Mittwoch, 7. April 2010

Tierquälerei in deutschen Schlachthöfen - eine Replik auf eine Leser-Email



Eine Email erreichte mich zu meiner Kolumne über die von mir kritisierte Schlachtung von Lämmern zu Ostern, siehe: http://barrynoa.blogspot.com/2010/03/osterlammer-schlachten-eine-unheilvolle.html . Absender war eine Gruppe von islamischen Mitbürgern die meine Verurteilung des Schächtens (Tötung eines Tieres ohne Betäubung) einseitig fanden. In der Email wurde ich darauf hingewiesen, daß es in deutschen Schlachthöfen weit tierquälerischer zugehe als bei den Schächtungen in Deutschland, wo bei der Schlachtung ein Veterinär darüber wache, daß das Tier nicht unnötig leide. Ibrahim Walid und seine Freunde sendeten mir einen Link zu einer erst kürzlich ausgestrahlten Fernsehsendung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens (Tagesthemen) wo diese Tierquälerei in deutschen Schlachthöfen angeprangert wurde, welche ich leider nicht gesehen habe. Siehe Link:http://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tt2180.html  


Außerdem:
http://www.peta.de/web/in_wessen_haut.1697.html
http://www.tierschutz.cc/dachverband/docs/aussendungen/aus114.html 
http://www.chiemgau-online.de/portal/lokales/trostberg-traunreut_Debatte-um-Schlacht-Methoden-_arid,270293.html
daraus:
"Der Fleischforscher Klaus Troeger vom Kulmbacher Max-Rubner-Institut (MRI) hatte öffentlich gemacht, dass wegen mangelnder Kontrollen viele Schweine beziehungsweise Rinder noch leben, wenn sie gebrüht beziehungsweise zerteilt werden."


Da hat natürlich Ibrahim Walid recht, daß wer im Glashaus sitzt nicht mit Steinen werfen sollte und es stellt sich wirklich die Frage ob christliche Deutsche die diese Tierquälereien in deutschen Schlachthöfen zulassen, wo Tiere bei lebendigem Leib verbrüht werden, sich über islamische Schlachtmethoden empören dürfen. Nun, ich bin der Meinung, beides ist grauenvoll und unmoralisch, gebe aber Ibrahim Walid recht, daß wir zuerst vor unserer Tür kehren müssen, ehe wir anderen Kulturen Nachhilfeunterricht geben sollten. Betroffen hat mich auch die Information von Herrn Walid, daß die Kirchen in unserem Land sogar noch diese Schlachter besonders segnen, dies wusste ich nicht und ich bin natürlich darüber erschrocken. Das erinnert natürlich an die unheilvolle Tradition der Kirchen im 1. Weltkrieg als die deutschen Waffen sowohl von römisch-katholischen wie auch von evangelischen Pfarrern gesegnet wurden. Herr Walid schickte mir dazu u.a. diesen Link mit der Bemerkung, daß im Islam die Tierquälerei als große Sünde angesehen wird und diese in den Moscheen verurteilt wird:


http://www.zeit.de/1998/15/Lammfleisch_Gottes  


daraus:
"Die Fleischergesellen-Bruderschaft in der Friedenskirche im Wilhelmshavener Stadtteil Fedderwardergroden feiert ihr hundertjähriges Jubiläum. Höhepunkt des ökumenischen Gottesdienstes ist die Segnung der zu diesem Anlaß neu angefertigten Innungsfahne, die das christliche Osterlamm mit der Auferstehungsfahne zeigt. "Christe, du Lamm Gottes, der du trägst die Sünd der Welt, erbarm dich unser", hatte die Gemeinde kurz zuvor noch gesungen. Doch der Jubiläumsgottesdienst der Wilhelmshavener Fleischerinnung erregt Anstoß. Die Tierrechtsbewegung aus dem Nachbarort Schortens konfrontiert die Geistlichen mit einer überraschenden Frage: Wie können die Kirchen es dulden, daß das Christuslamm als Symbol auf der Fahne von Tiermördern prangt? Hilflos reichen die Kleriker diese Frage an die Metzger weiter, die sich mit dem Hinweis auf das hohe Alter ihres Zunftsymbols verteidigen."

Auch da gebe ich meinem islamischen Mitbürger recht, daß es ein Skandal ist, wenn christliche Kirchen in einem ökumenischen Gottesdienst sogar die Innungsfahne von Schlächtern segnet. Makabrer Weise zeigt diese Fahne ausgerechnet noch das Agnus Dei, das Lamm Gottes, das Symbol von Jesu Christus, also einen unchristlicheren Mißbrauch christlicher Religion, wie der Verwendung dieses Symbols auf einer Schlachterfahne und der Segnung derselben in einer Kirche von Pfarrern verschiedener christlicher Konfessionen, kann es kaum geben.

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