Freitag, 23. März 2018

Auch "Bares für Rares" weiß nicht alles: Bild von Karl Rudolph Sohn

Als „Bares für Rares“ - Fan schaue ich an sich jede Sendung an, aber ab und zu verpasse ich auch mal eine. Aber zum Glück werden die Sendungen wiederholt und so geschah es mit der 154. Sendung dieser Tage. Dort wurde unter anderem ein Oelbild des Malers Karl Rudolph Sohn (https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Rudolf_Sohn) vorgestellt. Experte Albert Meyer schätzte das Bild auf 800,- Euro, weil der abgebildete Junge darauf unbekannt sei. Würde der Abgebildete bekannt sein, so könnte so ein Bild von Karl Rudolph Sohn durchaus 3.000,- Euro erzielen, so Meyer. Das Bild wurde nicht von den Händlern angekauft, da die Verkäufer mit 600,- Euro nicht einverstanden waren.

Nun können Kunstexperten nicht alles wissen, auch die Experten von „Bares für Rares“ nicht, aber bei ein wenig mehr Recherche wären sie auch darauf gekommen, wer der Abgebildete auf dem Bild ist. Es ist der jüngste Sohn des Malers, Karli (1882-1966), der 1890 im Alter von 8 Jahren von seinem Vater gemalt wurde. Wie die anderen beiden Brüder, wurde auch Karli später ein bekannter Maler, siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Karli_Sohn-Rethel.


Ich kenne das Bild von alten Fotos, die die Sammlung des Kunstsammlers Dr. Hellmuth Allwill Fritzsche (1901-1942) zeigen (http://barrynoa.blogspot.de/2008/03/bn-und-hellmuth-allwill-fritzsche.html), die ich bei der Kunstwissenschaftlerin Charlotte Timmling, in meiner Zeit als Mitarbeiter (http://barrynoa.blogspot.de/2008/02/charlotte-timmling-und-bn.html), bei ihr einsehen konnte. Neben Bildern von Timmling und Oelze hatte Fritzsche auch dieses Bild des jungen Karli bei sich hängen. Da Fritzsche sich wie Karli in Italien einige Zeit aufhielt, ist anzunehmen, daß sich beide dort trafen und Fritzsche das Bild erwarb.
Die Sendung:



Das besagte Bild:



 

Karli Sohn Rethel, gemalt von Werner Heuser 1903:



Karlis jüngere Schwester Mira (1884–1974), gemalt 1987 von Karl Rudolph Sohn:



Keine Kommentare: