Montag, 13. Januar 2020

Goldmünzen: Sicherheit gegenüber Euro-Konfetti-Geld

10-Mark-Goldmünze aus Anhalt

Bei „Compact“ gab es einen interessanten Artikel:

„Goldmünzen: Sicherheit gegen die Schwindsucht unseres Konfetti-Geldes“

https://www.compact-online.de/goldmuenzen-sicherheit-gegen-die-schwindsucht-unseres-konfetti-geldes/

Nun, das ist ja allgemein bekannt, daß Gold seinen Wert behält, wenn Papierwährungen schon lange nichts mehr wert sind. 

Bestes Beispiel aus meiner Familie. Mein Urgroßvater Max hatte im Kaiserreich 6000 Reichsmark sich und seiner Familie vom Munde abgespart und hatte das Geld, wegen der Zinsen, auf der Bank. Sein Nachbar war schlauer, er hatte seine bescheidenen gesparten 500 Reichsmark zu Hause im Sparstrumpf, als Goldmünzen. 

Bekanntermaßen war die Währung im Kaiserreich durch Gold gedeckt und Goldmünzen waren gängiges Zahlungsmittel. Für ein 20-Reichmark-Stück in Gold konnte man sich einen Anzug kaufen. Während mein Urgroßvater nach dem 1. Weltkrieg sein ganzes Geld verlor, war sein Nachbar, der mit den nur 500 Reichsmark, ein gemachter Mann. Für ein 20-Goldmark-Stück konnte er sich alles leisten, da Gold seinen Wert nicht verloren hatte. Für so ein 20-Goldmark-Stück, könnten seine Erben, wenn sie die Goldstücke noch hätten, auch heute noch einen Anzug kaufen, da so ein Stück heute ca. 350 Euro bringt. 

Gold ist immer beständig. Gut dran war derjenige, der zu DDR-Zeiten Gold besaß, denn das behielt seinen Wert, während unser DDR-Geld halbiert wurde, beim Umtausch in D-Mark. 

Noch krasser war es zu NS-Zeiten, als Juden, die noch rechtzeitig fliehen konnten, mit Gold ins Ausland flohen, da waren sie finanziell abgesichert, denn Gold kann man in allen Ländern der Welt in Geld umtauschen. Schon nach kurzer Zeit verboten die Nazis die Ausfuhr von Gold. Juden die ausreisen durften und heimlich Gold bei sich hatten und dies wurde entdeckt, kamen statt ins rettende Ausland ins KZ. 

Bekannt ist die Geschichte eines Juden, der Gold-Reichsmünzen in seinen Mantel eingenäht hatte und dies wurde nicht entdeckt. In Venezuela angekommen, konnte er sich durch die Goldmünzen eine Existenz aufbauen, während mittellose Juden in Venezuela im Elend versanken, deshab sogar den Freitod wählten. Bekannt ist auch, daß die Deutschen, die Gold hatten, nach dem 2. Weltkrieg nicht Hunger leiden mußten, während diejenigen die nur Papiergeld hatten oder ein Sparbuch, ihr ganzes Vermögen, bis auf 40 Mark, verloren.

Wer meint, daß das alte Kamellen sind, für die heutige Zeit nicht mehr interessant, dem möchte ich folgende Geschichte erzählen, die ich als Antikhändler in Roßlau, siehe Zeitungsauschnitt bei meiner Eröffnung des dortigen Ladens, erlebte.


Alter Ausschnitt aus der Mitteldeutschen Zeitung, die mich in meinem Antikladen in Roßlau zeigen

Dort kam einige Male ein alter Mann aus dem Altersheim zu mir und dies 5 Minuten vor Ladenschluß, damit er mit mir allein war. Er eröffnete mir, daß er im Altersheim nur 40 Mark (das war noch vor dem Euro) Taschengeld bekäme, er aber gern Zigarren rauchen würde und er mich im Laden auch Zigarre rauchend durch das Schaufenster gesehen hätte. Auch würde er gern in einem Café sitzen. Das könne er sich aber mit den 40 Mark Taschengeld nicht leisten, da davon schon der Friseur und die Zahnpasta und mal ein paar neue Socken zu kaufen wären. Heimliches Geld dürften die Heimbewohner nicht haben, da das dem Sozialamt gemeldet werden muß und die Schwestern kontrollierten auch. Er  habe deshalb Goldmünzen in seinem Ledergürtel, den keiner kontrollierte und ab und zu verkaufe er eine beim Juwelier, um sich dann wieder ein paar Sachen kaufen zu können, besonders um sich im Café ein Stück Torte zu gönnen. Der Juwelier würde aber nur den Altgoldwert der Münzen geben und die hätten ja auch noch einen numismatischen Wert. 

Er schnallte seinen Gürtel ab und holte eine Goldmünze hervor. Da ich einen Katalog hatte, war der Wert schnell bestimmt und abzüglich meiner Handelspanne konnte ich ihm ein paar hundert Mark auszahlen. Davon nahm er nur 50 Mark und gab das Restgeld mir mit dem Bemerken, daß er öfter vorbei kommen würde um sich das Geld in kleinen Raten abzuholen. Er vertraute mir. Er konnte nicht riskieren, daß das gesamte Geld bei ihm gefunden wurde. So hielten wir es dann. Wenn er kam, setzte er sich in mein Büro, was hinter dem Verkaufsraum lag und rauchte eine Zigarre, da das im Heim verboten war. Im Heim bekam er öfter Schimpfe, daß er wieder geraucht hätte und wie er das finanzieren könne. Er hatte, was mit mir abgesprochen war, geantwortet, daß ich ihm Zigarren schenken würde, wogegen sie nichts machen konnten.

Leider ging das nicht lange, da er unklug war und einem Mitbewohner im Heim von den Goldmünzen erzählte, der ihn verpfiff. Seine Betreuerin nahm ihm das Gold ab und drohte, daß er ein Verfahren von Seiten des Sozialamts bekommen würde, wegen Sozialbetrug, woraus aber nie etwas wurde. Er kam dann trotzdem öfter in den Laden und ich gab ihm eine Zigarre von meinen, die er im Büro rauchte. Als mal eine „Hexe“ (Pflegekraft) aus dem Altersheim in den Laden kam um etwas zu kaufen, erwähnte sie, daß sie wissen würden, daß der Heimbewohner bei mir rauchen würde, das wäre doch für alte Leute gesundheitsschädlich. Ich antwortete ihr patzig, daß es viel gesundheitschädlicher sei, wenn alte Leute in einem deutschen Altersheim entmündigt würden und finanziell arm gemacht würden, und daß generell das BRD-System die Menschen krank macht. Kopfschüttelnd verließ sie den Laden.

Wer meint, daß das ja vor 20 Jahren war und die Zeiten sich geändert haben, der irrt. Als Heimbewohner ist man rechtlos und wird bevormundet wie ein Kindergartenkind und das Geld wird einem weggenommen, es sei denn man hat eine so hohe Pension, daß noch was über bleibt, abzüglich der Heimkosten. Auch da ging es in der DDR menschlicher zu. Ein Heimplatz kostete 160 DDR-Mark im Monat und nur das mußte bezahlt werden und die restliche Rente konnte jeder Heimbewohner behalten.  

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