Montag, 5. April 2010

Entartetes abendländisches "volkstümliches" Ostern mit dem eierbringenden Osterhasen



Ostern, das große christliche Freudenfest zur Erinnerung an Christi Auferstehung nach seinem Tod am Kreuz, aber gleichzeitig auch heidnisches Fest der Überwindung des Winters, Freude über das Erblühen der Natur im ewigen Kreislauf der Jahreszeiten in unseren Breiten und leider auch entartetes Feiern ohne Sinn und Verstand, wie den geselligen Zusammenkünften neuerdings mit Feuerwerk und angeblich volksbräuchlichen Osterfeuern. Diese angeblichen Volksbräuche sind aber meistens nicht so alt wie man uns vorgaukeln will. Am jüngsten und dekadentesten z.B. ist der Brauch um den Osterhasen, der statt der Hühner die Eier zum Osterfest bringt. Allererste Belege für den eierbringenden Osterhasen stammen aus dem Jahre 1678 von Georg Franck aus Franckenau, einem Medizinprofessor aus Heidelberg. Volkskundler begründen den eierbringenden Osterhasen folgendermaßen:

Der Hase kam im Frühjahr auch vermehrt zur Futtersuche in die Dörfer und Gärten. Und aufgrund seines Verhaltens, sich in der Nähe von Menschen aufzuhalten, wurde ihm vermutlich das Ablegen der Ostereier angedichtet.

Diese unnatürliche Denkweise setzte sich erst nach 1900 allmählich durch und neben den Postkarten mit Eiern, Hühnern, Hähnen und Küken produzierten die Kitschpostkartenhersteller vermehrt auch Postkarten mit dem eierbringenden Hasen. Postkarten im Wandel der Zeiten sind ein Gradmesser von gesellschaftlichen Wandlungsprozessen und daher ziemlich aussagekräftig. Aus meiner Sammlung von Kitschpostkarten um 1900 möchte ich die Leser des Blogs zum 2. Osterfeiertag mit Postkarten erfreuen die noch nicht den Osterhasen zum Motiv haben. Wenn ich die Motivwahl vergleiche, dann sind die Postkarten um 1900 noch zu ca. 70 % von natürlichen Motiven geprägt, wo der Bezug des Eies zum Huhn noch erkennbar ist, und nur zu 30 % vom Osterhasen. Heute dagegen hat sich bedingt durch die Landflucht und die unnatürliche industrielle Tierproduktion in tierquälerischen Haltungsformen auch das nichtchristliche Ostern dekadent entwickelt, indem allein der Osterhase im Mittelpunkt steht. Diese Dekadenz des angeblichen Volksbrauchtums geht neuerdings sogar soweit, daß den Kindern der Osterhase, statt nur Eier, schon der Schenker von technischen Dingen und Spielzeug geworden ist, dies analog zum Weihnachtsmann. Die Abkehr von der Natürlichkeit und von natürlicher Denkweise schreitet voran, dies besonders im dekadenten abendländischen Raum. Ein bekannter Tierschützer fand eine einleuchtende Erklärung, daß der abendländische Mensch im nichtchristlichen Ostern das Huhn als Eierbringer ausklammert und dem Hasen diese Funktion andichtet: Den Menschen ist bekannt wie grauenvoll Millionen von Legehühnern gehalten werden, deren Leben eine einzige Folter darstellt. Dies klammern sie bewußt aus und würden statt des Osterhasen Hühner als Eierbringer zu Ehren kommen, dann würde man unwillkürlich an diese Tierquälerei erinnert und dies möchte man nicht. Man klammert bewußt das Tierleid aus und gibt sich einem spießbürgerlichen Idyll hin um sich nicht seelisch zu belasten und um nicht gesellschaftlich tätig zu werden diese Zustände zum Besseren zu verändern. 

Vergleicht man die nominellen Christen Deutschlands die stark von  pseudovolkstümlichen Bräuchen beeinflußt sind z.B. mit den orthodoxen Christen Syriens, dann wird einem die abendländische Entartung sehr deutlich bewußt, denn syrische altorientalische Christen leben neben ihren starken christlichen Traditionen, die noch den Geist des Urchristentums atmen, auch Volksbräuche die eng mit einer natürlichen Lebens-und Denkweise verbunden sind.

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