Mittwoch, 6. Juni 2018

Alexander Gaulands Fliegenschißrede

Deutsche Lichtgestalt: Georg Büchner (1813-1837)

Alle Welt, d.h. die volksfeindliche Systemwelt, regt sich auf über die Rede von Alexander Gauland, wo er die 13 Jahre Herrschaft der Nazis als Fliegenschiß in der 1000jährigen Geschichte Deutschlands bezeichnete.

13 Jahre sind ja nun wirklich auf 1000 Jahre gerechnet extrem wenig und Dreck am Stecken haben auch andere Nationen, die allerdings ihre eigenen Schandtaten nicht, wie die Deutschen, mit einer Erinnerungskultur bedenken, da denke man nur mal an die USA mit ihrer Ausrottung der Indianer, der Sklavenhaltung der Schwarzen noch im 19. Jahrhundert, die vielen Vernichtungskriege der USA allein nach 1945, siehe Korea, Vietnam oder Irak oder man denke an die Belgier, die Millionen von Kongolesen folterten, töteten und versklavten.

Aber wenn Gauland von den restlichen 987 Jahren deutscher Geschichte in positiven Tönen spricht, dann muß ihm widersprochen werden. Positiv war in den 1000 Jahren so gut wie gar nichts, jedenfalls war es nur wenig, worauf die Deutschen stolz sein können. Stolz können sie sein auf einen Thomas Müntzer, der die Bauern anführte, die sich gegen Leibeigenschaft und gnadenlose Ausbeutung durch die Feudalherren wehrten. Stolz sein können die Deutschen auf die Novemberrevolution 1918 und die Revolutionäre Liebknecht und Luxemburg. Stolz sein können die Deutschen auf die 50er Jahre in der DDR, wo eine grundlegend Umwälzung der Gesellschaft erfolgte und stolz sein können die Deutschen auf die 68er Bewegung in Westdeutschland, die eine Bewegung zu mehr Freiheit war.

Alles andere ist Dunkelgeschichte, angefangen von der blutigen Unterwerfung der heidnischen Sachsen zum Christentum durch die fränkischen Herrscher (Hitler selbst soll den Frankenherrscher Karl den Großen bei einem seiner Tischgespräche im Führerhauptquartier am 4. Februar 1942 als „einen der größten Menschen der Weltgeschichte“ gerühmt haben, weil er es fertiggebracht habe, „die deutschen Querschädel zueinander zu bringen“. Am 31. März 1942 führte Hitler aus, daß er den Chef-Ideologen der NSDAP Alfred Rosenberg davor gewarnt habe, „einen Heroen wie Karl den Großen als Karl den Sachsenschlächter zu bezeichnen“). Ebenso dunkel, die gesamte Zeit des Feudalismus mit der gnadenlosen Ausbeutung und Unterdrückung der Deutschen durch die Feudalherren und die Kirche, bis hin zur Inquisition und Hexenverfolgung. Ein weiterer deutscher Schandfleck, der Fürstenknecht Luther, der die Feudalherren gegen die aufbegehrenden Bauern aufhetzte, bis sie in mehreren Schlachten niedergemetzelt wurden. Ein weiterer Dunkelfleck sind die 30 Jahre Krieg zwischen den katholischen und protestantischen Herrschern, wobei fast die Hälfte der Deutschen ausgerottet wurden, bis hin zu den vielen unsäglichen Kriegen, welche die Fürsten und Könige in Deutschland anzettelten und unter denen der einfache Bürger schwer zu leiden hatte, da denke man nur an den alten Fritz und seine Eroberungskriege, wo Bürger in die Armee gepreßt wurden, während der „Schöngeist“ Friedrich Prunkbauten errichtete, wie auch die gesamte schmarotzende Adelsschicht Prunkbauten für sich bauen ließ, während das Volk hungerte und in ärmlichen Hütten leben mußte.

Was für widerliche Typen Deutschland regierten ist bekannt und da nicht nur Wilhelm II. und Hitler, sondern auch viele vor und danach. Auch die Weimarer Republik war eine Schandrepublik, wenn man nur an die blutige Niederschlagung der Arbeiteraufstände denkt und an die großen Gegensätze zwischen arm und reich. Während die Kriegsgewinnler rauschende Feste feierten, starben viele einfache Deutsche Hungers.

Nach 1945 wurde unter Adenauer in Westdeutschland die alte Klassengesellschaft restauriert, während in der jungen DDR eine Gesellschaft ohne Ausbeutung versucht wurde zu installieren. Das klappte unter Pieck und Grotewohl sehr gut, doch schon unter dem Revisionisten Ulbricht wurden viele kommunistischen Ideale über Bord geworfen, um dann unter Honecker endgültig zu Grabe getragen zu werden. Der Sozialismus in der DDR entartete zu einem bürokratischen Sozialfaschismus, wo die kleinbürgerlichen Cliquen an der Macht das Volk unterdrückten.

Alles zusammen gerechnet, ist Deutschlands Geschichte eine Geschichte des Dunkels, nur durch wenig Licht erhellt, auf die man nicht stolz sein kann.

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