Heute wollte ich mal ins Waldbad und stand mit anderen Gästen vor verschlossenen Türen. Noch nicht einmal ein Schild mit der Aufschrift „Geschlossen“ war angebracht! Das ist der Gipfel der Unhöflichkeit und generell ein Skandal, daß ein zu DDR-Zeiten unter großen Mühen errichtetes wunderbares Bad bei solchem Wetter geschlossen ist.
Ein irreführendes Schild
Neben mir standen Fahrradtouristen aus Berlin, die berichteten, daß sie gestern schon vor dem Freibad „Adria“ in Dessau-Mildensee vor verschlossenen Türen gestanden hatten und sie fragten, was denn bloß los wäre in Dessau. Ich klärte sie auf, daß seit der Wende es immer mehr bergab mit Allem ging, was sie verwundert zur Kenntnis nahmen.
Der Mann hatte ein Smartphone mit und googlete „Waldbad“ und kam auf die Seite des Waldbades (http://www.waldbad-dessau.de) und nicht mal da war vermerkt, daß geschlossen ist. Dort standen die Öffnungszeiten: Mai-September täglich von 9.00 - 20.00 Uhr. Auf dem Schild am verschlossenem Tor stand: 9.30 - 20.00 Uhr vom 15.5. - 15.9. je nach Wetterlage, Änderungen vorbehalten! Wahrscheinlich sind heutige 30 Grad und strahlender Sonnenschein nicht das richtige Wetter um ein Freibad zu öffnen, aber da stand ja noch „Änderungen vorbehalten“. Also hatte man es sich kurzfristig anders überlegt und macht mal eben zu? Ein Schild ist nicht nötig, die Gäste werden schon selber merken, daß kein Reinkommen ist und die können ja ruhig „begeistert“ über die Schildbürgerstadt Dessau von dannen ziehn.
Waldbad Dessau-Törten: Geschlossen, am 14.9.16, bei strahlendem Sonnenschein und 30 Grad im Schatten
Noch aus DDR-Zeiten: die Gebäude mit dem Wandfries des Dessauer Künstlers Benno Butter und die Außenanlagen des Waldbads
Ebenfalls aus DDR-Zeiten überdauert: die Erinnerungsstele zum Bau des Waldbads Dessau-Törten
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen