Sonntag, 7. Juli 2013

800 Jahre Dessau: Militaristischer Mummenschanz beim Stadtfest

Oh je, oh je, 800 Jahre Dessau wurden dem Besucher des Dessauer Stadtfestes als ein einziges Heerlager vergangener Militärherrlichkeit verkauft. Statt vielleicht im Dessauer Stadtpark fortschrittliche Dessauer Persönlichkeiten zu ehren - der letzte Direktor des Dessauer Bauhauses, Hannes Meyer, wäre z.B. jemand gewesen, dem diese Ehre gebührt hätte - oder zumindestens unseren Vater Franz zu ehren, den kulturvollen Dessauer Fürsten der uns das Dessau-Wörlitzer Gartenreich hinterlassen hat, sah man nur sich alles um den "Alten Dessauer", den Fürsten Leopold, und das damalige Militär sich drehen, dies nur durch ein paar ältliche „Damen“ und "Herren" aufgelockert, die in Kostümen der damaligen herrschenden adeligen Ausbeuterschicht affektiert einherschritten, sich selbst in der Rolle dieser damaligen Schmarotzer scheinbar sehr gefallend. Diese Fokussierung auf das Militär und den Adel tat der gesamten 800-Jahr-Feier absolut nicht gut, weil da ein Bild gezeichnet wurde, welches mit der Lebenswirklichkeit von 98 % der Dessauer in 8 Jahrhunderten nichts zutun hatte. Da ich für Verherrlichungen alter Militärherrlichkeit nichts über habe, deshalb auch nur ein paar wenige Schnappschüsse von heute Nachmittag aus dem Dessauer Stadtpark, wobei das letzte Foto mit den friedlich grasenden Pferden mir noch das angenehmste ist, ganz im Gegensatz zu dem sonstigen Mummenschanz.












 

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