Randerscheinung, bis es mit der Ankunft der Portugiesen an der Malabarküste fast völlig aufgerieben wurde. Die Portugiesen hatten nichts besseres zu tun, als mit Gewalt und der Inquisition, die ganz besonders grausam in Goa wütete, das Christentum eines Paulus und Petrus in Form des Katholizismus den indischen Thomaschristen aufzuzwingen.

Die 10 angeblichen Gebote eines Moses traten aus machtpolitischen Gründen durch die Vorherrschaft des Christentums in der Welt ihren Siegeszug an, was ihnen nicht zukommt, denn es gibt hunderte, wenn nicht gar tausende „Gottespropheten“, die nur deshalb nicht mit ihren Geboten und Lehren bekannt wurden, weil sie diese nicht durch Feuer und Schwert den Menschen aufzwangen und deshalb entweder gänzlich nicht der Nachwelt überliefert wurden oder nur in Fragmenten bei unbedeutenden kleineren Religionsgruppen. Da denke man nur an die vielen christlichen gnostischen Evangelien, die den Schriftenverbrennungen der Kirche zum Opfer fielen, wie das Ebionäer-Evangelium, welches eines Vegetarismus predigte, oder die religiösen Schriften der Jainas, den sogenannten „Wegbereitern“, die viel wertvollere und moralischere Gebote verkündeten als es je die grausamen mosaischen Gesetze, Gebote und religiösen Schriften vermitteln, mit ihren Tieropfern, ihren sonstigen vielen Brutalitäten eines rachsüchtigen Regionalgottes, der durch die weltgeschichtlichen Machtverhältnisse allmählich zum Gott der Juden, Christen und Moslems mutierte.

Warum moderne Atheisten und Pantheisten noch immer sich fast nur auf einen jüdischen Moses berufen, nie auf z.B. Religionslehrer der Jainas oder der Shintoisten, das ist mir schleierhaft, denn deren Schriften kann man mittlerweile genau so in deutscher Sprache lesen, wie den Juden Moses. Sogar die deutschen Sozialfaschisten unter Ulbricht, ansonsten atheistisch ausgerichtet, nahmen sich die 10 Gebote eines Moses zum Vorbild für ihre „10 Gebote der sozialistischen Moral“, ein Zeichen wie weit jüdische Religion in die Denkmuster kleinbürgerlicher Ideologie gedrungen ist.
Die oben abgebildete Grafik des deutschen Lebensreformers und Künstlers Fidus, siehe auch: http://barrynoa.blogspot.de/2015/05/die-vegetarische-bewegung-vor-100.html, mit dem Titel „Du sollst nicht töten“ bezieht sich nicht auf ein Gebot Moses, denn die Lebensreformbewegung wollte ausdrücklich mit den alttestamentlichen Denkweisen nichts zu tun haben, sondern sich von ihnen befreien.

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