Aus Anlaß der 800-Jahr-Feier der Stadt Dessau: Heute von mir ein paar alte Postkarten aus meinen Alben mit Motiven von Alt-Dessau. Schön sah es aus, das alte Dessau vor der großen Zerstörung der Stadt am 7. März 1945, aber auch nach 1945 bemühte man sich nach Kräften eine wohnliche Stadt aufzubauen. Schaue ich mir die letzte Postkarte an, welche die Anlagen im Stadtpark vor dem Krieg zeigt, die so noch bis Mitte der 60er Jahre so wunderbar bestanden (Habe ich selber noch so gesehen!), dann kann es einen jetzt grausen was aus dem Stadtpark geworden ist. In der DDR-Zeit ging es unter dem Grünflächenchef Keller schon los, mit der Zerstörung des Parkes. Die Y-Häuser wurden dort hinein gebaut und der herrliche Baum- und Gebüschbestand extrem dezimiert. Nach der Wende wurde dem Park der Rest gegeben, statt des bisherigen Erholungsparkes wurde sukzessive ein Tummelplatz der Multikultiszene daraus und die meisten Bürger meiden seitdem den Park. Nun soll gegenüber der Post auch noch ein Stück Park für ein Gebäude (Bauhaus-Museum) geopfert werden (Beschluß der Landesregierung vor ein paar Tagen). Schlimm, daß wir derzeit von Landespolitikern, Kommunalpolitikern und einer Stadtverwaltung regiert werden die solche Entscheidungen treffen. Die Bürger von Istanbul wehrten sich als deren Obrigkeit im Gezipark ein Gebäude errichten wollte, die Demonstrationen sind weltweit bekannt geworden. Es ist allerdings nicht zu erwarten, daß die Dessauer für "ihren" Park auf die Straße gehen, weil er schon lange nicht mehr "ihr" Park ist.
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